Alle Beiträge von Lisa Lemken

Party-Sahne im Institut

Die letzte SpielBar im Institut des Schauspielhauses Dortmund vor der Sommerpause wurde am 6. Juni 2014 von den Theaterpartisanen, dem Jugendclub des Theaters, unter dem Motto „PARTYSAHNE“ organisiert.

Die elf jungen Leute im Alter zwischen 15 und 20 Jahren feierten eine Party mit viel Sprühsahne, Gesang, Tanz und Spiel und nachdenklichen Tönen.

Schon am Eingang zum Institut wurde das überwiegend jugendliche Publikum „partylike“ von drei Damen, darunter auch die Theaterpädagogin Sarah Jasinszczak, in entsprechender Disco-tauglicher Kleidung und Perücken mit Seifenblasen begrüßt.

Dann zeigten die Theaterpartisanen schnell, wie bei so manchen Jugendliche der „Spaß-Gesellschaft“ mit Sahne, Musik und Alkohol abgeht, inklusive Absturz danach. Einige von ihnen brachten ihre idealisierte Vorstellung von einen „perfekten Tag“ textlich zum Ausdruck.

Das Publikum wurde dann bei einem „Zungenbrecher-Party-Spiel“ mit einbezogen.

Es wurde jedoch nicht nicht nur gefeiert, sondern eben auch die Probleme Jugendlicher, wie Unsicherheit in Bezug auf ihre Identität, Aussehen, Liebe und berufliche Zukunft eingegangen.

Mit dem selbst getexteten Song „Keine Zeit“ machte Julian Martin an der Gitarre den Wunsch Jugendlicher nach mehr Zeit und Aufmerksamkeit füreinander, besonders auch der Eltern hin. Niels Beck brillierte mit dem Toast auf „The ladys who lunch“ von Elaine Stritch.

Es war auf keinen Fall eine Motto-Party, weder inhaltlich, noch von der Kleidung (keine Pyjamas, keine Morgenmäntel). Dafür aber eine bunte Mischung aus Musik und guten Texten.

Erster Weltkrieg aus Sicht der Zivilbevölkerung

Kochutensilien und Tipps für die Heimatfront.
Kochutensilien und Tipps für die Heimatfront.

Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte in Dortmund zeigt in ihrem Studio vom 7. Juni bis zum 3. August 2014 die Wanderausstellung des LWL -Museumsamtes „An der „Heimatfront“ – Westfalen und Lippe im Ersten Weltkrieg“.

Die Ausstellungskuratorin Dr. Silke Eilers erklärte hierzu: „Diese Wanderausstellung wird in acht Standorten in der Region gezeigt. Der Erste Weltkrieg spielt in der Erinnerungskultur unserer Gesellschaft eigentlich keine große Rolle. Einhundert Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wächst das Interesse an dieser vielbeschworenen „Urkatastrophe“, die ein Schlüssel für die Geschichte des 20. Jahrhunderts ist. Wir wollen mit der Ausstellung das Augenmerk vor allem auf die Folgen für die Zivilbevölkerung legen. Die Kriegserfahrung und Erfahrungen, die Menschen an der „Front“ und in der „Heimat“ machten, waren eng miteinander verwoben. Von der Zivilbevölkerung wurde „moralische Unterstützung“ und Opfer in vielen Bereichen erwartet.“

Das LWL -Museumsamt ist froh, mit Hilfe von Privatpersonen und verschiedenen Kultureinrichtungen eine umfangreiche Sammlung von Feldpost, Tagebüchern, Gegenständen aus der Zeit des Krieges, wie zum Beispiel eine Kochkiste mit großer Schöpfkelle oder ein Fahrrad mit Notbereifung zur Verfügung vorstellen zu können.

Die Präsentation möchte eine möglichst genaue Innenansicht des Alltags in Westfalen und Lippe mit Not, Entbehrung ,Trennung und Verlust vermitteln. Die Ausstellung ist zeitlich chronologisch geordnet und befasst sich mit Aspekten wie Mobilmachung, Versorgung, Familie, Arbeit organisierte „Liebestätigkeit“, Versehrtheit und Kriegsende. Dabei werden auch ganz private, aussagekräftige Erinnerungen berücksichtigt.

Nur in Dortmund zu sehen ist das von Susanne Bauer, der wissenschaftlichen Volontärin des MKK, sorgfältig aufbereitete Material, das sich mit dem Schicksal eines Soldaten aus Dortmund befasst. Der 1894 geborenen Schlosser kämpfte von 1914 bis zum Kriegsende als Gefreiter sowohl an der West- als auch an der Ostfront. Der Enkel von Behn hat sich freundlicherweise dazu bereit erklärt, die umfangreichen Feldpost seines Großvaters an dessen Verlobte, späteren Frau Luise Wohlfahrt sowie Fotos und Gegenstände zur Verfügung zu stellen. „Wir wollten damit einen ganz persönlichen Bezug für die Besucher aus unserer Stadt schaffen“, so Bauer

Die wissenschaftliche Volontärin hat zusammen mit einigen Helfern die spannende aber zeitraubende Aufgabe übernommen, nach Sichtung von der vielen Feldpost, diese in eine lesbare Form für die Besucher (-und den Enkel-) zu überführen und alle „Schätze“ in einer Vitrine zu präsentieren.

