Ars tremonia

Musikalisches Rom-Porträt der besonderen Art

image_print

Das 2. Philharmonische Konzert in Dortmund führte am 15./16. Oktober 2024 unter dem Titel „Roma aeterna – Ewige Stadt“ musikalisch in die Hauptstadt Italiens. Auf dem Programm im Konzerthaus stand die „Rom-Trilogie“ (entstanden 1916–1928) von Ottorino Respighi (1879–1936). Dem Komponisten gelang damit eindrucksvoll der Nachweis, dass Italiener auch großartige Orchestermusik schreiben können. Die Zuhörenden wurden in die Tiefe der Geschichte Roms entführt, und die Schönheit der italienischen Landschaft wurde spürbar.

Die drei Werke wurden sensibel von den Dortmunder Philharmonikern unter der lebhaften Leitung von Gabriel Feltz (GMD) interpretiert. Die Stücke sind jeweils in vier pausenlos ineinander übergehende Sätze gegliedert, die unterschiedliche Stimmungen und Sujets darstellen.

Der Konzertabend begann mit der Symphonischen Dichtung „Fontane di Roma“ (Brunnen von Rom). Der Weg führte von der geheimnisvollen Morgendämmerung bei der Villa Borghese über den Triton-Brunnen, bei dem die Wasserspiele vor den Augen der Zuhörer lebendig wurden. Weiter ging es zum berühmten Trevi-Brunnen bis in die Abenddämmerung bei den Gärten der Villa Medici.

Generalmusikdirektor Gabriel Feltz dirigierte die Dortmunder Philharmoniker mit voller Kraft. (Foto: (c) Andy Spyra)
Generalmusikdirektor Gabriel Feltz dirigierte die Dortmunder Philharmoniker mit voller Kraft. (Foto: (c) Andy Spyra)

Es folgte der letzte Teil der Trilogie, „Feste Romane“, ein deutlicher Kontrast. Zunächst entführt das Werk in die dramatisch-grausame Zeit der Christenverfolgung, dann in das Pilgerleben des Mittelalters. Die letzten beiden Sätze widmen sich dem modernen Christentum im 20. Jahrhundert. Die musikalische Reise führt von einem Oktoberfest, das der Weinlese gewidmet ist und von Mandolinenklängen begleitet wird, bis zum ausgelassenen Dreikönigsfest auf der Piazza Navona. Diese Abschnitte zeigen die beeindruckende Vielfalt der Musik und die Bildhaftigkeit der Klänge, ebenso wie Respighis grandiose Instrumentation. Eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten auf der Bühne.

Ein Klangfeuerwerk in „Pini di Roma“

Nach der Pause erhellte „Pini di Roma“ die Atmosphäre mit unbeschwert spielenden Kindern in den Pinienhainen der Villa Borghese. Dieser Beginn in der Morgendämmerung gleitet unvermutet in die düsteren Katakomben mit wehmütigen Klängen. Der dritte Satz, eher naturalistisch geprägt, ließ in einer Nacht auf dem Gianicolo zauberhafte Klänge und sogar eingespielte Vogelstimmen erklingen.

Der letzte Satz spielt auf der alten Heerstraße „Via Appia“. Mit dem Einsatz von Buccinen (Naturhörnern) wird der triumphale Einzug römischer Soldaten schmetternd begleitet. Die Musik steigert sich in Dramatik, und ein Gefühl der Bedrohung macht sich breit, bis am Ende nur noch Aggressivität übrig bleibt.

Die Dortmunder Philharmoniker, unter der Leitung des sich körperlich stark einbringenden Gabriel Feltz, konnten erneut ihr Können eindrucksvoll unter Beweis stellen.