Schlagwort-Archive: Museum Ostwall

Dortmunder U 2023 – Kollektive, Kooperation und Kollaboration

Das Dortmunder U stellte am 14.11.2022 im lockeren Rahmen das umfangreiche Jahresprogramm 2023 ihrer verschiedenen Abteilungen vor.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit von Kunst, Kultur, und Wissenschaft (neue Technologien) steht im Mittelpunkt. Allgemein geht es um den Mehrwert von Kollektiven und Kollaboration als mögliches Zukunftsmodell.

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Klare Kante – Landeskunstausstellung im Dortmunder U

Bis zum 08. Januar 2023 zeigt das Museum Ostwall im Dortmunder U unter dem Titel „Klare Kante“ 127 Werke aller neun Bezirksverbände des Landesverbandes NRW des Bundesverbandes Bildender Künstler. Insgesamt waren 1.600 Künstler*innen eingeladen, Werke einzureichen.

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MO Kunstpreisträgerin 2022 heißt Hannah Cooke

Am Sonntag, dem 11.September 2022 verleihen die Freunde des Museum Ostwall e.V. nun schon zum neunten Mal den mit 10.000 Euro dotierten MO_Kunstpreis für dieses Jahr im Dortmunder Museum Ostwall im U (Schaufenster). Mit dem Preisgeld wird ein Kunstwerk für die Sammlung des MO erworben. Seit 2020 unterstützt die Stadt Dortmund den Ankauf mit weiteren 10.000 Euro.

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doing photography – Schwerpunkt Fotografie im Museum Ostwall

Fotografische Arbeiten aus der eigenen Sammlung zeigt das Museum Ostwall im Schaufenster. Die Fotografien aus den 60iger bis 80iger Jahren zeigen die Bandbreite des Genres auf.

Die Fotografie begleitet uns durch das tägliche Leben, hilft Sachverhalte einzuordnen, dokumentiert, interpretiert, zeigt persönliche Befindlichkeiten. Sie ist ein Experimentierfeld um unsere Welt durch innerliche oder äußerliche Betrachtung besser zu verstehen und bestenfalls einen Diskurs auszulösen.

„doing photography“ verbindet künstlerische Positionen in einem Querschnitt durch Zeit, Raum und Medium. Porträts, Dokumentationsbilder und mediale Experimente werden zu Schnittstellen zwischen Kunst und Alltag.


Zu sehen ist eine Auswahl aus der Sammlung des MO mit Arbeiten u.a. von Andreas Langfeld, Adrian Paci, Beate Passow, Martin Brand, Dieter Roth oder Timm Ullrichs, die sich in ihren medialen Formen unterscheiden: Diarahmen auf Leuchttischen, Bildschirme, Fotopapiere, Zeitungspapier und C-Prints.

Die Kuratorinnen Dr. Elvira Neuendank (TU Dortmund), im Foto links und Dr. Sarah Hübscher (PH Karlsruhe) warfen einen frischen Blick auf die eigene fotografische Sammlung des Museums. (Foto: © Anja Cord)
Die Kuratorinnen Dr. Elvira Neuendank (TU Dortmund), im Foto links und Dr. Sarah Hübscher (PH Karlsruhe) warfen einen frischen Blick auf die eigene fotografische Sammlung des Museums. (Foto: © Anja Cord)

Bewusst haben die beiden Kuratorinnen Dr. Elvira Neuendank und Dr. Sarah Hübscher die Bildlegenden an den Wänden weggelassen. Den Besuchern und Besucherinnen möchten sie so die Möglichkeit der unbefangenen, nicht geleiteten Betrachtung der Fotos ermöglichen. In einem Booklet sind jedoch zur Vertiefung Informationen zu allen Fotografen und ihren Arbeiten beschrieben.

