Klangvokal 2019 – Georg Friedrich Händels starke „Heroinen“

Die imposante Maschinenhalle im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Bövinghausen bildete einen würdigen Rahmen für „Händels Heroinen“ am 14.06.2019 im Rahmen des Klangvokal Musikfestivals 2019.

„The King‘s Consort“ als erstklassiges britisches Ensemble unter der Leitung von Robert King, der auch am Cembalo spielte sowie die englische Sopranistin und Spezialistin auf dem Gebiet der Barockmusik Carolyn Sampson zogen das Publikum in die faszinierende Welt der Oratorien und Opernmusik von Georg Friedrich Händel ( (1685 – 1759).

Die Musik des Komponisten war von Frauen, darunter auch seiner Mutter, inspiriert. Egal ob als Königinnen, Prophetinnen, Zauberinnen, Dienerinnen oder rachsüchtige Intrigantinnen – Frauen spielten sie in seinem Vokalschaffen eine gewichtige Rolle mit starker Präsenz.

Los ging es mit den wunderbaren „Wassermusik“ und der Sarabande aus der Oper „Almira, Königin von Castilien“). Schon hier konnte sich der Solo-Trompeter Neil Brough in dem Ensemble-Gefüge auszeichnen.

Carolyn Sampson und "The Kings' Consort" präsentierten starke Frauen aus Händels Opern- und Oratorienschaffen. (Foto: © Bülent Kirschbaum)
Carolyn Sampson und „The Kings‘ Consort“ präsentierten starke Frauen aus Händels Opern- und Oratorienschaffen. (Foto: © Bülent Kirschbaum)

Im Folgenden wechselten sich instrumentale Passagen mit den von der Sopranistin Sampson mit klarer Stimme sensibel gesungenen Arien ab. Am Anfang lag der Schwerpunkt bei den Oratorien wie „Sememe“, „Theodora“ oder „Deborah“, später standen dann die Opernarien wie die der Cleopatra (Oper Giulio Cesare), die Arie der Teofane (Oper „Ottone, Re di Germania“). Die Arie der Ginevra (Oper „Ariodante“) oder etwa die der Melissa (Oper „Amadigi di Gaula“) im Mittelpunkt.

Die verschiedensten Emotionen, von traurig-melancholisch, rachsüchtig-temperamentvoll bis liebes- freudig wurden von der Sängerin in allen Schattierungen gekonnt dargebracht. Die oft feierlich bewegende Musik Händels kam in der Maschinenhalle gut zur Geltung. Als Zugabe gab es ein Stück aus dem dritten Akt des Oratoriums „Samson“.

Für alle Freunde des Komponisten und der Barockmusik ein großartiges Erlebnis.

Seniorentanztheater und das Sinnhafte im Eigensinnigen

Unter der Leitung und tatkräftigen Unterstützung von Barbara Huber sowie des erfahrenen Choreografen Mark Hoskins bereichert das Dortmunder Seniorentanztheater schon in der zehnten Spielzeit das kulturelle Leben in unserer Stadt. Die fitten Seniorinnen und Senioren (57 bis 82 Jahre) sind keine Profitänzer, sondern haben, wie man sehen und spüren kann, enormen Spaß an Bewegung und Tanz.

In ihrer neuesten Produktion „We don‘t need no (s) education“ (frei nach Pink Floyd), an der sie über Monate zusammen gearbeitet haben, geht es darum, gegen überkommene Vorstellungen über „ältere Menschen“ mit Mut und das Leben möglichst lange selbstbestimmt und autonom anzugehen.

Ein aktuelles Thema aus dem Erfahrungsbereich der älteren Generation. Der demografische Wandel zeigt deutlich, das die Zahl der Senioren in den nächsten Jahren stetig ansteigen wird. Die individuelle Situation und Fähigkeiten sind bei ihnen sehr unterschiedlich und lassen sich nicht über einen Kmm scheren.

Wie schafft man es, lange selbstbestimmt Leben zu können? Eines der Fragen, die das Seniorentanztheater beschäftigte. (Foto: ©Piotr Gregorowicz)
Wie schafft man es, lange selbstbestimmt Leben zu können? Eines der Fragen, die das Seniorentanztheater beschäftigte. (Foto: ©Piotr Gregorowicz)

Die dreiundzwanzig beteiligten Personen (sechzehn Frauen und sieben Männer) waren alle mit einer Art weißen Kittel (ähnlich einem Engels-oder Krankenhauskittel) anonym und wie „unsichtbar“ gekleidet. Nur bunte Fäden ihren Köpfen brachten kleine zaghafte Farbtupfer hinein.

Passend zum ernsten Thema war die energiegeladenen Musik von Igor Strawinskys „Sacre du printemps“ sowie natürlich Ausschnitten aus Pink Floyds „The Wall“ sehr gut ausgewählt.

