LesArt beschäftigt sich mit der Türkei

Ab heute findet bis zum 16. November 2014 das fünfzehnte LesArt-Festival statt. Schwerpunkt ist dieses Jahr die Türkei. Prominente und zu entdeckende Gäste werden aus ihren Werken vorlesen. Ungewöhnliche Leseorte wie die Umkleidekabine des Westfalenstadions sind fast schon Tradition.

Das Motto des diesjährigen Festivals lautet „Einmischzeit“. Mottogeber ist Walter Sittler, der zusammen mit Gerd Leipold das Buch „Zeit sich einzumischen“ veröffentlicht hat. Die Autoren interviewten Aktivisten, Künstler, Manager und Politiker und sie fordern mehr Mitspracherechte ein. Zu erleben sind Sittler und Leipold am 16.11.2014 um 11 Uhr in der Abschlussmatinee. Der Eintritt beträgt 10 Euro.

Die Türkei, vor allem das Städtchen mit dem schönen Namen Batman, ist ein Schwerpunkt beim LesArt-Festival. Am 07. November um 19:30 Uhr erzählen Mely Kiyak, Mehmet Şarman und Zehra Çirak im literaturhaus Dortmund, am Neuen Graben 78, Geschichten aus Istanbul, Batman und Dortmund. Der Eintrittspreis beträgt 7 Euro.

Am nächsten Tag, dem 08. Novemeber geht es ebenfalls um 19:30 Uhr im literaturhaus Dortmund weiter mit Daniz Utlu, Lütfiye Güzel, Yavuz Ekinci und Zehra Çirak. Eintritt ist 7 Euro.

Der bekannte Autor Feridun Zaimoglu liest am 09. November im VIEW (U-Turm) um 11 Uhr aus seinem Buch „Isabel“. Der Eintritt beträgt hier 10 Euro.

Ein Höhepunkt des Festibals ist die Lesung in den Umkleidekabinen des Westfalenstadions. Am 10. November um 19:30 Uhr ist in der Gästekabine Stefan Tillman zu Gast, der aus seinem Buch „Nie wieder Fußball“ liest. Dass kann Peter Großmann in der Heimkabine nicht auf sich sitzen lassen. Er liest aus „Dumm kickt gut – und 44 andere Sportirrtümer“.Hier kostet der Eintritt 10 Euro.

Das genaue Programm und weitere Infos finden Sie auf http://www.lesart-festival.de

Der Mensch im Mittelpunkt der Ausstellung

Die "Köpfe" von Eberhard Bitter mit unterschiedlicher Gesichtsausdrücken.
Die „Köpfe“ von Eberhard Bitter mit unterschiedlichen Gesichtsausdrücken.

Mit Sieglinde Gros und Eberhard Bitter zeigt die Galerie ART isotope unter dem Titel „Gedankenspiele“ Skulpturen sowie Malereien und Zeichnungen der beiden Künstler. Was beide verbindet sind die Darstellungen von Menschen. Die Ausstellung ist vom 09. November bis zum 14. Dezember zu sehen.

Bei den farbigen Köpfen von Bitter kann der Betrachter einen spannenden Effekt beobachten. Von nahem wirken seine Bilder mit grobem Pinselstrich gemalt und roh. Schaut man aber von einer gewissen Entfernung scheinen die Farben zu verschmelzen und ein klareres Bild entsteht im Kopf des Betrachters. Dennoch ist der Gesichtsausdruck in seinen „Köpfen“ schon zu Beginn zu erkennen. Wir merken sofort, ob eine Person wütend, traurig oder gut gelaunt ist. Auch seine großformatigen Arbeiten wie „Nach-Denken“ lässt Assoziationen beim Betrachter entstehen.

Die anderen gezeigten Arbeiten von Bitter sind klassische Aktzeichnungen überwiegend in Tusche und Acryl. Sie sind zwar figurativ, aber nicht fotorealistisch, sondern abstrahiert.

Die Skulpturen von Sieglinde Gros stellen ebenfalls den Menschen im Mittelpunkt. Sie arbeitet figurativ und benutzt für ihre Skulpturen unterschiedliche Hölzer von Ulme bis Eiche. Das Neue an ihren Arbeiten ist, dass sie mit Farbe arbeitet und reliefartige Elemente in ihre Skulpturen einarbeitet. Immer steht die Frage im Mittelpunkt: Wie stehen wir mit anderen Menschen in Beziehung. Sehr schön ist das in der Skulptur „Mitgänger“ zu sehen, bei der kleine Menschen am Bein hängen.