Am Eingang zur Ausstellung bietet übrigens ein Video-Terminal mit Kopfhörern die Gelegenheit, nach verschiedenen Gesichtspunkten geordnet, sich in die Materie zu vertiefen.

Das die Präsentation den Ersten Weltkrieg bewusst aus dem Blickwinkel der Zivilbevölkerung zeigt, macht sie besonders geeignet für Kinder-und Jugendliche.So wird auch ein Schulpädagogisches Programm mit speziellen Führungen für Schüler der Klassenstufen 8 und 9 aller Schulformen angeboten. Informationen und Anmeldungen unter Tel. 0231/50-2 60 28.

Susanne Bauer, wissenschaftliche Volontärin im MKK, befasste sich mit dem Schicksal des Dortmunder Soldaten Carl Bauer.
Susanne Bauer, wissenschaftliche Volontärin im MKK, befasste sich mit dem Schicksal des Dortmunder Soldaten Carl Behn.

Außerdem gibt es ein Ferienworkshop „100 Jahre Erster Weltkrieg – Eine Spurensuche in Dortmund für Jugendliche im Alter von 14 – 16 Jahren vom 22. bis 24. Juli 2014, jeweils 10.00 bis 13.00 Uhr.

An den Sonntagen werden aber auch Erwachsenen-Führungen für 3 Euro zzgl. Eintritt angeboten.

Als Begleitprogramm werden im MKK zwei Vorträge zum Thema zu hören sein.

Am 3. Juli 2014 um 19.00 Uhr spricht der Leiter der Steinwache Dr. Stefan Mühlhofer über „Dortmund im Ersten Weltkrieg“.

Am 31. Juli 2014 um 19.00 Uhr macht Rüdiger Wolf, Leiter des Westfälische Schulmuseums, mit seinem Vortrag „So wurden Löwen bestraft, wie es recht war“ deutlich, wie die Propaganda im damaligen Schulalltag Einfluss auf die jungen Menschen nahm.

Breites Musikspektrum beim Juicy Beats Festival

Ausgelassene partystimmung erhoffen sich die macher der Juicy Beats 2014. (Foto: © H & H Photography)
Ausgelassene partystimmung erhoffen sich die macher der Juicy Beats 2014. (Foto: © H & H Photographics)

Die Vorbereitungen für das 19. Juicy Beats Festival im Dortmunder Westfalenpark am 26. Juli 2014 sind im vollen Gange. Ab 12:00 Uhr Mittag bis zum nächsten Morgen um 4:00 Uhr werden mehr als 100 Live-Bands und DJs auf 20 Floors für gute Stimmung Das spannende Programm bei diesem größten Festival für Elektronic- und Independent-Music umfasst elektronische Tanzmusik und Indierock über Hip-Hop, Reggae, Funk & Soul bis Singer/Songwriter-Pop und Poetry Slam. Vertreten sind sowohl nationale wie auch international bekannte Acts in der Region.

Pressesprecher Martin Juhls freut sich: „Nach dem Erfolg des Festivals im letzten Jahr ist das Interesse und der Run auf Tickets für das neue „Juicy Beats“- Fest schon jetzt enorm.“

Ein ganz besonderes Highlight und Topact erwartet die Besucher , wenn auf der Hauptbühne Boys Noize für Electronic Beats auf höchstem Niveau sorgen. Veranstaltungsvertreter Carsten Helmich verriet: Neben den seitlichen Screens wird erstmals auch ein zusätzlicher LED-Screen auf der Rückseite der Bühne.“

Francis Gay vom Funkhaus Europa ist froh, auf einer eigenen Bühne Acts mit Priorität auf einen „Global Sound“ wie etwa Ebo Taylor aus Afrika mit einem zeitlosen Musik beim Global Dance Floor vorstellen zu können.

Die Relentless Energie Stage bietet dem Publikum mit dem Berliner DJ Alle Farben als vorletztes Act einen Mix aus Electro, House, Klassik, Swing und Folk.

Auf der Hauptbühne dürfen sich die Besucher unter anderem auf „Eotronic“ und auf den Hip-Hop der „Orsons“ freuen.

Mit einem ihrer seltenen Auftritt in Deutschland wird die Folkrock-Band Calexico wohl für einen stimmungsvollen Abschluss am Sonntag-Morgen beitragen.

Neben dem musikalischen Programm gibt es auch noch andere interessante Programmpunkte. Dank dem Kulturbüro Dortmund wird auf der „Sound and Poetry Bühne“ am Seerosenteich gesprochene Slam-Poetry beispielsweise vom bekannten Slam-Poeten und Kabarettisten Torsten Sträter zu hören sein.