Strawinky beschwört in seinem legendären Ballett ein vorzeitliches Ritual und feiert die stete Erneuerung der Natur. Für die älteren Menschen, die schon einige Frühlinge und Sommer hinter sich haben, wird aus dem Frühlings- ein Herbstopfer

Der Druck von außen, wie man als älterer Mensch zu sein und sich zu verhalten hat, wurde sehr plastisch und eindringlich tänzerisch dargestellt. Widerstand entwickelt sich erst langsam nach und nach.

Das Leben wird als Spiel auf Leben und Tod erfahren, bei der Humor nicht auf der Strecke bleiben darf.

Im Laufe der Aufführung werden dann den Beteiligten in goldenen Kelchen „rote Nasen“ gereicht und sie werden zu Clowns. Glücklich sind sie damit nicht, mit den roten Nasen lächerlich gemacht zu werden. Sie sind keine Narren, sondern haben eine Art Freibrief.

Wenige Videoprojektionen dienten zwischendurch als Hintergrund. Am Eindrucksvollsten war dabei die bunte „Wall“, die Risse bekam. Beim Song „We don‘t need no education“ rockte das Ensemble die Bühne .

Es gab wohl bisher keiner Produktion des Seniorentanztheaters, wo die tänzerisch und motorischen Anforderungen für alle so hoch waren. Viele Elemente des modernen Balletts waren darin eingeflossen.

Ein großes Kompliment für diese Leistung!

Klangvokal 2019 – Mit dem Sollazzo Ensemble im musikalischen Liebesfieber

Das sechsköpfige Sollazzo Ensemble (Basel) unter der Leitung von Anna Danilevskaia existiert seit 2014 und gilt als Shootingstars im Bereich Alte Musik des Mittelalters und der Frührenaissance. Im Rahmen des Klangvokal Musikfestivals konnte es nun sein Können am 12.06.2019 in der Dortmunder St. Marienkirche unter dem Titel „Tag und Nacht – oder: Von der Liebestollheit in der Ars Nova“ unter Beweis stellen. Die „Ars Nova“ besingt mit einer expressivem Klangfarbe alle Schattierungen zwischen Liebesfreud und Liebesleid.

Mit dabei waren Perrine Devillers mit ihrem klaren Sopran, Vivien Simon als sensibler Tenor, und an den alten eindrucksvollen Instrumenten Franziska Fleischanderl (Psalter: mittelalterlicher Zither ohne Griffbrett), Sophia Danilevskaia (Fidel), Anna Danilevskaia (Fidel und Christoph Sommer (Laute).

Um (Liebes-) Gefühle in weltliche Gesangsformen zu transformieren, bildeten Balladen oder sogenannte „“Virelai“ (ein mittelalterliches Tanz- und Liebeslied) gerade in Frankreich und Italien die Grundlage.

Als ein Beispiel sei hier das von einem gewissen französischen Komponisten „Borlet“ (Trebol?) Anfang des 14. Jahrhunderts entstandene „ Hé, tres doulz roussignol joly“ genannt. Es gehört zu den musikalisch verspielten Virelais mit geschickt eingebauten Vogelimitationen. Man muss wissen, das Vögel, besonders die Schwalben als „Liebesboten“ galten.

Das Sollazzo Ensemble präsentierte Liebeslieder der Renaissance in der Marienkirche. (Foto: © Bülent Kirschbaum)
Das Sollazzo Ensemble präsentierte Liebeslieder der Renaissance in der Marienkirche. (Foto: © Bülent Kirschbaum)

Mit Madrigalen (Singgedichte, bei dem der Text nicht nur wiedergegeben, sondern durch Gesang wie Instrumentierung mit gedehnten lautmalerischen Effekten gestaltet) wie etwa „Quel sole che nutric‘al gentil fiore“, wird die Schönheit der Frauen und der Natur mit Tiefe und Intensität besungen.

Devillers und Simon beeindruckten vor allem durch ihre Harmonie, wenn sie zusammen sangen.

Das wunderbare Zusammenspiel der Instrumente sorgte zwischendurch immer wieder für atmosphärische Tiefe.

Im ersten Teil des Abends standen in französischer oder italienischer Sprache gesungenen Texten das Liebesleid, in der zweiten Hälfte schon mehr die Liebesfreude und Liebeslust im Zentrum.

Gespielt und gesungen wurde Lieder von Borlet, Vincenzo da Rimini (ca. 1350-1400), Bartolino da Padova (1365-1405), Niccolò da Perugia (, Matteo da Perugia , Jacob de Senlèche (ca. 1382-1395) oder Francesco Landini (ca. 1335-1397).

