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Wie ein Phönix aus der Asche

 

Mit „Phönix“ wurde nach dem Erfolg von „Mittendrin“ im letzten Jahr am 27. Mai 2014 in der Dortmunder Oper ein integratives, generations- und kulturübergreifendes Projekt des Ballett Dortmund und der Dortmunder Philharmoniker unter der Gesamtleitung von Ballettdirektor Xin Peng Wang fortgeführt. Beteiligt als Verbindungsglied der Begegnung der Generationen waren zwei Chöre und zwei Schulen beteiligt.

Der Abend war zweigeteilt. Mit „Mittendrin“ und der „Mass of the children“ setzen sich 150 Laien und Profis in unterschiedlicher Weise mit dem schwierigen Weg der Selbstfindung, mit seinen Zweifeln, Sehnsüchten und Hoffnungen auseinander.

 

Phönix, das sagenumwobene Tier, erhebt sich immer wieder aus seiner Asche und beginnt neu zu leben. Nach dem Zoologen und Historiker Josef H. Reichhoff hat der Phönix ein realen Hintergrund: Der Flamingo wurde von den alten Ägyptern zum Phönix umgedeutet. Im Allgemeinen gilt der mystische Vogel aber als Sinnbild für die Jugend, die immer wieder neu aus dem Alten entsteht. Zunächst unsicher und alles neu entdeckend, bis er die Kraft der Jugend für sich gestalterisch nutzen kann.

 

Die Selbsterfahrung der Jugend wurde besonders im ersten Teil mit dem Titel „Mittendrin“ sehr stark betont. Die Tänze der Schüler und Schülerinnen der Anne-Frank-Gesamtschule beeindruckten mit großer Tanzkunst. Themen wie Ängste (vor der Schule, vor dem Zahnarzt), aber auch die Neugier auf die Zukunft wurden mit dem Choreographen und Tanzpädagogen Justo Moret in poetische Bilder umgesetzt. Sehr gelungen war beispielsweise die „Annäherungsszene“ zwischen einem Junge und einem Mädchen, aus dem ein kleines, aber durchaus anspruchsvolles Pas de Deux wurde. Auch die Szene, in denen zwei Tänzerinnen ihre Einsamkeit und Ausbruchsversuche aus einem mit Licht gestalteten Käfig demonstrierten, war sehr berührend. Zum Schluss gab es noch ein kurzes Video mit Einblicken aus dem Proben für „Mittendrin“.

 

Nach der Pause ging es weiter mit dem zweiten Teil: „Mass for the children“ des englischen Komponisten John Rutter. Seine Musik ist modern, aber nicht atonal, sondern besitzt Anklänge an Musicals. Hier wurde das Projekt „Phönix2 zu einem generationsübergreifenden Projekt. Denn es tanzten Schülerinnen und Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums, des Anne-Frank-Gymnasiums Halver und der Adolf-Reichwein-Gesamtschule Lüdenscheid. Als Chöre traten auf die Kreiskantorei Dortmund und der Mittelstufenchor des Dortmunder Bert Brecht-Gymnasiums. Dazu spielten die Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung von Wolfgang Meier-Barth, dem Chorleiter der Kreiskantorei.

Das Projekt wurde gesanglich professionell von der Sopranistin Meike Albers und dem Bariton Christian Henneberg begleitet.

Naturgemäß stand bei „Mass of the children“ der Tanz eher im Hintergrund. Dennoch zauberten die Schülerinnen und Schüler schöne Bilder, als sie beispielsweise mit Kapuzenpullis und eine kleinen Flamme zum Gesang zum „miserere nobis“ des „Agnus dei“ trugen oder zum Schluss beim „dona nobis pacem“ die Farben der Flagge der internationalen Friedensbewegung auf die Bühne brachten.

 

Es bleibt zu hoffen, dass dies ein Sinnbild dafür ist, auch in Zukunft solche wichtigen Projekte weiter zu führen. Gegenseitiges Verständnis kann nur durch Begegnungen und gemeinsame Aktionen verschiedenen Generationen und Kulturen entstehen.

 

Zyklen des Lebens

Xin Peng Wang hat die Gesamtleitung des Projektes.
Xin Peng Wang hat die Gesamtleitung des Projektes.

Am 27.Mai 2014 um 19.30 Uhr sowie auch am 28. Mai 2914 um 11.00 Uhr steigt der „Phönix“ empor. Der Ort ist das Opernhaus Dortmund und beim „Phönix“ handelt es sich um ein KulturDialog-Projekts des Ballett Dortmund und der hiesigen Philharmoniker.

 

Unter der Gesamtleitung von Ballettdirektor Xin Peng Wang haben sich rund 200 Laien und Profis verschiedenen Alters und Hintergrund zusammengefunden, um mit einem Tanz-Chor-Musik-Projekt die verschiedenen Facetten der Zyklen, die unser Leben bestimmen, darzustellen.

 

Das Projekt besteht aus zwei ineinandergreifenden Teilen. Zum einen „Mittendrin“ und „Mass of the children“, das Werk des englischen Komponisten John Rutten. „Mittendrin“ wurde ja bereits im letzten Jahr erfolgreich aufgeführt und entsteht nun praktisch neu, wie „Phönix aus der Asche“, diesmal als vollgültige szenische Produktion.

 

Beide Teile werden von Schülerinnen und Schülern unterschiedlichster Schulformen aus Dortmund und dem Märkischen Kreis, der Kreiskantorei unter der Leitung von Wolfgang Meier-Barth, und dem Mittelstufenchor des Bert-Brecht-Gymnasiums Dortmund-Kirchlinde sowie Mitgliedern der Dortmunder Philharmoniker präsentiert.

 

Das Tanz-Chor-Musik-Projekt bezieht sich auf die „Mass of the Children“ von Rutter. In dessen Mittelpunkt steht der Ablauf eines Tages, wo mehrere Generationen im Tanz und Gesang zusammen finden.

 

Manuela Küttermann ( von der Ballettschule Küttermann) begleitete die von ihrer Herkunft zumeist benachteiligten Jugendlichen bei dem gemeinsamen Versuch, aus Alltagsgesten des täglichen Lebens ihre Bewegungen zu der (aktuell bearbeiteten) geistlichen Musik zu entwickeln und einen ganz persönlichen, eigenen Zugang zu finden. Ziel dieses neuen und weiterführenden Projektes ist, Schülerinnen und Schülern aus verschiedenen Schulformen und benachteiligten Wohngebieten zusammenzuführen, neue Erfahrungsmöglichkeiten über Bewegung , gemeinsames Singen und vor allem auch der Begegnung mit anderen Schülern, Zugleich ist es eine wunderbare Gelegenheit, dass verschiedene Generation an diesem Projekt gemeinsam arbeiten.

 

Diese unterschiedlichen Menschen und Gruppen müssen sich zusammenfinden und „zusammenraufen“, um einen zunächst nicht allgemeinverständlichen Bezug, nämlich den Text einer katholischen Messe, in einer aktuellen Bearbeitung-mittels der Musik und Bewegung zu interpretieren.

 

Wer „Phönix“ erleben will sollte sich beim Kartenkauf sputen. Die Aufführung am Dienstag, den 27. Mai 2014 ist schon fast ausverkauft.