Fotobuchprojekte von regionalen Künstlern bereichern die Ausstellung durch ihren aktuellen Zeitbezug.

doing photography“ feiert das Fotobuch zusätzlich mit einem Festival. Am Donnerstag, 4. August steht das Museum Ostwall von 14 bis 20 Uhr im Zeichen der Fotografie. Einige Fotografen und Fotografinnen der ausgelegten Fotobücher erzählen über die Motivation und die Entstehung ihrer Arbeiten. Gesprächsrunden, eine Photobookfair auf der Ebene 4 und ein Vortrag des künstlerischen Leiters vom Kettler Verlag lassen einen anregenden Nachmittag erwarten.

Die Ausstellung ist ein kollaboratives Projekt von TU Dortmund, der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, der FH Dortmund und dem Frappanz_Kollektiv kultureller Freiheiten e.V. Es wird gefördert vom Freunde des Museums Ostwall e. V.

Bis zum 28. August kann die Ausstellung besichtigt werden.

Kunst sei Dank FLOWERS!

Eine Ausstellung im Museum Ostwall, im Dortmunder U auf der Leonie Reygers Terrasse (6. Etage), zu Blumen in der Kunst des 20. und 21. Jahrhundert.

Renate Bertlmann, Discordo Ergo Sum, 2019, Murano Glas, Metall, Skalpelle, Maße variable
Tia Collection, Santa Fe, USA, courtesy Richard Saltoun Gallery, London
© VG Bild-Kunst, Bonn 2022 Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien
Renate Bertlmann, Discordo Ergo Sum, 2019, Murano Glas, Metall, Skalpelle, Maße variable
Tia Collection, Santa Fe, USA, courtesy Richard Saltoun Gallery, London
© VG Bild-Kunst, Bonn 2022 Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien

Die kleinen Dinge

Eine großzügige Schenkung aus dem Jahr 2020 ist die Grundlage der aktuellen Ausstellung im MO_Schaufenster. Dr. Susannah Cremer-Bermbach, die Tochter des Künstlers und Sammlers Siegfried Cremer, übergab dem Museum Ostwall 40 Arbeiten aus dem eigenen Bestand. Diese Werke ergänzen das schon vorhandene Konvolut Cremers , das in den Jahren 1991 bis 1999 angekauft wurde.

Die Sammlung des MO beinhaltet Werke des Nouveau Réalisme, der Konkreten Poesie, der Pop Art und Zero. In den vergangenen Jahren hat das Museum immer wieder Objekte aus dem schon vorhandenen Bestand gezeigt.

Das Foto zeigt v.li. Kuratorin Natalie Calkozan, Sammlungsleiterin Dr. Nicole Grote und Regina Stelter, stellvertretende Direktorin des MO. I Vordergrund ist eine kinetische Arbeit von Siegfried Cremer zu sehen. (Foto: © Anja Cord)
Das Foto zeigt v.li. Kuratorin Natalie Calkozan, Sammlungsleiterin Dr. Nicole Grote und Regina Stelter, stellvertretende Direktorin des MO. I Vordergrund ist eine kinetische Arbeit von Siegfried Cremer zu sehen. (Foto: © Anja Cord)

Im Schaufenster kombiniert Kuratorin Natalie Calkozan Werke aus der aktuellen Schenkung mit Arbeiten aus der schon vorhandenen Sammlung Cremer.

Siegfried Cremer arbeitete als Restaurator und entwickelte aus dieser Auseinandersetzung mit den unterschiedlichsten Werken ein ausgeprägtes Gespür für Materialien und Stofflichkeiten, die ihn umgaben. Ihn interessierten alltägliche Dinge, Fundstücke die er aus dem Kontext herauslöste und als einzelne Objekte in Szene setzte. So fällt der erste Blick des Ausstellungsbesuchers auf einen in grellem Pink bemalten Eierkarton, der in seine prallen Farbigkeit ein Eigenleben entwickelt und seine ursprüngliche Funktion vergessen lässt. Dazu korrespondiert ein auf Armierungsdraht aufgespießter Schwamm von Yves Klein, in der bekannten strahlend blauen Pigmentfarbe.