Das Abschlusslied des Programms „Or sus, vous dormés trop“ stammt von einem anonymen Komponisten und seine Noten finden sich im „Codex Ivrea“, der Bibliothek der piemontesischen Stadt Ivrea. Hier wird eine schöne Dame ausgelassen gefeiert, die zu lange schläft. Stattdessen soll sie lieber der Lerche, Amsel, Drossel oder dem Zeisig, aber nicht zuletzt dem Verehrer ihr Ohr und Herz schenken.

Ein Abend mit Willem

Die Geschichte des 30jährigen Willem erzählt die Komödie „Willems Wilde Welten“ im Theater im Depot. Der Mann steckt in einer tiefen Sinnkrise und sucht als ersten Ausweg eine Therapeutin auf. Hier beginnt eine Reise der Erkenntnis durch Abgründe der Vergangenheit und absurde Traumsequenzen. Rückblicke, Träume und Gegenwärtiges wechseln sich ab bei Willems Suche nach dem Glück.

Die Komödie des freien Theaters „glassbooth“ plante Regisseur Jens Dornheim als Fortsetzung des Stückes Container Love aus dem Jahr 2014.

Einige Sequenzen standen schon länger fest, es bedurfte aber einer Verknüpfung der Ideen und eines roten Fadens, um nicht in einer Nummernrevue zu landen. Gemeinsam mit Dominik Hertrich, mit dem Jens Dornheim schon mehrfach zusammengearbeitet hatte, entwickelte der Regisseur die Geschichte um die Hauptperson Willem, gespielt von Dietmar Meinel.

Die Titelfigur führt die Zuschauer durch ein Leben voller Zurückweisungen und Niederlagen. Sein Kostüm, bestehend aus einem beigen Hemd und einem Wollpollunder, der in die zu kurze Anzughose gestopft ist, unterstreicht das Loser-Dasein, das Willem in die Krise gestürzt hat. Während seiner Therapiesitzung erzählt er von Erniedrigungen auf dem Schulhof durch brutale Zwillingsbrüder, der Unfähigkeit sich mit einem Mädchen zu unterhalten, geschweige denn sich zu verabreden und einer grotesken Szene am Abendbrottisch der Familie. Diese wird in eine Videosequenz eindrücklich dargestellt. Ein despotischer Vater hält Frau und Kind mit strengen Regeln unter seiner Kontrolle. Als der Vater den Geschmack der abendlichen Suppe kritisiert und neues Essen einfordert, geht seine Frau in die Küche, nimmt einen gebrauchten Tampon und rührt das Blut in die helle Suppe, voilà ein neues Gericht. Dem Vater schmeckt es, Mutter ist kurzfristig gerettet, der kleine Willem starrt mit großen Augen hungrig auf seinen leeren Teller. Dieser bleibt leer, da seine Mutter nur ihren Mann bestrafen will. So mancher Zuschauer konnte angeekelte Laute nicht unterdrücken.

Auch eine Szene im Arbeitsamt war optisch schwer zu ertragen. Willem sitzt einem sabbernden dicken Mitarbeiter, der aus der Psychiatrie entsprungen scheint, gegenüber und muss sich mit Formalitäten herumschlagen. Die Dialoge sind so absurd, dass man viel Sympathie für den verzweifelten Willem entwickelt. Viele Lacher ernten die Schauspieler auch, als Willem bei der Automatenfee (Foto) ein Passbild anfertigen will, was natürlich misslingt.

Willem (Dietmar Meinel) hat kein Glück beim Passbildautomaten. (Foto: © Anja Cord)
Willem (Dietmar Meinel) hat kein Glück beim Passbildautomaten. (Foto: © Anja Cord)

In einer Castingshow mit mehreren Videoeinspielern nimmt Willem die Rolle des Chefs ein und agiert prompt nach dem Vorbild seines Vaters mit machtbesessenen Starallüren. Die Einspieler sind gespickt mit Zitaten von Woody Allen bis Dieter Hallervordens Palim Palim.

Im Schlussbild des Stückes kommt es zu einem versöhnlich Abschluss. Mit Tiermasken verkleidet lauschen die Schauspieler Opa Walters Märchenkiste, und im Kreis der Tiere schöpft Willem Vertrauen. Er beginnt befreit zu tanzen und fühlt sich in die Gemeinschaft aufgenommen.

Das sechsköpfige Ensemble, bestehend aus Dietmar Meinel, Safiye Aydin, Dominik Hertrich, Timo Josefowicz, Timo Knop und Aless Wiesemann meistert die Aufgabe des ständigen Rollenwechsels mit Bravour.

Das durch geschickt eingesetzte Garderobenständer schnell wandelbare Bühnenbild wurde von Sabine Bachem in Szene gesetzt, die Filmsequenzen drehten Dirk Gerigk und Stefan Bahl von bs-Film, einem langjährigen Partner der Theatergruppe.

Das Stück wird nach der Sommerpause am 22. September wieder im Theater im Depot zu sehen sein.

