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Wunderland – Alice im zauberhaften Operntreff

Wer kennt nicht die Geschichte von Lewis Carolls „Alice im Wunderland“. Bei der Premiere der Familienoper „Wunderland“ verwandelte sich der Operntreff im Dortmunder Opernhaus zu einem zauberhaftes Wunderland.
Unter der Regie von Ilaria Lanzino wurde die märchenhafte Story für die Junge Oper mit einem speziellen Songzyklus (Anna Schreier) und Text von Alexander Jansen bearbeitet.
Anna Schreier konzipierte der Handlung entsprechende eine abwechslungsreiche Klangmusik für Klarinette, Schlagzeug, Akkordeon und Kontrabass. Ein kleine Abteilung der Dortmunder Philharmoniker begleitete die Handlung tatkräftig und effektiv.
Als Sänger und Sängerinnen dabei waren die schon aus „Piraten fluchen nicht“ 2015/2016 in guter Erinnerung Boshana Milkov und Marvin Zobel, sowie die hier durch viele Aufführungen bekannte Sopranistin Julia Amos als Alice.
Der Innenraum war neben den Stühlen im hinteren Bereich mit vielen Kissen ausgestattet, so das die kleinen und großen Zuhörer auch teilweise mitten drin in der Handlung befanden. Diese erstreckte sich über den ganzen Raum.
Beim Spielen mit zwei Freunden bekommt Alice einen Ball an den, fällt hin und der „goldene Nachmittag“ nimmt seinen Lauf. Ihr Stoffhase wird lebendig und läuft weg. Auf der Suche nach ihm beginnt für Alice ein fabelhaftes, fantasievolles Abenteuer. Großes wird klein, und Kleines wird groß. Alles ist plötzlich anders. Antworten, auf die es keine Fragen gibt. Im Wunderland ganz normal.

Das Wunderland verzaubert: Alice beim Hutmacher. (v.l.n.r.) Boshana Milkov, Julia Amos und Marvin Zobel. (Foto: © Theater Dortmund)
Alice beim Hutmacher. (v.l.n.r.) Boshana Milkov, Julia Amos und Marvin Zobel. (Foto: © Theater Dortmund)

Auf ihrer Abenteuerreise begegnen ihr unter anderem ein sprechendes Kaninchen, eine rauchenden Raupe, eine Grinsekatze und ein verrückter Hutmacher. Er verrät ihr:„Unmögliche gelingt nur, wenn man es für möglich befindet“. Kleiner Wermutstropfen: Die Herzkönigin und der Herzkönig fehlten leider.
Mit einfachen Mitteln und verschiedensten Accessoires wurde eine zauberhafte Atmosphäre erzeugt. Die drei SängerInnen überzeugten nicht nur mit ihren Stimmen, sondern legten auch eine enorme Spielfreude an den Tag. Ein Motto von „Wunderland“ lautete: „Bei Gefahr wird gesungen.“
Eine Parabel um Macht und Bedeutung der Fantasie, mit Spaß auf die junge Opernbühne gebracht.

Informationen über weiter Aufführungen erhalten Sie unter www.theaterdo.de

Mit Geschick und Witz ans Ziel

Der erste Versuch, den Kapitän Funny Bone zu überlisten, schlägt fehl.  (v.l.n.r.) Boshana Milkov (Isabella), Xiaoka Hu (Lindoro), Maximilian Haschemi (Funny Bone) und Marvin Zobel (Taddeo) Foto ©Anke Sundermeier / Stage Picture GmbH.
Der erste Versuch, den Kapitän Funny Bone zu überlisten, schlägt fehl. (v.l.n.r.) Boshana Milkov (Isabella), Xiaoka Hu (Lindoro), Maximilian Haschemi (Funny Bone) und Marvin Zobel (Taddeo)
Foto ©Anke Sundermeier / Stage Picture GmbH.