ART-isotope

Wilhelmstraße 38

Öffnungszeiten: Sonntag, Montag, Dienstag und Freitag von 14:30 bis 19:30 Uhr

www.art-isotope.de

Denkmalheft widmet sich dem Haus Brünninghausen

Es muss ein schmuckes Schloss gewesen sein, das Haus Brünninghausen. Auf alten Fotos ist das klassizistische Gebäude aus dem Jahre 1822 noch zu sehen, leider haben die Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg das Gebäude fast vollständig zerstört, nur das Torhaus ist stehengeblieben. Bei der Renaturierung der Schondelle wurde auch den Stadtarchäologen die Gelegenheit gegeben, Ausgrabungen durchzuführen. Das Ergebnis ist in der vierten Ausgabe der Dortmunder Denkmalhefte „Bausteine und Fundstücke“ zu finden.

Natürlich findet der gebeigte Leser im Heft auch einiges über die Geschichte der Dortmunder Adelsfamilie Romberg, die prägend für die frühe Industrialisierung waren. Ihre Investitionen in den Bergbau waren für die Weitere Entwicklung Dortmunds als Kohle- und Stahlstadt wichtig. Ironischerweise wurde ihnen auch die Industrialisierung zum Verhängnis. Die Umweltprobleme, die das Phoenix-Werk im nahegelegenen Hörde verursachte, sorgte für den Umzug der Familie nach Buldern bei Dülmen.

Das aktuelle Heft ist kostenlos bei der Denkmalbehörde im Stadtplanungs- und Bauordnungsamt erhältlich – solange der Vorrat reicht.

Small Beast mit guten Bekannten

Am 31. Oktober gab es eine spezielle Halloween-Ausgabe des bekannten Musiksalons Small Beast.

Die Bühne war dem Anlass entsprechend geschmückt mit Kürbis und Kerzen (vermutlich wegen des Brandschutzes wurden elektrische benutzt). Gastgeber Paul Wallfisch trat zunächst mit Horrormaske auf, um in seinem Set ein wenig gruslige musikalische Stimmung zu verbreiten. Höhepunkt seiens Sets war wieder das Lied „Die Gedanken sind frei“

Danach trat mit Thomas Truax ein alter Bekannter auf. Mittlerweile wohl zum dritten Mal war der Meister des merkwürdigen Instrumentenbaus beim Small Beast dabei. Seine selbstgebauten Instrumente haben etwas vom Steampunk und verbinden auf gewisse Weise die analoge mit der digitalen Welt.

Ebenfalls schon einmal beim Small Beast war Dan Kaufman mit seiner Band „Barbez“. Seine Musik hat einen starken psychedelischen Einschlag. Die meisten Songs fangen langsam an, um dann wie eine Feuerwerksrakete in viele Facetten zu explodieren. Für den Sound ist neben Bass, Gitarre und Schlagzeug auch Klarinette und Xylophon verantwortlich, was dem Klang in manchen Liedern einen klassischen oder jazzigen Einschlag gibt.

Weihnachtsmärchen entführt auf den Mond

Machen sich auf die Reise: Steffen Happel (Peter),  DŽesiréŽe von Delft (Anna), Andreas Ksienzyk (Sumsemann) und Rainer Kleinespel (Commander Allister). (Foto: © Birgit Hupfeld)
Machen sich auf die Reise: Steffen Happel (Peter),
DŽesiréŽe von Delft (Anna),
Andreas Ksienzyk (Sumsemann) und
Rainer Kleinespel (Commander Allister). (Foto: © Birgit Hupfeld)

Das diesjährige Weihnachtsmärchen heißt „Peters Reise zum Mond“ und entführt die großen und kleinen Zuschauer in den Weltall. Sumsemann, Nachtfee und Mondmann sind Elemente aus dem Märchen „Peterchens Mondfahrt“ von Gerdt von Bassewitz. Doch der Intendant des Kinder- und Jugendtheaters, Andreas Gruhn, hat den Stoff aus dem Jahre 1912 in die Moderne versetzt und mit Elementen anderer Weltraummärchen angereichert. Die Premiere ist am 13. Novemeber 2014 um 19 Uhr im Schauspielhaus Dortmund.

„Ich fand das Original nicht mehr benutzbar“, so Andreas Gruhn auf der Pressekonferenz zu „Peters Reise zum Mond“. Das Stück spielt nun in der Neuzeit, es gibt Astronauten, galaktische Berühmtheiten und Space Shuttles. Elemente anderer Weltraumopern wurden aufgenommen. So erinnern die Kostüme ein wenig an „Raumschiff Orion“ oder Laserschwerter wie aus „Star Wars“ werden benutzt.