Die Summersounds DJ Picknicks bieten bieten zusammen mit der Plattform „Bring your own Beats“ein Forum für Hip Hop Newcomer. Auf der Festwiese präsentiert der Radiosender 1Live in der Nacht eine große Silent-Disco mit über 1000 Kopfhörern. Ein Zirkuszelt verwandelt sich in eine Schwarzlicht-Arena mit spektakulärem Live- und DJ-Programm.

Auf der Seebühne wird das Open Air Kino zur Chill Out- und Movie Area mit der Möglichkeit einer Musikvideo-Auswahl.

In diesem Jahr gibt es auch wieder eine vom Eingang Ruhrallee ausgehende Kreativ-Meile mit Produkten und Projekten von Kreativen aus Dortmund. Außerdem wird das ehemalige „Café Auszeit“ als umgebautes „Café Durchblick“ mit heißen Beats eröffnet.

Das beliebte zum mobile, zum DJ-Pult ausgebaute Tuk Tuk ist auch in diesem Jahr unterwegs.

Für das leibliche Wohl und zum Löschen des Durstes ist an verschiedenen Ständen gesorgt

Übrigens: Wer möchte, kann sich schon am Freitag, den 25. Juli 2014 ab 22:00 Uhr im „Tanzcafé Oma Doris“ in der Reinoldistrasse. 2 bei der Juicy Beats „Preparty“ auf das große Ereignis einstimmen.

Tickets: Vorverkauf: 31 € (zuzüglich Gebühr), Tageskasse 39 €. Nachtpartykasse (ab 22 Uhr), nur Abendkasse): 16 €.

Im Kartenpreis ist die An- und Abreise mit Bus und Bahn innerhalb des VRR-Gebiets enthalten.

Teen-Ticket (12 bis 14 Jahre) VVK 16,00 € zuzüglich Gebühr, Festival-Tageskasse 19,00 €

Kiddy-Ticket (6 bis 11 Jahre) 3,00 € (nur an der Tageskasse)

Kinder unter sechs Jahren: Eintritt frei

Zwischen Party und Partisanen

Es wird ein sahniges Erlebnis mit den Partisanen. (Foto: © Laura Sander)
Es wird ein sahniges Erlebnis mit den Theaterpartisanen. (Foto: © Laura Sander)

Die SpielBar ist eine witzig experimentelle Late-Night, bei der sich im Institut des Dortmunder Schauspiels einmal im Monat Mitglieder des hiesigen Ensembles von einer besonderen, nicht so bekannten Seite mit selbst entwickelten Programmen zeigen. Das ganze nah am Publikum. Die letzte SpielBar in dieser Spielzeit werden am Freitag, den 6. Juni 2014 ab 22:00 Uhr im Institut unter Leitung von Sarah Jasinszczak (Theaterpädagogin) mit 11 Jugendliche aus dem Jugendclub „Theaterpartisanen“ gestalten. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter zwischen 15 und 20 Jahren laden dann zur „PARTYSAHNE“ ein.

Niels Beck, einer der Beteiligten, verriet: „Wir spannen einen weiten Bogen zwischen Party (Sex) und Partisanen (Widerstand). Es gibt insgesamt 17 Programmpunkte. Unter ihnen wird es sieben Gesangseinlagen, teils mit eigenen Texten geben. So spielt Julian Martin zum Beispiel Gitarre zu dem eigens entwickelten Text „der perfekte Tag“. Zum Schluss wird das bekannte Partisanen-Lied „Bella Ciao“ gesungen. Unter anderem gibt es als besonderen Beitrag einen Zeitzeugenbericht eines Partisanen und etwas aus Falk Richters „Play Loud“ dargeboten.“

Text, Musik, sowie Spiel und Tanz werden werden dabei immer einen gemeinsamen Bezug zum Thema haben. Eine wichtige Rolle werden in den ein bis anderthalb Stunden sicherlich auch die neun Sahne-Sprühdosen spielen, die zum Einsatz kommen. Das Publikum muss sich jedoch nicht um die Unversehrtheit seiner Kleidung sorgen, und die „PARTYSAHNEN“ werden Pyjamas oder Bademäntel als Bekleidung tragen.

Ein interessanter Abend, oder wie die Beteiligten es selber formulieren: Ist es 22:00 abends? Scheint die Sonne nicht mehr? Sind wir draußen? Schauen wir alle zu? Was muss passieren, dass es weiter geht? Was will ich erreichen? Dies wird kein geschlossener Abend – alles ist möglich.

Spiel, Gesang & Tanz mit den Theaterpartisanen.

Der Eintritt kostet 5 Euro.

Karten gibt es unter Tel.: 0231 50 27 222 oder unter www.theaterdo.de

Blogspot mit eigener Dynamik

Shirley-Cordula Meissner (l.) und eine ihrer Tänzerinnen, Julia Vargas Gil. (Foto: © Theater Dortmund)
Shirley-Cordula Meissner (l.) und eine ihrer Tänzerinnen, Julia
Vargas Gil. (Foto: © Theater Dortmund)

Chefdramaturg Christian Baier vom Ballett Dortmund führte am 1. Juni 2014 zur besten Matinee-Zeit um 11:00 Uhr im Ballettzentrum Westfalen mit seinem Wiener Charme durch das neue Format „Blogspot – Ballett meets Philharmonic“.