Nach dem „Kleinen Barbier“ 2014 brachte die Junge Oper Dortmund mit der Premiere von „Piraten fluchen nicht“(ab 5 Jahren) am 20. September 2015 abermals eine Kinderoper nach einer Vorlage von Gioacchino Rossini auf ihre kleine Bühne. Johann Casimir Eule und Wiebke Hetmanek verlegten die Handlung von Rossinis „Die Italienerin in Algier“ (Uraufführung 1813) unter der Regie von Ronny Jakubaschk kurzerhand auf ein Piratenschiff. Das Piratenthema war wunderbar gewählt, denn am 19. September wird der „Sprich-wie-ein-Pirat-Tag“ gefeiert.

Das Bühnenbild von Vera Koch entführte das junge und jung gebliebene Publikum mit seinem Piratenschiff-Ambiente in eine Welt à la „Fluch der Karibik“. Mit Rutsche, Ausguck mit Piratenflagge, Schifferklavier, Kajüte und drei Öffnungen mit Rettungsringen. Ein Fahrradreifen diente als Steuer und vor der Bühne befanden sich stilisierte Wellen aus Pappe. Auch die Kostüme waren liebevoll ausgesucht. So war Lindoro, der Plankenputzer auf dem Schiff, mit allerlei Putzlappen und Bürsten ausgestattet und der Kapitän trug ein Piratenhut aus einem Nudelsieb. Vielleicht eine Referenz an die „Pastafarianer“, die auch einen starken Piratenbezug haben.

In einem kleinen Orchestergraben befanden sich eine kleine Abordnung der Dortmunder Philharmoniker mit zwei Blasinstrumenten , zwei Streichinstrumenten sowie einem Klavier unter der Leitung von Ingo Martin Stadtmüller. Sie brachten die Musik von Rossini mit viel Gefühl und passend zum Geschehen dar.

Zum Inhalt der Geschichte

Der gefürchtete Piratenkapitän Funny Bone (Maximilian Haschemi) ist zwar Herr der Meere, aber leidet auch seit über 500 Jahren unter einem Fluch. Er muss ständig Fluchen. Er wäre jedoch gerne ein Gentleman, zumal die junge Isabella (Boshana Milkov) zusammen mit ihrem Onkel Taddeo (Marvin Zobel) auf seinem Schiff stranden. Sie suchen Isabellas Verlobten Lindoro (Xiaoke Hu), der als Plankenputzer auf dem Piratenschiff mit Hilfe von Seemann Haly (Hendrik Schörmann), dem Vertrauten von Kapitän Funny Bone, gefangen gehalten wird. Da mit dem Kapitän nicht zu Spaßen ist, müssen die „lausigen Landratten“ schon viel Geschick und List anwenden, um die geplante Piratenhochzeit zu verhindern und den Piratenkapitän von seinem Fluch zu befreien…

Die Sängerin und Die Sänger zeichneten sich neben guten Stimmen durch viel Spaß am Spiel und Humor aus. Schon zu Beginn sorgten Isabella und Taddeo für gute Stimmung, als sie mit einem Schlauchboot quer durch das Publikum sausten. Wie es sich bei einer Kinderoper gehört, wurde das Publikum zum Mitmachen animiert. So sollten sie zum Beispiel dem Onkel Taddeo helfen, seine Prüfung als Kaimakan (Stellvertreter) zu bestehen.

Eine gelungene Premiere, die mit viel Applaus belohnt wurde.

Weitere Termine: Di, 29. September 2015, Mi, 30. September 2015, So, 25. Oktober 2015, Mi, 28. Oktober 2015, Di, 03. November 2015, Mi, 04. November 2015, So, 08. November 2015, So, 15. November 2015, Di, 17. November 2015, Do, 19. November 2015, Di, 24. November 2015, So, 06. Dezember 2015, So, 13. Dezember 2015, Mi, 16. Dezember 2015 und So, 20. Dezember 2015.