Nutcracker 2.0 – Von der Phantastik zum Ballettmärchen und Retour.

Viele alte und moderne Märchen. Kinder und Jugendgeschichten wurzeln im alltäglichen, die diese Geschichten mit der Fantasiewelt und dem Übernatürlichen verbinden. So auch der Nußknacker. Der Nußknacker ist frühes Beispiel dafür, dass diese Erzählungen so geschrieben sind/wurden, dass sie auch Erwachsene in ihren Bann ziehen und können.

Die Geschichte vom Nussknacker ist ein echter Weihnachtsklassiker und wurde schon auf vielen Bühnen, Filmen und Zeichentrickfilmen dieser Welt erzählt. Mal gut, mal besser, mal naja, mal oh Gott … diese Fusion aus Klassik und elektronischer Musik mit Schauspiel aber ist phantastisch!

In der Version der Dortmunder Philharmoniker hat sich Birgit Eckenweber auf die Erzählung von E.T.A. Hoffmann von 1816 besonnen.

Die junge Klara bekommt am Weihnachtsabend einen Nussknacker geschenkt, der plötzlich in ihrer Fantasie lebendig wird. Im Traum nimmt der Nussknacker, der sich in einen Prinzen verwandelt, das Mädchen mit auf eine fantastische Reise in eine fremde, jedoch auch unheimliche Märchenwelt, die zudem auch brutal sein kann. In dieser Welt sind die Grenzen zwischen hell und dunkel, zwischen Gut und Böse unklar und verschwommen. Wie auch noch die Napoleonischen Kriege in der Erzählung nachhallen. Dieser Stoff hatte Peter Tschaikowsky zu seinem berühmten Ballett angeregt, dessen Musik wir auf eine ganz neue Weise entdecken: voller Groove!

Mit den Dortmunder Philharmonikern sind zwei Musiker aus der Berliner Clubszene, Niels Poensgen und Julius Rülke, ins Boot geholt worden, die die beliebte Nussknacker-Suite von Peter Tschaikowsky mit ihren ganz besonderen Sounds kombinieren. Dabei tragen sie das Stück in das hier und heute.

In der Groove-Symphonie Fassung von Birgit Eckenweber wird die Geschichte des Nußknackers frei nacherzählt und mit den Elektrosounds von Poensgen und Rülke an das Heute herangeführt. Klara ist eine Jugendliche von Heute, der eine Männergestalt gegenübersteht, in der sich drei Charaktere offenbaren: der Dark Lord, wie aus einem Fantasy oder Sciencefiction Roman, der Nußknacker selbst, der verwandelte Prinz und der Erzähler E.T.A. Hoffmann, der seinen Text mit Anspielungen und Zitaten aus der Nußknacker Erzählung spickt.

Während der Aufführung entstanden im Kopf unweigerlich die verschiedensten Bilder aus den unterschiedlichsten Aufführungen und Darbietungen des Nußknackers, die man bisher gesehen hatte, und doch war man sogleich wieder im Heute im Konzerthaus bei der aktuellen Aufführung.

Unterstützt wird die Nacherzählung durch eigene visuelle Effekte, dargestellt durch Irina Usova und Julian Sinclair Jäckel. Dabei kommt eine klassische Geschichte heraus, die nah an der Fantasy steht: Nutcracker goes Twilight!

Das Ende der Geschichte ist offen … War es ein Traum? Was geschah tatsächlich?

Tatsächlich haben uns aber die Dortmund Philharmoniker unter dem Dirigat von Olivia Lee-Gundermann eine phantastische und musikalisch vollendete Traumreise geboten die das Publikum mit Begeisterung aufgenommen hat.

Schauspieler*innen                Irina Usova, Julian Sinclair Jäckel
Live-Elektronik                        Niels Poensgen, Julius Rülke

Dortmunder                           Philharmoniker

Buch und Regie                      Birgit Eckenweber
Dirigat                                    Olivia Lee-Gundermann

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