Schlagwort-Archive: Fletch Bizzel

Das Dschungelbuch, ein aus dem Ruder gelaufener Workshop, der nun auf die Bühne kommt …

Kein Schockmoment oder -momente. Ein Jungendworkshop, gegen Coronapandemie veranstalteten die Kulturbrigaden für Kinder und Jugendliche einen Workshop aus dem sich geradezu natürlich das neue und am 18. November im Fletch Bizzel uraufgeführte Schauspiel Das Dschungelbuch, entwickelte …

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Hosenrolle – Mit Pseudonym oder ohne

Früher war es für eine Autorin absolut notwendig, ein männliches Pseudonym zu haben, um überhaupt veröffentlicht zu werden.  Doch ist das heute immer noch so? Was bedeutet das? Das Kollektiv Sepidar Theater versucht in seinem Stück „Hosenrolle“ die Frage auszugreifen: Soll die Autorin als weibliche Figur präsent sein, sich hinter einem männlichen Namen verstecken oder dieses Mittel sogar als Ermächtigung sehen? Die Performance hatte am 28.Oktober 2022 Premiere.

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Hosenrolle – Das Weibliche zwischen Selbst- und Fremdbestimmung

Eine Frau steht vor einer entscheidenden Frage: Soll sie ihr Buch unter ihrem Namen veröffentlichen oder unter einem Pseudonym. Männlich? Weiblich? Was würde es bedeuten? Verschwindet dadurch das Weibliche oder ist das ein emanzipatorischer Akt. Dieser Frage geht das Theaterkollektiv „Sepidar“ im Fletch Bizzel unter dem Titel „Hosenrolle“ nach. Premiere ist am 28. Oktober 2022.

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Moderne Antigone im Fletch Bizzel

Das Künstler*innenkollektiv „HER.STORY“ präsentiert am 30. September und am 01. Oktober 2022 das Stück „Antigone am Strand“. Das Stück basiert einerseits auf den antiken Text von Sophokles, zum anderen auf „Antigone – ein Requiem“ von Thomas Köck sowie Texten von Geflüchteten. Ars tremonia war auf dem Pressegespräch.

Das Kernelement des antiken Stoffes ist, dass Kreon, der Tyrann von Theben, verbietet die Beerdigung seines Neffen Polyneikes, der gegen die eigene Stadt Krieg geführt hat. Antigone, die Schwester von Polyneikos und Kreons Schwiegertochter in spe, widersetzt sich dem Verbot und wird lebendig eingemauert.

Thomas Köck aktualisierte das Stück im Hinblick auf die Flüchtlingswellen über dem Mittelmeer. Bei Köck werden am Strand zahllose Leichen angespült. „Was geht das uns an“, fragt der Chor. Aber Antigone lassen die Toten nicht kalt und stellt sich gegen Kreon.

Auch in der Produktion „Antigone am Strand“ ist die Titelheldin die starke Figur und bietet Kreon die Stirn. Ebenso wie ihre Schwester Ismene, die versucht, liberal und diplomatisch zu bleiben. Kreon wird in dem Stück nicht als antiker Herrscher dargestellt, sondern wie ein moderner, neoliberaler Machtmensch.

Auch wenn das Stück sich um die Bestattung von Toten handelt, geht es auch um die Schönheit des (Über-)Lebens, denn Texte von Geflüchteten, die über die Balkanroute gekommen sind, sind miteingeflossen.

Jasmina Musić spielt die Antigone, Toni Gojanović den Kreon. Der Videokünstler Timo Vogt wird den Chor auf die Bühne bringen.

Gefördert wird „Antigone am Strand“ unter anderem vom Forum Darstellende Künste.

Premiere ist am 30. September 2022 um 20 Uhr, die zweite Vorstellung am 01. Oktober 2022, ebenfalls um 20 Uhr.

Karten unter www.fletch-bizzel.de

Wäre Frauenpower die Lösung? – Lysis-Structure im Fletch Bizzel

Wäre das nicht eine schöne Vorstellung? 1914 hätten sich die Frauen in Deutschland, Russland, Frankreich, England, Österreich-Ungarn ihren Männern verweigert und hätten den Ersten Weltkrieg verhindert. So wie in der Komödie „Lysistrata“ von Aristophanes.

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Lysis-Structure ein Stück, zwei Sprachen, zwei Orte

Am 02. September 2022 hat mit Lysis-Structure ein besonderes Stück Premiere im Fletch Bizzel. Denn in Dortmund und in Batman (Südosten der Türkei) wird das Stück gleichzeitig zu sehen sein. Zwei Sprachen (deutsch und kurdisch) sowie zwei Schauspielerinnen (Melanie Lüninghöner in Dortmund und Pelda Bal in Batman) treten gemeinsam in Beziehung. Die Premiere ist um 20 Uhr.

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Zwei Männer und die Midlife-Crises

Zu Gast im Theater Fletch Bizzel in Dortmund waren am 01.05.2022 die beiden Komiker Guido Fischer und Björn Jung mit ihrem Programm „Innen zwanzig, außen ranzig“. Wie der Titel schon vermuten lässt, geht es hier um eine humorvoll-augenzwinkernde Auseinandersetzung mit den Problemen des Älterwerdens, der Midlife-Crises in diesem Fall von zwei Männern, welche im Comedy-Genre arbeiten.

Beide sind äußerlich unterschiedlichen Typen, die sich aber wunderbar ergänzen und sich die komödiantischen Bälle geschickt hin und her werfen.

Ob die Frischhaltefolie gegen die Midlife-Crises hilft? Björn Jung (links) und Guido Fischer stellten sich im Fletch Bizzel dieser Problematik. (Foto: © Fletch Bizzel)
Ob die Frischhaltefolie gegen die Midlife-Crises hilft? Björn Jung (links) und Guido Fischer stellten sich im Fletch Bizzel dieser Problematik. (Foto: © Fletch Bizzel)

Guido Fischer, der smarte sportliche, Björn Jung eher der „Normalo“ mit Glatze und Haaren, die an den unmöglichsten Stellen wachsen.

Deren Ego will natürlich immer noch vom Publikum geschmeichelt werden. Groupies, teure Hotels für ihre Auftritte, das wird von ihnen erwartet. Das Publikum wird gleich zu Beginn angesprochen und in das Geschehen einbezogen.

Eine gute Portion Standup-Comedy ist mit dabei. Die Komiker reagieren schnell (und dankbar) auf jede Reaktion im Raum.

Als Björn sich zunächst nicht traut, seine Flamme bei „Elite-Partner“ ganz analog anzurufen, stellt sich Guido als „Übungsobjekt“ mit verstellter Frauenstimme zur Verfügung. Dieser wiederum bekommt von seinem Comedy-Freund Tipps, wie seine Ehe wieder aufgefrischt werden könnte. Der Abend bleibt nicht frei von schlüpfrigen Zweideutigkeiten und direkten Anspielungen.

Die Frotzeleien der Protagonisten gehen bis zu einem ernsten Thema wie „Sterben“ und wo und wie man beerdigt werden möchte.

Besonders witzig wird es zum Ende hin, als die Künstler den Zuschauer*innen vorführen, wie ihre Auftritte in etwa dreißig Jahre aussehen würden.

Die einzigartige Mischung aus Theater, Comedy, starke Körpersprache und zum Schluss noch Gesang war unterhaltsam.

Freunde des gehobenen politischen Kabaretts sind hier vielleicht nicht so gut aufgehoben.