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Erster Wortklub Dortmund – Let‘s talk about cooking

Die Maiausgabe der monatlichen Talkreihe des „1. Wortklub Dortmund“ mit Moderator Thomas Koch drehte sich ums Thema Kochen. Zwei interessante Gäste hatte Thomas Koch eingeladen: Verena Lugert und Helmut Gote. Die musikalische Begleitung kam von den Zucchini Sistaz.

Eigentlich hatte Verena Lugert alles erreicht. Sie hatte die Henri-Nannen-Schule besucht, war Korrespondentin für neon in Südostasien. Sie reiste zwischen Hamburg und Bali hin und her und schrieb Reportagen. Dann, mit 39 Jahren, machte sie einen großen Schnitt und fing nochmal neu an. In einer Küche. In London. Ganz unten. Davon handelt ihr Buch „Die Irren mit dem Messer“ aus dem sie auch vorlas. In einer Sternenküche geht es ähnlich ab wie beim Militär. Es ist streng hierarchisch strukturiert und jeder Handgriff muss sitzen. Wehe, es geht etwas schief, da fließen schon mal Tränen. Doch am Ende stellte sich ein gewisses Glücksgefühl ein, wenn alles funktioniert und der Gast glücklich ist.

Thomas Koch (ganz rechts) mit seinen Gästen Helmut Gote und Verena Lugert. (Foto: © Anja Cord)
Thomas Koch (ganz rechts) mit seinen Gästen Helmut Gote und Verena Lugert. (Foto: © Anja Cord)

Der zweite Gast des Abends war Helmut Gote, der kulinarische Journalist bei WDR 5 sowie WDR 2 und Buchautor. Er erzählte von seiner Kindheit in Bottrop und den Speisen, die seine Großmutter kochte. Er stammt aus einer Bergarbeiterfamilie und das Essen war dementsprechend gutbürgerlich. Er verriet das Geheimnis von Großmutters Rouladen: Sie tat gewürztes Bratwurstbrät hinein. Die Besucher erkannten schnell, warum Gote zu beliebt ist. Er konnte charmant über alles, was in der Küche passiert, reden.

Ein großes Thema nach der Pause war die Sternenküche. Für Lugert und Gote stand die Bedeutung der Sterne außer Frage, wobei Gote das Chi-chi um die Speisen ein wenig zu viel war. Er sehnte sich nach den alten Sterneköchen zurück, die den Gast im Auge hatten und nicht ihre Kochkunst.

Musikalisch wurde die Veranstaltung sehr schwungvoll von den Zucchini Sistaz begleitet. Sie verbinden die Gesangskunst der Andrew Sistaz mit einer gehörigen Portion Virtuosität an den Instrumenten. Ihre Musik, Jazz, Swing und Boogie aus den 30ern bis 50ern, riss das Publikum mit. Dazu überzeugten sie mit tollen Kostümen und frechen Ansagen.

Wegen der Sommerpause findet der nächste Dortmunder Wortklub erst am 12. September um 19:30 Uhr an alter Wirkungsstätte im domicil statt.

Klangvokal 2018 – Moderner Fado im domicil

Am 25. Mai 2018 war im Rahmen des diesjährigen Klangvokalfestivals in unserer Stadt im Dortmunder domicil wieder einmal Zeit für Weltmusik.

Das Fado nicht unbedingt nur Melancholie und traurig klingen muss, bewies an diesem Abend die portugiesische Fado-Sängerin Gisela João. Seit ihrem Debütalbum im Jahr 2014 hat sie sich als Meisterin des modernen Fado einen Namen gemacht.

Mit einer Verbindung von klassischem Fado und urbanen zeitgenössischen Element verschafft sie diesem Genre eine neue Aktualität und Impulse. Begleitet wurde sie von drei Musikern an verschiedenen Gitarren-Typen , die zusammen für einen ganz speziellen Zauber sorgten.

Bernado Romão erzeugte mit seiner birnenförmigen „Guitarra Portuguesa“ auf den zwölf Saiten flirrende, manchmal an eine Zitter oder Mandoline erinnernde Klänge. Nelson Aleixo war der Mann an der eher klassischen „Viola de Fado“ und Francisco Gaspar sorgte mit der Bassgitarre (Viola Baixo) für den nötigen „Groove“. Nach der Pause konnten die Drei ihr virtuoses Können an ihren Instrumenten mit einer längeren Solo-Sequenz zeigen.