 

Das Ballettzentrum bietet jungen Choreographen und Tänzer des Balletts Dortmund die Gelegenheit und Plattform für eine gemeinsame Zusammenarbeit mit der Dortmunder Philharmoniker. Das Publikum hat die Möglichkeit, ganz nah an den Künstlern den kreativen Prozess zwischen Choreographie, Tänzern und instrumentaler Musik zu erleben. Drei Choreographen stellten live begleitet von Teilen der Philharmoniker und den von ihnen ausgewählten Tänzern jeweils ihre individuell ganz unterschiedlichen Vorstellungen von tänzerischen Ausdrucksformen zu verschiedener Themen auf der Bühne des Ballettzentrums dar.

 

Teil 1 stellte der junge israelische Choreograph und Mitglied der Ballett-Kompanie in Dortmund Gal Mazor Mahzari unter das Motto „Together – still alone“. Ein Tänzer und drei Tänzerinnen im dynamischen Spannungsfeld zwischen Individuum und Gruppe begleitet von einem Streichquartett der Dortmunder Philharmoniker. Gespielt wurde das Streichquartett Opus 56 von Joseph Haydn. Die Behauptung der individuellen Identität bei gleichzeitiger Abhängigkeit von der Gruppe wurde von den vier Akteuren sensibel und im Einklang mit der Musik dargestellt. Etwa, wenn einer der Tänzer allein mit dem Gesicht von der Gruppe abgewandt da steht,um dann später wieder in die Gemeinschaft eingebunden zu werden. Ein schönes Beispiel von der Ausdrucksfähigkeit des modernen Ballett.

 

Spannend wurde es beim zweiten Teil „Go on“ von Shirley-Cordula Meissner, die nicht nur die für die Choreographie zuständig war, sondern auch noch persönlich zusammen mit zwei Kolleginnen auf der Bühne zum Quintett Opus 36 von Sergei Prokofjew auf der Bühne tanzte. Die drei Tänzerinnen mussten sich , wie auch das Publikum, etwas vor ihrem Auftritt gedulden.

Zunächst spielten die fünf Musiker der Dortmunder Philharmoniker mehrere Sätze von Prokofjews Opus alleine. Durch das Klangspiel der beiden Klarinetten entstand eine Art Stimmung wie bei einem orientalischen Zirkus. Dann kamen die drei Tänzerinnen mit unterschiedlichen gemalten schwarzen Balken über dem Auge im Gesicht langsam von drei Seiten auf die Bühne. Mit den Ausdrucksmöglichkeiten des modernen Balletts zeigten sie nicht nur, wie wichtig es ist, auch nach dem Scheitern wieder aufzustehen und nicht aufzugeben, sondern das der Einzelne dabei durchaus auf die Hilfe anderer angewiesen ist. Besonders beeindruckend neben der dramatischen Dynamik zwischen Musik und Tanz war der Einsatz von Sprache am Ende. Erst in englischer Sprache, dann auf deutsch. Die Quintessenz: Ausdauer und Durchsetzungskraft bewegt die Welt. Immer.

 

Der dritte Teil unter dem schlichten Titel „Etudes“unter der Choreographie von dem in Rio de Janeiro geborenen Alysson da Rocha Alves bot mit 6 Streichern vom der Dortmunder Philharmoniker und 11 Tänzerinnen und Tänzern das größte Aufgebot des Blogspot.

Zur Musik von Antonin Dvořák wurde den Freunden des klassischen Tanzes ein furiose Spektakel an Sprüngen geboten.

 

Ein hoffnungsvoller Beginn einer neuen Reihe. Der nächste Blogspot findet am 22. Juni um 11:00 Uhr im Ballettzentrum Westfalen statt.

Grappa im rosa Milieu

Es ist kaum zu glauben. Die Dortmunder Fernsehredakteurin und Schriftstellerin Gabriella Wollenhaupt hat jetzt mit „Grappa sieht rosa“ schon ihren 24. Kriminalroman mit der engagierten, taffen Bierstädter Polizeireporterin Maria Grappa im Grafit Verlag herausgebracht. Ist das alleine nicht schon beachtlich genug, geht ihr dabei das Interesse an brisanten Themen, nahe am Puls unserer Zeit, nicht abhanden.

Diesmal bewegt sich die Protagonistin im Dunstkreis von Homophobie und bekommt, wie die Leser/innen, tiefe Einblicke in die Homosexuellen Szene von Bierstadt (Dortmund) samt seinem Umfeld. Geschickt gelingt Wollenhaupt dabei wieder einmal ein Brückenschlag zum aktuellen Zeitgeschehen in jüngster Gegenwart.

