Soundtrack Krieg

3. Konzert für junge Leute und jung gebliebene Klassikfans im Konzerthaus

Krieg und Frieden sind seit jeher Zustände, zwischen denen sich unterschiedlichste Länder befinden. Zustände die einmal, wie der Frieden, als selbstverständlich und unverrücklich hingenommen und erwartet werden. Dem steht der Krieg mit all seinen Schrecken und das Leben verneinende entgegen. Der Krieg aber wird heroisiert. Der Mord am Gegenüber gesellschaftlich sanktioniert, geduldet oder erwartet. Krieg? Heroisch? Nein! Eine humane Katastrophe, die die Menschheit immer wieder in den Abgrund schauen lässt.

Genau in dem Spannungsfeld von Frieden und Krieg liegt das 3. Konzert für junge Leute in der Philharmonie Dortmund. Einerseits dem Hin und Her der Politiker, Vertragsbrüchigen Falken, in ihren eigenen Standpunkt nationalistisch verliebte Herren(menschen) ohne Verantwortungsbewusstsein, dem Kräftefeld der eigenen und alleinig „selig machenden“ eigenen Meinung und der anderen „verdammenswerten“ Meinung, Ansicht oder Glauben. Andererseits sind die „Weicheier“, die Angsthasen, die „Gutmenschen“, die um die Katastrophe wissen und sie mit allen Mitteln zu verhindern suchen.

Zwischen dem „Damals“ und „Heute“, was war, und was kommen könnte, wie es vielleicht besser bleiben sollte, ist das Spannungsfeld des 3. Konzertes für junge Leute angesiedelt. Die Dortmunder Philharmoniker haben es sich mit der Auswahl der Musik nicht leicht gemacht.

Mit „Slava! A Political Overture“ von Leonard Bernstein beginnt der Abend. Die Komposition von Bernstein ist sehr amerikanisch und Hollywood-esque. Sie ist eindringlich, fast heiter und glänzend von den Philharmoikern interpretiert. Fast möchte man mitgehen.

Wer die „West Side Story“ kennt, ahnt was als nächstes kommen könnte, schaut man in das Programm des Abends – es ist der „Prologue“ … Das Stück kennend oder nicht, kündigt sich der Streit, dann Kampf der Jets gegen die Sharks an und die „Romeo und Julia“ Liebe erscheint irgendwo im Hinterkopf.

Ein eindrucksvolles Programm bot das 3. Konzert für junge Leute im Dortmunder Konzerthaus. (Foto: © Anneliese Schürer)
Ein eindrucksvolles Programm bot das 3. Konzert für junge Leute im Dortmunder Konzerthaus. (Foto: © Anneliese Schürer)

Die Textpassagen aus „Die Nashörner“, von Eugène Ionesco bringen mit Worten und Darstellung das Auditorium sichtbar zum Nachdenken. Menschen hinter Gittern, denen die Freiheit versprochen wird, wenn … ja wenn sie Nashörner würden. Ausgerechnet Nashörner! Das geliebte Maskottchen der Dortmunder. Aber diese sich vermehrenden Nashörner, in die sich die Gefangenen verwandeln, machen sie wirklich frei? Der klassisch Interessierte könnte sich in diesem Moment den Chor der Gefangenen aus Nabucco vorstellen … Aber die Nashörner, die uniformierten, im Gleichschritt durch das Auditorium, seltsam rhythmisch humpelnd, lassen keinen Raum. Humpeln sie, weil ihnen die Individualität genommen und nur eine vermeintliche Freiheit gegeben wurde? Die der „blauen“ Propheten? Weil die Ideologie des Gleichschritts in sich hinkt?

Das Humpeln der Nashörner, was zeigt es uns? Im Gleichschritt in der vermeintlichen Freiheit fehlt es an der realen Freiheit des Einzelnen. Und wie diese Nashörner im „Humpel-Gleichschritt“ durch den Raum „reisen“ ahnt man, das was kommen muss – die Katastrophe. Die unwiederbringlich aus Geichklang im Zwang folgen wird. Poetry Slammer Sebastian 23 macht die Einführung zum kommenden Stück. Die „Leningrader“, die 7. Symphonie von Dimitri Schostakovitsch. Schostakovitsch begann die Arbeit an diesem Stück noch während der Belagerung von Leningrad (heute wieder Sankt Petersburg). Er wurde ausgeflogen, auch um die Symphonie zu Ende zu komponieren, und Stalin ließ sie zu Propagandazwecken über Lautsprecher über die Truppen der Belagerer schallen.