Die Ausstellung gibt Einblick in die vielfältigen Interessengebiete des Künstlers und Sammlers. Sie zeigt die Wechselwirkung zwischen den gesammelten Objekten und der eigenen künstlerischen Arbeit Cremers.

Ein insektengleiches Wandobjekt aus Holz und filigranem Draht aus den 60er Jahren wirkt wie ein Pendant zu einem massiveren Werk, das den Titel „Unbeabsichtigt entstandene Skulptur“ aus dem Jahr 1983 trägt. Hierbei handelt es sich um eine Bündelung von Baustahl, den er bearbeitet, geölt und auf einen Sockel gesetzt hat.

Daneben finden sich einzelne Holzleisten, ebenfalls Fundstücke, mit leuchtendem, neonfarbigen Papier hinterlegt. Sie werfen farbige Schatten auf die Wand. Wunderbar reduzierte Formen mit beeindruckender Wirkung,

Die kleinen Dinge des Alltags kommen hier ganz groß raus. Auch wenn der Raum des Schaufensters begrenzt ist, lohnt sich ein Besuch der liebevoll erstellten Ausstellung.

Am heutigen Donnerstagabend stehen Regina Selter (stellv. Direktorin) und Kuratorin Natalie Calkozan von 18 bis 20 Uhr im MO-Schaufenster interessierten Besuchern Rede und Antwort. Eine offizielle Ausstellungseröffnung findet coronabedingt nicht statt.

Die Ausstellung läuft bis zum 3. April.

Meisterwerk von Christian Rohlfs vom Museum Ostwall angekauft

Die expressionistische Sammlung des Museums Ostwall in Dortmund hat einen neuen Kunstschatz auf seiner vierten Etage. Mit Mitteln der hiesigen Stadt und großzügiger Förderung der Ernst von Siemens Kunststiftung wurde das Gemälde „Jüngling am Scheideweg(e)“ aus dem Jahr 1917 von Christian Rohlfs (1849 – 1938) angekauft.

Dr. Martin Hoernes (Generalsekretär der Ernst Siemens Kunststiftung) betonte beim Pressegespräch, dass die Stiftung gerade in der Pandemie-Zeit Kunst und Wissenschaft unterstützen möchte.

Regina Selter, die stellvertretende Direktorin des Museum Ostwall und Dr. Stefan Mühlhofer (Geschäftsführender Direktor Kulturbetriebe Dortmund) waren von dem Gemälde sehr angetan und sind sehr froh, dass diese Gemälde seinen Platz im Museum gefunden hat.

v.li.) Dr. Stefan Mühlhofer (Geschäftsführender Direktor der Kuturbetriebe Dortmund), Dr. Martin Hoernes (Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung), Regina Selter (stellv. Direktorin Museum Ostwall) und Dr. Nicole Grothe (Sammlungsleiterin Museum Ostwall). Foto: Roland Gorecki, Dortmund Agentur
v.li.) Dr. Stefan Mühlhofer (Geschäftsführender Direktor der Kuturbetriebe Dortmund), Dr. Martin Hoernes (Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung), Regina Selter (stellv. Direktorin Museum Ostwall) und Dr. Nicole Grothe (Sammlungsleiterin Museum Ostwall). Foto: Roland Gorecki, Dortmund Agentur

Rohlfs war ein entwicklungsfähiger Künstler. Die 25 Werke von ihm im Bestand des MO, darunter einige Landschaftsbilder aus seiner Weimarer Zeit, waren noch impressionistisch geprägt. Später waren seine Arbeite expressionistisch und am Ende seines Lebens von avantgardistischer Kunst beeinflusst.

Das Gemälde „Am Scheideweg“ entstand 1917. Zu dieser Zeit wandte sich der Künstler häufig Biblischen Motiven zu.

