Blasmusik und Alpenglühen

Eigentlich passen ja die Begriffe „Blasmusik“ und „Alpenglühen“ gut zusammen, aber bei einem Klassikkonzert? Unter der Leitung von Gabriel Feltz spielten die Dortmunder Philharmoniker das Konzert für Violoncello und Blasorchester von Friedrich Gulda und die „Alpensinfonie“ von Richard Strauss beim 2. Philharmonischen Konzert am 18. Oktober 2022.

Friedrich Gulda komponierte sein „Violoncellokonzert mit Blasmusik“ 1980 und es waren neben Blasmusik auch deutlich hörbare Elemente aus dem Blues und Rockbereich zu hören. Besonders in der Ouvertüre konnte neben Solist Wolfgang Emanuel Schmidt auch der Gitarrist und der Schlagzeuger der Dortmunder Philharmoniker ihr Können zeigen. Schmidt war vor allem in der Cadenz gefordert, wo er allein mit seinem Instrument zu erleben war und ungewöhnliche Töne und Rhythmen aus seinem Instrument zauberte.

Nach der Pause war des dann Zeit für den Gipfelsturm von Richard Strauss. Seine „Alpensinfonie“ sollte zwischenzeitlich „Der Antichrist“ heißen. Strauss war zu dieser Zeit stark von Nietsche beeinflusst so komponierte er auch „Also sprach Zarathustra“. Fü Strauss widersprechen die christlichen Werte der Natur.

Die Spiritualität, die in dem Werk nichtsdestotrotz zu finden ist, kommt aus den Naturbeschreibungen. Wasserrauschen am Wasserfall, Vogelgezwitscher im Wald, Kuhglocken auf der Alm. Die Zuhörerinnen und Zuhörer konnten dem Auf- und Abstieg des Bergsteigers nachverfolgen. Natürlich hat das Werk auch eine weitere Interpretationsebene: So ist die „Alpensinfonie“ auch ein musikalisches Gleichnis für Geburt, Leben und Tod eines Menschen.

Es war auf jeden Fall ein gelungener musikalischer Abend, der neben neuen Hörerlebnissen auch weihevoll-naturalistische Musik zu bieten hatte.

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