Neujahrskonzert – Mit Musik aus dem Großraum Amerika in das Jahr 2024

Die Dortmunder Philharmoniker unter der temperamentvollen Leitung von GMD Gabriel Feltz schlug am 1. Januar 2024 bei ihrem Neujahrskonzert unter dem Motto „Americas“ einen musikalischen Bogen über beide Hälften des amerikanischen Doppelkontinents.

Der europäische Einfluss im 20. Jahrhundert kam vor allen durch die Migration jüdischer und andere Komponisten nach Amerika.

Schwungvoll ging es schon von Beginn an mit dem „Danzón Cubano“ (I. Moderately) von dem aus Litauen emigrierten Komponisten Aaron Copland (1900 – 1990) los.

Eine besondere Version der „Rhapsody in Blue“ von dem ebenfalls vor der Verfolgung der Juden aus Litauen nach Amerika immigrierten Komponisten George Gershwin konnte das Publikum danach erleben.

Als Virtuose auf dem Akkordeon sorgte der Litauer Martynas Levickis (*1990) mit seinem Soloinstrument mit starker Orchesterbegleitung für besonders tiefe Melancholie, Schwermut sowie aggressiv temperamentvolle Momente.

Begeistern konnte er auch bei den folgenden drei argentinischen Tangos von dem aus Italiennach Argentinien immigrierten Bandoneon-Spieler und Komponist Astor Piazolla (1921 – 1992).

Die Seele des Tangos wurde durch Levickis sensibles und virtuoses Akkordeonspiel beim Libertango (in den späten Siebzigern bekannt gemacht durch Grace Jones), Oblivion sowie Adios Nonino spürbar.  Stimmungsvoll war die sensible Begleitung durch die Streicherfraktion der Philharmoniker.

Wachgerüttelt wurden die Zuhörenden zum Schluss bei den vier Tänzen op. 8a Esteancia von dem argentinischen Komponisten Alberto Ginastera (1916 – 1983). Sein Vater stammte aus Spanien, seine Mutter aus Italien. Seine Musik für ein argentinisches Rinderfarm-Musical machte das Leben dort für das Publikum spürbar.

Als lustige Zugabe gab es noch eine eigenwillige Mischung der Musik aus „Carmen“ mit amerikanischen Klangelementen. Eine spezielle musikalische Verbindung Amerika-Europa. Ein schöner Einstieg in das Musikjahr 2024.

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