Ausstellung „Hexensabbat“ im Torhaus Rombergpark

Die städtische Galerie Torhaus Rombergpark in Dortmund stellt vom 01.07.2018 bis zum 22.07.2018 unter dem Titel „Aquelarre – Hexensabbat“ achtzehn Bilder , Collagen sowie drei Skulpturen der in Argentinien geborenen (seit 2007 in Dortmund lebenden) Künstlerin Mariana González Alberti aus.

Die Ausstellung gibt einen guten Überblick über die Vielseitigkeit der vom Expressionismus beeinflussten Künstlerin. Ihr ist nach eigenen Angaben der künstlerische Weg zu sich selbst dabei von Bedeutung. Es ist eine Auswahl der besten Bilder aus den letzten zehn Jahren.

Mariana González Alberti zeigt sehr persönliche Arbeiten im Torhaus Rombergpark.
Mariana González Alberti zeigt sehr persönliche Arbeiten im Torhaus Rombergpark.

Bei ihren Bildern, ob als Aquarell oder Öl-Gemälde, und ihren Collagen mit verschiedenen Materialien, beeindrucken durch ihre Ausdruckskraft und Energie. Beeinflusst in ihrem künstlerischen Schaffen der letzten zehn Jahre in Deutschland, haben die Farben in ihren Arbeiten nicht so einen exponierten Stellenwert.

Das Titel gebende Werk „Hexensabbat“ kann als eine Art Hommage an Goya gesehen werden. Passend zum Titel stehen vor allem Frauen im Zentrum ihrer Arbeiten. Es waren ja schließlich vor allem Frauen mit besonderen Fähigkeiten und Ausstrahlung, die vor allem während der Frühen Neuzeit als Hexen von der Kirche verfolgt, gefoltert und als solche verbrannt wurden.

Das Nachbarbild „Frauen im Hinterhof“ stellt drei (vergeblich) wartende Frauen (Prostituierte) im südamerikanischen Uruguay dar. Ihre Frauenbilder sind zumeist verfremdet und expressiv im Ausdruck dargestellt. Nur in einem ausgestellten Bild ist ein Mann zu sehen, der als „Nosferatu“ aus Friedrich Wilhelm Murnaus Symphonie des Grauens aus dem Jahr 1922 gut bekannt ist.

Eine wichtige Rolle im Leben der Künstlerin spielt die Familie. So zeigt zum Beispiel ein Bild aus ihrer „weißen Serie“ ein stilisiertes Portrait ihrer Tochter Frieda. Auch ein Selbstportrait ist in der Ausstellung zu sehen. Eine andere Serie trägt den den bezeichnenden Titel „Die Erde trägt uns alle“. Die drei Skulpturen zeigen wiederum drei Frauen. Eine interessante Skulptur ist aus recycelten Materialien erstellt und in seiner Haltung an die doch so makellosen Schönheit der Mona Lisa von Leonardo Da Vinci angelehnt und gegenüber gestellt. Eine der beiden anderen „Kopf-Skulpturen“ zeigt Mariana González Alberti selbst. Hier experimentierte die Künstlerin als Bildhauerin mit wie Blut aussehenden Sprenkeln von roter Farbe.

Die Arbeiten mit einer besonderen persönlichen Bedeutung für Künstlerin sind diesmal nicht käuflich zu erwerben.

Die Ausstellung wird am Sonntag, den 01. 07.2018 im Torhaus Rombergpark (Städtische Galerie Dortmund) um 11:00 Uhr eröffnet.

Dazu gibt es Worte von Fernando Garcia Curten präsentiert von Andreas Beck (Schauspiel Dortmund)

Kreatives Ferienprogramm für Kids im Depot

Im Rahmen des „Kulturrucksack NRW“ wird in den beiden Wochen des Ferienbeginns vom 16.-26. Juli 2018 jeweils von 10.00 bis 16.00 Uhr Montags – Donnerstags im Depot Dortmund (Immermannstraße 29) ein kostenloses kreatives Ferienworkshop-Programm unter dem Titel „Humaschines“ für Kinder und Jugendliche im Alter wischen 10 und 14 Jahren angeboten.

Eine wunderbare Gelegenheit für die Kids, gerade in der Nordstadt, aber auch darüber hinaus, sich in den Ferien inspirieren zu lassen, kreativ zu betätigen und sich mit dem spannenden Thema „Künstliche Intelligenz“und seine positiven wie negativen Aspekte künstlerisch zu beschäftigen. Nicht jedes Kind hat ja die Möglichkeit, mit seinen Eltern in den Urlaub zu fahren.

