Michaela Düllberg beschäftigt sich in diesen Bildern mit dem Leben, das wir führen. Sie hinterfragt, ob wir mit dem, was wir erreicht haben, zufrieden sind. Ob es (und wenn ja, welche) unerfüllte Sehnsüchte gibt, die wir in all den Jahrzehnten unseres Lebens mit uns tragen. Oder zeigt Schwachstellen auf, die wir viel zu lange hinnehmen mussten.
Es geht um Ideale, Träume, Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit, Verletzbarkeit und Verletzungen, aber auch um Mut zur Veränderung, um Risikobereitschaft, Empathie und Gemeinschaftssinn.
Das die Bilder überwiegend Mädchen und Frauen zeigen, resultiert daraus, dass Michaela Düllberg halt eine Frau ist und gut die weibliche Sicht dieser Situationen nachvollziehen kann. Und wenn wir die Ausstellung „feministisch“ oder „emanzipatorisch“ bezeichnen, dann können sich alle Menschen jeden Geschlechts, jeder Ethnie, jeder Religion mit angesprochen fühlen, denn die Definitionen beinhalten ja weit mehr, als im alltäglichen Denken und im herkömmlichen Sprachgebrauch vermuten lassen.
Sicherlich wäre es interessant, diesen Bildsituationen Exponate gegenüber zu stellen, die von Menschen mit anderem Geschlecht oder anderer Kulturkreise geschaffen wurden, aber dazu reicht der Platz im Kunstbonbon leider nicht aus.
Und so sind die Besucher eingeladen, sich beim Betrachten der – teilweise rätselhaften und traumartig anmutenden – Werke eigenen Deutungen hinzugeben, zu erforschen, ob da unwillkürlich eine Verbundenheit, Mitgefühl oder andere emotionale Effekte auftauchen.
Wir freuen uns über interessierte Gäste und weisen vorsorglich darauf hin, dass in den Innenräumen des Kunstbonbons das Tragen einer Maske nötig ist, weil die Räumlichkeiten sehr beengt sind. Nach der Vernissage ist die Ausstellung zu den üblichen Öffnungszeiten (di 13-18, fr 15-18, sa 12-15 Uhr) bis zum 04.02.2023 zu sehen.
„Wir sind gar nicht so“ – Malerische Feststellungen von Michaela Düllberg
Vernissage am 07.01.2023 um 15 Uhr
Ausstellung vom 07.01. bis 04.02.2023