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Wie lassen wir uns täuschen? – TÄUSCHEND ECHT:ECHT TÄUSCHEND

Was ist echt und was ist nur vorgespielt? In der virtuellen Welt treffen wir auf Personen, von denen wir nicht wissen, ob sie das sind, was sie behaupten zu sein. Das Künstler:innen-Kollektiv Mia ter Horst, Joshua Martin und Tim Semrau hat sich in seinen Fotografien und Filmen mit der Fragilität der Wahrnehmung beschäftigt. Am 18. Juni 2022 ist die Finissage seiner Ausstellung in .dott.werk, Düsseldorfer Straße 18, ein. Zu sehen sind Film- und Fotoinstallationen.

Bild vom Kollektiv Mia ter Horst, Joshua Martin und Tim Semrau für die Ausstellung "Täuschend Echt:Echt Täuschend.
Bild vom Kollektiv Mia ter Horst, Joshua Martin und Tim Semrau für die Ausstellung „Täuschend Echt:Echt Täuschend.

Die gezeigten Bilder sind spannend aufgebaut. Die haben eine sehr starke architektonische oder zumindest geometrische Komponente. Dann ist oft eine Person in einer ungewöhnlichen Perspektive zu sehen. „Das ist sicher gephotoshopped“ werden manche Besucher*innen denken, dennoch bleibt es unklar. Ist es die ungewöhnliche Perspektive, die die Bildkomposition unwirklich erscheinen lässt? Das Multi-Media-Projekt „TÄUSCHEND ECHT:ECHT TÄUSCHEND“ zeigt unter Berücksichtigung dieser Fragen „Fotocollagen“ aus der realen Welt. Welche der Fotografien sind digital zusammengesetzt? Welche Motive bilden tatsächlich 1:1 das ab, was den Künstler:innen vor die Linse kam?

Am Samstag noch von 12 bis 20 Uhr im .dott.werk, Düsseldorfer Straße 18, 44143 Dortmund zu sehen.

Ein Abend im Design-Möbelhaus

Andere Zeiten verlangen andere Herangehensweisen. So wie bei der Tanz-Theater-Video-Performance des Kollektivs „wichtigemenschen“, die vor dem Schaufenster des dott.werks ihr Stück „Wie willst du leben“ am 26.02.22 um 18 Uhr präsentierten.

Der Raum hinter dem Schaufenster des dott.werks verwandelte sich der Raum zunächst in ein exklusives Möbelgeschäft. Teure „Design“Möbel wie der Hocker „Kayna Wills“ für 3.423,55 € standen im Hintergrund.

Das Ensemble von "wichtigemenschen" (Foto: © Birgit Götz)
Das Ensemble von „wichtigemenschen“ (Foto: © Birgit Götz)

Die Performance hatte zum Ziel zwischenmenschliche Beziehungen zu thematisieren, die sich durch die Pandemie verändert hatte. Digitalität ist zugleich eine Einschränkung wie auch eine Bereicherung. Neue Formate fordern heraus, andere Wege zu finden, um Beziehungen zu Menschen aufzubauen und zu vertiefen.

Sehr humorvoll wurde ein Sessel in „Shabby shick“ vorgestellt. Es gab Gesangsnummern und Tanzchoreografien vor dem Schaufenster zu bestaunen, glücklicherweise gab es für die Zuschauenden warme Getränke.

Darsteller: Antonio Di Nauta, Anna Schroer, Celine Becker, Katharina Kelm, Katharina Roth, Laura Gebauer, Maike Landmann, Mathis Pollmann, Neo Dokka, Sina Rumpke

Team: Birgit Götz, Cordula Hein, Sören Meffert, Frithjof Richard, Nilüfer Kemper

„Ist das Ruhr oder kann das weg?“ jetzt online zu sehen

Krüger und Kemper präsentieren Kunst-Film über Heimatgefühle

Zwei Urgesteine der Dortmunder Theaterszene, Hans-Peter Krüger und Thomas Kemper, präsentieren im .dott.werk, Düsseldorfer Str. 18 in Dortmund, ihren Kurzfilm „Ist das Ruhr oder kann das weg?“ Mittlerweile ist der Film auch auf der Internetseite vom .dott.werk zu sehen https://www.dott-netzwerk.de/dott-werk/profile/ist-das-ruhr-oder-kann-das-weg oder auf Vimeo: https://vimeo.com/674535963

Zum Film sagt Hans-Peter „Fips“ Krüger: „Frei nach Kafka ist die Heimat ein Mütterchen, das Krallen hat. Eine Sehnsucht, der wir glücklich entflohen sind und die wir uns doch immer wieder herbeiwünschen. Eine Erinnerung, die wir lieben und hassen, Heimat ist eine fiktive Absurdität, eine absurde Fiktion, eine Inszenierung des Wünschenswerten. Im Ruhrgebiet ist Heimat Abschiedsschmerz und Willkommenskultur, eine Herzensangelegenheit.“ Oder vielleicht nur im Suff zu ertragen.

Kunstsinnige Diskussion über das (R)uhrgebiet: Hans-Peter Krüger (links) und Thomas Kemper . Film-Stills (© Mario Simon)
Kunstsinnige Diskussion über das (R)uhrgebiet: Hans-Peter Krüger (links) und Thomas Kemper . Film-Stills (© Mario Simon)

Der Text von Hans-Peter Krüger, vielen Dortmunder:innen bekannt als langjähriger Protagonist des Geierabends, spielt mit Worten, Klischees und Gefühlen. Im gekonnten Schlagabtausch mit Krüger entfaltet Thomas Kemper seine komplette Bandbreite an tiefsinniger und komischer Darstellungskunst, die er bereits in zahlreichen freien Produktionen unter anderem am Theater im Depot oder bei artscenico unter Beweis gestellt hat.

Das Ganze hat Mario Simon, an der Akademie für Theater und Digitalität verantwortlich für audio-visuelle Medientechnik und Audio-Video-Produktion, in eine phantastisch-ästhetische Klang- und Bildwelt eingebettet. Da wird Ruhrwald wieder Urwald, da erklingt ein leiser Ruhrschrei hinaus in den Wahn der Welt.

Der .dott.salon ist der neue Treffpunkt im Kaiserviertel für Kulturinteressierte, Anwohner:innen aus dem Viertel und Akteur:innen der freien Szene. Freitags steht die Tür im .dott-werk ab 15 Uhr offen, Neugierige sind stets willkommen. Immer wieder geben Künstler:innen Einblicke in ihre aktuellen Projekte.