Game on! – Ausstellung verbindet Kunst und Spiel

Bis zum 20. November 2022 zeigt das Künstlerhaus am Sunderweg 1 eine hochinteressante Ausstellung zu den Themen Kunst und Spiel. Elf Positionen zeigen die Verbindung zwischen Spiel und Kunst. Das Spielerische oder auch die Erinnerung an die Kindheit werden von den Künstler*innen unterschiedlich bearbeitet. Und wie es sich zu einer solchen Ausstellung gehört, manche Kunstwerke laden zum Ausprobieren ein.

Florian Witt zeigt ein großes Wandgemälde, dass wie eine Art Puzzle aufgebaut ist. So dass der Künstler nur einen Ausschnitt zeigen kann, der ein Gesamtwerk. Zum Ausprobieren ist seine Windmühle. Hier müssen die Besucher*innen Hand an die Kurbel legen, so dass sich – über Seile gespannt – eine Windmühle betreiben lässt. Da die Kurbel aus Holz ist und beim Bewegen Geräusche von sich gibt, spielt Witt auch mit der Zerbrechlichkeit.

Mara Heuer arbeitet seriell und zeigt auf großformatigen LKW-Planen ihre Serie „Knuddel mich“. Hier stehen Kuscheltiere im Mittelpunkt, die Kindheitserinnerungen wecken. Nostalgische Gefühle könnten bei den Besucher*innen aufkommen: „Hatte ich nicht so ein Kuscheltier?“

Von Architektur fasziniert ist Elizabeth Charmrock. Die Künstlerin kombiniert Stadtplanung mit künstlerischem Ansatz. Dazu hat sie kleine Modelle gebastelt, die sie zu einer Stadt zusammengefügt hat. Besucher*innen können selbst probieren, ihre Stadt zu bauen und sogar für Zuhause die Modelle kaufen.

Glenn de Cock entwickelte ein Computerspiel in einer U-Bahn, in dessen Tunneln sich eine Sagenfigur aufhält, der Tatzelwurm. Diese Ästhetik der eidechsenartigen Kreatur findet sich in seinen 3-D Drucken wieder. So schuf der Künstler ein Schachspiel, das von den Besucher*innen gespielt werden kann.

Bei den Kunstwerken von Ellen DeElaine ist Mitmachen und Miträtseln erlaubt. Ihre Arbeiten sind inspiriert von Rätseln, die oft in Zeitschriften für Kinder auftauchen, bei denen man beispielsweise einen Ausgang finden muss. So wird ein QR-Code zu einem Labyrinth.

Ebenfalls zum Mitspielen ist das Kartenspiel von Renaud Héléna. Die Aufgaben erinnern an Kommunikationsspiele. Hinzu kommt eine gewisse Doppeldeutigkeit, die auch in seinen anderen Spielen zu finden ist und eine Identifizierung erschweren.

Von alten Spielerlebnissen kommen wir zur Gegenwart oder besser in die Zukunft. Line Finderup verwandelt das Künstlerhaus via „virtual reality“ in eine österreichische Weinstube im Freien.  Es ist faszinierend, wie sich der Raum verändert und man sich schnell in der künstlichen Welt verlieren kann.

Maria Kobylenko und Raiko Sanchez zeigen eine Welt, in der Spielfiguren zum Leben erwachen. Die digitalen Spielwesen sind an keine realen Vorgaben geknüpft und wirken futuristisch.

Gleich zwei Arbeiten zeigt Jule Tabea Martin. In der ersten Arbeit verbindet sie Basketballkörbe, die mit menschlichen Haaren geknüpft sind. In der zweiten Arbeit steht die Kombination zwischen Tischtennis und Haaren im Mittelpunkt. Die Haare stehen hier bei für ein weibliches Prinzip, währen die beiden Sportarten männlich dominiert sind. Auch steht die Berührung der Haare/Netze in beiden Sportarten für etwas Gegensätzliches. Fällt im Basketball ein Ball durch das Netz zählt dies als positives Ereignis, während beim Tischtennis der Netzkontakt negative Folgen hat.

Ein interaktives Spiel  mit dem Titel „Stormy Night“ stellt Sharon Paz vor. Die Teilnehmer*innen müssen sich in drei Kapitel durch eine schlaflose Nacht in einem dreidimensionalen Raum zurechtfinden.

Raumzeichnungen nennt W.N. van Ravenhorst ihre Installationen. Das hauptsächliche Element sind Sicherheitsgurte, die sich interaktiv von den Besucher*innen verändern lassen. Es erinnert an Fadenspiele wie das Abnehmen, die man früher als Kind gespielt hat.

Künstlerhaus Dortmund, Sunderweg 1

 Öffnungszeiten der Ausstellung Donnerstag bis Sonntag 16 bis 19 Uhr  

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