Sozialpädagogisch und künstlerisch begleitet wird das Programm von einem kompetenten Team um Susanne Beringer, Susanne Schütz, Birgit Brinkmann-Grempel sowie dem Dortmunder Fotografen Peter Lutz.

Die erste Woche (16.07. – 19.07.2018) ist für die Altersgruppe 10–12 Jahre, die zweite Ferienwoche (23.07 – 26.07.2018) für die Altersgruppe 12-14 Jahre vorgesehen.

Freuen sich auf rege Beteiligung der Kinder. (v.l.n.r.) Peter Lutz, Susanne Schütz und Birgit Brinkmann-Grempel - Künstlerinnen vom Depot Dortmund.
Freuen sich auf rege Beteiligung der Kinder. (v.l.n.r.) Peter Lutz, Susanne Schütz und Birgit Brinkmann-Grempel – Künstlerinnen vom Depot Dortmund.

Das Team begleitet die Kids und möchte ihnen Anregungen für deren eigene Entwicklung geben, erklärte Peter Lutz beim Pressegespräch. Vorgesehen ist auch eine spätere Präsentation (Ausstellung) der Ergebnisse. Je Woche sind jeweils 2 Module vorgesehen.

Das erste Modul (Malerei, Druck, Objekte ) bietet den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, sich malerisch, zeichnerisch oder mit Hilfe von verschiedenen Drucktechniken (Linoldruck, Stempeln, Schablonen) und mit zumeist recycelten Materialien (defekte Elektrogeräten, Computern, Platinen, Draht oder LEDs mit dem Thema „Humaschines“ auseinanderzusetzen .

Sie können zum Beispiel ihren Wunschroboter oder Zukunftsvisionen auf Papier bringen oder aus den angebotenen unterschiedlichen Materialien diese frei entwickeln.

Beim 2. Modul (Portraitfotografie, Maskenbau und Fotocollage) können die Kinder Fotos inszenieren, Requisiten verwenden und Masken (Gipsmasken) nutzen, die sie gemeinsam mit einem Partner erstellen. Später haben sie die Gelegenheit, ihre Verwandlung Mensch, danach Maschine oder „Menschmaschine“ zu dokumentieren.

Sie können auch mit den ausgedruckten Fotos Bildgeschichten erzählen und sie mit Unterschriften oder mit Sprechblasen Science-Fiction Stories kreieren. Es besteht auch die Möglichkeit, einzelne Fotoportraits mit weiteren Bildern zu fantasievollen Fotocollagen zu montieren.

Der Kreativität und Eigendynamik sind keine Grenzen gesetzt!

Dieses kostenlose Angebot wird vom Kulturbüro und der Stadt Dortmund sowie dem Land NRW unterstützt und gefördert.

Damit das interessante Programm lebt natürlich von vielen Kindern und Jugendlichen, die daran daran teilnehmen und möglichst viel Spaß in ihrer Ferienzeit haben.

Also möglichst bald per E-Mail anmelden. Es sind noch Plätze frei:

Kontakt:

Susanne Beringer: kunst@beringer.me

Birgit Brinkmann-Grempel: bb-g@gmx.net

Junges Medienfestival FEEDBACK geht in die dritte Runde

Auf der UZWEI im Dortmunder U findet vom 5. bis 8. Juli nun schon zum dritten Mal das junge Medienfestival FEEDBACK statt. Hier haben Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 25 Jahren die Möglichkeit, ihre eigenen Film-, Foto- und Multimedia-Arbeiten, ob Anfänger oder Fortgeschrittener, einem Publikum und vor allem Profis aus den verschiedenen Kunstsparten präsentieren.

Ziel des Festivals ist laut einer der Organisatoren, Vera Schöpfer (Young Dogs), den jungen kreativen Menschen eine Plattform für ihre Werke zu bieten und gleichzeitig ein konstruktives Feedback von etablierten Profis für ihre weitere Entwicklung zu bekommen.

Neben den zahlreichen Film-Screenings und Fotopräsentationen mit anschließenden Diskussionen zu den gezeigten Werken werden wieder zahlreiche kostenlose Workshops mit erstklassigen Dozentinnen und Dozenten angeboten.

Für den Workshop „Regie und Schauspielführung“ fliegt zum Beispiel Lynn Musiol, die Theatermacherin und Stipendiatin der Akademie der Künste Berlin extra von den Proben für die Salzburger Festspiele nach Dortmund.

Für den Workshop „Spiele-Entwicklung“ konnten die preisgekrönten Macherinnen und Macher von Kyklos Code aus Köln gewonnen werden.

