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Eigensinn – autonome Arbeiten im Künstlerhaus

Das Künstlerhaus Dortmund zeigt vom 17. März 2018 bis 22. April unter dem Titel „Eigensinn – autonom und subversiv“ eine besondere Ausstellung. Organisierte das Künstlerhaus bisher in der Regel thematisch festgelegte Gruppenausstellungen, zeigen jetzt Künstlerinnen und Künstler unabhängig und frei entstandene Zeichnungen, Fotografie, Skulpturen, Installationen oder mediale Video-Arbeiten. Sie sind dabei autonom und die Besucher werden in die Situation „hineingeworfen“. Eigensinn bekommt einen „eigenen Sinn“. Die Künstler lassen den Betrachtern ohne einen Titel oder Themenvorgabe Freiheit für ihre persönlichen Assoziationen.

Konzept und Organisation übernahmen Elly Valk-Verheijen und Willi Otremba. Beim Konzept der thematischen Gruppenausstellung wurde versucht, übergreifende Gemeinsamkeiten aufzudecken. Dieser inszenierte Dialog zwischen den einzelnen Arbeiten lädt zum Vergleichen der Einzelpositionen ein. Zusammenhänge sollen scheinbar verständlicher werden. Dabei wird aber die autonome Wirkung der einzelnen Werke relativiert. Mit diesen künstlerischen Arbeiten können sich die Betrachter „frei“ ohne Begrenzungen durch Vorgaben auseinandersetzten.

Zu den KünstlerInnen:

Bei Peter Dobroschkes (Berlin) Zweikanalinstallation „Études à deux“ sieht man die Hände des Künstlers beim Zeichnen. Es werden – mit der Linken und der rechten Hand synchron – alle Spielge aus dem eigenen Besitz porträtiert. Diese Ansicht wird auf zwei Kameras aufgeteilt. Ein Bildschirm präsentiert die Linke, einer die Rechte. Ein Spiegelstreifen ist senkrecht auf die Mitte des Blattes gestellt und verdeckt jeweils einen Großteil der benachbarten Hand sowie die gesamten benachbarte Papierfläche. Die Mitte schafft absolute Symmetrie. Dem Künstler kommt es, wie er sagt, auf den Schaffensprozess als solchen an.

Peter Dobroschke vor seiner Arbeit "Étude à Deux", 2013, Zweokanalinstallation, miniDV.
Peter Dobroschke vor seiner Arbeit „Étude à Deux“, 2013, Zweokanalinstallation, miniDV.

Erich Füllgrabe stellt in einer komplexen technischen Konstruktion von Messeinrichtungen in seiner Installation (2015) ein Modell zur Prüfung „letteraler Osmoseprozess“ dar. Es geht um die Transformierung von verbalen Sequenzen, zum Beispiel Buchstaben wie E, I, G, N, oder S, als akustisch hörbare Frequenz erfahrbar zu machen. Er verschränkt Kunstsprache und Wissenschaftssprache und schafft so die Möglichkeiten für einen anderen Zugriff auf Realität. Eine interessante Diskussionsgrundlage.

Paul Hempt (Düsseldorf/Wien) stellt Objekte wie etwa Wegweiser-und Orientierungshilfen in der Schifffahrt in neue Zusammenhänge. Leise Hinweise für mehr Achtsamkeit. Dem Betrachter lässt er den Freiraum für die eigene Interpretation.

Michael Johansson beschäftigt sich in ungewöhnlicher Weise mit Dingen, die wir kennen. Er verdichtet und verwandelt zum Beispiel Objekte wie Bücher oder Koffer in Quader, die er präzise stapelt. So schafft er er eine Verbindung zu einem neuen Ort und kreiert neue Bedeutungen. Dabei spielt für ihn auch die passende Farbwahl eine wichtige Rolle. Diese starre Ordnung separiert die Gegenstände von ihrem Gebrauch. Das Gewöhnliche trifft das Ungewöhnliche.

Charlotte Mumm (Amsterdam) erschafft aus verschiedene Materialien Skulpturen. Sie ertastet konsequent deren Zwischenräume, sozusagen das „innere“ Eigenleben jenseits der äußeren Erscheinung. Das auszuloten ist ihr wichtig. Lesbare Strukturen sind eng verwoben mit abstrakten Strukturen. Widersprüche werden von ihr nicht gegeneinander ausgespielt oder neutralisiert.

Julia Oschatz (Berlin ) hat für ihre Arbeit einen besonderen Platz im Künstlerhaus. Die „Totenkammer“ der ehemaligen Zeche ist Ort für „Mit Toten tauschen, Tinte auf Papier und Videostill, 2016“. Wie sie verriet, hat sie das Gemälde „Die Grablegung Christi“ von Michelangelo Merisi da Caravaggio als Grundlage für ihre komplexe Arbeit genommen. Sie nimmt Einzelheiten aus dem Gemälde und transformiert sie einzeln in verschiedene künstlerische Ausdrucksformen wie Videos, Zeichnungen oder Malereien und stellt sie in den besonderen Raumzusammenhang. Im Zentrum ihrer Arbeit steht jeweils eine Figur mit eigentümlicher Maske aus diversen Materialien wie Pappe, Holz oder Schaumstoff, die den Kopf verdecken und zugleich auch erweitern.