Fado muss nicht nur melancholisch sein, Gisela João sang auch einige lustig-skurrile Lieder. (Foto: © Bülent Kirschbaum)
Fado muss nicht nur melancholisch sein, Gisela João sang auch einige lustig-skurrile Lieder. (Foto: © Bülent Kirschbaum)

Mit ihrer starken und warmen Stimme gelang es João während des Konzertes, sowohl die eher melancholisch-nachdenklichen wie auch die lustig-skurrilen Songs eindrucksvoll auf der Bühne zu präsentieren. Manchmal steigert sie sich dabei intensiv in laute Klanghöhen hinein.

Vor jedem Lied erklärte sie mit verständlichem Englisch etwas zum Inhalt und Hintergrund der Texte. So erfuhr das Publikum, wie wichtig ihr Poesie, Liebe und Intensität bei ihren Texten und Ausdrucksformen sind. Großen Einfluss hatten auf sie auch ihr verstorbener Großvater mit seinem Humor und ihre lebenskluge Großmutter.

Einen skurrilen Humor beweist die Künstlerin mit einem Song über den Besuch eines Außerirdischen, der in ihrem Garten landet.

Bei den temperamentvollen Songs gab es auch Momente zum Mitklatschen für das Publikum.

Die Sängerin bewies wiederum, dass sie beim Tanzen den Rhythmus im Blut hat und auch eine Meisterin der starken Gesten ist. Besonders viel getanzt wurde beim Song „St. Johns Day“ (Johannistag), dem Fest einen Tag nach der Sommersonnenwende am 24. Juni.

Fado kann nicht nur traurig und melancholisch sein, sondern auch leidenschaftlich und temperamentvoll.

Klangvokal 2018 – Auf Schatzsuche nach Albanien

Entdecker neuer Musik kamen am 19. Mai 2018 im domicil auf ihre Kosten. Mit der Gruppe Saz‘iso kam als Deutschlandpremiere – die traditionelle Musik aus dem Süden Albaniens auf die Bühne des Jazzclubs. Die acht Musikerinnen und Musiker sorgten für ausgelassene Stimmung nicht nur bei den Besuchern der albanischen Community.

Das besondere der Musik von Saz‘iso ist die sogenannte Iso-Polyphonie. Einer besonderen Art der Mehrstimmigkeit (Polyphonie), bei der die Solostimmen zusätzlich mit einem tiefen Halteton (Bordun) kombiniert wird. Bei der Gruppe war es in der Regel die Violine (Aurel Qirjo), der mit seinem Spiel auf seinem Instrument drone-artig die Sängerinnen und Sänger begleitete.

Eine weitere Besonderheit ist auch die Instrumentierung. Ende des 19. Jahrhundert begann eine Zuwanderungswelle in die Stadt hinein. Dieses Phänomen passierte weltweit und brachte neue Musikformen hervor wie den Jazz oder den Tango. Die Verknüpfung zwischen der Musik der Landbevölkerung und der Stadtgesellschaft schlug sich in der Instrumentierung nieder und befruchtete sich gegenseitig. Neben archaischen Instrumenten wie der Flöte, kommen beispielsweise bei Saz‘iso auch die Violine oder die Klarinette hinzu.

Die Gruppe Saz'iso begeisterte im domicil die Besucher mit ihrer Musik. (Foto: © Bülent Kirschbaum)
Die Gruppe Saz’iso begeisterte im domicil die Besucher mit ihrer Musik. (Foto: © Bülent Kirschbaum)

Was erhalten blieb waren die alten Geschichten über die Liebe und den Tod, denn diese Ensembles spielten auf Hochzeiten ebenso wie auf Beerdigungen. Daher finden sich herzerweichende Liebeslieder wie „Penxherenë e zotrisë sate“, das einen durchaus erotischen Charakter hat, neben melancholischen traurigen Melodien und Instrumentalstücken.

Eine wichtige Komponente ist aber der Tanz und hier sprang der Funke direkt zum Publikum über. Nach den drei offiziellen Zugaben wurde direkt im Publikum weitergespielt und die Musiker zogen bis in den Kassenbereich des domicils.