Das Thema „Illustration“ behandelt der durch seine arbeiten bei der „Zeit“, der „taz“ oder dem Handelsblatt bekannten Illustrator Felix Gephart aus Berlin.

Die Fotografin Etta Gerdes veranstaltet ein Holi-Shooting, und das KiU der FH Dortmund lädt in die Welt der Virtual Reality ein.

Alle ab 15 bis 25 Jahren sind herzlich eingeladen sich für die Workshops unter www.feedback-medien.de anzumelden. Vorerfahrungen sind nicht nötig.

Ohne Anmeldung und Altersbegrenzung wird ein ein kostenloses Rahmenprogramm angeboten.

Die Eröffnung am 5. Juli 2018 um 19:00 Uhr beginnt nach der Begrüßung mit ausgewählten Kurzfilmen im Kino U und geht danach mit der Ausstellungseröffnung um 20:30 auf der Ebene 2 mit Tanz unter dem Motto „Get Together“ weiter.

Die Organisatorinnen freuen sich auf viele Teilnehmer: (v.l.n.r.) Vera Schöpfer (Young Dogs), Henrike Becklas (DrehMomente), Franka Schlupp (UZWEI / Jugendteam) und Nadine Seidel (UZWEI / Jugendteeam).
Die Organisatorinnen freuen sich auf viele Teilnehmer: (v.l.n.r.) Vera Schöpfer (Young Dogs), Henrike Becklas (DrehMomente), Franka Schlupp (UZWEI / Jugendteam) und Nadine Seidel (UZWEI / Jugendteam).

Am Freitagabend legt das Festival den Fokus auf die Nachwuchsregisseurin Gina Wenzel. Anschließende geht es in die lange FEEDBACK-Nacht mit Rocket-League-Turnier mit Live-Kommentar. Im Siebdruck-Studio „Fake 1 Fashion Label“ wird danach ausgiebig gedruckt.

Im Festival integriert ist der Wettbewerb „DrehMOMENTE NRW“. Hier werden am Freitag und Samstag verschieden Sachpreise in unterschiedlichen Altersstufen, von Kita-Kindern bis zu jungen erwachsenen verliehen. Für den Wettbewerb wurden mehr als 75 Kurzfilme zu verschiedensten Themen aus ganz NRW eingereicht. Eine Jury bestehend aus den unterschiedlichen Altersklassen war für die jeweilige Auswahl verantwortlich. Eingerahmt wird die Vergabe der Preise von einem lebendigen Aktionsprogramm und prominenter Moderation.

Henrike Becklas (DrehMOMENTE) verriet beim Pressegespräch, dass insgesamt 50 Filme zu sehen sein werden.

Nähere Informationen und genaue Zeitangaben für Ausstellungen, Filme und Workshops finden sie entweder im Flyer zum Festival im Dortmunder U oder eben unter www.feedback-medien.de .

Die Flyer werden auch in der Stadt verteilt.

Für die Workshops sollten sich junge interessierte Menschen möglich rechtzeitig anmelden, da die Plätze begrenzt sind.

Premiere für die Benefiz-Gala Sommernachtstanz

Am Sonntag, den 24.06.2018 war es endlich so weit. Die auf Initiative vom Theater Dortmund und dem Lions Club Dortmund Rothe Erde neu ins Leben gerufene Benefiz-Gala „Sommernachtstanz“ hatte im Opernhaus Dortmund seine Premiere. Die Schirmherrin und Vertreterin für die Stadt war Bürgermeisterin Birgit Jörder.

Die Intention der Gala ist, junge aufstrebende Künstlerinnen und Künstler und nachhaltige Projekte in Dortmund zu fördern und mit ihrer Hilfe auch finanziell zu unterstützen.

Gleichzeitig soll hiermit auch ein Schulterschuss zwischen Theater und freier Szene gelingen.

Dr. Gerd Bollermann (Präsident des Lions Club Rothe Erde) und der Geschäftsführer des Theater Dortmund und Gala-Moderator Tobias Ehinger freuten sich über die Unterstützung durch 16 Sponsoren aus dem Dortmunder Umfeld. Es wurde die beachtliche Summe von insgesamt 40.000 Euro generiert.

Eine Jury unter der Leitung von Birgit Jörder hatte die Aufgabe, aus dieser Summe Förderpreise in drei Kategorien zu vergeben.