Grappas 24. Fall spielt im Bierstädter Schwulenmillieu. (Cover © grafit-Verlag)
Grappas 24. Fall spielt im Bierstädter Schwulenmillieu. (Cover © grafit-Verlag)

Worum geht es im Krimi? In Bierstadt, dass sich immer tolerant und weltoffen gibt, steht eine besondere Hochzeit an. Der Agrarminister im homophoben Russland Putins muss nach seinem „Outing“ als Homosexueller aus seinem Land fliehen. Als Fluchtziel bietet sich für ihn Bierstadt an, wo er seinen Freund, einem Tierpfleger im Dortmunder Zoo, heiraten möchte

Mitten in die Vorbereitungen auf dieses große Ereignis kommt die schockierende Nachricht von der brutalen Ermordung des berüchtigten Skandalreporter Felix Mohr, der durch homophobe, frauenfeindliche und gegen soziale Randgruppen hetzende Artikel auffiel. Er wusste anscheinend auch von einem geplanten Anschlag auf die Homo-Hochzeit. Als sich herausstellt, das Mohr selbst schwul war, führen Maria Grappa ihre Nachforschungen in eine ihr bisher unbekannte Welt. Dort erfährt sie Dinge, die sie nicht für möglich gehalten hätte….

Die Grappa-Krimis sind ja für viele, vor allem hier in Dortmund und Umgebung, inzwischen schon Kult. Die Autorin enttäuscht ihre Fans nicht, und lässt alle bekannten Figuren, wie unter anderem etwa den ihr zur Seite stehenden Fotografen Wayne Pöppelbaum oder die einfühlsame Bistro-Chefin Frau Schmitz auftreten.

Ihr Lebensabschnittsgefährte Hauptkommissar Friedemann Kleist kommt wieder einmal von Düsseldorf, wo er ein beim Aufbau eines (Terror)-Abwehrzentrums mithilft, zu seiner Liebsten nach Bierstadt vorbei.

Wollenhaupt behandelt nicht nur aktuelle Themen in ihren Krimis, sondern bringt passend dazu auch bekannte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens unserer Stadt in ihren Romanen unter. So kam etwa bei „Grappa im Netz“ ein allseits bekannter ehemaliger Oberbürgermeister vor.

Bei „Grappa sieht rosa“ spielt nun ein bekannter Kammersänger an der Dortmund Oper eine Rolle. Trotz der Namensänderung im Roman wird es einem kulturell einigermaßen interessierten Leser wohl schwer fallen, nicht zu erkennen, um wen es sich dabei handelt.

Humor und ironische Witz und Selbstironie sind auch im neuesten Grappa-Krimi wieder ein fester Bestandteil. Aber mit den Jahren wird Maria Grappa ein wenig nachdenklicher. Die Sinnfrage des Lebens gewinnt mit zunehmenden Lebensalter an Bedeutung. Am Ende offenbart sich dann der traurige Hintergrund dieser Geschichte. Es geht um mehr als sexuelle Identitätsfindung oder Homophobie – letztendlich um Vertrauen und Vertrauensmissbrauch.

Der Krimi ist nicht nur spannend und kurzweilig zu lesen, sondern der Autorin ist eine gut Balance zwischen Humor und nachdenklichem Ernst gelungen.Die Grappa-Fan würden sich sicher auf noch weitere Fortsetzung der Reihe freuen.

Das Taschenbuch umfasst 191 Seiten, ist im grafit-Verlag unter der ISBN: 978-3-89425-436-0 erschienen und für 9,99 Euro im Buchhandel (auch als E-Book) erhältlich.

Interaktion zwischen Tänzern und Musikern

Freuen sich auf die neue Erfahrung: (v.l.n.r.) Alysson de Rocha Alves, Shirley-Cordula Meissner, Gal Mazor Mahzari und Ballettdirektor Xin Peng Wang.
Freuen sich auf die neue Erfahrung: (v.l.n.r.) Alysson de Rocha Alves, Shirley-Cordula Meissner, Gal Mazor Mahzari und Ballettdirektor Xin Peng Wang.

Am Sonntag dem 1. Juni 2014 startet unter dem Titel „Blogspot – Ballett meets Philharmonic“ um 11:00 Uhr im Ballettzentrum Westfalen (Eingang Florianstraße) im Westfalenpark ein spannendes neues Format. In Zusammenarbeit zwischen dem Ballett Dortmund und den hiesigen Philharmonikern gestalten junge Tänzer, Choreographen und Instrumentalisten gemeinsam in einem kreativen Prozess eine interaktive Vorstellung. Das Publikum hat die einmalige Gelegenheit, eventuell bei Kaffee und Kuchen, diesem innovativen Ereignis zu folgen.

Ballettmanager Tobias Ehinger verriet: „Diese Idee stand schon länger im Raum. Bei unseren Tänzern und den Musikern der Philharmoniker schlummert es ein großes kreatives Potenzial. Wir wollen jungen Talenten einen Plattform schaffen, diese zu entwickeln. Das Ballettzentrum als offener, transparenter Raum und der lockere Rahmen einer Art Matinee bietet sich da idealer Weise an. Das Publikum ist da ganz nah am Geschehen und mitten im kreativen Prozess .“

Die Inhalte kommen übrigens von den Beteiligten von den Philharmonikern, Tänzern und Choreographen selbst, neben ihrer alltäglichen Arbeit. Ballettdirektor Xin Peng Wang und Generalmusikdirektor Gabriel Feltz bieten im Ballettzentrum nur den Rahmen.

