Schlagwort-Archive: Museum Ostwall

Mit Kunst auf Reisen gehen

Eine beeindruckende Zahl: Über 1.200 Schülerinnen und Schüler gingen mit der Hilfe von Kunstwerken im Museum Ostwall auf Reisen unter dem Titel „Traumboot“. Zum Träumen gehören auch Wünsche, daher haben die Kinder und Jugendlichen kleine Glasflaschen mit ihren Wünschen befüllt und an eine Wand gehängt. Möglicherweise gehen einige von den Wünschen auf Reisen, denn während der Ausstellung vom 25. September bis 01. November 2015 können Besucher ihre eigenen Wünsche in die Glasflaschen füllen und gegen ein anderes Fläschchen austauschen.

Eine Reise ist doch was Schönes, oder? Man sieht etwas anderes als zu Hause, lernt andere Menschen kennen und kann sich vom Stress erholen. Doch andere Menschen machen eine Reise aus purer Not, denn sie müssen aus ihrer Heimat fliehen. Dafür stand beispielsweise „A boat for my dreams“ von Milan Knížák. Die Arbeit stellt ein weißes überdimensionales Papierfaltboot dar. Die Assoziation war natürlich auf der einen Seite Reise und Vergnügen, aber auf der anderen Seite auch Flucht und Not.

Die Arbeit „Yellow Panel“ von Alison Knowles regte ebenfalls die Fantasie der Kinder und Jugendlichen an. Zu sehen ist eine Stoffbahn mit vielen unterschiedlich großen und kleinen Taschen. Bei manchen kann man sehen, was drin ist, bei anderen nicht. Ein Gedankenspiel war: Was wäre wohl in den Taschen drin, die man nicht sehen könnte? Oder um beim Reisethema zu bleiben: Was nimmt man alles für die Reise mit? Ältere Schüler beschäftigten sich beispielsweise mit der Frage: Was ist uns wichtig bei der Reise durch unser Leben?

Wer als Besucher während der „Traumboot“-Ausstellung ins Museum Ostwall kommt, kann sich eine eigene Wunsch-Flaschenpost erstellen. Dafür fragt er beim Empfang nach der Traumboot-Materialkiste, in der alles enthalten ist, was man braucht. Einfach den Wunsch auf einen Zettel schrieben, den Zettel in die Flasche stecken, etwas Wunschsand dazu und dann gegen eine andere Flasche tauschen.

Das Projekt mit Schülerinnen und Schülern fand in diesem Jahr zum dritten Mal statt. Nach „Farbraum“ und „Portrait und Identität“ gingen die Teilnehmer jetzt auf das „Traumboot“. Es soll dazu dienen, den Kindern Ängste vor dem Museum zu nehmen und sie spielerisch an Kunst heranzuführen.

Die Ausstellung wird am Freitag, dem 25. September 2015 um 17 Uhr als gemeinschaftliche Installation öffentlich präsentiert. Dabei wird auch die dazu entstandene Videoprojektion zu sehen sein.

Über Kunst ins Gespräch kommen

Sabine Schönefeld beim zeichnen von Portraits, die zwar sehr schemenhaft sind, aber dennoch einen Wiedererkennungseffekt haben.
Sabine Schönefeld beim Zeichnen von Portraits, die zwar sehr schemenhaft sind, aber dennoch einen Wiedererkennungseffekt haben.

Am Freitag, den 12. Juni 2015 lädt das Museum Ostwall mit der UZWEI_Kulturelle Bildung zur vierten Ausgabe der „Schnittstelle“ ein. Von 18 Uhr bis 24 Uhr dreht sich auf der zweiten und vierten Etage alles um das Thema „Luxus“. Die Aktion bietet jungen Kreativen aus Dortmund und Umgebung Raum die Schnittstelle zwischen Kunst, Design, Musik und Literatur.