Neben erstklassigen Könnern auf ihren Instrumenten konnte Qirjo zeigen, dass er auf der Violine nicht nur die Bordun-Begleitung beherrscht. Die beiden Sängerinnen Donika Pecallari und Adrianna Thanou sowie Sänger Robert Tralo bewiesen hohe Gesangskunst. Von tiefer Trauer bis ausgelassener Fröhlichkeit – alles kam von Herzen.

Neben Quiro spielten Pellumb Meta (Gesang, Laute und Flöte), Agron Murat (Laute), Agron Nasi (Handtrommel) und Telando Feto (Klarinette).

Wer das Konzert verpasst hat (oder nochmal erleben möchte), dem sei die CD/LP „At least Wave Your Handkerchief At Me“ der Band ans Herz gelegt.

Klangvokal 2018 – Lily Dahab im Domicil

In der Sparte Weltmusik wurde dem Publikum am 13.05.2018 ab 19.00 Uhr im Rahmen des Klangvokal Festivals im Dortmunder domicil südamerikanische Rhythmen – gewürzt mit einer Prise Jazz – durch die argentinische Künstlerin Lily Dahab und ihrer Band geboten. Aber nicht nur das: Sieben Jahre nach ihrem letzten Auftritt bei Klangvokal präsentierten sie und ihr Quartett nun gleich sieben Titel aus ihrer brandneuen CD. Diese erscheint erst am 08.06.2018 auf dem Markt.

Lily Dahab ist eine Kosmopolitin, die als Enkelin syrischer und türkischer Immigranten in Südamerika (Argentinien) geboren wurde. Heute lebt sie mit dem deutschen Jazzpianisten Bene Aperdannier in Berlin. Zu dem Band-Quartett gehören neben ihm noch Jo Gehlmann an der Gitarre, Camilo Villa am Kontrabass und am Schlagzeug der argentinische Perkussionist Topo Gioia.

Lily Dahab und ihre Band brachten den Zauber Südamerikas ins domicil. (Foto: © Bülent Kirschbaum)
Lily Dahab und ihre Band brachten den Zauber Südamerikas ins domicil. (Foto: © Bülent Kirschbaum)

Seit 2000 hatten sie zusammen schon erfolgreich zwei Alben heraus gebracht. Die Band-Kollegen konnten die Zuhörer mit einigen starken Soli begeistern.

Das neue Programm bot viele neue Eigenkompositionen und kreative Adaptionen süd- und lateinamerikanischer Lieder. Dabei bestacht Dahab durch ihre klare und ausdrucksstarke Stimme und ihren sowohl einfühlsamen wie temperamentvollen Gesang.

Sie vereint zahlreiche traditionelle Musikstile verschiedener Länder. In ihren neuen Song vereint sie mit ihrer Band zum Beispiel bei „Nada“ Tango mit Jazz, in „Samba em Preludio“ hört man Bossa Nova-Anklänge heraus. Im Stil des traditionellen „CandombéUruguays war der Song „Hurry“ gehalten. Besonders temperamentvoll wurde es bei den brasilianischen Klängen.

Zu hören waren auch Klassiker wie etwa das Lied „Yo vengo a ofrecer mo corazón“ des argentinischen Sängers und Pianisten Fito Páez. Dahab und ihre Kollegen drückten dem Song auf Basis des traditionellen argentinischen Chacarera-Rhythmus einen eigenen Stempel auf. Beieindruckend war eine eigene kunstvolle (jazzigen) Version des weltbekannten Liedes „Gracias a la vida“.

Einflüsse arabischen Musik ihrer Vorfahren waren beim spanischen Flamenco-Song „Tres Notas“ von Lily Dahab deutlich erkennbar.

Die Künstlerin zeigte auch Kostproben als Vokalakrobatin. Sie begleitete ihren Gesang oft mit starken Gesten und ging humorvoll-offen mit dem Publikum um.