Die „Leningrader“. Aufwühlend, erschreckend und die Sinnlosigkeit von Krieg musikalisch darstellend, ergreift sie jeden im Auditorium der Philharmonie. Motonori Kobayashi dirigiert das Stakkato der Dystopie perfekt, irgendwie als sei er der Herr des Chaos. Man muss nicht die Filmdokumente des Grauens und kalkulierten Todes kennen, gesehen haben, um nicht das Entsetzen, das Grauen, den Hunger, das Verhungern und Erfrieren der Menschen und dennoch ihren verzweifelten Überlebenswillen im Todeskampf zu spüren. Dachte Stalin nur an die Propaganda, so erkannte er nicht auch die Anklage gegen ihn, wegen des von ihm kaltblütig kalkulierten Opfertodes von über einer Millionen Leningrader und der Zerstörung der Stadt.

Wie findet man nach diesem dystopischen Element des Abends wieder in die Normalität des Friedens zurück – nur sehr schwer. Vielleicht mit dem Vorspiel zur Apokalypse des Grauens … Die Ausschnitte aus dem 1. Satz der Leningrader könnte vielleicht helfen, zurückführen aus dem Irrsinn menschlichen Wahnsinns. Bernstein, mit seinem unnachahmlichen und für die Staaten typischen Pragmatismus könnte das Auditorium aus dem Entsetzen wieder in unsere bedrohte, aber friedliche, zufriedene (selbstzufriedene?) Welt zurückbringen.

Die Ausschnitte aus der „Candide Suite“ – „We build our own garden“ könnte helfen … Das Auditorium zeigte seine Begeisterung über die Darbietung der Philharmonie lange applaudierend … Kann man eine Verlängerung des musikalischen Abends erwarten, eine Zugabe geben? Welche? Was würde passen? Wohl nichts … so gab es auch keine Zugabe, auch wenn nicht wenige der Zuhörer sich das gewünscht haben mögen. Aber ist der Abschluss nicht auch wieder ein Anklage gegen die eigene Bequemlichkeit, die Selbstzufriedenheit? Der kritische Gast des Abends kann sich diesem Gedanken nicht wirklich entziehen.

Das Konzert für junge Leute wollte bewusst darstellen, wie falsch es ist einfach nur dem zu folgen, was alle anderen tun. Jeder muss mit seiner eigenen Individualität seinen Weg, immer wieder sich selbst reflektierend – das schwerste Unterfangen im Leben überhaupt – hinterfragend finden. Es ist gelungen! Sowohl in Noten, als auch in und mit der Darstellung durch die Theaterpartisanen und Studi-Improgruppe. Die Moderation von Sebastian 23 tat ihr übriges zur Intensivierung des erlebten an diesem Abend. Kobayashi, der Dirigent nahm den Applaus mit einer Dankbarkeit und Gelassenheit entgegen, wie sie nur einem Japaner eigen sein kann.

Medienfestival Dortmund am ersten Juliwochenende auf der UZWEI

Eigene Filme und Fotos präsentieren, Auszeichnungen einheimsen, diskutieren und in Workshops die Praxis verbessern. Für Film- und Fotointeressierte Jugendliche und junge Erwachsene wird die UZWEI vom 5. bis 7. Juli ein medialer Hotspot. Sie haben die Chance, mit Gleichgesinnten und Profis auf Augenhöhe ihre Arbeiten zu besprechen. Die zwei etablierten Formate „Drehmomente NRW“ und „Feedback“ führten die Veranstalter jetzt unter dem Label „Medienfestival Dortmund“ zusammen.

60 Filme wurden auf NRW-Ebene für den Wettbewerb „Drehmomente“ eingereicht, die Prämierung erfolgt am Samstagabend. Zum bundesweit ausgeschriebenen „Feedback“ schickten die jungen Nachwuchstalente 90 Einsendungen. Im Fotobereich gab es 163 Einsendungen von 22 einreichenden Gruppen und Personen zum Thema „Ja. Nein. Ich weiß nicht.“ Ausstellungseröffnung ist Samstagabend.

Der Samstag ist Feedback-Tag für die eingereichten Filme. Jugendliche und Studenten im Alter 15 bis 25 Jahre waren angesprochen Kurzfilme bis maximal fünf Minuten zu drehen. Der Berliner Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Philipp Eichholtz wird zu jedem Film, dessen Macher anwesend ist, nach der Vorführung im Gespräch eine konstruktive Kritik abgeben.
Das Foto-Feedback gibt die Düsseldorfer Profi-Fotografin Anne Wirtz nach einem gemeinsamen Fotofrühstück am Sonntagvormittag.
Beide Feedback-Veranstaltungen sind offen für interessierte Gäste, das Gespräch mit dem Publikum ist unbedingt erwünscht.
Freitagvormittag gibt es ein speziell auf Schulklassen zugeschnittenes Angebot.

