Nach fünf Jahren wieder beim Festival Klangvokal. 2019 verzauberte die algerisch-französische Sängerin Nesrine Belmokh mit ihrem Trio NES das domicil (wir berichteten), und am 11. Juni 2024 präsentierte sie am gleichen Ort ihr neues Programm.
Ein wenig aufgeregt war die Cellistin und Sängerin schon, denn sie präsentierte ihr frisches Material zum ersten Mal vor Live-Publikum. Ihr Trio hieß passenderweise Nesrine und bestand neben der Namensgeberin aus dem Keyboarder Léo Jassef und der Perkussionistin Anissa Nehari. Der Sound wurde natürlich auch von Nesrines E-Cello getragen. Dank Loops und anderen elektronischen Soundeffekten schuf sie mit ihrem Instrument beeindruckende Klangwelten.
Die Lieder von Nesrine waren meist auf Französisch mit arabischen Anteilen und klangen weniger jazzig, sondern eher poppig oder erinnerten an französische Chansons. Einige Lieder trugen arabische Titel wie „Dunja“ oder „Laila“. Grundsätzlich beschäftigen sich ihre Songs mit dem Leben und der Liebe, doch die Pandemie hatte sie aus dem Gleichgewicht gebracht. Sie erkrankte sehr schwer an Covid-19. Dies thematisierte sie in dem Lied „Floue“ (Verschwommen).
Ein Wort zu ihren Mitmusikern: Léo Jassef ließ an seinem Keyboard nicht nur Sounds erklingen, die ein wenig an die 80er Jahre erinnerten, sondern zeigte in einigen Songs auch sein Können an den Tasten. Dass Anissa Nehari ihre Inspiration von den Tuareg-Völkern und aus dem Hip-Hop nimmt, hörte man in jedem Beat. Wer dachte, das passt nicht zusammen, hätte nach der ersten Zugabe, einem Solo-Perkussion-Stück, seine Meinung geändert.
Nach dem Konzert steht fest: Nesrine kann gerne zum dritten Mal zu Klangvokal kommen.