Es ist nicht alles Gold was glänzt - das muss auch Coraline erkennen. (Foto: © Rada Radojcic)

Wenn Wünsche wahr werden…

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Manchmal ist es gar nicht so gut, wenn Wünsche in Erfüllung gehen. Das muss das Mädchen Coraline in dem gleichnamigen Theaterstück von und mit den Kulturbrigaden feststellen. Regisseurin Rada Radojcic präsentierte eine temporeiche Märchenreise in eine vermeintlich schönere Welt. Ein Premierenbericht vom 13. Oktober aus dem Theater im Depot.

Die Basis für das Theaterstück „Coraline – Sei vorsichtig, was du dir wünscht“ ist der Animationsfilm „Coraline“ von Henry Selick aus dem Jahre 2009. „Die Kinder kamen mit der Idee“, erzählte die Regisseurin nach der Premiere. „Zuerst wollten wir ‚Das doppelte Lottchen‘ spielen“. Es war eine gute Entscheidung, denn die Heldin Coraline ist nicht süß und klug wie vielleicht in manchen anderen Kinderbüchern, sondern hat ihre Ecken und Kanten, was sie viel menschlicher macht.

Radojcic hatte auch die glänzende Idee, aus der Heldin eine gespaltene Persönlichkeit zu machen. Vielleicht inspiriert aus „Alles steht Kopf“ von 2015, gibt es eine mutige, ängstliche oder zynische Version von Coraline, die sich ab und an im Stück in die blauen Haare bekommen.

Das Stück selbst handelt von Coraline, das mit ihren Eltern auf Land zieht und dann von ihren Eltern vernachlässigt wird, die ununterbrochen arbeiten. Coraline wünscht sich ein schöneres Leben und gelangt durch eine Geheimtür in eine Parallelwelt mit anderen Eltern. Vor allem die Mutter verwöhnt sie sehr. Doch haben alle Bewohner statt Augen Knöpfe. Die „andere Mutter“ will sie mit Gewalt bei sich behalten und entführt sogar ihre richtigen Eltern.

Es ist nicht alles Gold was glänzt - das muss auch Coraline erkennen. (Foto: © Rada Radojcic)
Es ist nicht alles Gold was glänzt – das muss auch Coraline erkennen. (Foto: © Rada Radojcic)

Es ist durchaus ein schwieriger Stoff, den die siebzehn Beteiligten auf der Bühne bravourös meistern. Radojcic zaubert wieder fantasievolle Kostüme, vor allem für die Nachbarinnen Miss Spink und Miss Forcibel. Um die beiden Welten darstellen zu können, hat die Regisseurin auch mit einem Bühnenbild gearbeitet.

Die Musikauswahl passte ebenfalls zu dem Stück. Beim nächtlichen Auftritt der Mäuse durfte natürlich Musik aus der „Nussknacker-Suite“ nicht fehlen. Ein großer Spaß war die (Playback)-Arie der Königin der Nacht, die die „anderen Nachbarinnen“ in der Parallelwelt zum Besten gaben.

Auch wenn es gegen Ende des Stückes durchaus etwas gruselig wurde, das Stück ist ideal für Kinder ab 8 Jahren. Eine beeindruckende Leistung aller Akteure der Kulturbrigaden.

Das Stück ist eine Veranstaltung der LAG Arbeit, Bildung, Kultur des Landes NRW e.V. Es gibt noch am 02. November um 20 Uhr sowie am 06. November um 18 Uhr die Möglichkeit im Theater im Depot sich „Coraline“ anzuschauen. Es lohnt sich auf jeden Fall.

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