Dennoch bleibt das Märchenhafte erhalten. So reisen Peter und Anna mit Schlafanzügen und Kopfbedeckungen durchs Weltall, um das sechste bein von Maikäfer Sumsemann vom Mondmann wiederzubekommen.

Das komplette Ensemble des Kinder- und Jugendtheaters wird auf der Bühne stehen, es wird Video geben, drei Lieder werden gesungen und die Musik stammt von Michael Kessler, der aus mehreren Produktionen des KJT bekannt ist.

Nach Ausflügen in verschiedenen Länder wie Russland, den USA oder wie im vergangenen Jahr mit „Pinocchio“ nach Italien geht es diesmal zum Mond. „Märchen haben auch viel mit Reisen zu tun“, so Gruhn. „Wir haben Choreografien entwickelt und arbeiten mit allen Mitteln, die unser Theater hergibt“, verspricht er.

Das Stück wird bis in den Februar gespielt, für die Premiere am 13. Novemeber gibt es nur noch sehr wenige Karten, aber rund um Weihnachten sieht die Kartenlage noch gut aus. Auch für die Nachmittagsvorstellungen bekommt man leichter Karten.

Am 11.11. von 15:30 Uhr bis 20:00 Uhr gibt es eine Lehrerfortbildung mit der Möglichkeit die zweite Hauptprobe zu sehen. Treffpunkt ist am Bühneneingang des Theaters (Theaterkarree 1-3). Die Fortbildung ist kostenlos. Interessierte können sich anmelden unter

eschmidt@theaterdo.de oder 0231/47739860.

Mehr Infos über Termine und Karten unter www.theaterdo.de oder 0231 50 27 222.

Dortmund porträtiert

In der Berswordthalle zeigt das Stadtarchiv zusammen mit der Kolping-Familie Dortmund-Brackel vom 06. bis 19. November 2014 eine Sammlung von Stadtansichten von 1200 bis heute. 21 Stadtporträts sind zu sehen.

Stadtansichten hatten zu unterschiedlichen Zeiten auch unterschiedliche Bedeutungen. Es steht die Frage im Mittelpunkt, wie will sich eine Stadt sehen. Im Mittelalter und noch in der frühen Neuzeit steht die spirituelle und religiöse Bedeutung der Stadt im Mittelpunkt. Dortmund will als „heilige Stadt“ gesehen werden und selbst noch in der Ansicht von 1611 sind die Kirchen überdimensional groß gezeichnet worden. In der Zeit der Industrialisierung werden dann die Schlote und Fabriken immer mehr hervorgehoben. Der Bahnhof rückt in den Mittelpunkt. In späteren Zeiten werden Stadtansichten auch als Werbung benutzt. War erst der Florianturm das Wahrzeichen von Dortmund, wurde er seit 2010 vom U-Turm verdrängt.

Da die Bilder chronologisch gehängt sind, ist es für den Besucher gut zuerkennen, wie sich die Stadt im Laufe der Jahrhunderte verändert hat. Von einer glänzenden Hansestadt zur Ackerbürgerstadt und mit der Industrialisierung die Verwandlung in eine Großstadt, die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und die heutige Sicht.

Zur Ausstellung ist eine begleitende Publikation erschienen, die weitere Informationen zu den ausgestellten Werken enthält. Sie kann im Stadtarchiv, Märkische Straße 14, für 5 Euro erworben werden.

Eine Liebe zum Weißraum

Studie nach Moriyama, 2014 von Hiltrud Zierl.
Studie nach Moriyama, 2014 von Hiltrud Zierl.

Es fällt vielleicht nicht sofort auf, aber wenn man die Bilder von Hiltrud Zierl genauer betrachtet, bemerkt der Betrachter den großen Weißraum in den Arbeiten der Künstlerin. Auch die Raumgestaltung in der Galerie Dieter Fischer im Depot Dortmund lässt der freien Fläche und dem Licht viel Platz. Es ist das Gegenteil von vollgestopft, es wirkt lichter. Die Ausstellung „SchlagSpuren“ mit Skulpturen, Radierungen und Zeichnungen ist vom 07. November 2014 bis zum 04. Januar 2015 zu sehen.

