Theatrale Rituale

Mit dem Stück „Die Messe“ führt artscenio, unter der Leitung von Rolf Dennemann, nach „Missing Link“ das Publikum weiter in Richtung archaisches Theater. In der Verbindung zwischen Tanz und Schauspiel finden sich die Zuschauer in einer surrealen Messe wieder, deren Rituale sich an religiösen Praktiken anlehnt, aber einer klaren Zuordnung verweigert. Die Premiere ist am 27. Mai 2016 um 20 Uhr im Theater im Depot.

Was erwartet den Besucher? Das Stück inszeniert eine Messe, in der vielleicht manches bekannt vorkommt, aber theatral aufbereitet und liturgisch verfremdet wird. „Es ist kein Gottesdienst“; stellt Dennemann aber sofort klar. „Das Publikum soll nicht aktiv machen.“ Dennoch werden eifrige Kirchengänger sicher das eine oder andere Deja-vu-Erlebnis haben, denn das lautmalerische Sprechen, das besondere Licht und die spezielle Musik sind auch Elemente, die in Gottesdiensten oder anderen rituellen Handlungen vorkommen.

Eine wesentliche Funktion haben die Schauspielerin Elisabeth Pleß, die schon in verschiedenen Produktionen von artscenico mit dabei war. Für die Tänzerin Lim Huynijn ist es die artscenico-Premiere. Dazu kommt Gesang aus dem Publikumsraum von Patricia Bailey mit Chor und selbst Kampfsportelemente dürfen nicht fehlen.

In Gottesdiensten herrscht meistens ein heiliger Ernst vor, den möchte Dennemann aber vertreiben. „Das Stück ist nicht frei von Humor, das geht bei mir auch gar nicht anders.“

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