Offene Nordstadt Ateliers 2021 – besonderer Einblick in die Kunstszene

Bei der Kunst- und Kulturveranstaltung Offene Nordstadt Ateliers 2021, am 04. und 05. September, öffnen wieder zahlreiche Ateliers und Galerien in der Dortmunder Nordstadt ihre Türen für kunstinteressierte Besucher:innen und präsentieren vielfältige Werke aus allen künstlerischen Bereichen.

Die Dichte an Kunstschaffenden, Ateliers und Galerien ist im nördlichen Stadtgebiet besonders hoch und kaum eine Veranstaltung zeigt so authentisch die Nordstadt mit ihrer breitgefächerten Kunstszene. Besucher:innen erhalten einen direkten Einblick in die Arbeit der Künstler:innen sowie eine einmalige Möglichkeit für Gespräche und Austausch. Besucher:innen können in kleine Ateliers hineinschauen oder größere Kulturhäuser erkunden und sich von der fantastischen künstlerischen Bandbreite überraschen lassen. Natürlich ist der Eintritt frei.

Zwei Tage den Künstlerinnen und Künstlern über die Schulter schauen: Offene Nordstadtateliers 2021
Zwei Tage den Künstlerinnen und Künstlern über die Schulter schauen: Offene Nordstadtateliers 2021

Ein weiteres Ziel dieser einmaligen Kulturveranstaltung ist der Abbau von Vorurteilen und Berührungsängsten mit der Nordstadt. Besucher:innen erkunden die Innenstadt-Nord ganz individuell auf ihrem Rundgang von Atelier zu Atelier und entdecken dabei auch den schönen Altbaubestand sowie viele malerische Hinterhöfe. Gebündelt an einem Wochenende gibt es die Werke zahlreicher Einzelkünstler:innen, Ateliergemeinschaften und Galerien mit Gemeinschaftsausstellungen zu erleben.

Kunstinteressierte finden auf der Webseite www.offenenordstadtateliers.de alle Informationen zur Veranstaltung sowie die ausführlichen Porträts der teilnehmenden Künstler:innen, Ateliergemeinschaften und Galerien. Mithilfe der informativen und übersichtlichen Online-Standortkarte können Besucher:innen schnell eine individuelle Route zu ihrer persönlichen „Lieblingskunst“ planen oder einfach losspazieren und sich überraschen lassen.

Die Kulturmeile Nordstadt e.V. möchte als Veranstalter die Kunst- und Kulturszene der Dortmunder Nordstadt in diesem Jahr erneut mit der besonderen Veranstaltung Offene Nordstadt Ateliers unterstützen. Denn der Zusammenhalt und die Sichtbarkeit sowie eine Wertschätzung der Kunst- und Kultur ist aktuell unerlässlich.

Es gilt die 3G-Regel (negativer Corona-Tests, der weniger als 48 Stunden alt ist oder vollständiger Impfschutz bzw. Nachweis einer Genesung).

Die Kunst- und Kulturveranstaltung Offene Nordstadt Ateliers 2021 wird unterstützt vom Kulturbüro der Stadt Dortmund, dem StadtbezirksMarketing Dortmund-Innenstadt-Nord, Betten Kalvelage und der Sparkasse Dortmund.

VERANSTALTUNGSTERMIN:

Sa, 04. September 2019, 15:00 – 20:00 Uhr

So, 05. September 2019, 11:00 – 18:00 Uhr

Edit: ars tremonia war an beiden Tagen unterwegs und hat einen kleinen Bericht dazu veröffentlicht: https://ars-tremonia.de/offene-nordstadtateliers-2021-ein-zweitaegiger-spaziergang-zu-kunst-in-der-nordstadt/

über.leben in den freien darstellenden Künsten

Das zweite Dortmunder Tanz- und Theaterfestival szene machen! bietet ein volles Programm mit Bühnenstücken, Performances, Showings, Workshops, Diskussionsformaten und einen kompletten Tag der dem Tanz gewidmet ist.