Diese Projekt ist, so der Ballettdirektor, auf die Zukunft ausgerichtet. Es bietet jungen, talentierten Choreographen die Möglichkeit, sich auszuprobieren und zu entwickeln.

„In dieser Spielzeit sind zwei Termine, am 1. und am 22. Juni, jeweils um 11:00 Uhr vorgesehen. Wie viele Termine es in der neun Spielzeit geben wird, ist noch nicht ganz klar. Da wird je nach Nachfrage entschieden“, erläuterte Ehinger.

Was erwartet das Publikum am 1. Juni? Bei der dreigeteilten Matinee stellen sich drei Choreographie-Talente mit ihrer Arbeit vor. Der 1. Teil steht unter dem Motto „Together – still alone“. Der junge Choreograph Gal Mazor Mahzari aus Israel will mit seinen Mitstreitern, einem Streichquartett der Philharmoniker und vier Tänzern zur Musik von Joseph Haydn die Dynamik im Spannungsfeld zwischen einzelnem Tänzer und der Gruppe zeigen. Ein neues spannendes Abenteuer.

Der 2. Teil steht unter dem Titel „Move on“. Choreographin Shirley-Cordula Meissner aus Dresden verriet, dass sie von Xin Peng Wang zu eigenen Choreographien ermutigt wurde. Es geht bei „Move on“ darum, nicht aufzugeben und sich selbst zu vertrauen. Sie wird neben zwei anderen Kolleginnen neben ihrer Arbeit als Choreographin auch selber tanzen. Ein Streichquintett der Philharmoniker spielt dazu Sergei Prokofjews Quintett Opus 36. Eine besondere Herausforderungen für alle Beteiligte. „Musiker und Tänzer sehen sehen Musik oft anders. Es ist spannend, sich damit auseinander zu setzen und einen anderen Blickwinkel zu erfahren“, so Meissner.

Die Choreographie zum 3. Teil stammt von dem jungen Brasilianer Alysson da Rocha Alves. Er ist durch seine eindrucksvollen Auftritten als „Tod“ in den „Geschichten aus dem Wiener Wald“ von Xin Peng Wang dem Publikum schon in guter Erinnerung. Ein größeres Aufgebot von elf Tänzern und sechs Streichern wird zur Musik von Antonin Dvořák versuchen, die schwierige Aufgabe die Bewegung und Musik zusammenzubringen.

Dabei ist gegenseitiges Verständnis, so der Choreograph, von ganz besondere Bedeutung.

Die Karten für „Blogspot – Ballett meets Philharmonic“ kosten 7.35 Euro, ermäßigt 4,15 Euro.

Dienstag bis Samstag an der Theaterkasse, telefonisch unter 0231-5027222 oder im Internet unter www.theaterdo.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Rechtsextremismus im Spiegel der Jugend

Die Schülerinnen udn Schüler verarbeiteten auch die Judenverfolgung im Dritten Reich.
Die Schülerinnen udn Schüler verarbeiteten auch die Judenverfolgung im Dritten Reich.

Im Rahmen der Reihe „Kunst im Glas“ ist vom 27. Mai bis 15. Juni 2014 eine besondere interaktive Ausstellung unter dem Titel „Rechtsextremismus im Spiegel“ auf der U2_Kulturelle Bildung im Dortmunder U. Traurige Aktualität hat das Thema Rechtsextremismus gerade wieder nach den Europa-und Kommunalwahlen am 25. Mai 2014 in Dortmund erlangt. Vor dem Rathaus haben etwa 25 Anhänger der Partei „Die Rechten“ am Abend der Wahl randaliert und versucht, sich gewaltsam Zugang zum Rathaus zu verschaffen.

 

Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe des Hörder Goethe-Gymnasiums haben in fünf Gruppen während des letzten Schuljahres gemeinsam mit der U2_Kulturelle Bildung und unter Projektleitung der Lehrer Katharina Miekley und Fabian Schlücking die Ausstellung entwickelt. Unterstützt wurden sie außerdem tatkräftig von dem Filmer der U2, Sebastian Salanta.

Das Goethe-Gymnasium darf sich mit Stolz „Schule gegen Rassismus – und Schule mit Zivilcourage“ nennen.

In dem Projektkurs war das Thema vorgegeben. Die Jugendlichen untersuchten verschiedene Aspekte von Rechtsradikalismus wie etwa Judenverfolgung und Widerstand gegen die Nazis. Auch aktuelle Formen des Rechtsradikalismus in Dortmund, so zum Beispiel beim BVB oder in Form von Werbe- und Propagandamaterial wurde unter die Lupe genommen. Dabei spielen der Einsatz von modernen neuen Medien wie Video-Filme und die Möglichkeit interaktiven Recherche für die Besucher/innen, eine wichtige Rolle.

 

Der Schulleiter des Gymnasiums, Christof Nattkemper freute sich, dass die U2_Kulturelle Bildung eine außerschulische Plattform für die jungen Leute bietet, um sich mit weiterreichender Wirkung in die Stadtgesellschaft künstlerisch mit gesellschaftspolitischen Themen auseinander zu setzten.