Hoesch-Museum präsentiert Ausstellung zu Migration und Religionen im Ruhrgebiet

Das Ruhrgebiet ist ohne die Einwanderung nicht denkbar. Die neuen Bewohner der Ruhrgebietsstädte brachten neben ihren Bräuchen auch ihre Religion mit. Aus Masuren kamen evangelische Christen, aus den anderen Provinzen des ehemaligen polnischen Staates überwiegen Katholiken. Im 20. Jahrhundert kamen orthodoxe Griechen und muslimische Türken ins Ruhrgebiet. Die religiöse Vielfalt brachte Kooperationen, aber auch Konflikte. Die Ausstellung „Migration und Religionen im Ruhrgebiet“ im Hoesch-Museum (16. Juni – 14. Juli) erzählt davon.

Konzipiert wurde sie als Wanderausstellung in einer Kooperation zwischen Hoesch-Museum und dem Verein zur Erforschung der Kirchen- und Religionsgeschichte des Ruhrgebiets in Bochum. Die Ausstellung wurde von einem Team aus 16 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erarbeitet. Die Zugänge waren daher vielfältig und umfassen Geschichtswissenschaft, Theologie, Stadtteilarbeit oder Soziologie.

Wie Migranten mit ihren religiösen Bräuchen das Ruhrgebiet prägten, zeigt die aktuelle Ausstellung im Hoesch-Museum. (v.l.n.r.) Gisela Piechotta (Ehrenamtliche Mitarbeiterin im Hoesch-Museum), Dr. Jens Stöcker (Direktor des
Museums für Kunst und Kulturgeschichte), Isolde Parussel (Leiterin Hoesch-Museum), Prof. Traugott Jähnichen (Ruhr-Universität Bochum). (Foto: © Karin Pinetzki, Stadt Dortmund)
Wie Migranten mit ihren religiösen Bräuchen das Ruhrgebiet prägten, zeigt die aktuelle Ausstellung im Hoesch-Museum. (v.l.n.r.) Gisela Piechotta (Ehrenamtliche Mitarbeiterin im Hoesch-Museum), Dr. Jens Stöcker (Direktor des Museums für Kunst und Kulturgeschichte), Isolde Parussel (Leiterin Hoesch-Museum), Prof. Traugott Jähnichen (Ruhr-Universität Bochum). (Foto: © Karin Pinetzki, Stadt Dortmund)

Unter den Wissenschaftlern ist Prof. Traugott Jähnichen vom Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre . „Für Migranten ist die Religion identitätsstiftend und dient zur Beheimatung“, findet Jähnichen. Das hatte Folgen: ehemals protestantische Gegenden wurden katholisch und umgekehrt.

Um einen persönlichen Blick auf die Thematik zu bekommen, wurden sehr viele persönliche Gegenstände zur Verfügung gestellt. Fußballtrikots, ein Wäschekorb mit Rädern oder ein Notenständer – diese und andere Objekte sind Ausdruck des durch Migration geprägten religiösen Lebens im Ruhrgebiet.

Die Schau ist als Wanderausstellung konzipiert und kann kostenlos über Prof. Traugott Jähnichen von der Ruhr Universität Bochum ausgeliehen werden. Für das Hoesch-Museum und im Rahmen des Kirchentages wurde die Ausstellung bei ihrem Auftakt um Exponate erweitert. Zahlreiche Privatpersonen und religiöse Institutionen haben dafür großzügig Leihgaben zur Verfügung gestellt. Drei Hörstationen mit Interviews und ein Medientisch sind ebenfalls nur im Hoesch-Museum zu nutzen.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Drag – Die Verteidigung des Non-Konformen

Vom 15. Juni bis zum 18. August 2019 zeigt der Dortmunder Kunstverein die Gruppenausstellung „Display. Staging Identites“. In der Gruppenausstellung zeigen Johannes Paul Raether, Victoria Sin, Mikołaj Sobczak und Philipp Timischl ihre Positionen zum Thema „Drag“.

In unserer Populärkultur ist „Drag“ meist mit dem Begriff der „Dragqueen“ verbunden. Olivia Jones und Conchita Wurst sind bekannte Beispiele aus dem deutschsprachigen Raum. Doch Drag bezeichnet zunächst das Auftreten in Kleidung des jeweils anderen Geschlechts, wobei ein Charakter angenommen oder eine eigene Identität entwickelt wird. Daher gibt es natürlich auch Dragkings, also Frauen in Männerkleidung. Angefangen von Frauen, die als Soldaten in Kriege zogen, bis hin zu Hosenrollen in der Oper. Die barocke Oper war in der Hinsicht von Mann/Frau sehr flexibel. Das Festival Klangvokal bot mit dem Abend „Gender Stories“ einen schönen Einblick in dieses Thema.