Bis zum 05. September 2021 findet das Festival szene machen! statt, das von dem Netzwerk dott – Dortmunder Tanz- und Theaterszene unter dem Leitmotiv über.leben veranstaltet wird. Mit dabei sind in diesem Jahr die Gruppen Trafique, DADADO, Sterna Pau, Kollektiv.nebenan, artscenico, I can be your translator, Sepidar Theater, Drangwerk, , vier.D, und Theater Glassbooth.

Am 03.09.2021 zeigt die Gruppe "Drangwerk" das Stück "Die wütende Frau" im Theater im Depot. (Foto: © Viola Sophie Schuldner)
Am 03.09.2021 zeigt die Gruppe „Drangwerk“ das Stück „Die wütende Frau“ im Theater im Depot. (Foto: © Viola Sophie Schuldner)

Neben Bühnenstücken, Performances, Showings szenischen Miniaturen und offenen Proben gibt es verschiedene Talk-Formate zum Thema über.leben mit den darstellenden Künsten vor, während und nach der Pandemie. Für den körperlichen Ausgleich sorgt der Tanztag des Tanzwerk_Dortmund: hier wird es Workshops, Talks und Präsentationen geben, bei denen die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten von Körperlichkeit erlebt werden können. Abgerundet wird das Festivalprogramm mit einem Cross-Over: Im Rahmen von theater.divers können insgesamt drei Veranstaltungen des Festivals gemeinsam besucht werden. Anschließend wird es den Raum geben, sich zum Thema

Diversität im Theater über das Gesehene austauschen zu können und miteinander ins Gespräch zu kommen. Insgesamt besteht die diesjährige Ausgabe von szene machen! aus zehn prall gefüllten Tagen.

Informationen zum Festivalprogramm, zum Ticketing und zu Einlassbedingungen finden sich auf der Homepage www.dott-netzwerk.de/szene-machen. Gefördert wird das Festival vom Kulturbüro der Stadt Dortmund.

Smartphone-Fotografien von Alex M. Mosler in der Galerie Torhaus

In der Ausstellung „Mobile Photography” präsentiert der Fotograf Axel M. Mosler noch bis zum 19. September Arbeiten, die mit dem Smartphone realisiert wurden.

Es ist erstaunlich, wie aus einem tragbaren Telefon ein multifunktionales Gerät wurde. Mittlerweile haben Smartphones auch ein gehöriges Wörtchen mitzureden, was Fotografie angeht. Anfangs vielleicht noch belächelt, können Smartphones mit Spiegelreflexkameras in manchen Bereichen durchaus mithalten. Darüber hinaus findet Mosler weitere Vorteile: „Zu jeder Zeit in der Tasche griffbereit. Perspektiven und Kamerastandorte sind ohne größeren Aufwand zu realisieren.”

Doch am Ende steht das Bild. Und die können sich sehen lassen, wie die Ausstellung zeigt. Die Fotografien in der Größe von 120 cm x 90 cm sehen beeindruckend aus. Die Landschaftsbilder, Stillleben und Architektur zeigen, welche Möglichkeiten mittlerweile mit dem kleinen Gerät machbar sind.

Fotograf Axel. M. Mosler zeigt in seiner Ausstellung, dass das Fotografieren mit dem Smartphone höchsten Ansprüchen genügen kann.
Fotograf Axel. M. Mosler zeigt in seiner Ausstellung, dass das Fotografieren mit dem Smartphone höchsten Ansprüchen genügen kann.

Natürlich gibt es technische Grenzen für die Fotografie mit dem Smartphone, das ist auch Mosler bewusst. Wenn das Bild größer sein sollte, dann ist die Auflösung zu schwach. Zudem kann eine handelsübliche Spiegelreflexkamera problemlos mit diversen Objektiven ausgerüstet werden, die für bestimmte Sachen wie beispielsweise Makrofotografie von Vorteil ist.