Hoffen auf viele Anmeldungen für das "Medienfestival Dortmund" ( v.li. Henrike Becklas (Filmothek der Jugend NRW) , Lea Haubner (UZWEI), Mechthild Eickhoff (Leiterin der UZWEI) und  Vera Schöpfer (Leiterin Young Dogs). (Foto: © Anja Cord)
Hoffen auf viele Anmeldungen für das „Medienfestival Dortmund“ ( v.li. Henrike Becklas (Filmothek der Jugend NRW) , Lea Haubner (UZWEI), Mechthild Eickhoff (Leiterin der UZWEI) und Vera Schöpfer (Leiterin Young Dogs). (Foto: © Anja Cord)

Die Workshops beschäftigen sich mit spannenden Inhalten wie Virtual Reality Stichwort Kinectronaut, Holy-Fotoshooting (bunte Pigmentfarben werden eingesetzt), dem Bauen einer Scancam, einer Art digitale Lochkamera, und das Thema „Wie nutze ich Improvisation im Film“. Zu den verschiedenen Workshops müssen sich die Teilnehmer anmelden.

Ebenfalls kostenfrei zugänglich ist das Rahmenprogramm. Freitag und Samstag gibt es Ausstellungen, eine Stop-Motion Filmstation, die das Erstellen kurzer Trickfilmsequenzen möglich macht, Gaming, DIY_Print_Station mit Siebdruck und viel Musik. Samstagabend ab 21 Uhr startet die lange Kulturnacht.
Freitag Abend ist der preisgekrönte deutsche Spielfilm „Oray“ zu sehen. Die Besucher können mit Regisseur und Drehbuchautor Mehmet Akif Büyükatalay ins Gespräch kommen, Start um 19 Uhr im Kino im U.

Insgesamt werden 400 Jugendliche an den drei Festivaltagen erwartet.

Das Medienfestival Dortmund ist eine Veranstaltung der UZWEI_Kulturelle Bildung, YOUNG DOGS Junge Akademie für Dokumentarfilm und DrehMOMENTE NRW in Kooperation mit dem Kulturbüro der Stadt Dortmund, LAG Kunst und Medien NRW e.V., mit dem KiU storylab der Fachhochschule Dortmund und dem Museum Ostwall im Dortmunder U.
Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW und das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration NRW. Gesponsert von DEW21.
In den Workshops und im Schulprogramm am Freitag Vormittag sind noch Plätze frei. Anmeldungen und Informationen zu den Workshops unter www.medienfestival-dortmund.de

Junge Oper Dortmund entführt in fantastische Welt

Der Titel „Wo die wilden Kerle wohnen“ war am Sonntag, den 16.06.2019 Programm in der Oper Dortmund. Die Junge Oper lud zur fantastischen Oper gleichen Namens von Oliver Knussen und dem Libretto von Maurice Sendak (Deutsch von Claus H. Henneberg). Das gleichnamige Kinderbuch stammt aus dem Jahr 1963.

Die Geschichte handelt von dem Jungen Max, gesungen von Irina Simmes, der am liebsten herumtollen und spielen will. Was gibt es da Dümmeres, als dass die ganze Verwandtschaft zu Besuch kommt und er immer wieder zur Ruhe ermahnt wird. Nach einem Wolfsgeheul wird er letztendlich von seiner Mutter ohne Abendessen ins Bett geschickt wird. Max flüchtet sich in eine Fantasiewelt, in der sein Stoffaffe zum Leben erweckt wird und seine Verwandten zu tierischen Spielgefährten werden. Als es ihm dann aber mit den Wilden Kerlen zu bunt wird, schickt er sie ebenfalls ohne Essen schlafen, und beschließt selbst diese Welt zu verlassen…

Musikalisch begleitet wurde das Geschehen von den Dortmunder Philharmonikern unter der professionellen Leitung des ersten Kapellmeisters Philipp Armbruster. Die Opernmusik war passend zur Handlung sehr dramatisch und dissonant. Komponist Oliver Knussen (*1952) hat die Story mit leuchtenden Klangfarben ausgeschmückt. Manchmal ging der Gesang in eine Art Sprechgesang über.

Eine Herausforderung für Musiker und Sänger.

Das Bühnenbild bot auf zwei Ebenen Einblick in das herrschaftliche Esszimmer mit röhrendem Hirsch als Bild im Hintergrund und darüber das Kinderzimmer von Max. Beide Zimmer waren durch eine Treppe verbunden.. Außer des Lichts vom Kronleuchter war die Bühne ziemlich im Dunklen gehalten. Das erzeugte eine leicht unheimliche spannende Stimmung.

Max (Irina Simmes) erlebt einige Abenteuer mit den wilden Kerlen. (Foto: © Theater Dortmund)
Max (Irina Simmes) erlebt einige Abenteuer mit den wilden Kerlen. (Foto: © Theater Dortmund)

Nach der Verwandlung von Mama/Tzippie (Hyona Kim), Onkel/Bart- und Ziegenkerl (Fritz Steinbacher, Onkel/Hornkerl (Mandla Mndebele), Großmutter/Hahnkerl (Ian Sidden und Vater/Bullenkerl (Denis Velev) wurde nicht mehr auf deutsch, sondern in einer „tierischen“ Fantasie-Sprache gesprochen.