Klangvokal 2018 – Lina Knörr und Band im Domicil

Im Rahmen des Klangvokal Musikfestival trat am Sonntag , den 13.05.2018, Lina Knörr als neuer Stern in der Sparte Jazz mit ihrer Band beim SOUNDZZ Familienkonzert im Dortmunder Domicil auf. Die erst 17 Jahre alte Künstlerin wurde schon in das Bundesjazzorchester berufen. Wie sie beim Konzert erklärte, wird ihr Talent für den Jazz seit vier Jahren intensiv gefördert. Nach ihrem Abitur in diesem Jahr möchte sie Jazz-Gesang studieren.

Ihre Band-Kollegen Peter Köcke (Piano), Matthias Spruch (Gitarre), Sebastian Lindecke (Drums), Felix Jäger (Bass) sind zwischen 23 und 25 Jahre alt und haben den musikalischen Studiengang im Instrumental-Bereich schon eingeschlagen.

Noch bevor es los ging, konnten es sich die anwesenden Kinder (und wer Lust hatte) auch auf einem ausgelegten roten Teppich vor der Bühne gemütlich machen.

Lina Knörr (mit Band) begeisterte im domicil kleine und große Zuhörer. (Foto: © Bülent Kirschbaum)
Lina Knörr (mit Band) begeisterte im domicil kleine und große Zuhörer. (Foto: © Bülent Kirschbaum)

Lina Knörr ist eine Stilistin in Sachen Jazz. Ihre klare warme Stimme ist für diese Musikrichtung prädestiniert. Erstaunlich, welche ausdrucksstarke Stimme so eine zierliche junge Frau haben kann.

Einfühlsam und mit Einflüssen aus unterschiedlichen musikalischen Genre wie Jazz, Blues, Swing Funk, Gospel oder Pop zeigte sie ihr Können. Die Kollegen an den Instrumenten konnten ihre Fähigkeiten und Improvisationstalent mit eindrucksvollen Solo-Einlagen unter Beweis stellen.

Da hielt es auch die kleinen Zuhörer nicht auf dem roten Teppich.

Die Kinder tanzten nicht nur, sondern zeigten später auch Rhythmusgefühl mit ihnen zur Verfügung gestellten Rasseln. Bei einer Ballade schwangen und warfen sie leichte bunte Tücher durch die Lüfte. Alle hatten außerdem sichtlich ihren Spaß. Bei diesem Familienkonzert wurden die Kinder nicht nur einbezogen, sondern ihnen auch einiges zum Jazz kindgerecht vermittelt.

Eine sinnvolles und gutes Angebot für Familien und ganz besonders für die kleinen ZuhörerInnen.

Für das Klangvokal Festival wiederum ist es auch wichtig, solch großen Talenten eine Plattform zu bieten.

Freude über Spielstättenprogrammprämie im Jazzclub domicil

Grund zum Feiern gab es am 08.01.2018 im Jazzclub domicil. Acht Spielstätten, die sich in besonderer Weise für den Nachwuchs in Jazz, Rock und Pop geöffnet haben und ihnen ein Forum geboten haben.

In einem feierlichen Rahmen erhielten sie je eine Prämie von 5.000 Euro und eine Urkunde von Staatssekretär Klaus Kaiser überreicht. Einer der glücklichen prämierten war das Dortmunder domicil.

(Fast) alle Gewinner der Spielstättenprogrammprämie auf einem Bild.
Treffpunkt domicil: (Fast) alle Gewinner der Spielstättenprogrammprämie auf einem Bild.

Durch die Feier führte als Moderator Robert von Zahn (Generalsekretär des Landesmusikrats NRW). Musikalisch begleitet wurde das Programm von den Musikerinnen Christina Fuchs und Annette Maye mit Klarinette und Saxophon.Sie unterhielten die Anwesenden mit orientalisch geprägten Klängen. Beide waren auch Mitglieder der Auswahl-Jury gewesen.

Nach einem Grußwort vom Leiter des domicil, Waldo Riedl, betonte der Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft (NRW) die Bedeutung gerade der kleinen und mittleren Foren für musikalische Innovation und den Nachwuchs im Bereich Jazz und Pop. Sie seien ein gutes Sprungbrett für diese Bands und würden ihre Strahlkraft über ihren heimatlichen Bereich hinaus fördern.