1. Junge Künstlerinnen und Künstler in Dortmund (maximal 30 Jahre alt)

2. Kulturelle/ künstlerische Vermittlungsprojekte (etwa Kindergärten oder Schulen)

3. Herausragende Projekte, die Kunst und Kultur nachhaltig für die nächste Generation etablieren.

Das Publikum wurde nach dem Einlass mit einem Begrüßungstrunk empfangen und gleich mit Live-Musik in gute Stimmung versetzt. Mit dabei waren unter anderem der Bassklarinettist der Dortmunder Philharmoniker Matthias Grimminger und die Opernsängerin Almerija Delic.

Ballettdirektor Xin Peng Wang hatte mit seiner Compagnie und dem NRW-Juniorballett ein schönes Tanzprogramm mit Highlights aus den Produktionen der letzten Jahre zusammengestellt.

Gezeigt wurden Ausschnitte aus Faust II – Erlösung (Xin Peng Wang), Hora (Edward Clug), Alice (Mauro Bigonzetti) mit der Tea Time Szene, das NRW Juniorballett mit Versus Standard (Jacobo Godani) und den Vier Soldaten aus Krieg und Frieden (Xin Peng Wang) und Auszügen aus den neuen Produktionen Rachmaninow und Tschaikowsky (Xin Peng Wang).

Diese „Appetit-Happen“ zeigten eindrucksvoll, was durch gezielte Förderung an Klasse und Qualität zum Beispiel im Bereich Ballett/Tanz erreicht werden kann. Nicht umsonst hat Dortmund einen international hervorragenden Ruf in der Ballett-Szene.

In den Zwischenpausen wurde dem Publikum ein qualitativ hochwertiges „Flying Buffet“ vom Team DINNER & CO von Sascha Nies angeboten.

Nach dem offiziellen Programm wurde noch ausgiebig gegessen, diskutiert und begleitet von einer jungen Band aus Hagen auch getanzt.

Ein gelungener Anfang ist gemacht, bleibt zu hoffen, dass es im nächsten Jahr eine Fortsetzung des „Sommernachtstanz“ geben wird.

Die glücklichen Preisträger in den verschiedenen Kategorien waren:

Kategorie I: Peter Heinrich Köcke, die Band Brookland und die Organisatoren des „LiedDuo“.

Die zweite Kategorie hatte vier Preisträger: Die Theaterstilisten, das SilentOrchester, das Kinder- und Jugendkunstprojekt „My story“ vom Künstlerhaus Dortmund und den Posaunenchor Dortmund-Brackel.

In der dritten Kategorie wurde das Projekt „InHouse“ vom Dietrich-Keuning-Haus ausgezeichnet sowie der Kultursommer Bodelschwingh und der Künstlermarkt am Dortmunder Theater.

Addio Jens-Daniel Herzog

Mit der großen Abschiedsgala „Addio Dortmund“ wurde am 15.06.2018 in der hiesigen Oper der an die Staatsoper Nürnberg wechselnden Intendant Jens-Daniel Herzog verabschiedet. Beteiligt am gelingen des Abends waren fast das ganze Ensemble, das ihn im Laufe seiner siebenjährigen Tätigkeit begleitet hatte. Dortmunder Philharmoniker unter der schwungvollen Leitung des 1. Kapellmeisters Motonori Kobayashi und der Opernchor des Theaters Dortmund unter der Leitung des ebenfalls scheidenden Manuel Pujol waren zur musikalischen und gesanglichen Unterstützung zur Stelle.

Der Galaabend wurde locker und humorvoll von dem Journalisten und Professor für Musik (TU Dortmund) Holger Noltze moderiert.

Nach persönlichen Abschieds-und Dankesworten von Oberbürgermeister Ullrich Sierau ging es los.

Das Ensemble und der Chor der Dortmunder Oper brachte dem scheidenden Intendanten Jens-Daniel Herzog ein einen musikalischen Rückblick seiner Produktionen. (Foto: © Björn Hickmann)
Das Ensemble und der Chor der Dortmunder Oper brachte dem scheidenden Intendanten Jens-Daniel Herzog ein einen musikalischen Rückblick seiner Produktionen. (Foto: © Björn Hickmann)

Die während Giuseppe Verdis Ouvertüre zu „Nabucco“ an die Leinwand im Hintergrund projizierten Bilder gaben einen Eindruck von der Vielfältigkeit der Inszenierungen aus Oper, Oratorien, Operette und Musical während der Ära Herzog.

Nicht nur Herzog zieht es weg aus unserer Stadt, leider nimmt er sowohl seinen Dramaturgenstab wie auch viele der wunderbaren Sängerinnen und Sänger seines Ensembles mit nach Nürnberg. Aus seiner Sicht verständlich und erfreulich, aber wir werden sie in unserer Stadt sicherlich schmerzlich vermissen. Es bleibt nur zu hoffen, dass man sie noch öfter bei Gastspielen in Dortmund erleben dürfen.