Das expressionistische Ölgemälde zeigt einen jungen Mann im roten Gewand im Gespräch mit einer entweder alten Frau oder alten Mönch und einer jungen Frau. Sein Gesicht ist der jungen Frau zugewandt, die eine Hand vertrauensvoll auf seinen Rücken legt. Der flächig gehaltene in heller Farbe gehaltene Hintergrund die Gabelung eines Weges an. Die expressive Farbgebung, der Jüngling im kraftvollen Rot gehalten, steht im spannungsgeladenem Komplementärkontrast zum Grün der Seitenbemalung. Die in einer Mönchskutte versteckte ältere Person ist mit dunkler Farbe gemalt.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Deutung: Man kann die Szene biblisch als Darstellung des Königs zu Babel an seinem Scheideweg (befragte Wahrsager*innen) deuten oder eine andere Lesart verweist auf die Herkulessage in der griechischen Mythologie. Der jugendliche Held musste sich nach ihr zwischen einem bequemen Weg des Lasters oder dem anstrengenderen der Tugend entscheiden.

Dr. Birgit Schute vom Christian Rohlfs Archiv am Osthaus Museum (Hagen) hat eine andere Interpretation. Der Künstler war durch die Grauen des Ersten Weltkriegs in eine Schaffenskrise und Depression gerutscht. Das Motiv des Scheideweges könnte so auch als seine symbolisch verarbeitete Entscheidung, die Vergangenheit zu bewältigen und sich dem Weg in eine kreative Zukunft zuzuwenden verstanden werden.

Wie auch immer. Das Gemälde spricht uns Menschen zu jeder Zeit an, da wir an unseren „persönlichen Scheidewegen“ immer Entscheidungen treffen müssen.

Das Gemälde ist nicht nur eine Bereicherung für die expressionistische Abteilung des Museums, sondern es wurde auch passgenau in der Ausstellung „Body and Soul“ am Übergang des Kapitels „Was wir fürchten“ und „Was wir glauben“ platziert.

Hier wurde existentielles in künstlerische Form gebracht.

Totalkünstler Timm Ulrich ist willkommen im Museum Ostwall

Vom 15. Juni bis zum 18. Juli 2021 zeigt das Museum Ostwall in der 5. Etage die Ausstellung „Willkommen im Museum Ostwall“ des Totalkünstlers Timm Ulrich. Zu sehen sind 18 Arbeiten überwiegend aus den 60er und 80er Jahren, die einen guten Querschnitt über das Schaffen von Ulrich bieten.

Der Künstler ist sichtlich zufrieden, „Meine Werke gehören ins Museum“, sagte Ulrich beim Presserundgang vor der offiziellen Eröffnung. Deshalb hat er auch bereits einige Werke von Privatpersonen zurückgekauft, damit sie die Möglichkeit haben wie in Dortmund gesehen zu werden. Für ihn als 80-jähriger sei es wichtig, bereits über den Tod hinaus zu denken. Daher sind Museen der ideale Ort für den künstlerischen Nachlass. Denn „was im Museum ist, bleibt im Museum“, ist Ulrich überzeugt.

Auch wenn das Schaffen von Ulrich nicht in eine Schublade gesteckt werden kann, ist er beeinflusst vom Dadaismus, Konstruktivismus oder Surrealismus.Was auffällt ist, dass er in seinen Werken gerne Sprachspiele benutzt oder Dinge gern beim Namen nimmt. Ein gutes Beispiel dafür ist die Arbeit „Wolf im Schafspelz – Schaf im Wolfspelz“, die bereits 2014 in der Ausstellung „Arche Noah“ zu sehen war. Die Arbeit kostete Ulrich in der Herstellung alleine 45.000 €, denn der Wolfspelz kam aus Kanada und verursachte bereits 10.000 € Kosten. Inzwischen hat das Museum Ostwall diese Arbeit dauerhaft erworben, sie ist in der 4. Etage zu sehen.

Timm Ulrich spielt in seinen Werken gerne mit Doppeldeutigkeiten.
Timm Ulrich spielt in seinen Werken gerne mit Doppeldeutigkeiten.

