„Village Rockstars 2“ gewinnt den Internationalen Spielfilmpreis
Der mit 15.000 Euro dotierte Hauptpreis ging an Village Rockstars 2 von Rima Das. In ihrem neuen Spielfilm begleitet die indische Regisseurin erneut Dhunu, die junge Protagonistin ihres gefeierten Debüts von 2016. Inzwischen 17 Jahre alt, kämpft Dhunu zwischen dem Traum, Musikerin zu werden, und den Herausforderungen eines harten Alltags in Assam – geprägt von patriarchalen Strukturen, familiärer Verantwortung und den spürbaren Folgen des Klimawandels. Die Jury – bestehend aus der afroamerikanischen Regie-Ikone Julie Dash, der deutschen Regisseurin Yasemin Şamdereli und Hei-rim Hwang, Programmleiterin des Seoul International Women’s Film Festival – lobte die visuelle Kraft des Films und Das’ künstlerische Eigenständigkeit. In ihrer Begründung heißt es:„Mit zärtlichem Blick und großer erzählerischer Präzision gelingt es Rima Das, über sieben Jahre hinweg das Leben junger Frauen einzufangen – ehrlich, mutig und tief verbunden mit ihrer Heimat.“Da Rima Das den Preis nicht persönlich entgegennehmen konnte, bedankte sie sich per Videobotschaft. Die Preisgelder teilen sich die Regisseurin (10.000 Euro) und ein zukünftiger deutscher Verleih (5.000 Euro), um den Kinostart hierzulande zu unterstützen – bislang hat der Film in Deutschland noch keinen Verleih.

Publikumspreis für „Sudan, Remember Us“
Den mit 1.000 Euro dotierten Publikumspreis der Sparkasse Dortmund erhielt Sudan, Remember Us von Hind Meddeb. Der Dokumentarfilm zeigt mit feinem Gespür die Jugend Khartums im Widerstand gegen ein diktatorisches Regime – und für ein freieres Leben. Die berührende filmische Nahaufnahme feierte beim IFFF ihre Deutschlandpremiere und überzeugte die Zuschauer*innen mit ihrer Intensität und Aktualität.Weitere Auszeichnungen: Vielfalt und Nachwuchsförderung
Auch in den anderen Wettbewerben gab es starke Gewinner*innen: – ECFA Short Film Award: Hannah und das Krokodil von Lore Mechelaere (Belgien) thematisiert Essstörungen bei Jugendlichen auf eindrucksvolle Weise – animiert, dokumentarisch und symbolisch. Die Jury lobte die besondere Ehrlichkeit und erzählerische Tiefe des Films. – Female Gaze – CineOne & sPOTTlight Nachwuchspreis für Bildgestaltung in NRW: Zoe Dumas, Absolventin der ifs Köln, überzeugte mit der Kameraarbeit ihres Films El Mártir. Die Jury hob die Reife, Sensibilität und Komposition ihrer Bildsprache hervor. – Shoot – Nachwuchspreis der KHM & IFFF: Lisa Bühl wurde für El Sueño (Co-Regie: Carolina Jimenez) ausgezeichnet – ein poetischer Blick auf das Leben von Kindern an der kolumbianischen Pazifikküste. Die Jury zeigte sich beeindruckt von der künstlerischen Handschrift und der engen Zusammenarbeit mit den jungen Protagonist*innen. Festival mit Haltung und Wirkung Die diesjährige Ausgabe des IFFF stand im Zeichen gesellschaftlicher und politischer Dringlichkeit. Über 100 Filme in verschiedenen Sektionen warfen Fragen zu Feminismus, Ökologie, Machtverhältnissen und Identität auf – oft aus radikal persönlicher Perspektive. Ob im Spielfilm Family Therapy, der die neoliberale Familie seziert, in Faruk, einer ironisch-bitteren Auseinandersetzung mit Gentrifizierung in Istanbul, oder in Sima’s Song von Roya Sadat über das Leben von Frauen in Afghanistan – das Festival bot starke filmische Positionen. Union, der Dokumentarfilm über Amazon-Arbeiter*innen in den USA, wirkte dabei als klares Signal für globale Solidarität. Künstlerische Leiterin Dr. Maxa Zoller zieht Bilanz:„Die Debatten waren intensiv, das Feedback aus dem Publikum überwältigend. Gerade in einer Zeit, in der sich die Weltlage zuspitzt, braucht es solche Räume der Reflexion und des Austauschs. Wir verbinden Filmkunst mit gesellschaftlicher Relevanz – lokal wie global.“Das Internationale Frauen* Film Fest bleibt ein Ort für neue Perspektiven, mutige Geschichten und kreative Netzwerke – und bringt Köln genauso auf die Landkarte wie Manila, Lüttgendortmund oder Windhoek. Save the Date: Die 43. Festivalausgabe findet vom 21. bis 26. April 2026 in Köln statt.
Unsere Berichte zum Internationalen Frauenfilmfestival 2025

