2024 fängt für das Dortmunder Kulturleben mit einer schlechten Nachricht an: Rolf Dennemann, der Kopf und Macher von artscenico ist in der Nacht vom 05. auf den 06. Januar 2024 gestorben.
Natürlich hatte unser Kulturblog schon früh seine Fühler nach Rolf und artscenico ausgestreckt. Der erste Beitrag über ihn war noch im Rahmen der Vorstellung des Programms der Museumsnacht 2013. Damals berichtete meine Frau noch über eine Performance in den Katakomben des Dortmunder U unter dem Titel „Lost in Culture“.
Danach sahen Rolf und ich uns regelmäßig bei Pressekonferenzen, zunächst überwiegend im Theater im Depot, in denen Performances wie „Missing Links“ oder „Die Messe“ stattfanden. Für manche (zu) ungewöhnlich, mich haben diese Performances immer wieder fasziniert. Ich erfuhr auch, wie tief er in der Dortmunder Kulturszene verwurzelt war.
Was Rolf und artscenico ausmachten, war, dass sie auch immer in die Stadtgesellschaft hineingingen. Das „Tal der fliegenden Messer“ sowie der Nachfolger „Juckpulver und Hagebuttentee“ fanden in einem Hinterhof der Missundestraße statt, für „Alice“ wurde der Fredenbaumpark zum Wunderland und Rolf zeigte auch, dass Kultur auf Friedhöfen sich nicht ausschließen.
Nicht zu vergessen, durch Rolf habe ich bemerkenswerte SchauspielerInnen wie Elisabeth Pleß, Thomas Kemper, Chino Monagas oder Cynthia Scholz kennengelernt.
Vom Depot zur Nordstadt über den Hauptfriedhof bis hin zum Haus Schulte-Witten: Unsere Wege haben sich oft gekreuzt und ich war immer gespannt, was Rolf sich wieder hat einfallen lassen. ars tremonia dankt dir für all diese Erfahrungen.