Doch in der Ausstellung geht es um mehr als Unterhaltung, denn Drag hat auch eine politische Seite, die als Werkzeug zur Selbstermächtigung dient und die Möglichkeit einer immer wieder neu zu erfindenden Identität bietet.

"A Weak Female Figure" von Victoria Sin erinnert ein wenig an das Grabtuch von Turin.
„A Weak Female Figure“ von Victoria Sin erinnert ein wenig an das Grabtuch von Turin.

Bilder beschrieben Geschichte. Der polnische Künstler Mikołaj Sobczak probiert sich an der Umdeutung historischer Gemälde. In seinen jüngsten Arbeiten setzt er sich mit der Hexenverfolgung auseinander. Bei ihm triumphieren die angeklagten Dragqueens über die als Dragkings gezeichneten Kirchenvertreter.

Johannes Paul Raethers Thema ist die Reproduktionstechnologie. In-Vitro-Technologie, Leihmutterschaft und Pränatale Implantationsdiagnostik möchte er zur Gründung eines anti-heteronormativen „ReproTechnoTribes“ nutzbar machen. Das heißt, ein Kind könnte das Produkt mehrerer Väter und Mütter sein.

Victoria Sin sieht sich weder als weiblich noch als männlich. Ihre Definition ist non-binär. Im Drag inszeniert sie sich als Frau, eine Kunstfigur zwischen Marilyn Monroe, Marlene Dietrich und Jessica Rabbit. Sins Videoarbeiten thematisieren die Objektifizierungen in der Kunst.

Für Philipp Timischl ist Drag eine Methode zur Überwindung sozialer Klassen. In seinen Arbeiten fragt er sich, welche Codes und Normen es gibt, um in bestimmte Räume zu kommen. Reicht es die Codes zu adaptieren?

Die Umdeutung historischer Gemälde ist das Interesse von Mikołaj Sobczak ("Witch Examination")
Die Umdeutung historischer Gemälde ist das Interesse von Mikołaj Sobczak („Witch Examination“)

Während der Ausstellung gibt es auch ein Rahmenprogramm:

Am Freitag, den 14. Juni, veranstalten die beiden Künstler Nicolas Grafia und Mikołaj Sobczak um 20 Uhr eine Performance, ebenso wie am 02. August der Künstler Adam Christensen (20 Uhr).

In Kooperation mit dem Kino Schauburg werden dort die Filme Victor/Victoria (04. Juli 2019, 20:15 Uhr) und ONE ZERO ONE ( 25. Juli 2019, 20:15 Uhr) gezeigt.

Matthias Zalthen bietet am 05. und 12. August von 11 bis 18 Uhr einen Workshop für Kinder an. Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldung unter info@dortmunder-kunstverein.de

Dortmund Passagen – Stadtführer erzählt unsere Stadtgeschichte neu

Rechtzeitig vor dem Evangelischen Kirchentag erscheint ein neuer und ganz besonderer Stadtführer unter dem titel „Dortmunder Passagen“.

Als Kooperationsprojekt mit der TU Dortmund, der Reinoldikirche, den Kulturbetrieben Dortmund, der Stiftung Industriedenkmal sowie dem LWL-Industriemuseum Zeche Zollern war das Projekt unter Initiative von Prof. Barbara Welzel (TU Dortmund) und Dr. Stefan Mühlhofer (Geschäftsführender Direktor der Dortmunder Kulturbetriebe) in Angriff genommen worden und nun zu einem runden Gesamtwerk zusammengefasst.

Einundzwanzig fachkundige Autorinnen und Autoren unterschiedlicher Disziplinen und zwei Fotografen beschreiben auf 287 Seiten fünf Themen-Routen, die dem Sound der Stadt folgen.

„Es sollte kein klassischer Reiseführer werden, sondern die Geschichte der Stadt aktuell in Zusammenhängen erzählt werden“, so Dr. Mühlhofer.

So erschließt der Führer das Stadtgebiet anhand von Drehscheiben und (ganz wichtig) an Leitobjekten. Dadurch wird Geschichte, Gegenwart und geografische Gegebenheiten an konkreten Orten sichtbar und verständlich gemacht.