Alle waren sie gekommen und bezauberten das Publikum mit ihren starken Stimmen. Julia Amos, Luke Stoker, Ileana Mateescu, Christoph Strehl, Karl-Heinz Lehner, Maria Hiefinger, Anke

Briegel, Eleonore Marguerre, Wen Wei Zhang, Emily Newton, Kammersänger Hannes Brock, Sangmin Lee, Fritz Steinbacher, Marvin Zobel, Almerija Delic und Morgan Moody.

Nur der im Programmheft angekündigte Christian Sist fehlte für seinen Auftritt als Elias mit „Herr Gott Abrahams“ (Felix-Mendelssohn Bartholdy).

Gesungen wurden aus Opern von Gaetano Donizetti, Guiseppe Verdi, Wolfgang Amadeus Mozart, Charles Gounod (Faust), Richard Strauss (Rosenkavalier), dem Oratorium Elias (Opernchor), sowie im letzten Block aus den Operetten von Emmerich Kálmán, Franz Lehár und Johann Strauß.

Mit ein wenig Wehmut, Blumen, einem kleinem Feuerwerk, Sekt für das gesamte Ensemble und vielen Dankesbekundungen, auch von dem neuen Intendanten Heribert Germeshausen, endete der Abend mit Partystimmung.

Als witzige Idee wurde Jens-Daniel Herzog von einem „Chauffeur“ mit dem kleinen blauen Theaterwagen von der Bühne abgeholt und hinaus gefahren.

Was bleibt ? Erinnerungen an viele, oft mutige Inszenierungen, die aktuelle gesellschaftspolitische Themen und Oper miteinander sensibel in einen Kontext brachten. Eine nicht so einfache Aufgabe bei einem eher konservativen und Veränderungen in den Inszenierungen kritisch gegenüber stehendem Opernpublikum. Der scheidende Intendant hatte dabei immer darauf geachtet, dem Publikum von jung bis alt etwas zu bieten und sie in das Opernhaus zu locken. Ob Oper, Musical oder Operette. Er scheute sich auch nicht vor moderneren „Opernexperimenten“ wie beispielsweise mit „Einstein on the beach“ (Philip Glass) in der Inszenierung von Kay Voges (Intendant des Schauspiel Dortmund).

Fehlen wird vor allem Herzogs offene und herzliche Art, die vor allem nach den Premieren ein Gemeinschaftsgefühl vermittelten.

Addio Jens.Daniel Herzog und alles Gute in Nürnberg!

Freuen wir uns aber auch und sind gespannt auf eine neu Ära unter Heribert Germeshausen.

Musik aus Videospielen im Konzerthaus

Die Computermusik ist die jüngere Schwester der Filmmusik. Beide schaffen eine Bild-Ton-Beziehung. Aber während der Film in der Regel nach 90 Minuten vorbei ist, kann ein Spiel über 100 Stunden dauern. Eine ziemliche Herausforderung für einen Komponisten.

War in den 80er Jahren noch die Technik das Limit, so wurden die Produktionen nach und nach umfangreicher und der orchestrale Sound hielt auch in Computerspielen Einzug.

Musik für Computer- und Videospiele gespielt von den Dortmunder Philharmonikern. (Foto: © Magdalena Spinn)
Musik für Computer- und Videospiele gespielt von den Dortmunder Philharmonikern. (Foto: © Magdalena Spinn)

Am 11.06.18 präsentierten die Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung von Philipp Armbruster im Konzerthaus Dortmund „Video Game Music in Concert“. Den Beginn machte ein Stück einer Legende unter den Videospielkomponisten: Chris Hülsbeck. Zu hören war „Katakis“ aus dem Jahre 1988.

Die rasante Entwicklung der Technologie kann man am besten am mobilen Telefon sehen. Das frühere Handy hat sich zum Smartphone entwickelt, mit dem man fotografieren, Spiele spielen oder durchs Internet surfen kann. Und die Spiele klingen gut, was an Komponisten wie Martin Schjøler (Clash of Clans) liegt oder den Finnen von „Angry Birds.

Durch das Programm führte Sofia Kats, die den überwiegend jüngeren Zuhörern im Konzerthaus die Funktion und Geschichte der Videospielmusik näher brachte.

Ein Schwerpunkt des Programms lag auf dem japanischen Komponisten Nobou Uematse, der bekannt ist als Komponist der „Final Fantasy“ Reihe. Zu hören waren neben „Final Fantasy“ auch Auszüge aus „Blue Dragon“. Von Hirko Kikuta wurde das Hauptthema von „Secrets of mana“ gespielt.