Auch das ist Luxus: Die zweite Etage UZWEI im Dortmunder U lädt zur Entspannung ein: Die Besucherinnen und Besucher können in der Wellness-Lounge „Just be“ Klang- und Lichtinstallationen von „THE LATE GREAT WEDDING CAKE“ hin zu Klangmassagen und weiteren Angeboten der körperlichen und mentalen Fitness genießen. Hier gilt vor allem der Luxus der Entschleunigung. Das Bochumer Waffelwerk sorgt mit frischen süßen und herzhaften Waffeln für das leibliche Wohl wie die Crew der Tyde Studios aus dem Dortmunder Hafen auf dem Vorplatz des U.
Kulturschaffende aus Dortmund hinterfragen und definieren Luxus neu. Sie eröffnen im Museum Ostwall eine „Lichtschutzzone“ und fragen nach dem Luxus totaler Dunkelheit im Kontext von Lichtkunst. Unter dem Motto „Gib dir mehr Zeit für dich und Kunst“ wird den Besucherinnen und Besuchern zehn Minuten vor einem Kunstwerk ihrer Wahl geschenkt, um mit ihren über Kunst zu sprechen. Vor Andy Warhols Portraits von Marilyn Monroe zeichnet Sabine Schönefeld Portraits von Besuchern. Das ist der „Luxus des Handgezeichneten“ im Zeitalter der digitalen Selfies.
Platz für Literatur und Musik ist auch: Rainer Holl slamt im Museum, The Beat stellt an diesem Abend das musikalische Kompetenzteam und wird zur Schnittstelle zwischen zeitgenössischer, Indie-Musik zahlreicher Genres und dem Publikum. Neben den Turntables gibt sich Singer-Songwriter Ben Hermanski die Ehre. „Für Hier“ betonen den Luxus der Interdisziplinarität: Bildende Kunst, Fotografie, Grafikdesign und Literatur verankert das Projekt in Dortmund.
Der HMKV öffnet an diesem Abend ebenfalls seine Türen. Ein Besuch der Ausstellung „Das mechanische Corps“ ist im Eintrittspreis inbegriffen. Der Eintritt zur „Schnittstelle“ am Freitag, 12.06.2015, beträgt vier Euro.

Das Dortmunder U wird Fünf!

Das Dortmunder U feiert Jubiläum und das gleich mehrere Tage lang.Von Donnerstag bis Samstag gibt es viele Führungen und Sonderveranstaltungen rund ums U. Für alle Altersgruppen bieten die einzelnen Etagen etwas zu entdecken.

 

Der Start ist am Donnerstag, 28. Mai, um 19 Uhr auf der Ebene 6, wo die Freundes U die vergangenen Jahre Revue passieren lassen und sich die Frage stellen: „5 Jahre nach RUHR. 2010: Wandel durch Kultur – Wandel durch das U?“ Zu diesem Zweck konnte Prof. Dr. Oliver Scheytt (ehem. Geschäftsführer Ruhr.2010), Marion Edelhoff (Kunstverein Dortmund), den ehemaligen Dortmunder OB Dr. Gerhard Langemeyer sowie den bildenden Künstler Dr. Günter Rückert gewonnen, sich in einer Diskussionsrunde dem oben genannten Thema zu widmen. Moderiert wird das Ganze vom Leiter der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten, Ulrich Breulmann. Der Eintritt ist frei.

Am Freitag, dem 29. Mai haben die Besucher ab 18 Uhr im Rahmen der Veranstaltung „Meet the Maker“ beim HMKV die Gelegenheit, die Personen, die hinter dem U stecken, einmal persönlich kennenzulernen. Zu erleben gibt es Geschichten aus dem Nähkästchen, den Anfängen im Dortmunder U und einen Ausblick in zukünftige Pläne. Im Anschluss daran können die Besucher in Kurzführungen auf jeder Etage Insider-Informationen über die Arbeit der einzelnen Institute des Hauses bekommen. Mit von der Partie sind: Kurt Eichler & Jasmin Vogel (Dortmunder U), Barbara Fischer-Rittmeyer (RWE Forum I Kino im U), Jens Krammenschneider-Hunscha (Fachhochschule Dortmund), Candan Bayram (TU Dortmund), Mechthild Eickhoff (U2 Kulturelle Bildung), Inke Arns (HMKV Hartware MedienKunstVerein), Regina Selter und Nicole Grothe (Museum Ostwall), Thomas Pieper (Panurama).

Und getreu dem Motto: „Fragen kostet nix!“ ist diese Veranstaltung kostenlos. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist auf 50 bis 60 Menschen, wird um Anmeldung unter presse@hmkv.de gebeten.

Die Jubiläumsparty findet dann am 30. Mai von 11 Uhr bis 18 Uhr statt. Zum Sommerfest, welches auch gleichzeitig den Auftakt für das Festival „Sommer am U“ bildet, gibt es elektronische Musik vom Kunst- und Musikkollektiv MASCHINERIE sowie ein Konzert der Silverettes, jede Menge Workshops, wie z.B. eine Upcycling-Werkstatt, und stündliche Führungen durch unser Haus. Alles komplett kostenfrei und die perfekte Gelegenheit, sich mal die Dortmunder Meisterwerke auf der Ebene 6 oder „Das Mechanische Corps. Auf den Spuren von Jules Verne“ auf der Ebene 3 im Rahmen von stündlichen Kurzführungen genauer anzusehen. Ab 18 Uhr lädt dann die TU zur großen Finissage der Jubiläumsausstellung „TU Dortmund im U“ mit einer Buchpräsentation.

