IFFF Tag 6 – Music

Am Abschlusstag des IFFF Dortmund/ Köln 2023 ging mit „Music“ eine lose moderne Adaptation der Ödipus-Tragödie von der Schauspielerin und Regisseurin Angela Schamelec als letzter Wettbewerbsfilm in der Dortmunder Schauburg an den Start.

Die Geschichte führt über Griechenland nach Berlin, von den 1980-iger Jahren bis in die Gegenwart. Jon wächst nach seiner Geburt in Griechenland bei seinen Stiefeltern auf. Diese hatten ihn in einer stürmischen Nacht in den griechischen Bergen gefunden und adoptiert. Als Erwachsener lernt er die Iro kennen. Sie ist Aufseherin des Gefängnisses, in das er wegen eines tragischen Unfalls inhaftiert ist. Sie kümmert sich sehr um ihn und sie kommen nach der Haftzeit zusammen. Jon hatte unwissentlich seinen Vater getötet und sein Augenlicht beginnt langsam zu schwinden Die Musik als Ausdrucksmittel hilft ihm am Ende zu überleben. Jeder schmerzliche Verlust gibt ihm auch etwas zurück und macht sein Leben reicher. Der Film kreist um Geburt, Liebe, Schmerz und Heilung. Was kann aus Schmerz entstehen?

Szene aus "Music" (Foto: (C) IFFF)
Szene aus „Music“ (Foto: (C) IFFF)

Die mit großer Präzision und Intensität inszenierten Bilder werfen Fragen um Beziehungen, Räumen, Verlusten und Erfüllung im Leben auf.

Die Long Takes werden im Film oft bis an die Schmerzgrenze ausgereizt und macht ihn für mich etwas langatmig. Auch die ständigen Bildschnitte irritieren (gewollt?). Zusammenhänge sind für den Zuschauenden so schwerer zu erkennen.

Die Musik ist ein zweites bedeutendes Element des Films. Meist melancholische Barockmusik – von Bach, Monteverdi oder Pergolesi.

Der Darsteller des Jon überzeugt mit einer klaren starken Stimme.

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