Große Themen, starke Stimmen: Die Preisträger*innen des IFFF Dortmund+Köln 2025
Mit einer feierlichen Preisverleihung in der Dortmunder Schauburg ging am Sonntagabend das 42. Internationale Frauen* Film Fest Dortmund+Köln zu Ende. Insgesamt wurden fünf Preise im

SPOT ON, NRW! – Die Freie Szene Film Dortmund e.V. präsentiert ein Kaleidoskop lokaler Kurzfilme
Am 02.04.2025 brachte das IFFF Dortmund+Köln mit der Sektion „Spot on, NRW!“ sechs Kurzfilme aus der Region auf die Leinwand

Das Festival, das Seminar heißen musste – The Long Road to the Director’s Chair
Zweihundertzwanzig Frauen, darunter fünfzehn Regisseurinnen, zehn Männer. Um die sechzig Filme. Fünfzig Jahre verschollen.

Zerrieben zwischen Selbstverwirklichung und Mutterschaft
Mit ihrem neuesten Wettbewerbsfilm Salve Maria präsentierte die katalanische Filmemacherin Mar Coll (*1981) am 06.04.2025 im Rahmen des IFFF Dortmund (Schauburg) einen Psychothriller der besonderen Art.

Kino gegen das Vergessen – Roya Sadats filmischer Widerstand
Mit Sima’s Song wendet sich Sadat einer Zeit zu, die außerhalb Afghanistans kaum bekannt ist.

Faruk – ein persönlich-fiktionalisiertes Porträt
Die türkische Regisseurin Aslı Özge wollte ursprünglich einen Film über den drohenden Abriss des Wohnblocks ihres Vaters Faruk in Istanbul drehen.

Europa – Beißende Satire auf die Auswüchse des Turbokapitalismus
Sudabeh Mortezai lenkt mit ihrem scharfen, satirischen Wettbewerbsbeitrag Europa den Blick auf die Opfer des Fortschritts, die der rücksichtslose Turbokapitalismus hervorbringt.

Bröckelnde Fassaden einer dysfunktionalen Familie
Die slowenische Filmregisseurin Sonja Prosenc war mit ihrer Gesellschaftssatire Family Therapy als Wettbewerbsfilm im Rahmen des IFFF in Dortmund (Schauburg) am 04.04.2025 zu sehen.

Der Kampf um Autonomie – Sunshine
Am Freitag, dem 04.04.2025, präsentierte das Internationale Frauenfilmfestival um 21:00 Uhr den philippinischen Film Sunshine von Regisseurin Antoinette Jadaone.

Harvest – eine archaisch-impressionistische Gesellschaftsfabel
In der Schauburg Dortmund stand am 03.04.2025 im Rahmen des IFFF (Dortmund + Köln) der Wettbewerbsfilm Harvest (Ernte) von Athena Rachel Tsangari auf dem Programm.

Eröffnung des Internationalen Frauenfilmfestivals 2025 in Dortmund
Am 1. April 2025 wurde das Internationale Frauenfilmfestival (IFFF Dortmund+Köln) feierlich im Dortmunder Cinestar eröffnet.

Bewegte Bilder und bewegende Geschichten beim 42. Internationalen Frauenfilmfestival
Nimmt man den Trailer zum 42. Internationalen Frauenfilmfestival (IFFF) als Maßstab, dann erwartet die Besucher*innen ein dynamisches und äußerst internationales Ereignis.