Als Vergleich zu der Videospielmusik wurde die Sinfonische Dichtung „Finlandia“ von Silbelius gespielt. Schon hier sind Elemente zu hören, die die späteren Videospielkomponisten aufgreifen.

Das Konzert zum Thema „Computer- und Videospielmusik“ war ein großer Erfolg. Aber es gibt noch viel mehr zu entdecken. Die Computerspielmusik der 80er Jahre (z.B. Monkey Island) fehlte mir persönlich und auch Komponisten wie Jeremy Soule (Guild Wars, Oblivion) bieten viel spät romantische Musik für ein Orchester wie den Dortmunder Philharmonikern.

Künstlergruppe aus Amiens stellt in der BIG gallery aus

Im Erdgeschoss der Direktkrankenkasse BIG befinden sich die Räumlichkeiten für die BIG gallery (Galerie der Dortmunder Künstlervereinigungen). Hier stellen aber nicht nur die Künstlerinnen und Künstler wie etwa der Dortmunder Gruppe.

Seit über fünfzig Jahren, noch bevor die Dortmund offizielle Städtepartnerschaften mit Amiens, Leeds, Rostow am Don und anderen Städten auf der ganzen Welt unterhielt, hat die Dortmunder Gruppe schon einen freundschaftlichen Austausch etwa mit Leeds oder Amiens betrieben. Es entstand eine rege Kooperation und Dialog über geografische und politische Grenzen hinweg mit mehreren wechselseitigen Besuchen und Ausstellungen.

In der BIG gallery am Dortmunder U werden nun erstmals Malereien, Zeichnungen, Fotografien und Objekte von acht Beteiligten des Künstlerkollektivs „La Marronnier“ unter dem Titel „Apostrophes!“ vom 17.06.2018 bis 15.07.2018 gezeigt.

In den letzten anderthalb Jahren ist die Idee für diese Ausstellung gereift, so der 1. Vorsitzende der Dortmunder Gruppe Alexander Pohl. Alle Werke sind in den letzten Jahren entstanden.

Im Eingangsbereich sind zunächst drei Objekt auf einem verschiebbaren Stahlgerüst mit vier Rollen von Jean-François Petiperrin zu sehen. Es handelt sich um als Menschen nur stilisiert erkennbare Objekte aus einem löchrigem,geflochtenem Netz aus buntem Stahlfäden. Eine bewegliches, porös wirkendes subtiles und sensibles Konstrukt, dass zu verschiedenen Assoziationen anregt.

Die Arbeiten der neun Künstler beschäftigen sich sowohl mit Landschaften und abstrakten Strukturen und unterschiedlichen Stoffen, wie auch unterschwellig mit Machtstrukturen.

Zwei der Künstler waren beim Pressetermin anwesend. Der französische Künstler und Fotograf Michel Gombart zeigt mit zwölf Fotografien unter dem Titel „Rough“ (rau), verschiedene interessante Sichtweisen auf Frauen. Dabei ist der Blick einerseits erotisch gefärbt, verrät zudem aber etwas über Machtstrukturen im Bezug von Mann und Frau, oder auch zwischen einem als Kolonialist verschwommen erkennbaren Mann hinter einer afrikanischen Frauenstatue. Die speziellen Bilder wurden von ihm als Motive bei seinen Besuchen auf einem Flohmarkt entdeckt.

Robert Laugier befindet sich zwischen Himmel und Erde (so der Titel der Bilder hinter ihm).
Robert Laugier befindet sich zwischen Himmel und Erde (so der Titel der Bilder hinter ihm).

Für dem zweiten anwesende Künstler, Fotograf Robert Laugier, sind seine Landschaftsfotografien eine Möglichkeit hervor zu heben, was diese spezielle Landschaft an der Somme eigentlich ausmacht und ausdrückt. Die dreizehn Fotografien unter dem Titel „Zwischen Himmel und Erde“ sind in zwei Reihen angeordnet. Die obere Reihe zeigt sieben ausdrucksstarke konkrete Landschaftsfotos, während die sechs Fotografien darunter verborgene abstrakte, zum Beispiel durch Eis-Einschlüssen entstandene Strukturen aufgenommen wurden.

Neben den genannten Künstlern stellen noch Geneviève Agache, France Dufour, Lolita Lejeune, Sausen Mustafova, Patrice Roger, Bernard Sodoyez ihre Werke aus.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am Sonntag, den 17. Juni 2018 um 11:00 Uhr in der BIG gallery am Dortmunder U statt.