Applaus bekam Kaiser für seine Ankündigung, dass die neue Landesregierung in NRW den Kulturhaushalt in den nächsten fünf Jahren mit einer jährlichen Steigerung von 20 Millionen von 200 auf 300 Millionen aufstocken will. Ein Beleg dafür, dass auch die neue CDU/FDP Landesregierung der Kultur eine besondere Bedeutung zu misst.

Die Auszeichnungen wurden vom Landesmusikrat initiiert und vom Ministerium Kultur und Wissenschaft finanziert.

Die prämierten Spielstätten waren neben dem Dortmunder „domicil“ das Loft/2nd Floor (Köln), das ZAKK (Düsseldorf), der Bunker Ulmenwall (Bielefeld), die Jazzschmiede (Düsseldorf), das Werstatt Café Treff (Witten), der ort/Peter Kowald Gesellschaft e.V. (Wuppertal) und In Situ Art Society e.V. (Bonn).

Roma Festival: Volles Programm bei „Djelem Djelem“

Das Kulturfestival „Djelem Djelem“ lädt zum vierten Mal dazu ein, die Kultur der Roma an verschieden Orten in der Nordstadt von Dortmund kennenzulernen. Vom 03. bis 09-2017 gibt es Konzerte, Theater und Filme, Lesungen, Tanz, ein Jugendkunstprojekt sowie ein große Familienfest an sieben verschiedenen Orten der Stadt – u.a. im Theater im Depot, im Domicil und im Dietrich-Keuning-Haus.

Geplant ist, wie Kulturdezernent Jörg Stüdemann erklärte, am 09.10.2017 außerdem ein großes Symposium zur Situation der Roma in Europa „Roma in Europa – der Kampf um ein würdiges Leben“ geplant. Dazu soll es noch ein eigenes Pressegespräch geben.

Das Festival hat sich inzwischen auch über Dortmund hinaus als feste Größe etabliert. Ein fester Bestandteil über die Jahre hinweg ist ein großes Familienfest (08. Oktober, 14 – 18 Uhr). Bereits um 13.30 Uhr startet am selben Tag ein Demonstrationszug für Vielfalt, Toleranz und Solidarität sowie gegen Antiziganismus am Nordmarkt. Gemeinsam soll der bunte Zug bis zum Familienfest zum Dietrich-Keuning-Haus ziehen..

Über 30 beteiligte Partner aus der Nordstadt und Umgebung wollen mit diesem Festival ein deutliches Zeichen gegen Feindbilder, festgefahrene Vorurteile gegenüber Roma und für ein unverkrampftes Miteinander und kulturellen Austausch setzen. „Djelem Djelem“ ist die internationale Hymne der Roma.

Das Ganze ist eine Kooperation mit dem Kulturbüro der Stadt Dortmund. Dabei tragen die viele Förderer und Organisatoren zum gelingen des Festivals mit:

Gerda Kieninger (Vorsitzende AWO Dortmund) betonte die Bedeutung des Roma-Kulturfestivals als ein Zeichen für Toleranz, Demokratie und Weltoffenheit in unserer Stadt. Stüdemann fügte hinzu, dass es auch um die Verbesserung der Lebensbedingungen der Roma und Perspektiven geht. Eine neue Kindertagesstätte. Sprachkurse für Roma-Frauen oder der Aufkauf von sogenannten „Schrottimmobilien“ durch die Stadt und deren Renovierung sind hier Beispiele für.

Das Eröffnungskonzert findet am 03.10.2017 um 19:00 Uhr im Domicil statt. Dort wird dem Publikum von der Bukarester Gruppe Mahala Rai Banda mit ihrem Balkan Brass ordentlich eingeheizt werden. Eintritt: 28 €, VVK: 25 € (inkl. Gebühren). Ermäßigung: 50%, domicilcard, U 19 frei.

Das Dietrich-Keuning-Haus, bietet wieder einige Veranstaltungen für junges Publikum an und am 06. Oktober ab 18 Uhr ist dort die Hip-Hop Szene versammelt. Angesagt haben sich unter anderem Gipsy Mafia, SBK Basement, IndiRekt, DJ Marshall Artz, Punkt und Komma. Der Eintritt ist frei. Am gleichen Abend gibt es im Depot einen Theaterabend über die Normalität des Andersseins.