Von den 16 ausgestellten Arbeiten von Zierl sind 13 Zeichnungen, eine Radierung und vier Skulpturen zu sehen, weitere Radierungen und Aktzeichnungen sind in drei Mappen zugänglich. Die Zeichnungen nehmen den größten Teil der gezeigten Arbeiten ein. Sie wirken auf den ersten Blick roh, grob, im Mittelpunkt der Bilder steht eine Atmosphäre. „Mir geht es um etwas Untergründiges“, so Zierl. Dadurch, dass diese untergründigen Ebenen nicht fassbar oder erklärbar sind, steht die Kommunikation im Mittelpunkt. Vom Künstler zum Bild und vom Bild zum Betrachter entwickelt sich eine Kommunikationslinie.

Die vier Skulpturen wirken sehr archaisch. „Es ist aber nicht inhaltlich archaisch, sondern es ist der Stein“, erklärt die Künstlerin. Denn es sind teilweise unbehauene Flächen zu sehen. Zierl arbeitet mit unterschiedlichen Materialien wie Belgisch Granit oder Roter Sandstein. „Aber mit Muschelkalk arbeite ich am liebsten“; so die Künstlerin. Dennoch bestimmt die bildhauerische Idee das Material.

Hiltrud Zierl hat verschiedenen Vorbilder für ihre Arbeiten. So hat sie sich von David Lynchs Film „Mulholland Drive“ inspirieren lassen oder von Michael Wolfs Bildserie über Fahrgäste in der dichtgedrängten japanischen U-Bahn. Daraus entwickelte Zierl eine Serie von Radierungen.

Die Vernissage am 07. November 2014 um 19 Uhr wird musikalisch begleitet vom Saxophonisten Siegfreid Hiltmann, bei der Finissage am 04. Januar 2015 um 15 Uhr wird die Schauspielerin Ella Sebastian-Strube eien Lesung durchführen.

Flucht auf den Zauberberg

Erste Einblicke in das neue Handlungsballett „Zauberberg“ nach Motiven aus dem gleichnamigen Roman von Thomas Mann von Ballettdirektor Xin Peng Wang gab es am 2. November 2014 vorab für das Publikum bei einer Matinee im Ballettzentrum (Westfalenpark).

Die Idee für sein neues Projekt entstand schon vor zwei Jahren während seines Aufenthaltes in Hongkong anlässlich der Aufführungen des „ Traumes der Roten Kammer“, verriet Xing Peng Wang.

„Die Worte des „Zauberberg“ kann man nicht tänzerisch eins zu eins übersetzen, aber die Atmosphäre in dem Berg-Sanatorium für die Patienten kann das Ballett emotional und fantasievoll herüberbringen. Mich interessiert, wie verändern die Berge und die spezielle Situation die Menschen. Was macht das mit ihnen,“ so der Ballettdirektor.

Die Geschichte um Hans Castorp spielt in der Zeit vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges, wo er sieben Jahre in einem Schweizer Lungensanatorium (Davos) zwischen siechenden Patienten als Lebender, Überlebender zwischen Todgeweihten verbringt. Eine ganz eigene Welt mit seinen speziellen Ritualen. Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Flucht in den „Zauberberg“ oder die bedrohliche Welt „da unten im Tal“. Auch in unserer heutigen Zeit geht angesichts verschiedener „Brandherde“und der unsicherer Situation in einer globalisierten Welt auch ein wenig die Luft aus. Das macht die Aktualität dieser Produktion aus. Dramaturg Christian Baier erklärte: „ Der „Zauberberg“ von Thomas Mann beschreibt eine Gesellschaft, der langsam der Atem ausgeht.“

Das Publikum bekam schon einmal beeindruckende Kostproben aus dem „Zauberberg“ zu sehen. Für eine besondere Emotionalität sorgt zudem die besondere Auswahl der Musik.

Sie stammt vom estnischen Komponisten Lepo Sumera (1950 – 2000). Als Kulturminister setzte er sich nach der Autonomie Estlands für dessen kulturelle Öffnung ein.

So gibt es neben der Premiere vom „Zauberberg“ am Samstag, den 8. November 2014 um 19.30 Uhr im Dortmunder Opernhaus auch noch eine musikalische Ur-Aufführung. „Mit musikalischen Überlagerungen oder Wiederholungen mit verschiedenen Instrumenten hat Lepo Sumeras Musik eine besondere Suggestivkraft und Emotionalität. Das passt gut zum „Zauberberg“, so der 1. Kapellmeister und stellvertretende Generalmusikdirektor Motonori Kobayashi.

Die Ballett-Freunde dürfen auf die Premiere gespannt sein.

Weitere Termine, Karten und Informationen unter 0231 5027222 oder www.theaterdo.de