Einen Zungenbrecher als Ausstellungstitel. „Zwitschern zwischen Zwischenräumen“ lädt vom 07. Juni bis zum 06. Juli ins Künstlerhaus Dortmund ein. Studenten und Alumni der Fachklasse von Prof. Monika Brandmeier aus Dresden präsentieren Arbeiten zum Thema „Grenzlinien“ über politische Sphären hinaus.
Eine kleine Auswahl der Arbeiten:
Grenzen sind fragil, nicht nur im politischen Sinn. Fabian Glass hat diese Fragilität auf die Spitze getrieben und in seiner Arbeit „Spannstück“ Holzleisten und ein Gummiband wurden miteinander kombiniert. Noch ist alles stabil, doch irgendwann wird das Gummiband seine Elastizität verlieren und das Gebilde in sich zusammenstürzen.
Anna Erdmann und Marit Wolters schränken die Wahrnehmung des Betrachters ein. In den Werken „fünfundsechzigfünfzig #2“ kann der Betrachter beispielsweise seinen Kopf in eine Art hohle Abzugshaube oder Kamin stecken und feststellen wie sich der Raum verändert.
Olga Grigorjewa visualisiert mit ihrer Skulptur „Plural trägt und es nie vergeht“ ein wenig das Sprichwort von „zwei Seiten einer Medaille“. Eine Seite wölbt sich mit allem was sie hat, während die andere Seite in der Sachlichkeit des Materials verharrt.
Eine unerreichbare Bank präsentiert Andreas Schliebenow in seinem Werk „Wohin“. Eine Bank lädt zum Sitzen ein, doch die Alufolie, die die Bank umgibt, darf nicht betreten werden. Wer also kein sehr guter Weitspringer ist, wird sich nie auf die Bank setzen können. Hier ist die Grenze auch gleichzeitig Barriere.
Kunst und Algorithmen verbindet Konstatin Kunath. Seine Klebebandarbeit basiert auf ein Zufallssystem. Erst werden die Regeln vorgegeben und dann wird gestartet. Kunath hat Einfluss auf die Parameter des Systems, aber nicht auf das Ergebnis.
Grenzen der Verständigung erforscht Soojung Kim in ihrem Video „andere Zunge“. Hier lesen Deutsche koreanische Gedichte in der Originalsprache vor, während Muttersprachlerinnen ihnen zuhören, ohne das sie es wissen.
Einen kompletten Raum nimmt die Arbeit von Magnus Sönning ein. Er entwickelte ein Belüftungssystem, dass mittels Ventilatoren und unterschiedlichen Kanalmodulen die Luft innerhalb des Raumes verlagert.
Lisa Pahlke verwandelt eine Skulptur in ein Bild. Mit „Spurensuche“ verarbeitet sie ein Holzmodell, das speziell für das Künstlerhaus entwickelt wurde. Zu einem Bild wieder zusammengefügt, das nur noch Spuren des ursprünglichen Einfalls aufwies.
Mit unsichtbaren Grenzen beschäftigt sich das Video von Maria Schwerdtner „Von Falksovce nach Dubravka“. Obwohl die Dörfer nur drei km voneinander entfernt liegen, gibt es kaum Kontakte untereinander. In einem Dokumentarfilm sollte Schwerdtner mehr über diese „Grenze“ wissen.
Alle Künstlerinnen und Künstler: Julia Boswank, Lisbeth Daecke, Anna Erdmann/Marit Wolters, Fabian Glass, Olga Grigorjewa, Theo Huber, Soojung Kim, Konstatin Kunath, Georg Lisek, Stephanie Meier, Paul Melzer, Lisa Pahlke, Charlotte Perrin, Andreas Schliebenow, Maria Schwerdtner und Magnus Sönning.
Zwitschern zwischen Zwischenräumen
07. Juni bis 06. Juli 2014
Künstlerhaus Dortmund
Sunderweg 1
44147 Dortmund
Öffnungszeiten Donnerstag bis Sonntag 16 bis 19 Uhr