Aber die Ausstellung im Torhaus zeigt eindrücklich, dass das Fotografieren mit dem Smartphone keine Spielerei mehr ist, sondern auch zum ernsthaften Fotografieren geeignet ist. „Voraussetzung ist, die kleine Kamera wird beherrscht”, so Mosler.

Die Galerie Torhaus ist geöffnet dienstags bis samstags von 14 Uhr bis 18 Uhr und sonn- und feiertags von 10 Uhr bis 18 Uhr.

Der Eintritt ist frei.

Geschichten über das Wasser auf der Kokerei Hansa

Ein spannendes Erlebnis bot die performative Führung des Kinder und Jugendtheaters Dortmund bei der Premiere von „Nachdem der Himmel glühte“ auf der Kokerei Hansa. Mit einem Spaziergang über das Gelände brachten die Schauspieler des KJT die Jugendlichen mit dem Thema Wasser in Kontakt . Auf dem Weg durch das Industriedenkmal erlebten die Jugendlichen die verschiedensten Szenarien und Geschichten rund um dieses aktuelle Thema.

Ausgerüstet mit Tablets und Kopfhörern folgte die Gruppe dem jungen Calvin, gespielt von Max Ranft. Er brachte die Gedanken ins Rollen, indem er von den industriellen Zeiten erzählte, wo Wasser zur Kühlung der Kokskohle tonnenweise verbraucht wurde und man sich wenig Gedanken über die wertvolle Ressource machte. Dennoch gab es auf dem Gelände eine Art Kreislaufsystem, durch Wasserbecken und Sickeranlagen konnten 40 % des Wassers wieder verwendet werden. Der Rest wurde, mehr oder weniger verschmutzt, in die Emscher geleitet. Einen Bogen zur heutigen Klimaproblematik schlägt der Erzähler mit Unterstützung liebevoll inszenierte Kurzvideos, die an verschiedenen Punkten der Führung gemeinsam abgerufen wurden. In kleinen Erzählstücken berichtete zum Beispiel der Opa von Calvin seine Geschichte als Lokführer auf der Kohlenbahn der Kokerei, das Wasser selbst erhält ebenfalls eine Stimme und klagt, dass es jetzt für immer verschwinden wolle, da es zu wenig Beachtung und Wertschätzung von den Menschen erhielte.

Max Ranft als Calvin in der Kokerei Hansa. (Foto: © Birgit Hupfeld)
Max Ranft als Calvin in der Kokerei Hansa. (Foto: © Birgit Hupfeld)

Calvin berichtete von einer Verbündeten die der Mensch im Kampf um das Wasser habe. Gemeinsam machten sich deshalb alle auf die Suche nach der Regentrude. Ein Fabelwesen mit besonderer mystischen Beziehung zum Wasser. Auf der Suche nach der Regentrude fing es tatsächlich an zu regnen. Während wir in einem der großen Türme bis in die oberste Etage kletterten kam auch noch ein kräftiges donnern dazu, irgendwie schien das Wetter zur Geschichte zu passen. Der Regen kommt, der Regen geht die Sonne strahlt, die Wolken ziehen vorbei und wieder donnert es. Die Regentrude wurde gefunden, allerdings kann auch sie nicht mehr helfen, da das Wasser aktiv beschlossen hat abzutauchen. Ab hier versuchen Calvin und die Jugendlichen Lösungen zu finden, um das Wasser zu behalten. Sie schrieben Demo-Plakate mit ihren eigenen Parolen und zogen als Demonstranten durch das Kokerei Gebäude. Dabei skandierten sie ihre Wünsche nach einer besseren Umwelt. .

Bei einer kleinen Erfrischung erfuhren die Jugendlichen, dass auch Kinder vor Gericht ziehen können um für eine bessere Klimapolitik zu kämpfen.

Zum Ende der eindrucksvollen Führung wurde ein kleiner Demonstrationszug vor einer aufwallenden Wasserkaskade gefilmt.

