Ars tremonia

Musikalische Reise nach Italien: Ein Abend voller Klangfarben

Beim dritten Konzert der Reihe „Wiener Klassik“ drehte sich am 24. Juni 2024 im Dortmunder Konzerthaus alles um die Musik und weniger um Amore, Pizza oder Gelato. Italien, das Land der Sehnsucht in den 1950er und 1960er Jahren der Bundesrepublik, war auch für viele Ruhrgebietsbewohner ein beliebtes Urlaubsziel. Diese Urlaubsstimmung verbreiteten die Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung von Noam Aviel auf vielfältige Weise – zumindest musikalisch.

Der Abend begann mit einem Romantiker: Der erste Satz der Ouvertüre im italienischen Stil in C-Dur von Franz Schubert erklang. Um 1816 kam es zu einer Art Rossini-Welle, und auch Schubert konnte sich der Faszination von Rossinis Musik nicht entziehen und komponierte zwei Ouvertüren im italienischen Stil.

Pianist Dorel Golan, der Solist des Abends, spielte das „Concerto soirée“ für Klavier und Orchester von Nino Rota. Rota ist vor allem durch seine Filmmusik zu „Der Pate“ und „La strada“ bekannt. Seine musikalische Sprache ist melodisch und zugänglich, mit Einflüssen aus Barock, Klassik, Romantik, Jazz und zeitgenössischer Musik. Rota nutzt das Orchester geschickt, um eine Vielzahl von Klangfarben und Texturen zu erzeugen.

Guillaume Connesson entführte uns mit „Night Club“ in eine nächtliche Tanzlokal-Atmosphäre. Dieses kurze Stück schlägt eine Brücke zwischen Popmusik und klassischer Musik, indem es treibende Rhythmen aus Funk und Discomusik mit einer abwechslungsreichen Klanglandschaft verbindet.

Das letzte Stück des Abends, die Sinfonie Nr. 95 von Joseph Haydn, wurde zwar in London komponiert und gehört zu den „Londoner Sinfonien“, bietet jedoch trotz ihrer Moll-Tonart eine schwungvolle und energische Darbietung. Die Verbindung zu Italien mag hier schwerfallen, aber für die musikalische Reise des Abends war es dennoch ein voller Erfolg.

So bot das dritte Konzert der „Wiener Klassik“-Reihe einen abwechslungsreichen und klangvollen Abend, der das Publikum auf eine musikalische Reise von Schubert über Rota bis hin zu Haydn mitnahm.