„Der Projektkurs ist so eine Art Jahresarbeit mit Außenwirkung“, so Nattkemper.

 

Kurt Eichler, Leiter des Dortmunder U und der Kulturbetriebe erklärte: „Es ist ein wichtiges Anliegen der U2_Kulturellen Bildung, Kindern-und Jugendlich diese Plattform zu bieten und dabei spielt neben den traditionellen Kunstformen vor auch der Einsatz moderner Medien eine bedeutende Rolle.“

Neben alten Werbe-und Propaganda Material aus der Zeit des Nationalsozialismus vom Dortmunder Stadtarchiv, haben die Schüler selbst aktiv Befragungen von BVB-Fans zu dem Thema vorgenommen. Das interessante Ergebnis kann von den Besuchern mit Kopfhörer und Videobild verfolgt werden.

Berührend ist vor allem eine Video-Sequenz, bei der Ingeborg Nieswand vom Dortmunder Sprechchor über das Schicksal ihres Bruders, einem Mitglied der Widerstandsgruppe „Die Edelweißpiraten“ in Dortmund berichtet. Diese mutige Widerstandsgruppe hat in unserer Stadt, wie sich auch Inge Nieswand wünscht, eine größere Beachtung verdient!

Die Kehrseite der Medaille

Peer Oscar Musinowski, Tilman Oestereich und Ekkehard Freye. (Foto: ©Birgit Hupfeld)
Peer Oscar Musinowski, Tilman Oestereich und Ekkehard Freye. (Foto: ©Birgit Hupfeld)

Mit seiner verzweifelten Liebeserklärung an das Runde im Eckigen „You’ll never walk alone“ startete Schauspieler und Regisseur Björn Gabriel mit seinen Mitstreitern den Versuch, im Institut des Dortmunder Schauspiels einerseits der Faszination des Ballspiels näher zu kommen, andererseits einen philosophisch kritischen Blick auf dessen Rolle als „Opium“ für das Volk“ zu beleuchten. Die Premiere der Inszenierung war sinniger Weise am Tag des Chapions-League-Finale zwischen Real und Atletico Madrid am 24. Mai 2014.

In den Stadien der Welt wird die Fußball-Hymne „You’ll never walk alone“ mit Inbrunst und Leidenschaft gesungen. Nirgendwo sonst erleben die Zuschauer ein Gemeinschaftsgefühl über alle Generationen und Gesellschaftsschichten hinweg und eine solche Dichte von wechselnden Emotionen. Dieser Mikrokosmos gibt den Menschen in einer besonderen Art Halt. Es vermittelt das Gefühl, in einer bedrohlichen, unberechenbaren Welt „nicht alleine“ zu stehen. Alle fiebern ohne unterschied mit „ihrer Mannschaft“ mit. Sie trauern bei Niederlagen und sind euphorisch, wenn der eigene Fußball-Verein gewinnt. Ist es so, wie Friedrich, Schiller schreibt, der Mensch nur dann ganz Mensch ist,wo er spielt? Zählt nur noch „Unterhaltung“ und Ablenkung von den wirklichen gesellschaftlichen Problemen wie etwa die zunehmende soziale Verelendung vieler Menschen, Bürgerkriegs-Gefahr und Umweltzerstörung…

Die Bühne war wie in einer griechischen Tragödie als Tempelanlage ausgestattet. Mit der Liebesgöttin Venus auf der linken Seite, einer dreistufigen Treppen und auf beiden Seiten griechische Säulen. Gabriel personalisiert diese Ambivalenz durch die beiden Schauspieler Peer Oscar Musinowski als begeisterter Fußball-Fan und Ekkehard Freye als Gegenpart, der die andere Seite repräsentierte. Freye zeigt mit viel Engagement die „Doppelmoral“ im Fußball-Geschäft auf. Die menschlichen Opfer, zum Beispiel durch die inhumane Umsiedlungspolitik, Korruption und Milliardenkosten für die Fußball WM in Brasilien bei sozialem Elend der Bevölkerung, oder aktuell die drohende Niveau-Nivellierung in vielen Bereichen durch das Freihandelsabkommen mit den USA.

Eine besondere Glaubwürdigkeit und Leidenschaft verlieh Oscar Musinowski, auch im wirklichen Leben ein ehemaliges Fußballtalent der Hertha BSC-Jugend (nach einer schweren Verletzung Model, dann Schauspieler) seiner Rolle. Der Humor kam in der Aufführung nicht zu kurz. Wunderbar, die Verfolgungsjagden der beiden Schauspieler im Stil von „Tom und Jerry“.

Der feierliche Charakter einer Show wurde mit Kleidung von Musinowski, er trug eine schwarzen Anzug , weißes Hemd und Lackschuhe , unterstrichen. Von Jan Voges projizierte zunächst einige emotionale und faszinierende Momente des Fußballs, wie zum Beispiel Ausschnitte aus den deutschen WM-Siegen oder dem Champions-League Sieg 1997 des BVB per Video auf die große Leinwand. Hinzu gesellte sich Tilman Oesterreich, der für Licht verantwortlich war.