Die Führung war mit kleinen Zwischensprints auf der Suche nach der Regentrude und dem Aufstieg in den Turm durchaus sportlich angelegt. Der fließende Übergang zwischen spielerischer Begeisterung, Informationen und eigenen Aktionen begeisterte die ganze Gruppe.

Diese Uraufführung des KJTs entstand in Kooperation mit dem Künstlerkollektiv pulk fiktion und der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur.

Weitere Termine mit jeweils vier Timeslots gibt es am 29. August, 8., 12. und 14. September.

Fantasievolle Alice im Fletch Bizzel

Am 21. August 2021 hatte die neue Produktion „Alice im Wunderland“ der Kulturbrigaden unter der neuen künstlerischen Leitung von Rada Radojcic Premiere im Fletch Bizzel. Ein schwarz-weiß hypnotisierendes Bühnenbild traf auf bunte Kostüme, viel Musik und spielfreudige Akteure.

Die Geschichte von Alice im Wunderland ist oft erzählt worden. Ob im Film oder auf der Bühne, die Geschichte von Alice fasziniert junge und junggebliebene Menschen. Kein Wunder, dass Regisseurin Rada Radojcic nach 2015 erneut ihre Alice auf die Bühne schickte und mit der Hilfe des Fletch Bizzels zu Zuschauerinnen und Zuschauer in eine fantastische Welt schickte. Denn sind wir nicht alle ein bisschen verrückt?

Obwohl sich Radojcic mit der Bühnenbildnerin Anna Hörling eine wirklich gute Partnerin an die Seite gestellt hatte, blieb das Markenzeichen der Kulturbrigaden erhalten: die bunten, farbenfrohen Kostüme. Sie kontrastierten wunderbar das hypnotische Bühnenbild, das uns immer tiefer in das Wunderland hineinzog und seine skurrilen Bewohner präsentierte.

Die Grinsekatze irritiert Alice ziemlich. (Foto: © Kulturbrigaden)
Die Grinsekatze irritiert Alice ziemlich. (Foto: © Kulturbrigaden)

Präsentiert wurden unter anderem das Kaninchen, die Raupe, der Märzhase, der verrückte Hutmacher, sprechende Blumen, Humpty Dumpty, die Herzogin, die Grinsekatze und natürlich die Herzkönigin. Alle haben eine eigene – meist skurrile – Persönlichkeit. Die Raupe entspannt sich beim Shisha-Rauchen, die drei sprechenden Blumen sind blasiert und machen sich über Alice lustig. Natürlich ist die Herzkönigin grausam und wird dementsprechend mit dem Star-Wars-Motiv von Bösewicht „Darth Vader“ auf der Bühne präsentiert. Fehlt natürlich Alice: Die Schauspielerin geht mit ihrer Figur durch alle Emotionen, ist gerne vorlaut und zeigt sich voller Spielfreude.

Musik und Choreografie sind ein wichtiges Element im Stück. Der Klangteppich mit Liedern und die große Choreografie bei der Teeparty passen sehr gut in das Stück und ergänzen es zu einem stimmigen Gesamtbild. Wer das Stück bereits 2015 im Depot gesehen hat, wird einige Szenen wiedererkennen, aber Radojcic hat sie gehörig aufpoliert und weiterentwickelt.

Es lohnt sich auf jeden Fall, dem Fletch Bizzel einen Besuch abzustatten und mit Alice den Sprung ins Kaninchenloch zu wagen.

Weitere Termine: Am 12. und am 17. September, am 01. und 02. Oktober sowie am 17. und 18. Dezember 2021.

Kartenbestellungen unter www.fletch-bizzel.de

Atelierhaus Brigitte Bailer zeigt Retrospektive über Alexander Pohl

Insgesamt 60 Arbeiten von Alexander Pohl sind im Atelierhaus Brigitte Bailer noch bis zum 03. Oktober 20121 zu sehen. Unter dem Titel „Bilder und Objekte“ gibt es einen Querschnitt des Schaffens des Dortmunder Künstlers, der auch Leiter der Künstlervereinigung Dortmunder Gruppe ist.