Vor dem Modell des historischen Lunaparks im Museum für Kunst und Kulturgeschichte – eines der Leitobjekte im Stadtführer (v.li.): Prof. Barbara Welzel (TU Dortmund), Michael Küstermann (Stadtkirchenpfarrer St. Reinoldi), Dr. Stefan Mühlhofer (Geschäftsführender Direktor der Kulturbetriebe Dortmund) und Prof. Wolfgang Sonne (TU Dortmund). (Foto: Karin Pinetzki / Stadt Dortmund)
Vor dem Modell des historischen Lunaparks im Museum für Kunst und Kulturgeschichte – eines der Leitobjekte im Stadtführer (v.li.): Prof. Barbara Welzel (TU Dortmund), Michael Küstermann (Stadtkirchenpfarrer St. Reinoldi), Dr. Stefan Mühlhofer (Geschäftsführender Direktor der Kulturbetriebe Dortmund) und Prof. Wolfgang Sonne (TU Dortmund). (Foto: Karin Pinetzki / Stadt Dortmund)

Die einzelnen Kapitel (Routen) sind in „Wege“, „Wasser“, „Materialien“, „Stadt und Land“ sowie „Spielräume“ eingeteilt. So lädt zum Beispiel mit der Route „Materialien“ dazu ein, verschiedene Werkstoffe und Oberflächen zu erkunden.Mit der Route „Spielräume“ wiederum steuert man die repräsentativen und politischen, kulturellen und wissenschaftlichen, sportlichen oder geistlich bedeutsamen Orte an. Im Kapitel „Wege“ geht es um moderne und mittelalterliche Strukturen wie etwa: Wall und Hellweg oder Brücken, Kanal und Flughafen.

Als Drehscheiben für die Stadterkundungen dienen dabei Museen, Industriedenkmäler, der Botanische Garten Rombergpark oder die Stadtkirche St. Reinoldi. An den Routen liegen so verschiedene Dinge wie Adelsschlösser, Gasleitungen, mittelalterliche Dorfstrukturen und Kirchen sowie Bauten der Nachkriegsmoderne, bis hin zu Räumen der Industrialisierung und des modernen Strukturwandels.

Eine besondere Rolle als Drehscheibe spielt das Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK).

Jede der fünf Routen ist mit einem Objekt aus der Sammlung des Museums verankert, (ersichtlich durch eine angebrachte spezielle Postkarte). Jeder Rundgang kann also im MKK starten.

Zu den Leitobjekten zählen u.a. ein Modell der Stadtkirche St. Reinoldi, ein Modell des historischen Lunaparks im Fredenbaumpark, der Dortmunder Goldschatz, glasierte Backsteine eines mittelalterlichen Patrizierhauses oder eine früher einmal notwendiger Reisepass im Raum Dortmund…

Nicht nur den Gästen des Evangelischen Kirchentags, auch den Dortmunderinnen und Dortmundern wird mit diesem leicht und gut zu transportierenden Stadtführer ein neuer Blick jenseits der alten gängigen Bildern gewährt.

Der Stadtführer ist im Reinoldiforum und während des Evangelischen Kirchentags (19. bis 23. Juni) im Pavillon „stadt paradies sanktreinoldi“ an der Reinoldikirche sowie danach auch im Buchhandel für 15,- Euro erhältlich.

AXIS 1.0 – eine Klangbild-Skulptur für Dortmund

Während des Kirchentages erwartet die Besucher nach Einruch der Dämmerung eine besondere Open Air-Darbietung. Auf dem Platz von Amiens hinter dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) inszeniert die Düsseldorfer Künstlergruppe „Aera Composer“ eine Medieninstallation aus Bild und Ton. Als Projektionsfläche verwenden sie die Stahlskulptur „Chip“ von Stefan Sous.

Die Skulptur und das Museum für Kunst und Kulturgeschichte liegen im Mittelpunkt einer von der Stadt geplanten Kulturmeile Dortmund. Deren West-Ost-Achse reicht vom FZW über das U und das Fußballmuseum, die Bibliothek, das MKK zum Orchesterzentrum, dem Konzerthaus und dem neu dazu gekommenen Baukunst Archiv NRW. Diese erste Aktion im Zentrum der Meile lädt die Besucher zum Verweilen ein und möchte ein Ort der Begegnung und Entspannung sein.

Dr. Jens Stöcker, Direktor des MKK sieht in der künstlerischen Nutzung des Platzes eine Verlinkung zwischen Außen und Innen des Museums und des städtischen Umfeldes. Gemeinsam mit Christian Weyers, Leiter der Stabsstelle Kreativquartiere Dortmund freut er sich über die Möglichkeit, während des Kirchentages einen ersten Baustein für die Kulturmeile zu setzen.

Zur Künstlergruppe gehören Ronald Gaube für Komposition und Klang, Peter Hölscher für Komposition und Fotografie und Dorothee Pilavas als Art Projektorin. Die technische Umsetzung liegt in den Händen von Hendrik Wendler, dem Geschäftsführer von device + context aus Berlin. Die Firma hat eine spezielle Mapping Software für diese Art Projektionen entwickelt.

Area Composing beschäftigt sich mit der Beschreibung eines besonderen Ortes und seiner Geschichte. Das kann eine Stadt, eine Landschaft oder auch ein Gebäude sein. Im Zusammenspiel moderner Projektions- und Soundtechnik ergibt sich im besten Fall eine beeindruckende digitale Inszenierung im öffentlichen Raum. Es kann verlassene Plätze zum Leben erwecken, Bauwerke in Szene setzen, Emotionen wecken und so eine neue bereichernde Erfahrung der Besucher zum Spielort erzeugen.