Zu sehen ist auch eine Arbeit von Eva Chytilek (Wien). Sie hat eine raumgreifende Installation aus zwei Konstruktionen ähnlich einem Wascheständer. Darüber hängt eine Plastikplane, die mit aufgedruckten Fotografien bemalt sind. Die Blickperspektive wird jeweils verändernd auf die Objekte.

 

Die Eröffnung der Ausstellung findet im Künstlerhaus Dortmund am Freitag, den 16. März um 20:00 Uhr statt.

Öffnungszeiten: Do-So 16-19 Uhr

Weitere Informationen unter www.kh-do.de

Kunstakademie Düsseldorf zu Gast im Künstlerhaus

Das Dortmunder Künstlerhaus im Sunderweg 2 zeigt vom 21.10 bis 19.11.2017 die Ausstellung „Aus jedem Dorf ein Hund“ der Klasse Martin Gostner – Düsseldorfer Kunstakademie Düsseldorf. Der Titel nimmt Bezug auf einem bei einer bei Skatspielern bekanntem Redewendung. Man hat von jeder Farbe etwas auf der Hand. Damit kann man zumeist kein Spiel bestimmen, jedoch den vermeintlich „Starken“ das Spiel eventuell verderben und die Richtung des Spiels im entscheidenden Moment drehen und für Spannung sorgen.

Bei Kurator Martin Gostner und seiner Klasse verhält es sich ähnlich. Worauf es ihm bei der Berufung der Studierenden ankommt, erklärte beim Pressegespräch. Selbstbestimmtheit und Freiräume für die Absolventen und Offenheit für die unteren Klassen. Ebenso wichtig ist aber das kreatives gegenseitiges Fordern und „künstlerisches befruchten“. In den Klassen wird das Augenmerk bewusst auf formale und inhaltlich Heterogenität und interdisziplinäres und multimediales Arbeiten gelegt.

Die großen Räume im Künstlerhaus bieten den achtzehn KünstlerInnen viel Raum für einen breit angelegten plastischen Diskurs. Die Bandbreite reicht von Plastik, Skulptur, Installation, Kinetik, Video und Audio, Fotografie, Grafik und Malerei. Sie wenden diese verschiedenen Ausdrucksformen nach dem Ort an und bringen sich jeweils gegeneinander oder zueinander ins Spiel.

Detail der Arbeit "Zentrum" von Aylin Leclaire. Zu sehen im Künstlerhaus im Rahmen der Ausstellung "Aus jedem Dorf ein Hund".
Detail der Arbeit „Zentrum“ von Aylin Leclaire.

So entsteht beispielsweise bei Almut Rabenau eine Art gewebter Wandteppich aus Textilien bunte Stofffäden in Neonfarben als Vokale und Konsonanten als weißer Gardinenteppich. Dahinter steckt unter anderem ein verschlüsselter Text von Else Lasker Schüler. Daneben sind von Alesha Klein, die auch die Konzeption der Ausstellung mit entwickelt hat, drei verschlüsselte Briefe als Symbol für das „nicht Gesagte“ zu sehen. Marina Bochert nimmt mit ihren Arbeiten Bezug auf die Bergbau-Vergangenheit. Ein interessante Installation hat Aylin Leclaire mit ihrer Arbeit „Zentrum“ entwickelt. Ein ganzer Raum wird zu einer krakenartigen, surreal anmutenden Landschaft aus hellem Kunststoff mit eingebauten bunten Ketten mit LED-Lämpchen. Dieses Gebilde reagiert auf akustische Reize von außen mit Aufleuchten im unterschiedlichen Rhythmus der pochenden Musik. Es kann Symbolhaft für emotionale Interaktion gedeutet werden.

Poetisch zeigt sich der kurze Videofilm einer romantischen Waldlandschaft mit einer Reiterin auf einem Pferd von Di Yang.. Er arbeitet dabei mit Looping-Effekten.

Das ist nur ein kleiner Einblick in die Ausstellung. Es lohnt sich, viel Zeit mit zu bringen.

Die Eröffnung der Ausstellung ist am Freitag, den 20. Oktober um 20:00 Uhr im Künstlerhaus.

Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag, 16:00 bis 19:00 Uhr

Von Geräuschen und Klängen

[fruitful_alert type=“alert-success“]Verbindung zwischen Rauminstallation und Raumklang: Die Arbeit „3’2,2 m³ von Miriam Hamann. (Foto: © Künstlerhaus Dortmund)[/fruitful_alert]

Der Mensch nimmt einen großen Teil seiner Wahrnehmung über die Augen auf. Doch es gibt einen „blind spot“. So lautet der Name der aktuellen Austellung im Künstlerhaus. „Nicht alles in der Welt ist akustisch erfahrbar“, so die Kuratorin Denise Ritter. Die sechs Künstlerinnen und Künstler aus der Schweiz, Österreich und Deutschland arbeiten alle mit Klängen und Geräuschen. Sie nutzen den Raum oder geben dem Besucher die Möglichkeit mittels Kopfhörer in die Klangwelt einzutauchen. Die Ausstellung „blind spot“ wird am 01. September eröffnet und ist bis zum 08. Oktober zu sehen.

Im Keller des Künstlerhauses hat Anja Erdmann ihre Zelte ausgeschlagen. Sie benutzt Motoren als Klangerzeuger und LEDs als Beleuchtungselemente. So wird der Keller nicht nur zu einem Raum voller akustischer Reize, sondern bietet auch Möglichkeiten der visuellen Imagination. Das durchkomponierte Stück eröffnet dem besucher neue Möglichkeiten der Raumwahrnehmung.

Die Arbeit von Miriam Hamann scheinen auf den ersten Blick nur eine skulpturale Arbeit zu sein. Denn die Form der Objekte, hier Teile von Lüftungsschächten, werden dem Raum angepasst. Doch Hamann fügt über den Klang eine weitere Ebene hinzu. Mittels ferngesteuerter Ventilatoren öffnen sich die Lüftungsklappen und schließen sich wieder, so dass Klänge entstehen. Wie auch bei Erdmann hat die Künstlerin ein Stück durchkomponiert.

Wie klingen eigentlich Gehirnströme? Christoph Illing hat die Aufnahmen eines EEG akustisch umgesetzt und in eine Klanginstallation verwandelt. Jeder Lautsprecher ist eine Elektrode und die Klänge, die erzeugt werden, hören sich mitunter sehr gespenstisch an. Die Aufzeichnungen entstammen einem sprachwissenschaftlichen Eperiment.

Einen eigenen Raum im Raum schafft Martina Lussi. Ein Scheinwerfer projiziert einen weißen Kreis auf dem Boden. Der Besucher kann mittels eines Lautsprechers den Klängen und Anweisungen von Lussi Folge leisten und um den Kreis gehen. Durch die sphärische Musik im Hintergrund hat die Arbeit etwas meditatives an sich.

Evgenija Wassilew hat den Fahrtwind beim Autofahren in dünnen Glasröhren aufgenommen. Dabei wurden Geschwindigkeiten von 220 km/h erreicht., der Windgeschwindigkeit eines Orkans. Die Töne, die entstanden sind, reichen von Pfeifen, Windschlag bis hin zum Übersteuern des Mikrophons, denn die Geräte sind an ihre technischen Grenzen gestoßen. Die Glasröhren dienen nicht nur der visuellen Gestaltung des Raumes, sondern zeigen auch die Fragilität der Aufnahmesituation.

Analog, Digital und wieder zurück. Achim Zepezauer, Dortmunder Künstler, schafft mit seiner „Cardtalk Cutting Lathe“ Maschine einen Spagat zwischen Analog und Digital. Sprache wird aufgenommen und auf eine ausgediente CD geschnitten. Das besondere dabei, dadurch kann man die CD auf einem normalen Plattenspieler abspielen. Den gibt es auch noch dazu. Aus Karton. Daher ist es möglich, mittels Bleistift die entstandene CD-Schallplatte auf dem Karton-Plattenspieler zu hören.

Besondere Veranstaltungen zur Ausstellung:

02.09. 2017 16-18 Uhr Workshop mit Klangkünstler Marcus Bauter für Jugendliche und Erwachsene

02.09. 2017 18:30 bis 19:30 Kuratorinnenführung

02.09. 2017 20 Uhr Installative Performance und experimentelle Musik

16.09., 23.09. und 24.09. 2017 robot sounds – Film- und Klangworkshop für Kinde rund Jugendliche von 10 bis 14 Jahre

Künstlerhaus Dortmund
Sunderweg 1
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag 16 bis 19 Uhr

Spiel mit der Uneindeutigkeit

Im Künstlerhaus Dortmund ist vom 4. März bis 9. April 2017 die Ausstellung „Ohne Netz und doppelten Boden“ (Über die Uneindeutigkeit von Bildern) zu sehen. Es wurden Werke und korrespondierende Werkgruppen von verschiedenen KünstlerInnen zusammengeführt. Kuratorin der Ausstellung ist Elly Valk-Verheijen.

Auf unterschiedliche Weise setzen sich die vier Künstler Sebastian Bartel, Christof John, Katharina Maderthaner und Christoph Westermeier mit dem Verhältnis von Bild und vermittelter scheinbarer Wirklichkeit auseinander. Bilder entstehen immer im Stil der Zeit sowie der jeweiligen Präsentation und lassen Spielraum für Interpretationen. Ein Mittel der Künstler ist die Überspiegelung von realen Strukturen und Täuschungen. So wird zum Beispiel bei Christoph Westermeiers „Ringberger Marmor“ „vorgetäuscht“, dass eine im 18. Jahrhundert als chic geltende Ottomane, ein kombiniertes Sitz-und Liegegelegenheit, ein orientalisches Möbelstück sei.