Man muss es so sagen, da ging es zwischenzeitlich wirklich „wild“ her. Den beteiligten Sängerinnen und Sängern merkte man den Sing- und Spielspaß beim Austoben deutlich an. Als kleiner Affenbegleiter hatte das für dieses Rolle ausgewählte Kind sichtlich auch seine Freude.

Dass es sich um ein herrschaftliches Haus handelt, merkte man nicht nur an den Kostümen, sondern auch daran, dass eine Haushälterin und ein Diener mit von der Partie waren.

Apropos Kostüme: Tatjana Ivschina hat wieder einmal viel Fantasie bei den Tier-Masken bewiesen.

Eine fantasievolle Oper mit einer am Ende wichtigen Erkenntnis (nicht nur) für den Jungen Max.

Ensemble ArtCollage präsentiert Liebesreigen

Kurz vor dem kalendarischen Sommerbeginn luden die Musiker des Ensemble „ArtCollage“ am 17.06.2019 zum 5. Kammerkonzert unter dem Motto „Irrwege der Liebe“ in das Dortmunder Orchesterzentrum. Es ging um die Irrungen und Wirrungen dieser großen Emotion.

Die Mitglieder in diesem auserwählten „Musiker-Pool“ haben sich im Laufe der Jahre durch Kammer- und Orchestertätigkeit in NRW kennen und schätzen gelernt. Darunter sind auch Mitglieder der Dortmunder Philharmoniker. Dabei standen an diesem Abend die Blasinstrumente, unterstützt vom Kontrabass (Asako Tedoriya) im Mittelpunkt.

Auf der Bühne agierten neben Asako Tedoriya Bettina Geiger (Flöte), Anke Eilhardt und Christiane Dimigen (Oboe), Fabian Hauser und Alexander Schwlab (Klarinette), Minori Tsuchiyama und Bernhard Wesenick (Fagott) sowie Stefan Fellhauer und Ferenc Pal (Horn).

Harmoniemusik zu „Ein Sommernachtstraum“ von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847) und Sergej Prokofjew (1833 -1897) standen auf dem Programm. Beide in Bearbeitung von Andreas N. Tarkmann. Grundlage für beide musikalische Werke waren die Klassiker „Ein Sommernachtstraum“ und „Rome und Julia“ aus dem 16. Jahrhundert von William Shakespeare.

Das Ensemble ArtCollage verband in seinem Konzert Musik und Literatur (John Wesley Zielmann am Lesetisch). (Foto: © Anneliese Schürer)
Das Ensemble ArtCollage verband in seinem Konzert Musik und Literatur (John Wesley Zielmann am Lesetisch). (Foto: © Anneliese Schürer)

Als zusätzliche Ebene wurde der Schauspieler John Wesley Zielmann als Sprecher eingesetzt, der sehr lebendig und bildhaft die entsprechende Texte zu den Dramen vortrug.

Sprecher und Musiker wechselten sich jeweils. Nicht nur um sich zu ergänzen, sondern die Ausdruckskraft der Werke im Zusammenhang mit der expressiven und sensiblen Klangfarben der Instrumente noch zu verstärken.

Nebenbei konnte das Publikum die Instrumente einzeln und im Zusammenspiel in all seien Besonderheiten und allen Schattierungen erleben.

Egal ob als melancholischer Trauermarsch, verspielter Rüpel – oder Elfenmarsch, oder bei dem bekannten feierlichen Hochzeitsmarsch beim „Sommernachtstraum“ zeigten schon ihr Können.

Nach der Pause interpretierten sie die romantisch-dramatische Musik von Prokofjewmit viel Feingefühl und Temperament.

Ein „ganzheitliches“ besonderes Erlebnis für die Zuhörerinnen und Zuhörer an diesem warmen Frühsommer-Abend.

Dokumentarfotografie stellt Menschen in den Mittelpunkt

Mit der Ausstellung „encounters“ präsentieren vier Dokumentarfotografen des DOCKS Collective vom 22. Juni bis 14. Juli 2019 im Künstlerhaus Dortmund ihre Arbeiten. Behandeln ihre Werke unterschiedliche Themen, so ist doch immer der Mensch im Mittelpunkt. Ob Klimawandel, Naturkatastrophe oder dörfliche Sitten und Gebräuche: Überall prägt der Mensch durch sein Tun und Handeln seine Umgebung. Zum Guten, aber auch zum Schlechten. Die Ausstellung zeigt eindrucksvolle Bilder von aktuellen Langzeitprojekten.

