Geierabend 2024 – Barbie, Taylor Swift und Waltrop

Was haben die Begriffe Barbie, Taylor Swift und Waltrop miteinander zu tun? Nun, sie waren Themen beim Geierabend 2024, der etwas früher, nämlich am 28. Dezember 2023 seine Premiere auf Zeche Zollern in Dortmund-Bövinghausen feierte.

So schnell geht ein Jahr herum, war es nicht erst gestern, dass wir bei der Geierabend-Premiere waren. Egal, fetzig geht’s los mit der Motto-Musik der diesjährigen Session „Stadt, Land, Pott“. Die altbewährte Mischung von Sketchen und Musik funktioniert wie immer, auch wenn die erste Nummer „Prada und Pedigree“ über Reiche und ihre Hunde in meinen Augen noch nicht so richtig zündet, nimmt der Geierabend langsam, aber sicher an Fahrt auf.

Kurze Session: Der Geierabend 2024 geht nur bis zum 13. Februar 2024. (Foto: (c) Anja Cord)

Das liegt daran, dass einige neuere Figuren wie „Die Experten“ schon einen gewissen Kultstatus erarbeitet haben und die Stimmung im Saal nach oben treiben können.

Vor allem beim zweiten Teil ging so richtig die Post auffe Zeche ab. „Hartmut“ schob Maskottchenfrust, eine Reviergeschichtsstunde über den Kohlefund Anno 1536, ein Tuppermusical oder die „Heckenfreunde Huckarde“ (Motto: Liberté, Egalité, Huckardé) mit Hanfanbauproblemen: Die Besucher waren aus dem Häuschen.

Selbstredend durfte auch Klassiker wie „Nikki und Oppa“ nicht fehlen, die neuen „2 vonne Süd“ oder die alleinerziehende „Jessica Schmottke“.

Stark ist der Geierabend immer dann, wenn er aktuelle Themen auf‘s Korn nimmt. Die Flüchtlingskrise wird sehr böse abgehandelt, die Situation der LieferdienstfahrerInnen wird angesprochen oder die Frage gestellt, was macht die Künstliche Intelligenz im Urlaub? Beim letzteren Sketch übrigens ein großes Sonderlob an die Kostümbildnerin.

Die musikalischen Beträge konnten ebenfalls gefallen, waren passend und zeugten von der großen Musikalität des Ensembles und der Band.

Und was hat es mit Barbie, Taylor Swift und Waltrop jetzt auf sich? Natürlich konnte der Geierabend den jüngsten Erfolgsfilm über die – mittlerweile feministisch gelesene – Plastikpuppe nicht ignorieren und schickte sie mit Ken zu ihrem Vorbild in den Pott. Taylor Swift tritt 2024 ausgerechnet in Gelsenkirchen auf, was natürlich nicht unkommentiert blieb. Und Waltrop ist die „Partnerstadt“ des Geierabends 2024.

Selbstverständlich wurden auch die beiden Nominierten für den Pannekopp-Orden vorgestellt: Zu Wahl standen Der NABU für die konsequente Verhinderung eines Radweges auf einer stillgelegten Zechenbahntrasse und Siegfried Russwurm, der BDI-Chef, der mit seiner Idee, den Aufsichtsrat bei Thyssen-Krupp von drei auf fünf aufzublähen. Am Premierenabend gewann übrigens Russwurm.

Auch für 2024 gilt: Der Geierabend ist Pflichtprogramm für Dortmunder und darüber hinaus. Das Ensemble um den Präsidenten Roman Marczewski und dem Steiger Martin Kaysh lieferten wie gewohnt Qualität ab. Was anderes wird im Ruhrpott auch nicht erwartet. Sandra Schmitz, Angelo Enghausen-Micaela, Silvia Holzhäuser und Sebastian Thrun sorgten unter der Regie von Björn Jung für 3 ½ Stunden gute Laune.

Karten gibt es unter www.geierabend.de

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