Begrüßung:

Peter Kaetsch (Vorstand BIG direkt gesund)

Alexander Pohl (1. Vorsitzender der Dortmunder Gruppe)

Die Kunsthistorikerin Simone Rikeit wird eine Einführung geben.

Michael Gombart setzt sich künstlerisch mit unterschiedlichen Sichtweisen auf Frauen auseinander.
Michael Gombart setzt sich künstlerisch mit unterschiedlichen Sichtweisen auf Frauen auseinander.

Täglich Brot – ein Stück über Arbeit

Die Theaterwerkstatt am Theater im Depot präsentiert am 15.06.18 ihre Premiere „täglich brot“ um 20 Uhr im Theater im Depot. Dabei geht es nicht um den religiösen Begriff as dem „Vater unser“, sondern um die Arbeit, den Broterwerb. Das Stück von Gesine Danckwart wird mit eigenem Material (Statistiken und anderen) ergänzt.

Es scheint in dieser Zeit zwei Möglichkeiten zu geben: Entweder man geht an zuviel Arbeit kaputt (Burn-out) oder an zu wenig (Arbeitslosigkeit). Die unterschiedlichen Aspekte der Arbeitswelt hat Danckwart in ihrem Stück „täglich Brot“ (UA 2001) anhand von verschiedenen Charakteren herausgearbeitet. Es gibt den Arbeitslosen, der sein Leben strukturieren muss, die Hausfrau und Mutter, die Managerin, für die Arbeit alles ist und die Praktikantin, die am Anfang ihrer Karriereleiter steht.

Winston Churchill soll gesagt haben: Winston Churchill Es gibt drei Sorten von Menschen: solche, die sich zu Tode sorgen; solche, die sich zu Tode arbeiten; und solche, die sich zu Tode langweilen. (Foto: © Barbara Müller)
Winston Churchill soll gesagt haben: Es gibt drei Sorten von Menschen: solche, die sich zu Tode sorgen; solche, die sich zu Tode arbeiten; und solche, die sich zu Tode langweilen. (Foto: © Barbara Müller)

Karriereleiter ist ein gutes Stichwort für die Bühne: der bildende Künstler Mathias Schubert hat die Bühne mit Leitern und Schrauben konstruiert. So bilden sie das tägliche Hamsterrad und die Karriereleitern ab, auf denen man hinauf- und wieder hinabsteigen kann.

Die acht Schauspielerinnen und Schauspieler sind allesamt Laien. Sie bringen eine Produktion im Jahr auf die Bühne. Seit September vorigen Jahres haben sie zwei Stunden pro Woche geprobt und haben in den vergangenen Wochen in Wochenenden intensiv gearbeitet. „Das Stück ist unglaublich anspruchsvoll“, findet Barbara Müller, seit 2004 die Leiterin der Theaterwerkstatt. Trotz des ernsten Themas gibt es in dem Stück durchaus poetische Momente. Zusätzlich hat Müller auch drei Choreografien eingebaut.

Das Stück dauert 90 Minuten ohne Pause. Weitere Termine sind 16.06.18 um 20 Uhr, 17.06.18 um 18 Uhr sowie 21.06.18 um 20 Uhr.

Der Eintritt beträgt 10 € (5 € ermäßigt) Karten gibt es unter ticket@theaterimdepot.de oder 0231/9822336

Klangvokal 2018 – grandioses Finale in der Reinoldikirche

In diesem Jahr fand das große Abschlusskonzert nicht wie sonst üblich im Dortmunder Westfalenpark statt. Das Klangvokal Musikfestival wurde mit einem „besonderen Schatz“, dem Oratorium „Maddalena ai Piedi di Cristo“ (um 1700), des italienischen Cellisten und Komponisten Antonio Caldara (1670-1736) in der Reinoldikirche beendet. Das Libretto ist von Bernardo Sandrinelli nach Lodovico Forni. Das Oratorium um die „Hure“ und „Büßerin“ Maria Magdalena, die hingerissen zwischen „irdischer und himmlischer Liebe“ Vergebung von Christus (Cristo) erhofft, ist aus der biblischen Geschichte bekannte. Die Beschäftigung mit diesem Genre geht bei Caldara auf die späten 1690er Jahre zurück. Er stand zu der Zeit kurz vor dem Wechsel von Venedig als Kapellmeister nach Mantua (1700 bis 1707). Noch in Venedig entstanden, sind Einflüsse des italienischen Spätbarock bei diesem Oratorium deutlich zu erkennen.