Es ist immer schön zu sehen, wo die Anfänge eines Künstlers liegen. Das älteste Werk ist gleichzeitig das ungewöhnlichste. Es ist ein Großstadtbild von New York, 43. Straße im Dunkeln. Die Umrisse sind fast geometrisch gehalten und nur wenig wird vom Neonlicht beleuchtet. Das Bild ist zwar noch realistisch, wenn auch stark reduziert.

Alexander Pohl zeigt eine Auswahl seines langjährigen Schaffens im Atelierhaus Brigitte Bailer.
Alexander Pohl zeigt eine Auswahl seines langjährigen Schaffens im Atelierhaus Brigitte Bailer.

Ganz anders die aktuellen Arbeiten. Pohl zeigt ihre seine „Black Boxes“ von 2017, in denen er Fotografien integriert oder die Mixed-Media Lichtinstallation „Angles & Birds“. Eine besondere Arbeit ist „Multiple Choice“ von 2017, die aus 16 kleinen quadratischen Bildern bestehen, die dank magnetischen Halterungen auf die große Leinwand gedreht und platziert werden können, ganz nach dem Belieben des Betrachters. Auf den kleinen Bildern ist ein Puzzle, sodass es sogar eine „Lösung“ für das Gesamtbild gibt.

Es gibt also viel zu entdecken, abwechslungsreiche Objekte und Bilder erwarten die Besucherin und den Besucher. Denn Alexander Pohl arbeitet der mit Fundstücken und verwandelt sie zu überraschenden Kunstwerken. Wie beispielsweise in seinen Schubladenobjekten, in den Telefonwählscheiben oder Kaltwasserventile benutzt werden.

Das Atelierhaus Brigitte Bailer an der Freizeitstraße 2 ist Sonntag von 11 Uhr bis 13 Uhr und Mittwoch von 17 Uhr bis 21 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet.

www.atelierhaus-westfalenhuette.de

Spielzeiteröffnung des KJT auf der Kokerei Hansa

„Nachdem der Himmel glühte“

Rund ums Wasser dreht sich alles bei einem performativen Spaziergang über das Gelände der Kokerei Hansa in Huckarde. In Kooperation mit dem Künstlerkollektiv pulk fiktion und der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur startet das Kinder-und Jugendtheater seine neue Spielzeit mit einer Uraufführung in aufregendem Ambiente.

Die letzten Sommer waren warm, trocken, oft zu heiß, es gab Sonne satt. Doch wohin geht das Wasser, wenn es nicht regnet? Geht es verloren, sammelt es sich irgendwo? In diesem Jahr dann das krasse Gegenteil mit häufigen Starkregen bis zur Hochwasserkatastrophe in der Eifel. Ob Wasserknappheit oder Überschwemmungen, anhand des Beispiels Wasser lässt sich der Klimawandel anschaulich verdeutlichen. pulk fiktion nimmt die Zuschauenden mit ins Gelände der Kokerei. Sie erkunden den Ort, folgen dem Verlauf des Wassers, verlieren dessen Fährte, begegnen Regenmacher*innen, kämpfen sich durch eine Dürre und suchen nach Lösungen.

Beim Pressetermin am Donnerstag betonte Ursula Mehrfeld, Geschäftsführerin der Stiftung, wie wichtig Ihnen eine regelmäßige Zusammenarbeit mit verschiedenen Künstler*innen sei: „Wir laden gerne Menschen ein, um sich mit diesem Ort zu beschäftigen, damit er nicht als Industriedenkmal nur nackte Kulisse ist, sondern ein lebendiger Ort mit einer inhaltlichen Brücke von heute zur Geschichte.“ Über den spannenden Ort sagte KJT-Intendant Andreas Gruhn: „Was ich so an der Kokerei Hansa liebe, ist, dass man alles sieht, was hier in der Vergangenheit passiert ist, aber gleichzeitig auch, wie sich die Natur wieder alles zurückerobert.“ Diese Mischung sei auch für den Abend „Nachdem der Himmel glühte“ wichtig, die Wahrnehmung des Geländes mische sich mit der Geschichte, die reale Welt mit der virtuellen.


