Ars tremonia

Dortmunder U 2023 – Kollektive, Kooperation und Kollaboration

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Das Dortmunder U stellte am 14.11.2022 im lockeren Rahmen das umfangreiche Jahresprogramm 2023 ihrer verschiedenen Abteilungen vor.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit von Kunst, Kultur, und Wissenschaft (neue Technologien) steht im Mittelpunkt. Allgemein geht es um den Mehrwert von Kollektiven und Kollaboration als mögliches Zukunftsmodell.

Ein kleiner Einblick in Highlights:

 Auf der Hochschul-Etage, im „Campus-Stadt“ der TU Dortmund arbeiten Studierendenden interdisziplinär zusammen. Unter dem Motto „Engineering meets art – make it sound“ zeigen sie vom 3. März bis 18. April 2023 Objekte an der Schnittstelle zwischen Kunst und Technik (z.B. klingendes Insulin, leuchtende Bakterien odersichtbare Luft). Spannend ist sicher auch die Ausstellung „Was Statistik über den Sport erzählt“ (21.04 – 29.05.2023). Das Projekt wurden gemeinsam von Datenjournalist*innen und Statistiker*innen erarbeitet.

Experimentell und Kollaborativ ist die Arbeit schon länger das storyLab KiU (Leitung Harald Opel) auf der Ebene 1 sowie im Fulldome und dem Immersiven Raum im Foyer (Dortmunder U). Zukunftsorientiert wird bei deren Forschungsprojekten mit der Fachhochschule, Museen der Akademie für Digitalität und Theater sowie dem neu gegründeten Koproduktionslabor) zusammengearbeitet.

Auf der uzwei (Leitung Mirjam Gaffran) forscht eine Gruppe von Jugendliche und jungen Erwachsenen (15 -20 Jahre) nach der Unbeschwertheit, die gerade vielen Kindern -und Jugendlichen während der Pandemie oder in Folge des Krieges in der Ukraine verloren gegangen ist. Etwa abschalten bei Techno-Musik oder sich verkriechen oder kurz mal abtauchen.  Die interaktive Ausstellung „Unbeschwert“ ist vom 3. Februar bis 28. Mai 2023 zu erleben. Im Herbst wird die uzwei zur Plattform für die schon fünfte Ausgabe von „Emerging Artists“ (Kooperation und Professionalisierung junger Künstler*innen). Im Sommer sind die Ergebnisse diversen Workshops zu bewundern.

Um das Verhältnis von Umwelt und Mensch geht es unter anderem auf der 3. Etage im HardwareMedienKunstverein (HMKV) unter der Leitung von Dr. Inke Arns. Bei der Ausstellung „We grow, grow,grow, we`re gonna be alright and this is our show” der Dortmunder Künstler*innen Jana Kerima Stolzer und Lex Rütter um die Frage der symbiotischen Beziehungen in der Natur und das Phänomen des Wachsens (11. März bis 30. Juli 2023).

Eine besondere Ausstellung steht dann vom 09.09.2023 bis 28.01.2024 mit „IRWIN – Collective before Collectives“ auf dem Programm. Das slowenische Künstlerkollektiv IRWIN gehörte zusammen mit der Musikgruppe Laibach zu den Gründungsmitgliedern des Meta-Kollektivs Neue Slowenische Kunst (NSK).

Mit ihren künstlerischen Projekten setzt sich das Kollektiv mit dem ambivalenten künstlerischen Erbe (sowjetisch aber auch südslawisch), der Avantgarde und ihren totalitären Nachfolgern auseinander. Seit den 1990iger Jahren auch kritisch mit dem „westlichen Modernismus“ im Gegensatz zum „östlichen Modernismus“ (Retroavantgarde).

Ein Highlight bietet das Museum Ostwall im U (Leitung: Dr. Florence Thurmes und Regina Selter) mit der Sonderausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“ (17.03 – 27.08.23). das MO widmet sich hier den Live- Momenten in den Arbeiten des international bekannten Medienkünstlers Nam June Paik. Gezeigt werden rund 100 Arbeiten (Installationen, Skulpturen, Audio -und Videoarbeiten, ungewöhnliche Partituren und mehr. Besucherinnen und Besucher können sich auch selber partizipatorisch einbringen.

Paik (20. Juli 1932 – 29. Januar 2006) hatte zu Lebzeiten immer wieder unterschiedlichen Künstler*innen (z.B. Stockhausen, Cage) kooperiert.

Teil der Ausstellung sind vier Arbeiten zeitgenössischer Künstler*innen, die sich auf Paik beziehen in einem eigenen Raum. Sie zeigen die Bedeutung der Ideen Medienkünstlers für unsere Gegenwart.

Ein Höhepunkt ist die Deutschlandpremiere der „Sistine Chapel (1993). Die Besucher*innen werden mit auf eine aufregende, bild- und soundgewaltige raumfüllende Reise mitgenommen.