Bezogen ist die Arbeit aber nur mit fotografischen Abbildungen gemalten Marmors. Auf den Komfort einer bequemen Sitzgelegenheit wird dabei verzichtet. Seine Fotografien zeigen zum Beispiel Spiegelungen kleinen Stadtausschnitten durch Autofenster und als formale Verlängerung den nackten Torso eines Tänzers mit seinem Astralkörper.

Bartels und die gebrochenen Strukturen

Sebastian Bartels ist nach eigener Aussage begeistert von gebrochenen Strukturen wie wir sie etwa von Bildern ferner Planeten kennen. Seine Bilder in der Installation „Observations are restricted to the Surface“ zeigen neben unterschiedlichen geologischen Erscheinungsformen der Erdoberfläche zudem die Spur menschlicher Eingriffe auf seine Umwelt. Die Perspektive aus Vorder-, Mittel und Hintergrund wird durch die Abbildung von Oberflächenstrukturen aufgebrochen. Die Perspektive von oben ermöglicht eine Wahrnehmung der Strukturen in einer abstrakten Form. Es gibt dem Betrachter die Gelegenheit, die Oberfläche zu durchdringen. Die individuelle Fantasie und persönliche Auseinandersetzung mit dem Werk wird angeregt. Zu der Installation gehören auch zylindrische, unebene und mit gebrochene Strukturen überzogene Kunstwerken auf dem Boden.

Christof John bekommt den Startimpuls für seine Kunst aus seinen alltäglichen Beobachtungen. Zwischen geometrischen Strukturen und informellen Abstraktionen im Hintergrund z.B. In Regenbogenfarben lotet er sensibel nonverbale Gedanken- und Stimmungsräume aus.

Maderthaner spielt mit visuellem Zierrat

Die Künstlerin Katharina Maderthaner konnte bei dem Pressrundgang nicht anwesend sein. In ihren Werken, zum Beispiel „ZickZack, 2910“ Acryl auf Holz arbeitet sie mit dem Mittel der Sublimierung. Formen, Texturen, Mustern und Oberflächen aus der Umwelt werden erst reduziert, verdichtet und eingekocht bis zum Mark. Maderthaner war bereits vor zwei Jahren im Künstlerhaus bei der Ausstellung „Artist Sweethearts“ mit Arbeiten zu sehen.

Die Vernissage ist am Freitag, den 3. März 2017 um 20 Uhr im Künstlerhaus, Sunderweg 1 in 44147 Dortmund.

Weitere Informationen erhalten sie unter www.kh-do.de

Die Dinge an sich

Die beiden Kuratorinnen Gaby Peters (links) und Nina Nowak mit dem Playboy in Blindenschrift von Caroline Douglas.
Die beiden Kuratorinnen Gaby Peters (links) und Nina Nowak mit dem Playboy in Blindenschrift von Caroline Douglas.

Die Ausstellung „Thingness – Über die Dinge“ im Künstlerhaus Dortmund zeigt eine Auswahl internationaler Künstlerinnen und Künstler, die der Frage nachgehen, wie Dinge und unbelegte Objekte unser Leben beeinflussen. Die Ausstellung läuft vom 07. Oktober bis zum 13. November 2016.

Kaifeng Chun aus Singapur erhebt die alltäglichen Dinge in eine Art höheren Status. Sein Objekt „Not much to see“ besteht aus zwei Flip-Flops, die durch LEDs einen heiligenscheinartigen Rahmen bekommen. Dadurch wirken sie beinahe wie eine Ikone.

Dinge können auch eine gewisse Erwartungshaltung besitzen. So präsentiert Caroline Douglas aus Großbritannien einen Playboy in Blindenschrift. Auf einem Video wird rund 5 Minuten daraus vorgelesen. Somit ergibt sich ein Dialog von Objekt und gesprochenen Wort. Die Arbeit reflektiert natürlich auch die Geschlechterbeziehungen. Wobei in der Playboy-Aufgabe in Blindenschrift keine ertastbaren Bilder vorhanden sind.

Die Verbindung zwischen Wissenschaft und Kunst hat Marcel Große im Visier. In seiner Arbeit „Kreisbeschleuniger“ wird elektrische Spannung von Lichtbögen in Fotografien übersetzt. Das eingesetzte Material ist entscheidend für den verlauf des glühenden Teilchens. Elektromagnetismus goes art.

Ein Ding kann auch einen Menschen beeinflussen. Die Dänin Lea Gulditte Hestelund transformierte sich innerhalb eines Jahres mit Hilfe eines Personal Trainers in die Statur eines griechischen Diskuswerfers. Spannende Reflexion über Körperkult in unserer fitnessorientierten Gesellschaft.