Unser Foto vor dem alten Löschturm zeigt v.li. Matthias Schlensker, Unterstützer des Projektes, Ursula Mehrfeld, Geschäftsführerin der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, Norman Grotegut von pulk fiktion, Milena Kowalski, Intendant KJT, Andreas Gruhn, Leiter KJT und Amelie Barth ebenfalls pulk fiktion. (Foto: © Anja Cord)

Unser Foto vor dem alten Löschturm zeigt v.li. Matthias Schlensker, Unterstützer des Projektes, Ursula Mehrfeld, Geschäftsführerin der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, Norman Grotegut von pulk fiktion, Milena Kowalski, Intendant KJT, Andreas Gruhn, Leiter KJT und Amelie Barth ebenfalls pulk fiktion. (Foto: © Anja Cord)

Die Zuschauenden spazieren, teilweise auch mit Tablets und Videosequenzen, zu verschiedenen Stationen auf dem Gelände, wo sie auf die Schauspieler*innen des KJT-Ensembles treffen. „Es ist eine Reise in eine phantastische Welt, die wieder zurückgeführt wird zur Realität, wo es dann auch sehr konkret wird. Der Bezug zum Kernthema „Wasser“ ist zum Beispiel durch den Opa eines Guides gegeben, der Löschwagenfahrer war“, erzählt Norman Grotegut von pulk fiktion. Das Publikum werde interaktiv eingebunden und sollte festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung tragen, denn gespielt wird auch bei Regen. Der anderthalbstündige Spaziergang sei durchaus körperlich aktiv und es gehe auch auf den Kühlturm rauf.

Wer neugierig geworden ist und gerne mit dabei sein möchte am 22. August gibt es vier Vorstellungen á 90 Minuten, die erste beginnt um 18h, die folgenden Uhrzeiten sind 18.45h, 19.45h, 20.30h.

Mit Alice nimmt das Fletch wieder Fahrt auf

Aufgrund rechtlicher Streitereien war das Theater Fletch Bizzel nicht nur durch Corona blockiert. Um das Theater wieder ans Laufen zu bekommen, hat Horst Hanke-Lindemann, das Urgestein hinter dem Theater, Rada Radojcic bis zum Dezember als kommissarische Leitung eingesetzt. Die Interimslösung ist beileibe kein Notnagel, denn Radojcic war vorher bereits im Gespräch als Leiterin der Kinder- und Jugendabteilung des Fletch. Zudem kennt sie das Haus durch viele Produktionen seit Jahren. Darüber hinaus ist es wichtig, dass überhaupt wieder Premieren stattfinden, so Hanke-Lindemann. „Das Haus soll nicht brach liegen“.

Mit „Alice im Wunderland“ startet die erste Premiere am 21.08.2021 um 20 Uhr. Das Stück ist für Rada Radojcic nicht unbekannt. Bereits 2015 inszenierte sie mit den Kulturbrigaden das Stück im Theater im Depot. Doch nach sechs Jahren hat sich viel verändert. Damals waren viele der Mitwirklenden Kinder, in der diesjährigen Inszenierung spielen sogar zwei Mitglieder des Ensembles Fletch Bizzel mit, so dass aus einem Kinderstück ein Familienstück entsteht.

Die Herzogin im schwarz-gelben Outfit im schwarz-weißen Bühnenbild. (Foto: © Rada Radojcic)
Die Herzogin im schwarz-gelben Outfit im schwarz-weißen Bühnenbild. (Foto: © Rada Radojcic)

Ein besonders wichtiges Element in dem Stück wird die Musik sein. „Es gibt Live-Musik von musikalischen Leiter Dixon Ra“, erklärt Radojcic. „Zudem haben wir eigens für das Stück komponierte Songs.“

Ein besonderes Merkmal in den Produktionen der Kulturbrigaden sind die farbenfrohen und ausgefallenen Kostüme von Rada Radojcic. Dieses Mal hat sie mit Anna Hörling eine Verbündete gefunden, die für die nötige Finesse sorgt. Hörling hat auch das Bühnenbild entworfen, das im Gegensatz zu den Kostümen in schwarz-weiß gehalten ist.

