Auf der zweiten Etage der uzwei (Zentrum für kulturelle Bildung) im Dortmunder U findet vom 20.09.2024 bis 02.02.2025 ein besonderes interaktives Ausstellungsprojekt statt. Es trägt den Titel „Lost and Found“. Die Ausstellung setzt sich intensiv mit dem Konzept der „Lost Places“ auseinander. Sie zeigt, wie junge Kunstschaffende diese geheimnisvollen Orte künstlerisch interpretieren.
Über ein Jahr hinweg haben neun junge Menschen im Alter von 16 bis 22 Jahren das Thema „Lost Places“ erforscht. Unterstützt wurden sie von den Kuratoren Norman Grotegut und Hans Peters. Dabei haben sie einen kreativen Transformationsprozess durchlaufen. Zahlreiche Expert*innen aus den Bereichen Video-Installationen, VR-Animationen und Szenografie begleiteten sie bei ihrer Auseinandersetzung mit Lost Places.
Es entstanden faszinierende und interaktive Werke. Diese laden oft dazu ein, tiefer in die Welt der Lost Places einzutauchen – auch mit VR-Brille. Von einer Lichtinstallation mit einem Bauzaun über VR-Animationen verwunschener Orte bis hin zu einem Klavier, das vergessene Melodien spielt, wird das Konzept der Lost Places vielfältig dargestellt.
Ein „Lost Place“ ist nicht nur ein verlassener Ort, sondern auch ein Gefühl, eine Erinnerung oder ein altes Foto. Schon beim Betreten der Ausstellung werden die Besuchenden von einem riesigen, künstlichen Brombeerstrauch empfangen. Dieser steht symbolisch für die gemeinschaftliche Arbeit an diesem Projekt, das Lost Places kreativ aufarbeitet.
Künstlerische Interpretationen von Lost Places
Aldelina Lavreentiyev lässt uns in ihrer Ghost Peppers-Projektion am Leben von „Hildemaus“ teilhaben. Diese basiert auf einem vergessenen Poesiealbum. Chantal Hedtkamp interpretiert Lost Places in „Message Behind“. Hier sind hinter verschlossenen Türen Botschaften verborgen, die zu einem vergessenen Kommunikationsort werden.
Sehr berührend ist die Arbeit „Kraft des Andenkens“ von Hayati aus dem Libanon. Auf einem Teppich liegt ein Schutthaufen, aus dem eine weiße Gips-Hand herausragt. Diese Hand steht als Symbol für Hoffnung inmitten der Zerstörung eines Lost Place. An den Wänden hängen Fotografien von Menschen, die einst an diesem verlorenen Ort lebten.
Juri Muzychenko zeigt in seinen Kohlezeichnungen die Folgen des industriellen Strukturwandels für Lost Places. Diese Orte wurden verlassen, und das Leben der Menschen, die dort lebten, hat sich verändert.
Leonie Galbarsch erweckt in „Vergessene Harmonie“ ein altes, vergessenes Klavier zu neuem Leben. Immer wieder spielt es Melodien, die an die verlorenen Klänge eines vergessenen Ortes erinnern.
Interaktive Erlebnisse in verlorenen Welten
In der Videoarbeit „Floating“ von Maryam Kannouj geht es um das Gefühl des Verlorenseins im Alltag. Die Installation lädt dazu ein, in die Welt der Lost Places einzutauchen und für einen Moment innezuhalten.
Die Installation „Ist da was?“ spielt mit der Magie verlassener Orte. Sie fordert die Besuchenden auf, einen Bauzaun zu betreten, der einen Lost Place umgibt. Durch die Absperrung entsteht eine besondere Anziehungskraft, die Neugier weckt.
Metin Bingöl verbindet in „You know me“ Horrorelemente mit der Idee der Lost Places. Mit einer VR-Brille können die Besuchenden in einer verlassenen Badeanstalt umhergehen. Sie müssen nach einem Ausgang suchen. Dieses Erlebnis macht die Faszination von Lost Places intensiv spürbar.
Mika Finn Klöpper lädt mit seiner „Interactive Landscape“ zum Verweilen ein. Auf einer plüschigen Kissenlandschaft können die Besuchenden durch sanften Druck selbst Architektinnen oder Bildhauerinnen ihrer eigenen Lost Places werden.
Eröffnung der Ausstellung: 19.09.2024 um 17:00 Uhr auf der uzwei.
Weitere Informationen erhalten Sie unter uzwei@stadtdo.de oder telefonisch unter 0231/50-23843.