Dinge werden zu Musikautomaten bei Ragnhild May (USA/DK). Sie bastelt mit Motoren und Flöten eine mechanische Orgel, die sie mit eigener komponierter Musik bespielen lässt.

Die Gesetze der Fliehkraft durchbricht scheinbar Till Nowak in seinen Computerzeichnungen und seinem Video „The Experience of Fliehkraft“. Auf den ersten Blick hat es den Anschein, als seien die Bilder des Videos auf einem ganz normalen Rummelplatz aufgenommen worden, doch zeigt sich, dass irgendwas nicht stimmen kann. Die Fliehkräfte wären viel zu stark für einen Menschen oder manche Fahrgeschäfte gar nicht zu erreichen. Ein kritischer Blick auf das „schneller, höher, weiter“ in den Vergnügungsparks.

Christiane Overvad Hansen (DK) zeigt auf drei Screen drei Filme über merkwürdige Maschinen, die sich in ihrer Wohnung befinden. Sind die mechanisierten Objekte Erweiterungen des Körpers oder wird der Körper selbst zum Instrument?

Der Däne Emil Toldbod ging auf Tauchgang. Seine vier Objekte in der Ausstellung sind allesamt aus diesem Tauchanzug. Toldbod ging auf die (vergebliche) Suche nach einer seltenen Schneckenart. Hier geht es um Dinge, die den Körper erweitern und schützen, eben den Tauchanzug.

Nisrek Varhonka ist ebenfalls wie Marcel Große auf wissenschaftlichen Pfaden unterwegs. In ihrer Denkmütze und ihrem genähten schwarzen Loch hüpft sie im Rahmen der Fernsehinstallation „das schwarze Loch“ durch die Ausstellungsräume.

Eine ausstellungsbegleitende Publikation ist dank der Kunststiftung NRW auch entstanden. Neben Portraits der teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler haben vier Theoretikerinnen und Theoretiker unterschiedliche Perspektiven zum Thema Dinge aus Philosophie und Kunstgeschichte beigesteuert.

Öffnungszeiten des Künstlerhauses sind: Donnerstag bis Sonntag von 16 bis 19 Uhr.

Schnittkanten und Leerstellen

"Die Treppe" ist eine Arbeit von Katja Pfeiffer.
„Die Treppe“ ist eine Arbeit von Katja Pfeiffer.

Nein, das Dortmunder Künstlerhaus verwandelt sich nicht in einen Friseurladen. Die Ausstellung „cut & go“ präsentiert nicht die schönsten Künstlerfrisuren, sondern es geht um den Prozess des Trennens und Zerschneidens. Was bleibt übrig? Wie sieht es an den Schnittkanten aus? Sieben Künstlerinnen und Künstler haben sich darüber Gedanken gemacht. Zu sehen ist diese Ausstellung bis zum 15. September 2016.

Petra Johanna Barfs kommt aus Emden und beschäftigt sich mit maritimen Themen. In ihren Arbeiten teilt sie ein Bild, das sie aus Bildbänden entnimmt und reißt es entzwei. Während der obere Teil das Originalbild ist, besteht der zweite Teil aus der umgedrehten Fotokopie des ersten Bildes.

Wie sieht unser Bild der Natur aus, fragt sich Regula Dettwiler. In der Serie „Herbarium No. 1 – Drawn from Matisse“ werden die einzelnen herbarisierten Blätter so bearbeitet, als wenn sie aus den Arbeiten von Matisse stammen.

Substraktiv arbeitet Andrea Pesendorfer, denn sie fügt nichts hinzu, sondern nimmt weg. Statt eine Leinwand zu bemalen, entfernt sie die Fäden. Somit bekommt die Arbeit durch die Schwerkraft und leichte Luftbewegungen einen zarten, fragilen Charakter. Zudem verwandeln sie sich aus ihrem zweidimensionalen Zustand in eine skulpturale Wesenheit.

Katja Pfeiffer ist fasziniert von modernen Ruinen. Dabei hat sie aber nicht den oft morbiden Charme der Innenräume im Sinn, sondern die Provisorien, mit denen die Außenbereiche vor dem Zusammenstoß gesichert werden. Wie Zahnspangen sehen diese Befestigungen manchmal aus, die die Aufgabe haben, die Mauern nicht einstürzen zu lassen. Dieses Fragmentarische wird in der Installation „Treppe“ besonders schön zum Ausdruck gebracht.

Moderne Schnittmuster scheint Hansjörg Schneider zu produzieren, doch auf den zweiten Blick drehen sich die Motive seiner Werkreihe „Global Ground“ um Ausschnitte urbaner Infrastruktur in globalen Metropolen. Der Gegensatz zwischen glatten und grob faserigen Flächen erzeugt ein Relief. Eingearbeitete Pigmente verstärken den Eindruck von Wasser, Land oder Erde.

Holger Stark nutzt den vorhandenen Raum im Künstlerhaus. Seine Arbeit „2/3 Zoll“ referenziert an die unterschiedlichen Deckenhöhen in der ehemaligen Waschkaue.