Der Choreograph Erin Tobi ist ebenfalls mit von der Partie und sorgt bei der Tee-Party für Schwung im Stile der Tänze der 40er Jahre.

Zurück zum Theater Fletch Bizzel. Corona ist und bleibt ein Thema für Theater. „Glücklicherweise“ hat die Pandemie dafür gesorgt, dass das Fletch Bizzel künftig mit einer Klimaanlage wird. Was aber – nicht nur für dieses Haus – problematisch bleibt, ist die Zuschauerauslastung. Hanke-Lindemann ist skeptisch, dass es wieder zu einer 100% Auslastung kommen wird. Doch er macht Mut: „Wenn 140 Plätze nicht gehen, dann wenigstens 70. Dieser Weg muss beschritten werden.“

Neben dem Premierenwochenende am 21. August um 20 Uhr und am 22. August 2021 um 16 Uhr finden weitere Termine statt am 12. und am 17. September, am 01. und 02. Oktober sowie am 17. und 18. Dezember 2021 statt.

Weitere Informationen und Kartenbestellungen unter www.fletch-bizzel.de

MKK zeigt WELTGEIST-Ausstellung von René Schoemakers

Das Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte zeigt vom 20.08.2021 bis zum 09.01 2022 die provokante und fotografisch genaue Malerei von René Schoemakers unter dem Titel WELTGEIST. Schoemakers ist 1972 in Kleve geborenen und lebt mit seiner Familie (Frau sowie fünf Kindern) in Kiel. Es ist mit 70 Werken (Acryl auf Leinwand) auf knapp 170 Leinwänden eine große beeindruckende Ausstellung. Mit dem „Weltgeist“ setzt sich der Künstler auf seine ganz eigene Weise auseinander.

Visuell Eindeutig und mit fast altmeisterlicher Genauigkeit, jedoch im Kontrast dazu mit verstörender Symbolik thematisiert er die das Individuum vereinnahmenden Ideologien jedweder Art , ob rechten oder linken Extremismus oder religiösen Fundamentalismus. Was machen sie mit den Menschen?

Ein zentraler Punkt in seinen Arbeiten ist das Verhältnis von Banalität und Brutalität. Um es sichtbar zu machen, spielt der Künstler mit dem Mittel der Verfremdung und absurd wirkenden Szenarien. Diese werden sorgfältig gebaut, fotografiert und danach präzise und sehr aufwendig gemalt. So entstehen oft ganze Bildserien, bei der die gesamte Familie einbezogen wurde.

René Schoemakers neben seiner Arbeit "ABOUT". Gut zu sehen ist, dass die Kugel mit "brauner Brühe" gefüllt ist.
René Schoemakers neben seiner Arbeit „ABOUT“. Gut zu sehen ist, dass die Kugel mit „brauner Brühe“ gefüllt ist.

Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der Beschäftigung mit der rechten Szene. Sein Werk enthält mehr oder weniger deutlich-drastische, mal auf den ersten Blick nicht so leicht zu erkennende Anspielungen auf Terroristen und geistige Brandstifter. Es zeigt einige bekannte Protagonisten, die aus Sicht des Künstlers einiges verbindet. Zu nennen sind da beispielsweise Martin Luther, die Rechtsradikalen Karl-Heinz Hoffmann, Horst Mahler oder Anders Breivik.