Arne Piepke fotografierte Schützenvereine und die dazugehörigen Schützenfeste seiner Heimat im Sauerland. Er hat seinen Bildern den übergreifenden Titel „Für Glaube, Sitte, Heimat“ gegeben, ein Motto, das noch auf manchen Vereinsflaggen zu sehen ist. Warum haben die Schützenvereine in den Dörfern noch eine Bedeutung, wollte Piepke hinterfragen. Sie sind vor allem identitätsstiftend. Für Jugendliche ist es oft der einzige Weg, sich in die Dorfgemeinschaft zu integrieren. Es besteht schon ein gewisser Gruppenzwang. Piepke, der die Schützenvereine drei Jahre lang begleitet hatte, erkannte deutliche Unterschiede: Es gebe konservative Vereine und weniger konservative, bei denen die Gemeinschaft wichtiger sei als das Beharren auf Werte. Seine Bilder geben einen Einblick in eine Welt, die oft nach bestimmten choreografischen Regeln arbeitet.

Mit „Incendio“ behandelt Fabian Ritter das Thema des verheerenden Waldbrandes in Portugal 2018. Dabei vermeidet er Sensationsbilder und fragt sich eher, wie geht es den Menschen jetzt. Seine Bilder sind an zwei Wänden aufgehängt und zeigen Fotografien kurz nach dem Brand und welche, die sechs Monate später aufgenommen wurden. Während die Natur sich ganz langsam erholt, schwanken die Menschen zwischen Resignation und Wiederaufbau. Die Landschaftsfotografien von Ritter erinnern wegen der Farbe und dem Licht manchmal an Landschaftsmalerei aus der Renaissance, aber ohne zu romantisieren.

Nicht nur in Dortmund gibt es „Horrorhäuser“, auch in Göttingen. Das „Iduna-Zentrum“ ist ein Relikt aus den 70er Jahren, als man vorhatte, ein luxuriöses Hochhaus zu errichten mit allen Besonderheiten wie Sicherheitsdienst, Pförtner oder Sauna. Doch die finanziell Bessergestellten nahmen das Projekt nicht an und so verwandelte sich das Vorzeigeobjekt zum sozialen Brennpunkt. Seit zweieinhalb Jahren begleitet Ingmar Björn Nolting, der mehrere Monate selbst dort lebte, mit seiner Reihe „Hinter Fassaden“ die Bewohner der Appartements im Kampf ums Überleben. Suchtkranke, SozialhilfeempfängerInnen, Geflüchtete und Menschen in Altersarmut prägen die Nachbarschaft. Noltings Bilder geben eindrucksvoll Zeugnis vom Kampf um ein klein wenig Würde in ihrer privaten Lebenswelt ohne voyeuristisch zu sein. Nolting ergänzt seine Bilder mit selbstverfassten Gedanken der Bewohner des Hochhauses zu ihrer Situation.

Ein See wird zur Wüste. Die ökologische Katastrophe rund um den Urmia-See im Nordwesten Irans ist in der Öffentlichkeit weitgehend ungekannt. War der See vor einiger Zeit noch zehnmal größer als der Bodensee, mittlerweile ist er auf ein Zehntel seiner ursprünglichen Größe geschrumpft. Das führt zu vielen Problemen: Zunächst stieg der Salzgehalt sehr stark an und ist mittlerweile mit dem Toten Meer zu vergleichen. Darüber hinaus gibt es regelrechte Salzstürme, die die Felder schädigen. Die Konsequenz: Bald könnten über 5 Millionen Menschen aus der unwirtlicher werdenden Gegend fliehen. Maximilian Mann Fotoreihe „Lake Urmia“ beschäftigt sich mit den sich verändernden Lebensgrundlagen der Menschen und möchte damit auf das Schicksal des Sees und der ihn umgebenden Bevölkerung aufmerksam machen.

Mehr Informationen zum DOCKS Collective unter https://dockscollective.com

Künstlerhaus Dortmund Sunderweg 1 | 44147 Dortmund
Öffnungszeiten Ausstellung Do – So 16 – 19 h

Klangvokal 2019 – Tiefbewegende Chormusik

Einen großen Bogen von zeitgenössischer Chormusik bis hin zur Musik der russischen Romantik präsentierte der Chor des Lettischen Rundfunks unter der Leitung von Sigvards Kļava zum Abschluss des Klangvokal Festivals am 16. Juni 2019 in der Reinoldikirche.

Schon 2017 gab der Chor ein großes Konzert mit Rachmaninows „Abend- und Morgenlob“, 2019 präsentierte er wieder russische geistliche Musik kombiniert mit Stücken von Arvo Pärt, Ēriks Ešenwalds, Gustav Mahler und Peter Tschaikowsky.

Den Beginn machte Ešenwalds‘ Arbeit „A drop in the ocean“ von 2006. Moderne Chormusik vom feinsten. Man spürte beinahe den Wind rauschen und die sanfte spirituelle Arbeit des Komponisten wurde durch den Chor wunderbar umgesetzt.

Danach war es Zeit für die minimalistischen Klänge des Arvo Pärt. Seine “Sieben Magnifikat-Antiphonen“ wecken Erinnerungen an die gregorianische oder mittelalterliche Musik, werden aber durch die minimalistischen Strukturen zu einem gesanglichen Gesamtkunstwerk verwoben.