Als musikalische hochkarätige Begleitung konnte das französische Ensemble für alte Musik „Le Banquet Céleste“ unter der Leitung von Damian Guillon gewonnen werden. Dieser dirigierte nicht nur, sondern sang auch mit seinem wunderbaren Countertenor die Rolle der „Himmlischen Liebe“.

Barocker Abschluss des Festivals Klangvokal 2018 mit Caldaras Oratorium "Maddalena ai Piedi di Cristo". (Foto: © Bülent Kirschbaum)
Barocker Abschluss des Festivals Klangvokal 2018 mit Caldaras Oratorium „Maddalena ai Piedi di Cristo“. (Foto: © Bülent Kirschbaum)

Stimmgewaltig und mit renommierten Sängerinnen und Sängern waren auch die anderen Rolle besetzt. In der Rolle der Maddalena (Magdalina) sang die Sopranistin Emmanuelle de Negri, die italienische Altistin Benedetta Mazzucato als eindrucksvolle „Irdische Liebe“, die französische Sopranistin Maïlys Villoutreys als hinzugefügte Figur der Schwester (Martha) von Maria Magdalena, als spöttischer Pharisäer der Bassbariton Benoît Arnould und der belgische lyrische Tenor Reinoud van Mechelen als vergebender Cristo (Christus). Sie konnten sich alle in den oft berührenden Arien mit manchmal schwierigen Koloraturen auszeichnen.

Faszinierend war wieder einmal der besondere Klang der barocken alten Instrument wie etwa die Theorbe und Cembalo im Zusammenspiel mit Violinen, Violoncello, Bratsche und dem Kontrabass.

Trotz des überkommenen Libretto mit dem schwarz-weiß Bild von guter „himmlischer“ und „böser irdischer Liebe war es ein musikalischer Genuss und ein würdiger Abschluss eines vielseitigen und interessanten 10. Klangvokal Musikfestivals.

Ein großer Dank an alle MitarbeiterInnen des organisatorischen Teams um Festivaldirektor Torsten Mosgraber.

Klangvokal 2018 – Renaissancemusik aus Spanien und England

Am 09. Juni 2018 gab es ein Wiedersehen mit dem Ensemble „The Tallis Scholars“ unter der Leitung von Peter Philipps . Bereits 2015 spielten sie im Rahmen von „Klangvokal“ in der Propsteikirche. Vor drei Jahren erklang eine Mischung aus Komponisten der Renaissance und dem estnischen Komponisten Arvo Pärt. 2018 erklang Musik aus Spanien und Großbritannien.

Das „The Tallis Scholars“ wahre Meister in der Renaissancemusik sind, konnte man schon vor drei Jahren erleben. Sie haben in ihrer Qualität keinesfalls nachgelassen. Das Konzert war zweigeteilt. Zu Beginn standen die drei spanischen Komponisten Sebastián de Vivanco, Christóbal de Morales und Pedro de Escobar im Fokus.

Musik der Renaissance in mit hohen gesanglichen Ansprüchen - The Tallis Scholars beim Klangvokal 2018. (Foto: © Bülent Krischbaum)
Musik der Renaissance mit hohen gesanglichen Ansprüchen – The Tallis Scholars beim Klangvokal 2018. (Foto: © Bülent Kirschbaum)

Vor allem de Morales (1500-1553) war ein bedeutender und fleißiger Komponist in Spanien. Er schrieb über 100 Motetten und unzählige Messen. Von de Morales waren die „Klagelieder Jeremias“ zu hören, die die „Tallis Scholars“ in gewohnt erstklassiger Manier umsetzten. Auch beim „Requiem“ von de Escobar präsentierten sich Sängerinnen und Sänger von ihrer besten Seite.

Zu einem der berühmtesten englischen Komponisten der Renaissance gehört mit Sicherheit William Byrd (1539-1623). ähnlich wie sein Lehrer Thomas Tallis, lebte er in einer religiös heiklen Zeit. Byrd komponierte zunächst für den anglikanischen Gottesdienst, später für den katholischen. Zu hören waren „Vigilate“ und „Laetentur coeli“ aus dem „Liber primus sacrarum cantionum (Cantiones Sacrae I)“, die aus der katholischen Phase stammten sowie das Klagelied über seinen verstorbenen Lehrer Tallis „Ye sacred muses“. Zwei Generationen vor Byrd lebte Robert Fayrfax (1464-1521) von dem zwei Stücke zu hören waren.

Wenn jemand die Vokalmusik der Renaissance zum Leben erwecken kann, dann sind es die „Tallis Scholars“. Die zehn Sängerinnen und Sänger schaffen es mühelos, den Zuhörer auf eine Reise in die Zeit von Heinrich VIII. oder Elisabeth I. zu schicken.