Ein zentrales Motiv der aktuellen Ausstellung ist die Figur des rosaroten Panthers. Er führte auf perfide Art und Weise in den NSU-Bekennerbriefen zu deren Opfern. Schoemakers schlägt Paulchen Panther den Kopf ab und sitzt mit „Trophäe“ samt bluttriefendem Schwert auf einen Thron der Selbstgerechtigkeit. Eindrucksvoll sind die auf einer grauen Seitenwand stilisierten zahlreichen rechten Memes.

Diese Ausstellung weckt so oder so Reaktionen beim Publikum und lässt jedem , der sich darauf einlässt, viel Rum für eigene Assoziationen.

Zur Ausstellung ist ein zweisprachiger Katalog (35,- Euro) erschienen. Des weiteren sind auch ironisierende Postkarten im Stile der Partei „Die Rechte“ erhältlich.

Infos zu geplanten Führungen (jeden Sonntag 11:00 Uhr) oder mehr unter

weltgeist-mkk.de, mkk.dortmund.de, facebook.com/mkkdortmund oder instagram.com/mkk_dortmund,

Achtes Kulturfestival „Djelem Djelem“ in Dortmund

Schon zum 8. Mal findet nun in Dortmund das Roma Kulturfestival „Djelem Djelem“ (21. bis 29. August 2021) statt. Das in unserer Stadt etablierte Festival möchte nicht nur den Reichtum der Kunst- und Kulturtradition für die Stadtgesellschaft erlebbar machen, sondern auch Berührungsängste und Vorurteile abbauen. Diskriminierung und Zuweisung einer „Sündenbockfunktion“ in ihren Herkunftsländern (und nicht nur dort) sind leider immer noch verbreitet, wie Kulturdezernent Jörg Stüdemann beim Pressegespräch erläuterte.

Eine große Veranstaltungsgesellschaft, darunter die AWO Dortmund, das Theater im Depot, das Kulturbüro, Grünbau, Carmen e.V und Romano Than – Haus der europäischen Roma sorgen für ein vielfältiges Programm. Sie laden an verschiedenen Orten in Dortmund zu Musik, Tanz und Theater, Lesung, Film, Fortbildung (Workshops), Sportevent und Begegnungen mit der reichhaltigen Romakultur ein.

Zu den Veranstaltungsorten gehören unter anderem das Dietrich-Keuning-Haus und Keuningpark, das Dortmunder U (Kino), das Orchesterzentrum, die Auslandsgesellschaft sowie das Theater im Depot. Zu einzelnen Events sind auch Gäste aus Rumänien Bulgarien (Plovdiv) oder Barcelona eingeladen.

Die Organisatoren vom diesjährigen "Djelem Djelem" versammelten sich im Dietrich-Keuning-Haus.
Die Organisatoren vom diesjährigen „Djelem Djelem“ versammelten sich im Dietrich-Keuning-Haus.

Das Programm startet mit dem Balkan Familienfest mit spartenübergreifenden Musikkulturen am 21.08.2021 (18.00 -22.00 Uhr) im Keuningpark vor dem Dietrich- Keuning-Haus, Leooldstr. 50-58. Wegen der unsicheren Corona-Situation dürfen wahrscheinlich nur 300 – 500 Personen an der Veranstaltung teilnehmen. Als Acts dabei sein werden Denorecords und seine Freunde, Sefer Osmanos, Alex, Skennybeatz, Balkan Brass Band und viele mehr.

Anmeldung (wie auch zu allen anderen Events) beim jeweiligen Veranstalter.

Programm-Flyer und Plakate liegen an den jeweiligen Kulturorten aus!

Der Eintritt für alle Veranstaltungen ist frei.

In diesem Jahr ist zum erstmals das Internationale Frauen Filmfestival für die Organisation des Kinoprogramms mit an Bord. So ist am 29.08.2021 um 20:00 Uhr im Kino im U „Far From You I Grew (OmU)“ zu sehen. Im Mittelpunkt steht die Lebensgeschichte des jenischen Jungen Nicolas.

Genauere Informationen zum umfangreiche Programm erfahren Sie über den Flyer oder über facebook.com/DJELEM.DJELEM.Dortmund