Präsentierte geistliche Musik der Sonderklasse: Der Chor des Lettischen Rundfunks. (Foto: © Bülent Kirschbaum)
Präsentierte geistliche Musik der Sonderklasse: Der Chor des Lettischen Rundfunks. (Foto: © Bülent Kirschbaum)

Zum Adagietto der 5. Sinfonie von Gustav Mahler gibt es auch Fassungen für Chor. Dieser Satz ist berühmt geworden durch den Film „Tod in Venedig“. Der Chor des Lettischen Rundfunks sang ein Arrangement von Gérard Pession mit dem Titel „Kein deutscher Himmel“.

Nach der Pause wurde es Zeit für den liturgischen Teil. Schließlich waren wir ja in einer Kirche, wenn auch nicht in einer russisch-orthodoxen. Doch das Gefühl stellte sich bereits bei den ersten gesungenen Worten der „Liturgie des Heiligen Chrysostomos“ von Peter Tschaikowsky ein. Tschaikowsky setzt hier ganz auf den Klang der orthodoxen Liturgie. Wie schon vor zwei Jahren überzeugt der Chor bei diesem Stück vollkommen.

Klangvokal 2019 – A capella zum mitmachen

Einen Glückgriff machte das Festival Klangvokal mit der Kölner Formation „Room One“. Das Konzert am 16. Juni 2019 im domicil in Zusammenarbeit mit SOUNDZZ war ein gelungenes Erlebnis für Jung und Alt.

Mit zwei neuen Leuten, viel Musik und noch mehr Spaß machte die A capella Band „Room One“ das ehrwürdige domicil zu einem Mitmachclub. Sie schafften es, alle Menschen zum Tanzen und Mitsingen zu animieren, selbst wenn der Text in der südafrikanischen Sprache Zulu ist.

Pop und Soul waren in dem einstündigen Konzert zu hören, dazu Jazz-Standards. Alles oft mit einer witzigen Choreografie verbunden. Doch es wurde nicht nur gesungen, es gab auch Beatboxing, so dass der Schlagzeugsound nicht fehlen musste. Natürlich musste ein Lied dabei sein, bei dem sich die Sängerinnen und Sänger verkleideten, schließlich kamen sie ja aus Köln.

Room One zeigte auch Mut zu Verkleidungen. (Foto: © Bülent Kirschbaum)

Eine witzige Aktion war es, dass alle sechs Mitglieder für einen Song von Kindern je nach Berührung „ein- und ausgeschaltet“ werden konnten. Zwei Kinder konnten es live ausprobieren und man spürte, dass es allen Beteiligten großen Spaß machte.

Nach zwei Zugaben war dann Schluss. Der große Applaus war nicht nur ein Verdienst der Künstlerinnen und Künstler, sondern belohnte auch deren offene Art.

Ein Rundgang zur Kunst im Saarlandstraßenviertel

Am 15. und 16. Juni 2019 öffneten wieder Künstlerinnen und Künstler im Saarlandstraßenviertel die Türen zu ihren Ateliers. Zu entdecken gab es für die Besucher einiges: Skulpturen, Malerei, Objekte, Grafik und andere Spielarten der bildenden Kunst. Der Autor machte sich zusammen mit seiner Kollegin und Fotografin Anja Cord auf zu Orten der Kunst.

Die Bildhauerin Pia Bohr lud sich gleich drei Gäste ein. Petra Eick und Rosa Fehr-von Ilten zeigten ihre Malerei in einem Zelt im Hinterhof des Ateliers. Die abstrakten Arbeiten von Frank Pinkvoss waren im Atelier verteilt und ergänzten sich mit den Arbeiten von Pia Bohr. Die Gastgeberin präsentierte unter anderem ihre Bronzen.

Pia Bohr (Foto: © Anja Cord)
Pia Bohr (Foto: © Anja Cord)
 Frank Pinkvoss (Foto: © Anja Cord)
Frank Pinkvoss (Foto: © Anja Cord)
Rosa Fehr-von Ilten (Foto: © Anja Cord)
Rosa Fehr-von Ilten (Foto: © Anja Cord)
Petra Eick (Foto: © Anja Cord)
Petra Eick (Foto: © Anja Cord)

Weiter ging es zu Roul Schneider, der in seinem Atelier unter anderem einige Arbeiten seiner „wERDEn“ zeigte. Die aktuellsten Arbeiten sind in der gleichnamigen Ausstellung im Kunstraum Dortmund zu sehen. Dina Nur war leider nicht am Samstag vor Ort.

Roul Schneider (Foto: © Anja Cord)
Roul Schneider (Foto: © Anja Cord)
Eine Arbeit von Dina Nur. (Foto: © Anja Cord)
Eine Arbeit von Dina Nur. (Foto: © Anja Cord)

Sebastian Wien stellte seine Objekte aus Metall aus. Der Clou: Bei einigen gibt es einen Schlitz durch den der Betrachter durchsehen kann. Mit dabei war auch Claudia Karweick die aufwändige Papiereliefs präsentiere.

