„Ich ging in die Wälder“ – Malerei und Zeichnungen von Sabine Held

Sabine Held geht schon jahrelang „in die Wälder“ und findet dort Ruhe und Inspiration. Im Frühling, Sommer und Herbst beherrschen die Farben und Geräusche das Erleben und im Winter zeigen sich im veränderten Licht die wunderbaren Strukturen des Geästs in klaren Linien.

So ist ihre Malerei nicht nur die Wiedergabe der Farben, sondern auch der Stimmungen und Geräusche, die man bei einem Aufenthalt in der Natur wahrnimmt. Da schichten sich im Frühling die Töne des plätschernden Baches auf das zarte Grün des ersten Laubs, die Vogelstimmen können vielleicht als kleine Farbinseln irgendwo auftauchen. Im Sommer dann das satte Grün in vielfältigen Nuancen und das Rauschen der voll belaubten Bäume, das Rascheln am Boden, das durch Insekten oder kleine Tiere verursacht wird, Rufe von Vögeln, die ihre Jungen warnen, vielleicht auch Gewitterwolken, die plötzlich eine völlig andere Beleuchtung erzeugen, es gibt so viele verschiedene Eindrücke, die verarbeitet und nebeneinander oder übereinander dargestellt werden wollen. Im Herbst verändert sich nicht nur die Farbpalette, sondern auch das Geräusch beim Gehen durch den Wald und das Auge nimmt unzählige Veränderungen wahr. Die Aktivitäten der Tiere sind auf Bevorratung ausgerichtet und so sieht man nicht nur die Menge an Früchten und Pilzen, die darauf warten eingesammelt zu werden, sondern auch Vögel und Eichhörnchen, die hektisch stochern und buddeln. Auch diese Stimmung wird nachvollziehbar durch Farbimpressionen dargestellt. Im Winter kehrt dann Ruhe ein: die Bäume stehen in grafischer Klarheit beieinander und das Licht zeigt ständig, dass sie keineswegs lediglich braune Gerüste sind, sondern eine Vielfalt an Farbnuancierungen aufweisen, die sich jeden Moment ändern kann.

Aber die Künstlerin erlebt nicht nur den Wald, sondern hat sich auch dem Farbspiel der Berge gewidmet und lässt in einigen Arbeiten ihre Gedanken zum Umwelt- und Klimaschutz einfließen. In manchen Bergmotiven sind aufgeklebte Fäden zu sehen, die Gletscher markieren (man könnte diese Fäden abknibbeln und so das Gletscherschmelzen nachvollziehen) und so die Formen und Farben der Bergwelt noch betonen. Weitere Bilder spielen mit dem wechselnden Licht, das den Linien der Berge immer andere Färbungen gibt und so unterschiedliche Stimmungen hervorruft.

Ob es nun die teilweise eher abstrakte Malerei ist oder die Hell-Dunkel-Kontraste der Zeichnungen von Sabine Held – das Wohltuende eines Aufenthalts in der Natur ist immer zu spüren. Er klärt die Gedanken, sensibilisiert den Menschen für die Schönheit und die „Wunder“ der Natur und macht uns bewusst, dass wir hier eigentlich seit 300.000 Jahren nur Gast sind und ein Gast hat sich zu benehmen, sonst fliegt er raus.

Wer die ganz persönlichen Naturerlebnisse von Sabine Held im Kunstbonbon betrachten möchte, der kann das auch nach der Vernissage am 29.10.2022 noch zu den üblichen Öffnungszeiten (di 13-18,fr 15-18, sa 12-15Uhr) bis zum 26.11.2022 tun.

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