Noch weiter geht Ella Ziegler. Sie hat kein Atelier, sondern begreift den offenen Raum als ihren künstlerischen Arbeitsplatz. Sie schafft dennoch ein bemerkenswertes narratives Potential. Dies ist zum Beispiel in ihrer Arbeit „Reisertausch“gut zu sehen. Dabei geht es um den Austausch von Reisern – Zweigen, die zur Baumveredlung benutzt werden – zwischen Tschechien und Deutschland.

Spieglein, Spieglein …

Heike Kabisch", "If you go Bold, I go Bolder", 2014
Heike Kabisch“, „If you go Bold, I go Bolder“, 2014

Nein, die Ausstellung „Mirrors“, die seit dem 09. April 2016 im Künstlerhaus zu sehen ist, beschäftigt sich nicht mit Märchen. Die elf Künstlerinnen und Künstler beschäftigen sich mit den unterschiedlichen Facetten, die Spiegel und Reflexionen mit sich bringen. Die Ausstellung ist bis zum 08. Mai 2016 zu sehen und wurde von Adriane Wachholz kuratiert.

Zu Reflexionen gehört Licht. Das Licht ist ein wesentlicher Bestandteil der Skulptur „-scape“ von Dorothea Nold. Ihre Turmmodule aus Spanholzplatten besitzen winzige Schilze durch die das Licht einfällt. So verändert das Licht je nach Stand der Sonne die Skulptur. Zusätzlich wirkt das spröde, matte Material roh im Gegensatz zu den speigelnden Hochglanzflächen.

Kitsch as Kitsch can – so könnte man die Arbeiten „Detox“ von Katja Tönnissen beschreiben. Ihre Lampen scheinen ihre Struktur zu verändern und wirken organisch wie eine sich öffnende Auster, die statt einer Perle eine Glühbirne besitzt. Mit starken Rottönen und Echtgold wirken die Lampen „overkitsched“.

Heike Kabisch zeigt mit „If you go Bold, I go Bolder“ ein Objekt, das auf den ersten Blick anmutig aussieht. Zwei kleine Figuren schauen sich vor einem blauen Kreis an. Ist es eine Art Sonnenuntergang oder droht eine Katastrophe? Diese Ungewissheit macht den Reit dieses Objektes aus.

Ein zerbrechliches Gleichgewicht ist die Arbeit „Tagundnachtgleiche“ von Gereon Krebber. An einer Aluminumstange hängt ein ovaler Spiegel und als Gegengewicht fungieren Gehwegplatten und ein Bronzeguss. Durch einen Anstoß kommt alles in Bewegung. Alles dreht sich um um die eigene Achse und auf eigenen Bahnen, aber ist auch gleichzeitig in Abhängigkeit mit den anderen Objekten.

Die Arbeiten von Thomas Musehold sind Fundstücke, er einerseits als Anschauungsmaterial andererseits an Anschauungsmaterial nutzt. Die Objekte werden durch Zeichnungen, Abformung oder chemische Prozesse bearbeitet. Daraus entstehen Objekte, die an Wohnungseinrichtungen aus den 50er Jahre erinnern oder tatsächlich der Natur entstammen können wie beispielsweise an Tannenzapfen.

Ein Spiegel, der mit Stoff bezogen wurde, steht im Mittelpunkt von Timo Kubes „United White Cloth“. Denn dadurch reflektiert der Spiegel nur sehr schwach den Raum, trotzdem bleibt eine Ahnung der Räumlichkeit erhalten. Somit bildet das Gewebe eine Art Schnittstelle zwischen dem bildlich Vorstellbaren und dem Tatsächlichen.

Folgende Künstlerinnen und Künstler sind zu sehen: Sophie Erlund, Philipp Fürhofer, Anton Ginzburg, Heike Kabisch, Gereon Krebber, Timo Kube, Claudia Mann, Thomas Musehold, Dorothea Nold, Linda Sanchez und Katja Tönnissen.

Öffnungszeiten des Künstlerhauses Dortmund: Donnerstag bis Sonntag von 16 bis 19 Uhr.

Eine kurzweilige Videoausstellung

Bis zum 27. März 2016 zeigt das Künstlerhaus am Sunderweg 1 die Ausstellung „keine Zeit“. 19 Künstlerinnen und Künstler zeigen Videoarbeiten, die in der Regel drei Minuten nicht überschreiten. Kurzweilige, surreale, schrille und ruhige Arbeiten sind bunt gemischt.

Die schrillste Arbeit der Ausstellung stammt ohne Zweifel von Heidi Hörsturz. Ihr Video „Sex Trashart Attacks! Cybercat Maturbation! Unicorn deconstruction!“ vereint Noise Musik mit audiovisullen Gehirnattacken. Eine grelle Kombination aus Puppen und Sexbilder, wild ineinanderkopiert.