Sebastian Wien (Foto: © Anja Cord)
Sebastian Wien (Foto: © Anja Cord)
Claudia Karweick (Foto: © Anja Cord)
Claudia Karweick (Foto: © Anja Cord)

Mathias Schubert zeigte seine Malerei in seinem Atelier. Doch Schubert ist nicht nur bildender Künster, er ist auch Bühnenbildner und Musiker und wird in der Sportrevue „Der Trainer muss weg“ vom 17. bis 20. Juli im Spiegelzelt zu sehen sein.

Mathias Schubert (Foto: © Anja Cord)
Mathias Schubert (Foto: © Anja Cord)

Unser Weg führte weiter zum gemeinsamen Atelier von Claudia Terlunen und Sabine Held. Held beschäftigte sich aktuell mit dem Thema „Wald“ und zeigte abstrahierte, aber noch gegenständlich erkennbare Werke. Ähnlich arbeitet Terlunen in ihrer Malerei, die sich das Gemüse als Thema genommen hat.

Claudia Terlunen (Foto: © Anja Cord)
Claudia Terlunen (Foto: © Anja Cord)
Sabine Held  (Foto: © Anja Cord)
Sabine Held (Foto: © Anja Cord)

Zum Schluss gelangten wir noch zu einem besonderen Ort: Dem ehemaligen(?) Friseursalon „Loretta“. Hier stellten Thomas Autering und Silvia Liebig passenderweise zum Thema „Haare“ aus. Auterings Zeichnungen erschaffen haarige, mit Klauen und Tentakeln versehene Urzeitkreaturen, während Liebigs Collagen sich kritisch mit dem Themen „Haare“ und „Schönheit“ auseinandersetzen.

Silvia Liebig (Foto: © Anja Cord)
Silvia Liebig (Foto: © Anja Cord)
Thomas Autering (Foto: © Anja Cord)
Thomas Autering (Foto: © Anja Cord)

Ein ausgerechneter Tumult oder wann kommt der Waschmaschinenflüsterer

Ordnung muss sein, heißt es im Volksmund. Doch was ist Ordnung überhaupt und wo sind die Grenzen zum Chaos? Ist Ordnung gleich Sicherheit? Diese Frage stellt sich die elektronische Kammeroper für acht Ordnungskräfte mit dem Titel „[… alles gut …]“ von „Oper, Skepsis und Gleisbau“ unter der Regie des Komponisten Frank Niehusmann. Ein Bericht von der Dortmunder Uraufführung am 15. Juni 2019 im Theater im Depot.

Die Ordnung findet sich auch auf der Bühne wieder. Farbige Linien durchkreuzen den Boden, als ob sie ein riesiger Schaltplan wären. Tatsächlich ist die Bühne auf geteilt in drei x drei Quadrate, auf denen 24 Duette stattfinden. Jedes dieser Duette findet einmal vorne, in der Mitte und in der hinteren Reihe statt. Eine Regel besagt, dass nie ein Duett das andere verdeckt. Klingt kompliziert? Ist es auch, denn die acht Akteure auf der Bühne müssen sich genau an einen Plan halten, denn ansonsten kämen sie sich ins Gehege. Schließlich dauert ein Duett exakt drei Minuten und dann wird gewechselt. Vergleichen kann man diese Herangehensweise mit Sudoku, Go oder einem Schachproblem.

Im Gegensatz zur festgelegten Struktur sind die Duette weitgehend improvisiert. Einige dieser Duette werden gesprochen, gesungen, getanzt oder mit elektroakustischer Musik ausgefüllt. Lässt der mit Percussioninstrumenten gefüllte Einkaufswagen an die Anfangszeit der Einstürzenden Neubauten denken, wird in der Inszenierung noch weiter experimentiert. Da werden Gitarren mit Fidget-Spinner verbunden oder man lässt ein Modellauto über eine Gitarre fahren. Sehr spannend sind die Duette mit dem Theremin von Gilda Razani. Razani ist unter anderem bekannt durch ihre Aktivität als Saxophonistin und Theremin-Spielerin in der Geierabend-Band. Ihre Klänge waren sehr variantenreich und reichten von Klängen aus dem All bis hin zu vorwurfsvollen und klagenden Lauten.