Wochenlang haben die Künstler das Museum und das städtische Umfeld erkundet um ihre Eindrücke in der Video-Klang-Installation umzusetzen. Ausgewählte Exponate, Fassaden der umliegenden Häuser, Plätze und Töne der Stadt und ihrer Menschen sind das Rohmaterial für die Installation. Aus seinen mehr als 5000 Fotos komponierte Fotograf Peter Hölscher ein Liquid Image, das passgenau auf die Skulptur projiziert wird. Die Bilder fließen langsam ineinander und zeigen abstrakte sowie gegenständliche Motive. Lichtstarke Beamer mit je 20.000 ANSI Lumen sorgen für die nötige Leuchtkraft auf dem schwarzen Material des „Chip“.

Mitglieder der Künstlergruppe "Aera Composing" vor dem "Chip". v.li Dorothee Pilavas, Ronald Gaube, Peter Hölscher, Hendrik Wendler und Christian Weyers. (Foto: © Anja Cord)
Mitglieder der Künstlergruppe „Aera Composing“ vor dem „Chip“. v.li Dorothee Pilavas, Ronald Gaube, Peter Hölscher, Hendrik Wendler und Christian Weyers. (Foto: © Anja Cord)

Sechs Akkuboxen, unterhalb der Skulptur installiert, sorgen dafür einen 360-Grad Surround-Sound. Ronald Gaube arrangierte die Musik aus Tondokumenten und elektronischen Klangkompositionen.

Die Installation auf dem Platz von Amiens ist vom 14. Juni bis 22. Juni zwischen 22.30 und 24 Uhr in drei halbstündigen Sequenzen zu sehen. Ausgenommen ist der 19. Juni. Auf Grund der Eröffnungsfeier des Kirchentages und des Abends der Begegnung fällt die Vorführung an diesem Tag aus.

Klangvokal 2019 – 11. Fest der Chöre mit Teilnehmerrekord

Für viele Menschen ist das große Fest der Chöre am 15. Juni 2019 ein Höhepunkt des Klangvokal Musikfestivals Dortmund. Den Stellenwert und den Zuspruch für die Chormusik und das selber singen erkennt man in diesem Jahr auch wieder an den steigenden Teilnehmerzahlen. Als neuer Rekord vermeldete beim Pressegespräch Festivaldirektor Torsten Mosgraber in diesem Jahr den Rekord von 160 Chören mit 4.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Dortmund, NRW und darüber hinaus Deutschland weit. Sie präsentieren sich auf verschiedenen Bühnen, in Kirchen und anderen Orten unserer Stadt.

„Das bringt uns schon an die Kapazitäts-Grenzen,“ so Mosgraber. Es soll wieder ein facettenreiches und vielfältiges Programm von Volksmusik. Schlager, Shantys, Musical, Jazz , Barbershop, Klassik oder auch Pop-Musik geboten werden.

Das Fest der Chöre findet am Samstag, den 15.06.2019 von 10:00 bis 22:00 Uhr statt.

Inoffiziell geht es wieder im Dortmunder Rathaus mit der Eröffnung durch Kita-Chöre wie etwa „Eine Welt“, „Wilde Wiese“, Kinderchor Burgholzstraße und die Kita Worderfeld & Die Berliner Kids.

Das gemeinsame „Wir“ steht im Mittelpunkt.

Offiziell wird das Chorfest traditionell um 12.00 Uhr auf dem Alten Markt von Oberbürgermeister Ullrich Sierau und in diesem Jahr als besonderes „Bonbon“ mit dem Dortmunder Opernchor, auf der Bühne. Dieser begeisterte ja erst vor kurzem wieder einmal bei der Aufführung von „Echnaton“ (Philipp Glass).

Es wird wie immer mit verteilten Textheften zusammen gesungen. Neben dem Steigerlied-Anfang wird auch die bekannte Fußball-Hymne „You‘ll never walk alone“ gesungen. Es wäre schön, so die Organisatoren, wenn möglichst viele Menschen bunte Schals in allen Variationen als Zeichen von „Vielfalt“ und dem „Wir“ mitbringen würden. Natürlich sind auch BVB-Schals gerne gesehen.

Einen kleinen Vorgeschmack auf das Chorfest am 15. Juni 2019 gab der Chor "Trallafitti" beim Pressegespräch.
Einen kleinen Vorgeschmack auf das Chorfest am 15. Juni 2019 gab der Chor „Trallafitti“ beim Pressegespräch.

