Musik mit Schlageffekt

Das Konzert für Schlagzeug und Orchester von Tan Dun verlangt von einem Schlagzeuger wirklich alles ab. Eine Aufgabe, die der in Essen geborene Perkussionist Alexej Gerassimez mit Bravour löste. Das 3. Philharmonische Konzert am 08. und 09. November 2022 präsentierte außergewöhnliche Musik und ein sehr bekanntes Werk: Die „Pastorale“ von Beethoven. Am Pult dirigierte John Axelrod die Dortmunder Philharmoniker.

Aber fangen wir mit dem Anfang an. Wer denkt, dass Schlagzeuger nur am Drumset sitzen, der täuscht sich bei Tan Duns Konzert. Den Beginn machten Steine, die naturnahe Klänge schufen, deswegen das Konzert auch „The Tears of Nature“ heißt. Im Verlauf des Konzertes spielte Gerassimez auf Pauken, Tomas, verschiedenen Xylophonen und Klangschalen. Die drei Sätze des Stücks sind jeweils einer Jahreszeit gewidmet und bezieht sich gleichzeitig auf eine Naturkatastrophe. Damit haben die „Tears of Nature“ einen aktuellen Bezug zur Klimakatastrophe gewonnen.

Den Vorsitzenden tanzen lassen die Philharmoniker danach mit dem Werk von John Adams. Ein Foxtrott im Stile der Minimal Music, kurz und humorvoll.

Nach der Pause kehrte das Naturthema wieder in der 6. Sinfonie von Beethoven, die „Pastorale“. Im Gegensatz zu Tan Dun ist hier das Naturempfinden durchweg positiv, auch wenn es im vierten Satz zu Gewitter und Sturm kommt. Hier ist die Musik poetisch-romantisch und das Naturbild ebenso. Aber die Verbindung zu Tan Duns Werk ist klar: Wenn wir mit der Natur nicht sorgsam umgehen, dann werden Katastrophen unausweichlich sein.

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