Ein amerikanisch-russisches Neujahrskonzert

Traditionell spielen die Dortmunder Philharmoniker am Neujahrstag zweimal ihr Neujahrskonzert. Dirigiert von Gabriel Feltz und moderiert von der ehemaligen Leichtathletin Jana Hartmann spielte das Orchester die Sinfonie Nr.2 von Leonard Bernstein und die Suite für Varieté-Orchester von Dimitri Schostakowitsch. Vom Titel „Auf den Spuren des Jazz“ war allerdings wenig zu hören.

Leonard Bernstein ist ähnlich wie Antonio Vivaldi mit einem bestimmten Stück verbunden. Sind es bei Vivaldi die „Vier Jahreszeiten“, so ist es bei Bernstein die „West Side Story“. Doch beide Komponisten haben natürlich weitere Musik komponiert und so war es eine schöne Erfahrung die 2. Sinfonie für Klavier und Orchester zu hören. Dabei ist es nicht einfach zu entscheiden, ob das Werk nun eine Sinfonie oder ein Klavierkonzert ist. Der Solist Sunwook Kim meisterte das Stück auf alle Fälle mit Bravour.

Bernstein vertonte das Gedicht „The Age of Anxiety“ (Das Zeitalter der Angst) von Wynstan H. Auden 1949. In seiner Musiksprache wechselt er zwischen Avantgarde, Romantik und Jazz-Elementen, vor allem aus dem damals populären Bebop.  

Der zweite Teil war dem russischen Komponisten Dimitri Schostakowitsch gewidmet. Seine „Suite für Varieté-Orchester“ wird fälschlicherweise als „Suite für Jazzorchester Nr.2“ angegeben, was aber falsch ist. Die Musik erinnert mit seinen Walzern und anderen Tänzen stark an Zirkus- oder eben Varietémusik und ist sehr schwungvoll. Sie passt ideal zu einem Neujahrskonzert. Am bekanntesten ist sicherlich der Walzer Nr.2, der als Filmmusik von „Eyes wide shut“ bekannt wurde. Keine Überraschung, denn Schostakowitsch war ein geschätzter Filmkomponist.  

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