Zusätzlich zu alledem finden am 30. Mai und 31. Mai in Kooperation mit Wissenschaft im Dialog und der Open Knowledge Foundation jeweils von 11 Uhr bis 18 Uhr die Science Hack Days statt. Hier werden in interdisziplinären Workshops Antworten auf die gesellschaftlichen Fragen von Morgen gesucht. Ziel dieser Kickoffdays ist es, erste Ideen und Prototypen auf die Beine zu stellen, welche im Laufe des Jahres weiter verfeinert werden. Mit vielen Mitmachaktionen wie Lötworkshops etc.

Museum Ostwall wünscht „Angenehmen Aufenthalt“

Pol Bury, Plans mobile, 1953, Hartfaserplaten auf Metallachse.
Pol Bury, Plans mobile, 1953, Hartfaserplaten auf Metallachse.

Das Museum Ostwall durchforstete seine Depots und förderte eine Anzahl von Kunstwerken hervor, die eine lange Zeit nicht zu sehen waren. Die Arbeiten stammen aus den 50er bis 70er Jahren und bieten einen frischen Blick auf die moderne Kunst der damaligen Zeit. Die Ausstellung ist bis zum 30. August 2015 in der 4. und 5. Etage zu sehen.

Die Ausstellung ist nach Räumen gegliedert und bietet dort verschiedene Schwerpunkte. So ist ein Raum dem Thema „Licht und Bewegung“ gewidmet. Hier sind Werke der „Gruppe Zero“ ausgestellt, in der Einflüsse des Zen-Buddhismus sichtbar sind. Wichtige Elemente sind Farb- (Weiß) und Formgebung (Kreis). Zu sehen sind unter anderem der „Lichtgeist“ von Otto Pienes oder Raimund Girkes „Weiß-Raum“. Feurig hingegen ist Bernard Aubertins „Tableau Feu“, das gespickt ist mit Streichhölzern.

Bunter wird es im Raum „Form und Farbe“. Erstmals im Dortmunder U ist eine Arbeit von Alfonso Hüppi zu sehen, die eine Wechselwirkung zwischen Zwei- und Dreidimensionalität erzeugt. Sehr farbenfroh und im typischen Stil der 70er Jahre sind die Siebdrucke von Roland Altmann und Viktor Vaserely.

Portraits spielen in der Kunst eine wichtige Rolle. Andy Warhol und Ketty La Rocca haben sich Marilyn Monroe ausgesucht, während sich HA Schult und Milan Knizal selbst in den Mittelpunkt stellen. Entmenschlicht ist der „Egozentriker“ von Konrad Klapheck und sehr gemütlich wirkt die Skulptur „Freundin Inge am Wannsee“ von Renate Goebels.

Zwei Räume sind bestimmten Künstlern gewidmet. Im ersten Raum lernen die Besucherinnen und Besucher die Intermedialität von Dick Higgens kennen, der aus Text, Bildern und Improvisation hochkomplexe Performances schuf. Seine Handlungsanweisungen sehen aus wie geometrische Muster, sollten aber den Schauspielern Hinweise geben, wie sie sich zu bewegen haben.

Zum 20. Todestag bekommt Fluxuskünstler Al Hansen ebenfalls einen eigenen Raum. Vor allem seiner Obsession mit der Figur der „Venus“ nimmt den größten Teil des Raumes ein. Hansen arbeitete viel mit dem Material der Wegwerfgesellschaft. Daher sind seine Arbeiten oft aus Streichhölzern, Pralinenpapier und ähnlichem.

Das Grafikkabinett zeigt „Menschenbilder“ mit Werken sowjetischer Künstler aus dem 1960er Jahren. Die ausgestellten Künstler wie beispielsweise Ilja Kabakow oder Anatol Brusilowskij gehörten zu den sogenannten „Non-Konformisten“, die sich mit dem Ideal des sozialistischen Realismus nicht anfreunden wollten. In ihren Arbeiten ist ein Mix aus Dadaismus, Expressionismus oder Surrealismus zu entdecken.

Offene Angebote für Kinder und Jugendliche

Ergänzend zum Kunst-Set für Kinder erscheint als weiteres offenes und kostenfreies Angebot ein Fluxus-Kartenset für Jugendliche. Handlungsanweisungen auf Fluxus-Werkkarten und -Jokern laden interessierte Jugendliche ein, die Kunstrichtung Fluxus durch eigenes Handeln kennenzulernen.

Ermöglicht wird das Fluxus-Kartenset durch die großzügige Unterstützung der Freunde des Museums Ostwall, der DEW21 und der Sparkasse Dortmund.

Ausstellung für Tiere

Die Kunstwerke der Kinder hängen hoch genug für Hunde und Katzen.
Die Kunstwerke der Kinder hängen hoch genug für Hunde und Katzen.

Was würden Tiere wohl für eine Ausstellung entwickeln, wenn sie denn könnten (oder wollten)? Bei der Musik sind die Forscher schon einen Schritt weiter und haben eigene Musik für Katzen komponiert, die gut angekommen ist und darauf basiert, dass sie unter anderem eine Oktave höher ist, als für uns Menschen. Aber was ist mit bildender Kunst?

