Verschiedene Geschichten über Europa aus verschiedenen Blickwinkeln. (im Bild: Alexandra Sinelnikova und im Hintergrund Uwe Schmieder). Foto: © Birgit Hupfeld

Ich, Europa – Einladung zum Perspektivwechsel im Schauspiel Dortmund

Zur Zeit macht sich bei uns und vielen benachbarten Ländern eine gewisse „Europa-Müdigkeit“ und kritische Einstellung breit. Zeit, sich einmal mit der Thematik auseinander zu setzen. Mit einer eher unvertrauten Perspektive von außen und Texten von elf Autorinnen und Autoren aus neun Ländern (darunter die Türkei, Kurdistan, Iran, Libanon, Syrien, Afghanistan, Algerien, und Bosnien) soll nun im Schauspiel Dortmund der fiktive Figur Europa Gehör zu verschafft werden.

Was verbindet uns, was trennt uns? Was sind die bedeutenden Wert für Europa?

In der griechischen Mythologie ist Europa schließlich ist die Tochter des phönizischen Königs Agenor, die von Zeus in der Gestalt eines Stiers nach Kreta entführt wurde.

Der Regisseur Marcus Lobbes führt mit der Uraufführung des Stücks „Ich, Europa“ am Samstag, den 13.10.2018 um 19:30 Uhr im Schauspielhaus die Monolog-Splitter von elf Texten aus den verschiedenen Ländern zu einem bildgewaltigen besonderen Panorama zusammen.

Dort kommt die Figur Europa selbst, vermittelt durch elf Schauspieler*innen (fast das ganze Schauspiel-Ensemble) in Monologen von 7 bis 10 Minuten zu Wort.

Keine Angst, es wird keine trockene, sondern lebendige und vielseitige Darstellung geben.

Nahost und Europa, Morgenland und Abendland, sie verbindet eine lange Geschichte und ambivalente Beziehung aus Nähe und Distanz, die sowohl von fruchtbarer Koexistenz wie konfliktreichem Streit geprägt ist.

Das Panorama der Aufführung umfasst zum einen die schon über 1400 Jahre dauernde Liebes- und Leidensgeschichte zwischen dem Morgenland und Abendland, aber auch die Krisen und Fragen der Gegenwart werden scharf unter die Lupe genommen.

Verschiedene Geschichten über Europa aus verschiedenen Blickwinkeln. (im Bild: Alexandra Sinelnikova und im Hintergrund Uwe Schmieder). Foto: © Birgit Hupfeld
Verschiedene Geschichten über Europa aus verschiedenen Blickwinkeln. (im Bild: Alexandra Sinelnikova und im Hintergrund Uwe Schmieder). Foto: © Birgit Hupfeld

Die Texte stammen von unterschiedlichen Menschen wie Schriftsteller, Regisseure, Journalisten und anderen mit einer zumeist gebrochenen Biographie (zum Beispiel Gefängnishaft).

Einer davon wurde zu einem großen Teil von Matthias Seier, dem Dramaturgieassistenten des Hauses entwickelt.

Ein radikal subjektiver Theaterabend zwischen Leidenschaft und Zorn,, der durch seine vielen unterschiedlichen Perspektiven seine eigene Spannung erhält.

Es ist eine Spurensuchen nach einer gemeinsamen Geschichte und Werten, und gibt gleichzeitig einen Einblick in die lebendige Literaturszene des Balkans und der arabischen Welt.

Die zugesandten Texte mussten von den Schauspielern für das Theater gekürzt und bearbeitet werden.

Musikalisch atmosphärisch begleitet wird die an die 90 Minuten dauernde Aufführung wieder einmal von Tommy Finke (Musikalischer Leiter des Schauspiels Dortmund).

Arabische Übertitel sollen das Verständnis auch von hier lebenden geflüchteten Menschen aus diesem Sprachbereich erleichtern.

Für Geflüchtete bietet das Schauspiel Dortmund für alle Vorstellung des Stückes ein Sonderfreikartenkontingent aus Sponsoring-Mitteln an. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Lisa Bunse: lbunse@theaterdo.de

Gefördert von: Auslandsgesellschaft e.V. und der Dr. Schlensker & team Gmbh.

Informationen und Karten unter: 0231/ 50 27 222 oder www.theaterdo.de

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