Video-Einspielungen spielten dann auch eine bedeutende Rolle bei der Inszenierung. So wies Ensemble-Mitglied Bettina Lieder mit viel Ironie auf die – vor allem – männlichen „Spieltrieb“ hin und die Unterteilung in „Homo ludens“ (Der spielende Mensch) und den „Homo faber“, den aktiv verändernden, schaffenden Menschen. Später ließ sie die beiden Männer bei dem Quiz 1,2 oder 3, ( bekanntes Kinder-Quiz Ende der 70iger Jahren von Michael Schanze). Absurd wurde die Situation, als sich herausstellte, dass in einer Fragerunde alle drei menschenverachtenden Äußerungen von FIFA-Präsident Joseph S. Blatter als Antwortlösung zutrafen. Gegen Ende traten neben Lieder auch noch Eva Verena Müller und Julia Schubert als Art „Sirenen“ auf, die die Männer bezirzten.

Ob sie damit Erfolg haben? Denn für einen richtigen Fußballfan ist sein Verein „wichtiger als Frau und Geld“, wie es in einem Fangesang heißt.

Die Frage nach dem Sinn des Lebens und der Endlichkeit hinterlässt bei den meisten Menschen eine Lücke, ähnlich wie eine Freistoßmauer. Fußball füllt die Lücke, die früher überwiegend von der Religion ausgefüllt wurde. Sie verhindert aber auch die, auch hier die Parallele zur Religion, Beschäftigung mit den realen Problemen.

Weitere Aufführungstermine sind der 05. und 18. Juni. Es ist geplant, das Stück in der nächsten Spielzeit wieder aufzunehmen.

Karten und Infos unter 0231 50 27222 oder www.theaterdo.de

Zyklen des Lebens

Xin Peng Wang hat die Gesamtleitung des Projektes.
Xin Peng Wang hat die Gesamtleitung des Projektes.

Am 27.Mai 2014 um 19.30 Uhr sowie auch am 28. Mai 2914 um 11.00 Uhr steigt der „Phönix“ empor. Der Ort ist das Opernhaus Dortmund und beim „Phönix“ handelt es sich um ein KulturDialog-Projekts des Ballett Dortmund und der hiesigen Philharmoniker.

 

Unter der Gesamtleitung von Ballettdirektor Xin Peng Wang haben sich rund 200 Laien und Profis verschiedenen Alters und Hintergrund zusammengefunden, um mit einem Tanz-Chor-Musik-Projekt die verschiedenen Facetten der Zyklen, die unser Leben bestimmen, darzustellen.

 

Das Projekt besteht aus zwei ineinandergreifenden Teilen. Zum einen „Mittendrin“ und „Mass of the children“, das Werk des englischen Komponisten John Rutten. „Mittendrin“ wurde ja bereits im letzten Jahr erfolgreich aufgeführt und entsteht nun praktisch neu, wie „Phönix aus der Asche“, diesmal als vollgültige szenische Produktion.

 

Beide Teile werden von Schülerinnen und Schülern unterschiedlichster Schulformen aus Dortmund und dem Märkischen Kreis, der Kreiskantorei unter der Leitung von Wolfgang Meier-Barth, und dem Mittelstufenchor des Bert-Brecht-Gymnasiums Dortmund-Kirchlinde sowie Mitgliedern der Dortmunder Philharmoniker präsentiert.

 

Das Tanz-Chor-Musik-Projekt bezieht sich auf die „Mass of the Children“ von Rutter. In dessen Mittelpunkt steht der Ablauf eines Tages, wo mehrere Generationen im Tanz und Gesang zusammen finden.

 

Manuela Küttermann ( von der Ballettschule Küttermann) begleitete die von ihrer Herkunft zumeist benachteiligten Jugendlichen bei dem gemeinsamen Versuch, aus Alltagsgesten des täglichen Lebens ihre Bewegungen zu der (aktuell bearbeiteten) geistlichen Musik zu entwickeln und einen ganz persönlichen, eigenen Zugang zu finden. Ziel dieses neuen und weiterführenden Projektes ist, Schülerinnen und Schülern aus verschiedenen Schulformen und benachteiligten Wohngebieten zusammenzuführen, neue Erfahrungsmöglichkeiten über Bewegung , gemeinsames Singen und vor allem auch der Begegnung mit anderen Schülern, Zugleich ist es eine wunderbare Gelegenheit, dass verschiedene Generation an diesem Projekt gemeinsam arbeiten.

 

Diese unterschiedlichen Menschen und Gruppen müssen sich zusammenfinden und „zusammenraufen“, um einen zunächst nicht allgemeinverständlichen Bezug, nämlich den Text einer katholischen Messe, in einer aktuellen Bearbeitung-mittels der Musik und Bewegung zu interpretieren.

 

Wer „Phönix“ erleben will sollte sich beim Kartenkauf sputen. Die Aufführung am Dienstag, den 27. Mai 2014 ist schon fast ausverkauft.