Auch wenn Ulrich in seinen Werken von der Bildsprache der Bibel inspiriert wird, ist er kein religiöser oder transzendenter Mensch. „Religion ist was für Feiglinge“, so der Künstler. Dennoch beschäftigt ihn sein Ableben, er hat bereits seinen Grabstein auf dem Künstlerfriedhof in Kassel gestaltet. In der Ausstellung ist auch die Arbeit „THE END“ zu sehen. 1981 lässt sich Ulrich wie in den klassischen Filmen „THE END“ auf sein Augenlid tätowieren.

Bekannt ist auch die Arbeit „Ich kann keine Kunst mehr sehen“ von 1975, auf der Ulrich als vermeintlich blinder Besucher über die Kunstausstellung „Art Cologne“ ging. Das war seine Kritik auf die Kommerzialisierung des Kunstmarktes. Das Werk zeigt besonders gut die Doppeldeutigkeit in vielen Arbeiten des Künstlers.

Timm Ulrichs ist 1940 in Berlin geboren und wandte sich nach seinem abgebrochenen Architekturstudium der Kunst zu. Er gründet 1961 die „Werbezentrale für Totalkunst & Banalismus“. Sich selbst erklärt er zum lebenden Kunstwerk. Anfang der 70er Jahre erhält er eine Professur an der Universität Münster als Professor für Bildhauerei und Totalkunst, die er bis 2005 innehatte.

Museum Ostwall erwirbt die „Liegende“ von Max Beckmann

Das Museum Ostwall (MO) im Dortmunder U freut sich über den Ankauf der Zeichenstudie „Liegende“ von Max Beckmann (1884 – 1950) für ihren Fundus der Grafik-Sammlung.

Der herausragende und eigenwillige Künstler hatte das ebenfalls im Museum zu bewundernde Gemälde „Afternoon“ noch während seiner Amsterdam Exilzeit 1946 geschaffen.

Nun ist auch die vorausgegangene Formstudie die „Liegende“ für die nächsten Monate zusammen mit dem Gemälde auf der Ebene 5 (Dortmunder U) zu sehen.

Regina Selter (stellvertretende Direktorin des Museum Ostwalls) und Stefan Mühlhofer (Stefan Mühlhofer, Geschäftsführender Direktor der Kulturbetriebe) vor der Zeichnung und dem Bild der "Liegenden" von Max Beckmann.
Regina Selter (stellvertretende Direktorin des Museum Ostwalls) und Stefan Mühlhofer (Geschäftsführender Direktor der Kulturbetriebe) vor der Zeichnung und dem Bild der „Liegenden“ von Max Beckmann.

Wie die stellvertretende Direktorin des MO, Regina Selter, beim Pressegespräch verriet, bieten sich durch die Zeichenstudie (Bleistift und Kohleradierung) nicht nur Einblicke in den formalen Entstehungsprozesses, sondern es eröffnen sich den Betrachtern immer neue Ebenen und Aspekte. Das spannende Forschen nach dem bildnerischen Entstehungsprozess erweitert den Blickwinkel und das Verständnis für den historischen Hintergrund.

Ein im Bild angedeuteter Vorhang eröffnet einen Blick auf eine verstörend wirkende übergriffige Situation. Ein frivol gekleidetes junges Mädchen wird von einer dunklen zwitterartigen Gestalt sexuell bedrängt. Ambivalent ist der Gegensatz von erotischer Verlockung (symbolhaft durch eine farbenfrohe Pflanze in Form einer weiblichen Vulva) und der Brutalität des Übergriffs.

Der größte Gegensatz zeigt das Entsetzen und die Angst in den Augen der Frau einerseits, und deren erotisch-leichter Bekleidung.

Es spielen nicht allein Fantasien (etwa eines alternden Künstlers) mit hinein, sondern sicherlich auch die grausamen Erfahrungen im Zweiten Weltkrieges.

Im Zuge der aktuell „MeToo“ Debatte werden viele Menschen das Werk mit einem besonderen Blick betrachten.