Nach langer Zeit, wegen Umbau und Wechsel in der Führungsetage, öffnet das Theater im Depot wieder seine Pforten für die Spielzeit 22/23. ars tremonia sprach mit dem künstlerischen Leiter Jens Heitjohann über das Programm, neue Ideen und was geblieben ist.
Das Theater im Depot war ein wichtiger Spielort für die freie Theaterszene in Dortmund und Umgebung, das wird bleiben, aber die Ausrichtung wird überregionaler und internationaler.
Das zeigt sich zu Beginn, denn die Spielzeiteröffnungspremiere gehört der nordirischen Choreografin Oona Doherty, die am 02.09 und 03.09.22 die mit „Hope Hunt and the Ascension into Lazarus“ einen tänzerischen Parforceritt inszeniert.
Das transnationale Ensemble Labsa zeigt mit „Sorry, ich muss schlafen“ den Schlaf als Akt des Widerstandes, als subversive Aktion. Bei den beiden Abenden im Theater (09.09. und 10.09.22) sind die Besucher*innen herzlich eingeladen, mitzuwirken, Träumen zuzuhören und selbst welche zu erzählen, im “Call Center für Träumer:innen und Nicht-Träumer:innen“ Fragen zu stellen oder beherzt nix zu tun und auch jeder Zeit seine Meinung zu ändern.
Auch das FAVORITEN Festival macht vom 15.09. bis zum 25.09. Halt im Theater im Depot mit verschiedenen Stücken.
Im Oktober dreht sich dann alles um Afrika. Ein Autor aus Brazzaville wird ein klassisches Ein-Personen-Stück aufführen, während Robert Ssempijja dem zeitgenössischen modernen Tanz verbunden ist.
Der November wird zornig. Rolf Dennemann von „artscenico“ präsentiert ein neues Stück, aus Köln kommt Eva-Maria Baumeister und ebenfalls aus Köln kommt Björn Gabriel mit einer neuen Interpretation von Büchners „Lenz“.
Im Dezember übernehmen die Hexen das Kommando. Aus feministischer Sicht beleuchten „Hexpistols“ das Phänomen. Was bleibt: das Weihnachtsmärchen und „Aschenbrödel“.
Der Januar setzt sich weiter mit dem Thema Feminismus aus unterschiedlichen Perspektiven auseinander. Das Sepidar Theater präsentiert ein Stück zu „Femizid“ und „Das dritte Narrativ“ tanzt mit einem Hijab.
Im Februar wird es das erste Projekt eines queeren Ensembles geben, Birgit Götz wird mit 4D ein Tanzprojekt zu „Frauenrollen in Horrorfilmen“ machen.
Was im Februar auf den Fall stattfinden soll, ist die „Versammlung der Versammelten“. In dieser künstlerischen Konferenz soll ein direkter Austausch aller Akteure stattfinden, die an der programmatischen Arbeit des Theaters partizipieren wollen. Ziel sei auch, das alle Beteiligten gleichberechtigt sind.
Weitere Projekte sind in Planung.
Das Theater im Depot hat auch einen Augmented Reality-Raum, in denen zwei Residenzkünstler*innen Workshops zum Thema anbieten und im April ein eigenes Stück vorstellen. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der Akademie für Theater und Digitalität.
Zur neuen Internetseite des Theaters im Depot: https://www.theaterimdepot.de/de