Im gleichen Raum ist das ruhige, fast meditative „Trainstation“ von Jungwoon Kim. Schwankende und unstete Räume verändern sich durch den Wind. Architektonische Elemente werden zu irrationalen und absurden Formen.

Ruhig ist ebenfalls die Arbeit von Stefan Hurtig. Sein Video „Challenge“ setzt sich mit Heidi Klum auseinander. Ihr Satz „Leider kein Foto“ wird als Loop gespielt, während von Klum nur die roten Lippen auf schwarzem Grund zu sehen ist, ähnlich wie beim Anfang der „Rocky Horror Picture Show“.

Unterschrift und Fotografie haben eine Art von magischer Beweiskraft. Die Arbeit von Johannes Gramm „Failed Marian apparition“ ist ein gescheiterter Porträtversuch von Maria in einer Kirche. Doch sie taucht nicht auf. Eine Besonderheit: Der Film wird in einer Kiste gezeigt.

Steffi Linder beschäftigt sich mit dem vergeblichen menschlichen Bemühens. Das Video „Happy in bits“ zeigt eine Frau in vergeblichen Bemühen verschiedene Dinge zu tun. Beispielsweise ein Blatt Papier durch Pusten an einer Wand zu halten.

Nicht ohne Humor ist auch der Beitrag von Barbara Dévény „Steh auf und geh“. Hier erzählen ein Mann und eine Frau über ihren letzten Tag in ihrer Beziehung. Soviel sei verraten: Die Sichtweise beider Protagonisten unterscheidet sich fulminant voneinander.

Kurator der Ausstellung ist Cornelius Grau. Die Ausschreibung war bewusst allgemein gehalten, nur die Zeitvorgabe war vorgegeben. Zur Raumaufteilung sagte Grau: „Der Sound ist ein Kriterium, denn die meisten Projektionen laufen laut.“

Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler: Ankabuta, Sven Bergelt, Barbara Dévény, Karin Felbermayr, Jeanne Fredac, Johannes Gramm, Simone Haeckel, Heidi Hörsturz, Stefan Hurtig, Jungwoon Kim, Timo Klos, Karoline Kreißl, Patrik Leppert, Steffi Lindner, Anna May, Hannes Nienhüser, Sara Pfrommer, Anja Sijben und Anne-Theresa Wittmann

Die Öffnungszeiten des Künstlerhauses sind Donnerstag bis Sonntag von 16 bis 19 Uhr

Infos unter www.kh-do.de

Verflechtungen

Die Schreibmaschinenzeichnung  2015TLV02 von Denise Winter (2015, Tinte, Papier)
Eine Schreibmaschinenzeichnung von Denise Winter (2015, Tinte, Papier)

Wenn Künstlerinnen und Künstler für eine gewisse Zeit an einen anderen Ort gehen, so nennt man dies „artists in residence“. Was passiert mit ihrer Kunst? Gibt es neue Erfahrungen, die integriert werden? Oder hat man daran gearbeitet, seine Kusnt zu vervollkommnen? Die Ausstellung „Echoes – Residences revisted“, die bis zum 17. Januar 2016 im Künstlerhaus Dortmund stattfindet, setzt den Schwerpuntk auf den Austausch mit dem Salzamt Linz in Österreich.

Patrick Borchers präsentiert unter anderem eine dokumentarische Arbeit über den Künstler Hubert Ebenberger, der im Salzamt Linz sein Atelier hat. Darüber hinaus zeigt er die multimediale Wandinstallation „außer der reihe“, die sich per Zeichnung und Videoinstallation mit den Themen Flüchtlinge und Rechtsextremismus auseinandersetzt.

Wie eine Art Spinnennetz wirkt die Arbeit „Weiche Knie“ von Marita Bullmann. Sie kombiniert Strumpfhosen mit Eiern. Beide haben eine schützende Funktion. Die Eierschale schützt das Innere, die Strümpfe die Beine der Trägerin. Zugleich sind beide Materialien aber auch empfindlich. Diese Fragilität macht den Reit des Kunstwerkes aus.

Etta Gerdes zeigt eine Arbeit von 2002 mit dem Namen „Blaupause“. Hier werden alte Hochofen-Einzelteile von Phoenix-West wie in einem Baumarkt-Prospekt zum Verkauf angeboten. Selbst der blaue Himmel über dem stillgelegten Gelände ist gegen den entsprechenden Preis zu haben. Das Objekt erschien in einer Auflage von 97.000 in einer Dortmunder Tageszeitung als Beilage.

Im Keller ist die Rauminstallation „Not a burning floor“ von Thomas Kluckner zu sehen. Wie der Titel schon sagt, handelt es sich hierbei um eine Simulation eines Feuers, der durch einen orange-gelb beleuchteten Nebel erzeugt wird.

Eine malerische Arbeit zeigt Kristyna Krabatschová. Ihre düster wirkenden Tuschezeichnungen entstehen aus Erinnerungen und Atmosphären im Moment der Verwandlung.

