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Oper im Klassenzimmer

Mit der mobilen Kinderoper „Herr Orpheus geht zur Schule“ von Wiebke Hetmanek möchte die Junge Oper Dortmund den Grundschülern und Kindergartenkindern die Kunst der Oper näher bringen. Ein Klassenzimmer genügt, um die beiden Sänger sowie Klavier und Cello Platz zu geben und es kann los gehen. Die Premiere war am 16. Februar 2016 in der Peter-Vischer-Grundschule.

Es geht sofort dynamisch los: Der Sänger ist als Prof. Musensohn verkleidet und hat eine Unmenge an Bücher über die Oper verstaut. Die Sängerin spielt die Viola Gabelstimme, die ein wenig pragmatischer wirkt. So erfahren die Kinder, dass die Oper eine „gesungene Geschichte“ ist. Anhand von allerlei Requisiten, die die beiden Darsteller in einem Koffer verstaut haben, wird die Geschichte von Orpheus in der Unterwelt erzählt. Dabei gibt es natürlich Kostproben aus Arien verschiedener Komponisten, die sich mit dem Stoff auseinandergesetzt haben.

Doch die Kinder werden auch zum Mitmachen aufgefordert. Als Orpheus in die Unterwelt abtaucht, müssen die Kinder das Klopfen der Skelette simulieren sowie seufzende Seelen und grollende Winde spielen. Am Ende dürfen die Schüler auch entscheiden, wie die Geschichte enden soll: Gut, schlecht oder soll Orpheus sich in sein Schicksal fügen. Bei der Premiere wählten die Kinder die dritte Variante.

Was wird von den Schulen erwartet? Natürlich ein Klassenzimmer, in dem das Stück stattfindet, dann einen Raum zum Umziehen und Verstauen der Sachen. Normalerweise beginnt die Vorstellung um 10 Uhr und dauert etwa 40 Minuten. Im Anschluss kann ein Nachgespräch stattfinden.

Die Vorstellung kostet 180 € pro Klasse. Falls eine Schule Interesse an einer Aufführung hat, kann sie sich bei Heike Buderus melden. Telefon 0231 50 22 413 oder hbuderus@theaterdo.de

Mit Geschick und Witz ans Ziel

Der erste Versuch, den Kapitän Funny Bone zu überlisten, schlägt fehl.  (v.l.n.r.) Boshana Milkov (Isabella), Xiaoka Hu (Lindoro), Maximilian Haschemi (Funny Bone) und Marvin Zobel (Taddeo) Foto ©Anke Sundermeier / Stage Picture GmbH.
Der erste Versuch, den Kapitän Funny Bone zu überlisten, schlägt fehl. (v.l.n.r.) Boshana Milkov (Isabella), Xiaoka Hu (Lindoro), Maximilian Haschemi (Funny Bone) und Marvin Zobel (Taddeo)
Foto ©Anke Sundermeier / Stage Picture GmbH.

Nach dem „Kleinen Barbier“ 2014 brachte die Junge Oper Dortmund mit der Premiere von „Piraten fluchen nicht“(ab 5 Jahren) am 20. September 2015 abermals eine Kinderoper nach einer Vorlage von Gioacchino Rossini auf ihre kleine Bühne. Johann Casimir Eule und Wiebke Hetmanek verlegten die Handlung von Rossinis „Die Italienerin in Algier“ (Uraufführung 1813) unter der Regie von Ronny Jakubaschk kurzerhand auf ein Piratenschiff. Das Piratenthema war wunderbar gewählt, denn am 19. September wird der „Sprich-wie-ein-Pirat-Tag“ gefeiert.

Das Bühnenbild von Vera Koch entführte das junge und jung gebliebene Publikum mit seinem Piratenschiff-Ambiente in eine Welt à la „Fluch der Karibik“. Mit Rutsche, Ausguck mit Piratenflagge, Schifferklavier, Kajüte und drei Öffnungen mit Rettungsringen. Ein Fahrradreifen diente als Steuer und vor der Bühne befanden sich stilisierte Wellen aus Pappe. Auch die Kostüme waren liebevoll ausgesucht. So war Lindoro, der Plankenputzer auf dem Schiff, mit allerlei Putzlappen und Bürsten ausgestattet und der Kapitän trug ein Piratenhut aus einem Nudelsieb. Vielleicht eine Referenz an die „Pastafarianer“, die auch einen starken Piratenbezug haben.

In einem kleinen Orchestergraben befanden sich eine kleine Abordnung der Dortmunder Philharmoniker mit zwei Blasinstrumenten , zwei Streichinstrumenten sowie einem Klavier unter der Leitung von Ingo Martin Stadtmüller. Sie brachten die Musik von Rossini mit viel Gefühl und passend zum Geschehen dar.

Zum Inhalt der Geschichte

Der gefürchtete Piratenkapitän Funny Bone (Maximilian Haschemi) ist zwar Herr der Meere, aber leidet auch seit über 500 Jahren unter einem Fluch. Er muss ständig Fluchen. Er wäre jedoch gerne ein Gentleman, zumal die junge Isabella (Boshana Milkov) zusammen mit ihrem Onkel Taddeo (Marvin Zobel) auf seinem Schiff stranden. Sie suchen Isabellas Verlobten Lindoro (Xiaoke Hu), der als Plankenputzer auf dem Piratenschiff mit Hilfe von Seemann Haly (Hendrik Schörmann), dem Vertrauten von Kapitän Funny Bone, gefangen gehalten wird. Da mit dem Kapitän nicht zu Spaßen ist, müssen die „lausigen Landratten“ schon viel Geschick und List anwenden, um die geplante Piratenhochzeit zu verhindern und den Piratenkapitän von seinem Fluch zu befreien…

Die Sängerin und Die Sänger zeichneten sich neben guten Stimmen durch viel Spaß am Spiel und Humor aus. Schon zu Beginn sorgten Isabella und Taddeo für gute Stimmung, als sie mit einem Schlauchboot quer durch das Publikum sausten. Wie es sich bei einer Kinderoper gehört, wurde das Publikum zum Mitmachen animiert. So sollten sie zum Beispiel dem Onkel Taddeo helfen, seine Prüfung als Kaimakan (Stellvertreter) zu bestehen.

Eine gelungene Premiere, die mit viel Applaus belohnt wurde.

Weitere Termine: Di, 29. September 2015, Mi, 30. September 2015, So, 25. Oktober 2015, Mi, 28. Oktober 2015, Di, 03. November 2015, Mi, 04. November 2015, So, 08. November 2015, So, 15. November 2015, Di, 17. November 2015, Do, 19. November 2015, Di, 24. November 2015, So, 06. Dezember 2015, So, 13. Dezember 2015, Mi, 16. Dezember 2015 und So, 20. Dezember 2015.