Romeo und Julia – eine unvermeidbare Tragödie?!

Am 15.10.2022 hatte im Opernhaus Dortmund das Ballett „Romeo und Julia“ (Musik von Sergej Prokofjew) unter der Choreografie von Jean-Christophe Maillot mit der hiesigen Ballett-Compagnie seine eindrucksvolle Premiere. Musikalisch begleitet wurde die Aufführung von der Dortmunder Philharmoniker unter der sensiblen Leitung der neuen Kapellmeisterin Olivia Lee Gundermann. Der genaue historische Hintergrund stand bei der Inszenierung im Hintergrund.

Das Bühnenbild wurde puristisch einfach gehalten. Weiße Schiebewände und eine Rampe bildeten den multifunktional nutzbaren Hintergrund für die Handlung. Auch die Farben der Kostüme waren in hellen (Montague-Clan) und dunklen Farben (Capulet-Clan) gehalten. Pater Lorenzo (Simon Jones) in schwarz-weiß gekleidet führte emotional als „roter Faden“ die Tragödie. Wegen des tragischen Ausgangs für Romeo und Julia plagt ihn sein Gewissen und er versucht verzweifelt, einen Moment zu finden, um das Unheil zu verhindern. Ihm zur Seite standen oft seine zwei Messdiener (Matheus Vaz, Alessandro Clotta).

Im Mittelpunkt stand das sich trotz ihrer verfeindeten Familien verliebende Teenager-Paar Romeo (Filip Kvačák) und Julia (Sae Tamura). Anrührend stark, mal jugendlich verspielt dann wieder gefühlvoll intensiv, brachten beide tänzerisch den Charakter ihrer Figuren glaubwürdig auf die Bühne. Es ging aber auch um die verschiedenen Formen von Liebe. So die starke Freundschaft von Romeo, Mercutio (Márcio Barros Mora) und Benvolio (Joshua Green), oder die verschmähte Liebe von Rosalinde (Amanda Vieira) und Paris (Maksym Palamarchuk).

Isabelle Maia glänzte als strenge Mutter Lady Capulet, die ihre Tochter mit einem einflussreichen reichen Mann (Graf Paris) verkuppeln wollte Eine lustige Komponente kam durch die Figur der quirligen Amme (Giuditta Vitiello) auf die Bühne. Cousin Tybalt (Javier Cacheiro Alemán) vom Capulet-Clan starb in einem dramatischen Zeitlupen-Kampf mit Romeo (Montague) als einer der Opfer des Hasse und Streites der Familien-Clans. Die Vertreter vom Dortmunder Ballett zeigten virtuos ihr Können.

Alle beteiligten Tänzerinnen und Tänzer dieser Aufführung mussten nicht nur die technischen, teils akrobatischen Herausforderungen meistern, sondern mit viel Gestik die unterschiedlichen Gefühlslagen ihrer Figur darstellen und dem Publikum nahebringen. Das Ganze musste auch noch passgenau zur eruptiven Musik von Prokofjew geschehen.

Ihre starke Leistung wurde Standing Ovations honoriert.

Informationen zu weiteren Aufführungen erhalten Sie wie immer unter www.theaterdo.de oder Tel.:0231/50 27 222.

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