Der Roma-Aktivist Gianni Jovanovic bringt sein verrücktes Leben als schwuler, verheirateter Roma, der in jungen Jahren bereits Großvater ist, auf die Bühne des Theater im Depot. (Eintritt frei).

Schirmherr des Festivals ist der stellvertretende Ministerpräsident des Landes NRW, und Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma.

Das komplette Programmheft ist bei den bekannte kulturellen und sozialen Einrichtungen in der Nordstadt sowie im Dortmunder Rathaus erhältlich.

Bunte NRW-Musikszene im Wettbewerb

[fruitful_alert type=“alert-success“]Die Band Uwaga tritt in der Pause „außer Konkurrenz“ auf. (Foto: zur Verfügung gestellt vom Kulturbüro Dortmund)[/fruitful_alert]

Seit über zehn Jahren findet alle zwei Jahre der Landesmusikwettbewerb „creole NRW“in Dortmund statt. Für den Hauptveranstalter, der Landesmusikrat NRW und die anderen Organisatoren steht dabei ein interkultureller und globale Ansatz in der Musik im Mittelpunkt. Viele Musiker mit Migrationshintergrund in NRW sind von westlicher Musikkultur, wie zum Beispiel Jazz und Pop, beeinflusst worden. Diese gegenseitige „musikalische Befruchtung“ macht sich auch in der Szene bemerkbar. Der Name „creole NRW“ ist eine Art Metapher. Damals trafen die französischen (europäischen) Kolonialisten auf die karibische Kultur. Daraus entstand auch etwas musikalisch neues.

Die Finalrunde von creole NRW 2017 wird von Donnerstag, dem 28.09.2017. bis Samstag, den 30.09.2017 wie (fast) immer im Jazz-Club domicil durchgeführt.

An diesen drei Tagen stellen sich 10 Bands aus NRW mit verschiedenem kulturellem Hintergrund. Die Spannbreite reicht von Musik aus dem Balkan, Anatolien, Afrika, jüdisch-spanische Einflüsse oder Klezmer-Musik. Nicht folkloristisch-original, sondern beeinflusst von westlichen Musikelementen. „Erwartet wird von allen Beteiligten aber schon ein gewisser Grad an Professionalität“, erklärte Musikreferent Michael Batt vom Kulturbüro Dortmund.

Die zum Landesmusikwettbewerb zugelassenen 10 Bands wurden vorab von einer Jury aus 60 Bewerbern ausgesucht. Batt selbst gehört zu einer Jury, die die schwere Aufgabe hat, aus den 10 Teilnehmern zwei Gewinnerbands auszuwählen.

Diese erhalten nicht nur ein Preisgeld von je € 1.500, sondern können auch am am Bundeswettbewerb creole vom 9.-11. November im Pavillon Hannover teilnehmen.

Außerdem wird mit freundlicher Unterstützung der DEW21 auch ein mit € 1.000 dotierter Sonderpreis vergeben. WDR 3 wird die Wettbewerbsauftritte der Finalisten mitschneiden. Als Anreiz für die Teilnehmer dienen neben dem Preisgeld, ein öffentlich wirksamen Auftritt zudem die Aufnahme in den prestigeträchtigen Förderkatalog Musikkulturen 2017/2018 (Wuppertal).

Die Auftritte der 10 Bands sind alle zeitlich auf 20 Minuten limitiert.

Die Auftritte aller Bands können kostenlos verfolgt werden.

Durch dieses niederschwellige Angebot soll möglichst viel Publikum, besonders auch das Jüngere, angelockt werden.

Außer Konkurrenz und als „special Guest“ wird am Samstag, den 30.09.2017 vor der Bekanntgabe der Preisträger (22.45 – 23.00 Uhr) in der Pause ab 22:00 Uhr die Gruppe „Uwaga“ mit Balkangroove und virtuoser Ekstase auftreten.

Das Programmheft mit den genauen Daten, Bandnamen und Infos liegen im Kulturbüro, dem Domicil, und anderen Kulturorten aus.

Übrigens: Wer möchte, kann am 30.09.2017 vorher im Orchesterzentrum und Konzerthaus vorbeischauen und Chören beim NRW Landeschorwettbewerb (30.09. – 01.10.2017) lauschen.