Eduard Wilsing – Ein Hörder Komponist im Mittelpunkt

In Dortmund fand am Samstag, den 22.10.2022 im Hörder Bürgersaal ein besonderes Klassikkonzert statt, wobei ein Kind der Stadt Hörde im Mittelpunkt stand. Es handelt sich um den 1809 in Hörde geborenen und 1893 in Berlin gestorbenen Komponisten Daniel Friedrich Eduard Wilsing.

Durch beharrliche und unermüdliche Recherchen in den Archiven im In- und Ausland durch Gerhard Stranz an den verschiedenen Wirkungsstätten des Komponisten kamen einige verborgene Musik-Schätze zutage. So konnte Stranz fast 100 Werke von Eduard Wilsing identifizieren.

Auch zwei Urgroßnichten und der Urgroßneffe Wolfgang Hebbel (aus Hannover angereist) waren mit Dokumenten und Hinweisen behilflich.

Die Hörder Bezirksvertretung und als Träger Hörde International e.V. ermöglichen eine eigene Konzertreihe zu Wilsing. Unter dem Titel „Ein Hörder im Mittelpunkt“ wurde nun ein Wilsing Klassik-Konzert im Bürgerssaal (Hörde) durchgeführt.

Nach Gruß und Dankesworten von Jochen Deschner (Vorsitzender, Hörde International e.V.), Bezirksbürgermeister Michael Depenbrock und Bürgermeisterin Barbara Brunsing (Dortmund) konnte es los gehen.

Als Solisten konnte hochkarätige Musiker*innen gewonnen werden. Seowon Kim (Violine) und Ievgeniia Iermachkova (Klavier) konnten gleich zu Beginn ihr Können an ihren Instrumenten bei Eduard Wilsings Sonate für Violine und Klavier in A-dur unter Beweis stellen. Eine anspruchsvolle kraftvoll-quirlige Sonate, bei der die Instrumente wunderbare Zwiesprache miteinander hielten.

Als musikalisches Sahnestück folgte danach das Tripelkonzert (Großes Konzert op. 56 in C-Dur für Klavier, Violine und Violoncello) von Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) in der Bearbeitung von Eduard Wilsing. Er hat das Konzert sogar auch für Klavier (vier Hände) umgearbeitet!

Am Violoncello unterstützte Alexander Hülshoff, der Leiter des Orchesterzentrums, die beiden anderen Musikerinnen. Es entwickelte sich eine starke Dynamik zwischen den drei Instrumenten mit starker musikalischer Ausdruckskraft. Der zweite Teil strahlte eine melancholische Dramatik aus. Musikalische Motive werden abwechselnd von den verschiedenen Instrumenten aufgegriffen.

Die Bearbeitung von Beethovens „Tripelkonzert“ als Kammerkonzert macht sie für alle Menschen zugänglich.

Den Abschluss des starken Musikerlebnisses bildete „Der Sommer“ aus den 4 Jahreszeiten für Klaviertrio von Astor Piazzolla (1921 – 1992). Ein temperamentvoller Sommer-Tango mit Jazz-Elementen und dann wieder melancholisch-dramatisch.

Geplant ist die nächste Veranstaltung übrigens für den 19.02.2023, Sonntag um 11.30 Uhr! Wir dürfen gespannt sein, welche verborgenen Werke von Eduard Wilsing uns noch erwarten.

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