Der erste Wettbewerbsbeitrag am 4. Tag des IFFF Dortmund/Köln kam mit „Before, Now & Then“ von der indonesischen Regisseurin Kamila Andini.
Indonesien in den 1960er-Jahren ist er Ort der Handlung. Die Hauptperson im Film ist Nana, deren Mann im West-Java-Krieg verschleppt wurde.
Zuflucht findet sie bei einem Sundanesen, den sie heiratet und mit ihm und vier Kindern in einem großfamiliären Kontext lebt. Sie kümmert sich neben dem Wohlergehen ihres Mannes und Kinder auch um die Gemüse-Plantage.
Das Trauma holt Nana jedoch ein. Doch eine unerwartete Frauenfreundschaft ist ihre Rettung und hilft auf emanzipatorischen Weg. Sie muss am Ende eine schwere Entscheidung treffen.
Dabei steht sie auch als Synonym für Indonesien.
Der Film ist durch opulente Bilder und passender Musikbegleitung geprägt. Nahaufnahmen, die jede Mimik und Geste auffangen, sowie starke Symbolik wurden als Stilmittel genutzt.
Es gibt einige Traum- und Albtraumsequenzen, aber auch Alltagsszenen, die das Klima von Angst und Enge, den herrschenden Traditionen, Angst vor Verfolgung eindrucksvoll visualisieren. Auch die schönen Momente, etwa beim Spielen mit den Kindern am Strand oder die tröstlichen Szenen mit der Freundin fehlen nicht.
Ein ruhiger aber eindringlicher Film mit um Emanzipation und Solidarität.