Es gibt wieder Mitmach-Aktionen für Kinder, sowie Mitsing-Möglichkeiten und verschiedene Singstationen für Groß und Klein. Viel zu hören sein wird auf den sieben Bühnen in unserer Stadt, den Kirchen oder vor dem Orchesterzentrum (Deutsch-türkische Chöre).

Anlässlich des anstehenden evangelischen Kirchentages haben sich gleich zwei Projektchöre des Dortmunder Kirchenkreises gegründet.

Der Kinder- und Jugendchor Quer-Beat Holzen hat extra für das Chorfest ein Kinder-Musical einstudiert und wird es um 14:30 Uhr auf der GUT-Bühne (am Platz von Netanya) vorstellen.

Zur besten Kaffee-Zeit um 15:50 Uhr auf der Bühne am Alten Markt sorgen als ein Highlight der Chor „Trallafitti“ mit einer Ruhrpott-Musical-Revue für gute Stimmung. Sie gaben schon beim Pressetermin eine kleine Kostprobe ihres Könnens mit „LA – International Airport“ und einer „Ruhrpott-Version“ von „Superjeilezick“ (Brings).

Als krönender Abschluss findet wie immer das Abendkonzert ab 20:00 Uhr auf dem Alten Markt statt. Geballte Barbershop-Frauenpower gibt es dann von den preisgekrönten Damen von „Ladies First“ zu hören. Danach sorgt der Chor „Hömma“ mit ihrem Gesang für einen humorvollen Blick auf das Ruhrgebiet. Zum Finale heizen dann „Sounding People“ (einer der aktuell erfolgreichsten Pop-Chöre im Westen) die Stimmung noch einmal an.

Genaueres über das umfangreiche Programm entnehmen sie den in der Stadt verteilten Programmheften und Flyern.

Grappa- Krimi im Dunstkreis der Me Too-Debatte

In ihrem 29. Krimi „Grappa und der Sonnenkönig“ um die unerschrockene Protagonistin Maria Grappa (Polizeireporterin vom Bierstädter Tageblatt) mit guter Spürnase nimmt sich die Dortmunder Autorin Gabriella Wollenhaupt mal wieder ein aktuell brodelndes Thema vor. Die Me Too-Debatte erreicht jetzt auch Bierstadt.

Kurz vor Beginn der Festspiele „Summer-Pott“ erhebt die Schauspielerin Liane Licht gegen den Intendanten Adalbert Engels schwere Vorwürfe. Er soll von ihr regelmäßig sexuelle Dienstleitungen erpresst und sie vergewaltigt haben. Der arrogante, selbstverliebte Fiesling lässt sich mit Maestro ansprechen und nennt sich selbst „Sonnenkönig“. Natürlich leugnet er alle Vorwürfe. Als sich Liane Licht das Leben nimmt, ist für Polizeireporterin Maria Grappa das Maß voll. Sie setzt alles daran, der Öffentlichkeit das wahre Gesicht von Engels zu zeigen…

Der Krimi ist wie gewohnt in einem humorvoll-ironischem Stil geschrieben und die alten bekannten Figuren aus früheren Grappa-Romanen sind wieder an Bord. Zeit-Mann Friedemann Kleist muss während eines Forschungssemesters mit der hiesigen Clan-Kriminalität auseinandersetzen. Zusätzlich bleibt auch das Team vom Bierstädter Tageblatt von der Me Too-Problematik nicht unberührt und die Stimmung ist etwas angespannt. Der Toleranzbegriff wird auf eine harte Probe gestellt, und die Geschichte nimmt einige kleine überraschende Wendungen, die die Spannung bis zum Ende hoch halten.

Wie immer greift Gabriella Wollenhaupt aktuelle Themen in ihren Krimis auf. (Cover: © Grafit Verlag)
Wie immer greift Gabriella Wollenhaupt aktuelle Themen in ihren Krimis auf. (Cover: © Grafit Verlag)

Wie die anderen Grappa-Storys lässt sich dieser Krimi leicht und flüssig lesen, zeichnet sich aber auch durch seine interessanten Charaktere und der intelligent eingebrachten Gesellschaftskritik aus. Bei aller Ernsthaftigkeit und Nachdenklichkeit kommt der Humor nicht zu kurz, beispielsweise wenn Grappa träumt, dass ihr Verleger die Monarchie ausruft. Der ist ja auch notwendig!

Es deutet sich an, dass die beliebte Figur der Protagonistin Grappa nach vielen Jahren und Kämpfen so langsam amtsmüde wird und gerne aussteigen würde. Zwar verständlich, aber viele Leserinnen und Leser werden sie dann wohl auch vermissen.

Eine schöne Lektüre für die anstehenden Urlaubszeit.

Gabriella Wollenhaupt
Grappa und der Sonnenkönig
Köln: Grafit Verlag 2019
ISBN 978-3-89425-593-0 (D) 11,00 € (A) 11,30 € 249 Seiten