Ars tremonia

Ein Wochenende in Bildern

Wie kommt eigentlich ein abstraktes Bild zustande? Welche Ideen hat der Maler oder die Malerin bei der Entstehung eines Bildes gehabt? Wenn man Glück hat und der Künstler ist anwesend, kann man interessiert nachfragen. Aber sonst? Muss man auf schlaue Expertisen von Kritikern oder Kunsthistorikern warten. Die Ausstellung „Friday on my mind“ gibt Hilfen. Künstler und Galeriekurator Hartmut F.K. Gloger stellt nicht nur 15 Bilder aus, sondern er zeigt durch Skizzen und Texte, was ihn zu den Werken inspiriert hat. Zu sehen ist die Ausstellung in der Galerie Dieter Fischer im Depot noch bis zum 01. Mai 2015.

Wie fasst ein Künstler die Eindrücke eines bestimmten Wochenendes zusammen? Gloger machte zunächst Skizzen, danach schrieb er ein paar Zeilen und fing dann erst an zu malen. Seine Bilder sind teilweise abstrakt, teilweise lassen sie noch etwas Figuratives erkennen wie beim Bild 2 „Honig“, manchmal sind die Motive auch deutlicher zu erkennen wie bei „Bilanz“, dem dritten Bild. Hier regieren Zahlen. Doch erst mit der Erklärung wird es deutlich, dass Gloger seine Mühen mit der Gewinn- und Verlustrechnung bildnerisch verewigt hat. Manches wie „Cloud Atlas“ wird nur jemand erkennen, der den gleichnamigen Film auch gesehen hat.

Würde man die Bilder aus dem Kontext reißen, das heißt ohne Texterklärung aufhängen, würde es sicherlich für den Betrachter schwieriger sein, die Zusammenhänge auf dem Bild zu erkennen. Ihm bliebe natürlich noch die ästhetische oder die Gefühlsebene.