Für die gesprochenen Duette war Schauspieler Thomas Kemper zuständig. Beim ersten war eine Tanzpartnerin dabei. Kempers Aufzählung „Ich kannte mal eine…“ erinnerte in der Form leicht an Ingo Insterburgs „Ich liebte ein Mädchen“. Dass Werbesprüche von LKW auch eine poetische Komponente haben, wurde im nächsten Duett erkennbar. „Just in Time“, „gut verpackt“ – wer oft auf Autobahnen unterwegs ist, kann die LKW-Sprüche auf den Planen auch bald mitsingen. In der Religion und in der Werbung wird oft mit dem Stilmittel der Zukunftserwartung gespielt. „Etwas wird kommen“ – sei es der Erlöser oder das neue Smartphone. So deklamierte Kemper unter anderem „Ein Waschmaschinenflüsterer wird kommen“. Tatsächlich könnte die Welt einen (oder mehrere) Waschmaschinenflüsterer gut gebrachen.

Thomas Kemper (links) und Peter Eisold  beim Duett über die Poesie von Texten auf LKW-Planen. (Foto: © Christian Spieß)
Thomas Kemper (links) und Peter Eisold beim Duett über die Poesie von Texten auf LKW-Planen. (Foto: © Christian Spieß)

Als weitere Ebene im Stück gab es Videos, die Szenen aus Essen zeigten oder Computergrafikanimationen von Erwin Wiemer.

Was auf den ersten Blick chaotisch abzulaufen scheint, denn viele Duette laufen ja parallel, hat in Wahrheit einen geordneten Kern. Für den Zuschauer ergeben sich viele assoziative Bilder, die erst geordnet werden müssen. Dann aber ergibt das Ganze nicht nur einen Sinn, sondern macht auch Spaß. Wenn Kemper beispielsweise wie der Papst mit erhobenen Händen „reziproke Amnesie“ in den Zuschauersaal ruft, kann man sich ein Grinsen nicht verkneifen. Das Stück „[… alles gut …]“ spielt mit dadaistischen Elementen und ist eine gelungene moderne Kammeroper.

Vom Ghetto-Netto zum Vermieter-Gebieter

Der dritte Teil der Nordstadtsaga um den Hinterhof in der Missundestraße 10 trägt den schönen Titel „Soda und Gomera“. Nach „Juckpulver und Hagebuttentee“ (2018) und „Im Tal der fliegenden Messer“ (2017) geht es diesmal mit der Produktion von artscenico in die Zukunft. Hier ist die Nordstadt das hippe Viertel der Republik und die Mietwilligen stehen Schlange. Eine schwere Entscheidung für den Vermieter, der sich als König geriert. Zudem: The Return of the Omas. Ein Premierenbericht vom 13. Juni 2019.

Zurück in die Zukunft – wo andere einen Fluxkompensator brauchen, um in die Vergangenheit zu reisen, reichen Rolf Dennemann, der Kopf hinter artscenico, nur ein paar Papptafeln um von 2017 und 2018 in die Zukunft und wieder zurück zu reisen.

Die altbekannten Gesichter sind wieder dabei: Emmi (Elisabeth Pleß) ist die Frau vom Vermieter (Linus Ebner) und Walla (Thomas Kemper), der als Oma einen mobilen Kiosk mit dem schönen Namen „Wallahalla“ betreibt. Logischerweise gibt es dort Eierlikör in rauen Mengen.

Was tut man/frau nicht alles, um dem Vermieter zu gefallen und die Wohnung zu bekommen. (Foto: © Guntram Walter)
Was tut man/frau nicht alles, um dem Vermieter zu gefallen und die Wohnung zu bekommen. (Foto: © Guntram Walter)

Die Hauptgeschichte spielt im Jahre 2022: Der junge Hausbesitzer weiß nicht, an wen er eine seiner Wohnungen vermieten soll. Die Nordstadt ist so attraktiv geworden, dass die Kandidaten Schlange stehen und an einem „Mietmarathon“ teilnehmen müssen. Walla ist mit seinem mobilen Kietz-Kiosk unterwegs als er seinen alten Kumpel Kalla wiedertrifft, der jahrelang als Maskenverleiher auf Gomera sein karges Leben fristete.

Rolf Dennemann hat hier wieder das aktuelle Thema „Wohnungsnot“ in gewohnt skurril-amüsanter Form aufbereitet. Auch wenn die Nordstadt noch weit weg ist von der Gentrifizierung, in anderen Städten müssen die Mietkandidaten sich quasi nackt machen vor dem „Vermieter-Gebieter“. Schon die kleinste Verfehlung kann das Aus bedeuten. Schwierig ist es auch für einen unerfahrenen Vermieter, der das Haus vererbt bekommt, den oder die richtige Kandidatin zu finden. Es hat ja auch etwas mit Vertrauen zu tun, wem man seine Wohnung vermietet.

Wer es am Ende sein wird, verrate ich nicht, denn das können die Besucher am 21. und 22. Juni 2019 noch selbst herausfinden. Wer also etwas Abstand vom Kirchentag haben möchte und Lust hat sich intelligent und hintergründig zu unterhalten, der sollte gegen 19:30 Uhr nicht an der Missundestraße 10 vorbei gehen. 90 Minuten echte Nordstädter-Hinterhofatmospähre mit überdachter Tribüne.