Hoesch-Museum präsentiert Ausstellung zu Migration und Religionen im Ruhrgebiet

Das Ruhrgebiet ist ohne die Einwanderung nicht denkbar. Die neuen Bewohner der Ruhrgebietsstädte brachten neben ihren Bräuchen auch ihre Religion mit. Aus Masuren kamen evangelische Christen, aus den anderen Provinzen des ehemaligen polnischen Staates überwiegen Katholiken. Im 20. Jahrhundert kamen orthodoxe Griechen und muslimische Türken ins Ruhrgebiet. Die religiöse Vielfalt brachte Kooperationen, aber auch Konflikte. Die Ausstellung „Migration und Religionen im Ruhrgebiet“ im Hoesch-Museum (16. Juni – 14. Juli) erzählt davon.

Konzipiert wurde sie als Wanderausstellung in einer Kooperation zwischen Hoesch-Museum und dem Verein zur Erforschung der Kirchen- und Religionsgeschichte des Ruhrgebiets in Bochum. Die Ausstellung wurde von einem Team aus 16 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erarbeitet. Die Zugänge waren daher vielfältig und umfassen Geschichtswissenschaft, Theologie, Stadtteilarbeit oder Soziologie.

Wie Migranten mit ihren religiösen Bräuchen das Ruhrgebiet prägten, zeigt die aktuelle Ausstellung im Hoesch-Museum. (v.l.n.r.) Gisela Piechotta (Ehrenamtliche Mitarbeiterin im Hoesch-Museum), Dr. Jens Stöcker (Direktor des
Museums für Kunst und Kulturgeschichte), Isolde Parussel (Leiterin Hoesch-Museum), Prof. Traugott Jähnichen (Ruhr-Universität Bochum). (Foto: © Karin Pinetzki, Stadt Dortmund)
Wie Migranten mit ihren religiösen Bräuchen das Ruhrgebiet prägten, zeigt die aktuelle Ausstellung im Hoesch-Museum. (v.l.n.r.) Gisela Piechotta (Ehrenamtliche Mitarbeiterin im Hoesch-Museum), Dr. Jens Stöcker (Direktor des Museums für Kunst und Kulturgeschichte), Isolde Parussel (Leiterin Hoesch-Museum), Prof. Traugott Jähnichen (Ruhr-Universität Bochum). (Foto: © Karin Pinetzki, Stadt Dortmund)

Unter den Wissenschaftlern ist Prof. Traugott Jähnichen vom Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre . „Für Migranten ist die Religion identitätsstiftend und dient zur Beheimatung“, findet Jähnichen. Das hatte Folgen: ehemals protestantische Gegenden wurden katholisch und umgekehrt.

Um einen persönlichen Blick auf die Thematik zu bekommen, wurden sehr viele persönliche Gegenstände zur Verfügung gestellt. Fußballtrikots, ein Wäschekorb mit Rädern oder ein Notenständer – diese und andere Objekte sind Ausdruck des durch Migration geprägten religiösen Lebens im Ruhrgebiet.

Die Schau ist als Wanderausstellung konzipiert und kann kostenlos über Prof. Traugott Jähnichen von der Ruhr Universität Bochum ausgeliehen werden. Für das Hoesch-Museum und im Rahmen des Kirchentages wurde die Ausstellung bei ihrem Auftakt um Exponate erweitert. Zahlreiche Privatpersonen und religiöse Institutionen haben dafür großzügig Leihgaben zur Verfügung gestellt. Drei Hörstationen mit Interviews und ein Medientisch sind ebenfalls nur im Hoesch-Museum zu nutzen.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

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