Es fällt vielleicht nicht sofort auf, aber wenn man die Bilder von Hiltrud Zierl genauer betrachtet, bemerkt der Betrachter den großen Weißraum in den Arbeiten der Künstlerin. Auch die Raumgestaltung in der Galerie Dieter Fischer im Depot Dortmund lässt der freien Fläche und dem Licht viel Platz. Es ist das Gegenteil von vollgestopft, es wirkt lichter. Die Ausstellung „SchlagSpuren“ mit Skulpturen, Radierungen und Zeichnungen ist vom 07. November 2014 bis zum 04. Januar 2015 zu sehen.
Von den 16 ausgestellten Arbeiten von Zierl sind 13 Zeichnungen, eine Radierung und vier Skulpturen zu sehen, weitere Radierungen und Aktzeichnungen sind in drei Mappen zugänglich. Die Zeichnungen nehmen den größten Teil der gezeigten Arbeiten ein. Sie wirken auf den ersten Blick roh, grob, im Mittelpunkt der Bilder steht eine Atmosphäre. „Mir geht es um etwas Untergründiges“, so Zierl. Dadurch, dass diese untergründigen Ebenen nicht fassbar oder erklärbar sind, steht die Kommunikation im Mittelpunkt. Vom Künstler zum Bild und vom Bild zum Betrachter entwickelt sich eine Kommunikationslinie.
Die vier Skulpturen wirken sehr archaisch. „Es ist aber nicht inhaltlich archaisch, sondern es ist der Stein“, erklärt die Künstlerin. Denn es sind teilweise unbehauene Flächen zu sehen. Zierl arbeitet mit unterschiedlichen Materialien wie Belgisch Granit oder Roter Sandstein. „Aber mit Muschelkalk arbeite ich am liebsten“; so die Künstlerin. Dennoch bestimmt die bildhauerische Idee das Material.
Hiltrud Zierl hat verschiedenen Vorbilder für ihre Arbeiten. So hat sie sich von David Lynchs Film „Mulholland Drive“ inspirieren lassen oder von Michael Wolfs Bildserie über Fahrgäste in der dichtgedrängten japanischen U-Bahn. Daraus entwickelte Zierl eine Serie von Radierungen.
Die Vernissage am 07. November 2014 um 19 Uhr wird musikalisch begleitet vom Saxophonisten Siegfreid Hiltmann, bei der Finissage am 04. Januar 2015 um 15 Uhr wird die Schauspielerin Ella Sebastian-Strube eien Lesung durchführen.