Ars tremonia

Kunstintegration im Westfälischen Schulmuseum

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Jürgen Mans zeigt seine Werke im Westfälischen Schulmuseum und verbindet seine Kunstwerke mit der dortigen Dauerausstellung.
Jürgen Mans zeigt seine Werke im Westfälischen Schulmuseum und setzt seine seine Kunstwerke mit der dortigen Dauerausstellung in Bezug.

Mit der Ausstellung „Das Schulmuseum – künstlerisch betrachtet“ vom 18. November 2016 bis zum 29. Januar 2017 fügt der Künstler Jürgen Mans (Jahrgang 1959) dem Westfälischen Schulmuseum in Dortmund-Marten eine weitere integrative Ebene hinzu.

Er integriert seine Bilder, Skulpturen und Rauminstallationen in die Dauerausstellung des Schulmuseums zur Schul- und Kindheitsgeschichte des späten Mittelalters, der Zeit Kaiser Wilhelms II. Und der NS-Zeit sowie der aktuellen Sonderausstellung „und Stricken für‘s liebe Vaterland“ (22. März 2015 bis 30. Dezember 2018).

In dem Raum der Sonderausstellung ist auch eine der auffälligsten Installationen zu sehen und akustisch zu hören. Aus einem großen Trichter fließt tropfenweise Wasser auf eine heiße Platte in einer länglichen Vitrine und verpufft als Zeichen der Vergänglichkeit.

Ich möchte mich zu den Dingen die ich in den Räumen vorfinde, künstlerisch äußern“, so Mans.

Besonders die letzten Raum der Dauerausstellung des Museums mit dem Titel „Verführung zur Unfreiheit“ ausgestellten NS-Bücher verursachten Zorn und Übelkeit bei dem Künstler und waren ein wichtiger Impuls für ihn, an diesem Ort auszustellen. Als Nachkriegsgeneration sind ihm die Auswirkungen der Nazizeit noch sehr präsent.

Eindrucksvoll ist eine dem Mahnmal von Karel Niestrath für die Opfer des Nazi-Terrors in der Bittermark nachempfundene, teils offen begehbare Raumskulptur. Dunkle, harte Materialien aus Stein und Metall machen die Gräuel und den Schrecken assoziativ lebendig. „Ich will den ausgestellten Dingen die Realität gegenüber stellen“, erklärte Mans.

Der Künstler kann gut damit leben, dass seine seine oft aus verschiedenen Materialien zusammengesetzten Werke nicht „schrill und plakativ“ im Raum zu erkennen sind. Sie sollen als integrativer Bestandteil den Betrachter zu individuellen Assoziationen anregen.

Rüdiger Wulf, Leiter des Westfälischen Schulmuseums, freut sich über das große Engagement des Künstlers und viele „spannende Fremdkörper“, die geschaffen wurden.

Westfälisches Schulmuseum

An der Wasserburg 1

44379 Dortmund

Öffnungszeiten:

Dienstag-Sonntag 10.00-17.00 Uhr

– In den Sommerferien geschlossen

Information: www.museendortmund.de

schulmuseum@stadtdo.de