Was ist Leben? Eine Frage, über die es verschiedene Definitionen gibt. Sie präsentiert verschiedene Defintionen wie „Selbstorganisation“ oder „Belebt“ in verschiedenen Dias.

Buchstaben werden mit einer Schreibmaschine über Kanten und Brüche getippt. Damit entstehen Arbeiten, die einerseits einen literarischen Aspekt besitzen, aber durch ihre dreidimensionale Form auch eine geometrische oder architektonische Seite haben. Quasi Ecken und Kanten. So könnte man die Arbeiten von Denise Winter charakterisieren.

Beteiligte KünstlerInnen und Künstler:

Elisa Andessner, Patrick Borchers, Marita Bullmann. Hubert Ebenberger. Etta Gerdes. Philippe Gerlach. Kristyna Krabatschová. Thomas Kluckner. Kristina Kornmüller. Kurt Lackner, Haruko Maeda, Martin Music, Nina Nowak, Dirk Pleyer, Rona Rangsch, Jens Sundheim, UNIT (Penny Whitehead und Daniel Simpkins), Adriane Wachholz und Denise Winter

Künstlerhaus Dortmund, Sunderweg 1

Öffnungszeiten der Ausstellung Do – So 16 – 19 Uhr

 

Kunst als Energieform

Elisabeth Heil mit ihrem Automaten "XXL".
Elisabeth Heil mit ihrem Automaten „XXL“.

Fest – flüssig – gasförmig. Diese drei Aggregatzustände existieren. Doch dazwischen gibt es einen Schwebezustand, ein Schwanken zwischen Körper und Raum und der Punkt des Wechsels in einen anderen Zustand. Sechs Künstlerinnen und Künstler präsentieren fünf unterschiedliche Positionen in der Ausstellung „Aggregatzustand. Fest, flüssig, gasförmig. Kunst als Ladungsträger“ vom 24. Oktober bis 22. November 2015 im Künstlerhaus Dortmund. Kuratiert wird die Ausstellung von Laura Eschweiler und Maria Gerdwilker.

„Es ist keine thematische Ausstellung“, so Laura Eschweiler. „Es ist auch für kein bestimmtes Medium gedacht. Es finden sich hier Malerei, Skulptur und Performance.“

Becker Schmitz hat ein außergewöhnliches Objekt geschaffen. Denn es geht über zwei Räume. Denkt der Betrachter im ersten Raum noch, es ist nur ein „müder Sack“ zu sehen, ist im anderen Raum alles voller sperriger Module. Herrscht im einen Raum die Passivität, geht es im anderen Raum aktiv zu. Schmitz baut mit einfachen Mitteln dynamische Strukturen. (www.beckerschmitz.com)

Gleich zwei Arbeiten zeigt Elisabeth Heil. Ihr Automat „XXL“ soll eine Art Exoskelett des Besuchers dienen, der diese Maschine betritt. Denn er ist von allen Seiten zu sehen, wenn auch nur ein wenig. Der Besucher kann verschiedene Knöpfe bedienen und erhält eine Botschaft, die ein wenig an Glückskekszettelchen erinnert.

Zur Eröffnung am 23. Oktober um 20 Uhr fordert Heil die Besucher eine halbe Stunde lang zum Kräftemessen ein. Das Ergebnis wird nicht nur per Video aufgezeichnet, sondern die Leistung auch aufgeschrieben und evaluiert.

Idyllisch sieht die Arbeit von Fabian Nehm aus. Ein kleines Häuschen, ein Baum und Wege. Während der Ausstellungseröffnung soll auch noch etwas im Haus passieren. Alltäglich Dinge werden vom Künstler analysiert und nachgeahmt. (www.fabian-nehm.de)

Eine mehr dokumentarische Funktion nehmen die beiden Niederländer Onno Dirker und Christian van der Kooy. Ihr Film handelt vom Feuerwerk zur Eröffnung eines neuen Theaters in Den Haag. Das Tagesfeuerwerk zog etwa 500-600 Zuschauer an und kostete 25.000 €. Mit zehn Kameras haben sie die Vorbereitungen und das Feuerwerk genau analysiert. Daneben sind Überreste vom Feuerwerk in der Ausstellung zu sehen. Den beiden Künstlern wollen in ihrer Arbeit die Nutzung und Gestaltung des öffentlichen Raums untersuchen. (www.dirker.nl / www.christianvanderkooy.com)

Auf den ersten Blick scheinen die Bilder von Fee Kleiß florale Elemente zu zeigen, doch sieht man genauer hin, ist es eine fiktive Botanik, diese Pflanzen können hier nicht wachsen. Es sind Rohre mit verschnürten und verklammerten Blättern. Kleiß fragt sich: Wie könnten Pflanzen aussehen, die auf fremden Planeten wachsen. (www.feekleiss.de)

Die Öffnungszeiten des Künstlerhauses (Sunderweg 1) sind: Donnerstag bis Sonntag von 16 bis 19 Uhr. Am 22. November findet um 16 Uhr eine Kuratorenführung statt.