In drei Kunstkursen mit Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 4 und 14 Jahren greift das Museum Ostwall im Rahmen seiner Wechselausstellung „Arche Noah. Über Tier und Mensch“ in der Kunst die grundlegende Idee einer Ausstellung für Tiere auf. Welche Erfahrungen unsere Kursteilnehmer bei der Wiederaufnahme der Idee der Künstler Roth und Hamilton machten und welche »Kunstwerke« sie sich für Hunde, Katzen, Vögel, Eichhörnchen, Füchse oder andere Tiere in der Stadt haben einfallen lassen, ist in der Ausstellung für Tiere auf dem
Vorplatz des Dortmunder U bis zum 19. April 2015 selbst entdecken.

Dortmunder U zieht positive Jahresbilanz

Was gibt es Neues im Dortmunder U 2015? Es berichteten (v.l.n.r.) Kurt Eichler (Geschäftsführer Kulturbetriebe), Angelika von Renteln (U_2 Kulturelle Bildung), Prof. Dr. Kurt Wettengl (Museum Ostwall)  und Barabara Wolf (Geschäftsführerin Hartware MedienKunstVerein).
Was gibt es Neues im Dortmunder U 2015? Es berichteten (v.l.n.r.) Kurt Eichler (Geschäftsführer Kulturbetriebe), Angelika von Renteln (U_2 Kulturelle Bildung), Prof. Dr. Kurt Wettengl (Museum Ostwall) und Barabara Wolf (Geschäftsführerin Hartware MedienKunstVerein).

Kurt Eichler, Geschäftsführer der Dortmunder Kulturbetriebe formuliert es bei der Pressekonferenz in der Mediathek auf der fünften Etage am 25. Februar 2015 so: „Das Dortmunder U ist ein kulturelles Zentrum mit inzwischen internationaler Ausstrahlung und eine Landmarke in unserer Region. Zudem ist es ein Symbol für den Strukturwandel in unserer Stadt. Die Besucherzahl ist im Jahr 2014 um 10 % gestiegen.“ 2014 wurden 122.679 Besuche im Ausstellungs- und Veranstaltungsbereich registriert. Im Vergleich dazu 110.526 im Jahr 2013.

Sonderausstellungen im Ausland und im Gegenzug die vielen internationalen Fachbesucher und interessierten Gäste würden von der internationalen Ausstrahlungskraft des Dortmunder U zeugen, so Eichler weiter. „Konferenzen und die Möglichkeit zur Kooperationen mit verschiedenen Einrichtungen im In – und Ausland tun ihr übriges.“ Im Inland seien da nur die Kooperation mit der Technischen Universität Dortmund, dem Museum für Kunst-und Kulturgeschichte oder etwa mit dem Hartware MedienKunstVerein (HMKV) im Haus erwähnt.

Der HMKV hat in den letzten über acht Jahren eine Reihe von Ausstellungen. Performances, Workshops, Vorträge und Konferenzen in Dortmund und international verwirklicht. Besonders das von ihm initiierte „New Industries Festival“ im Jahr 2014 fand Beachtung. Weitere Sonderausstellungen wie „World of Matter“, „Jetzt helfe ich mir selbst“ oder die aktuellen „Bösen Clowns“ lockten das Publikum an.

Barbara Wolf, Geschäftsführerin des HMKV verriet Spannendes für das Jahr 2015: Mit „Das mechanische Corps. Auf den Spuren von Jules Verne“ zeigt der HMKV vom 11.04.2015 bis 12.07.2015 „die große faszinierende Mechanik“ des neunzehnten Jahrhunderts im Gegensatz zu unser schnelllebigen, oft „ miniaturisierten“ modernen Gesellschaft. Mit dem „Kitsch im Netz“ befasst sich vom 25. 07.2015 bis zum 27.09.2015 die „Digitale Folklore“.

Technisierung und der Automatisierung und den damit verbundenen Probleme stehen im Mittelpunkt der Ausstellung „eigenvalue.Technologie als handelndes Subjekt.“ (31.10.2015 bis 21.02 2016).

Die digitale Präsenz und Reichweite im Netz spielt eine wichtige Rolle bei dem Anliegen des Dortmunder U, vor allem auch die Kinder-und Jugendlichen an die Kunst und Kultur heranzuführen, zu interessieren und eine frühe Bindung an das Dortmunder U zu erreichen.

Als Schnittstelle für die Beteiligung von Kindern-und Jugendlichen an Kunst und Kultur hat die U2_Kulturelle Bildung mit seinen Workshops zu Fotografie, Film, Trickfilm, PC-Animationen und anderen Kursangeboten, Konferenzen und Ausstellungen einen große Bedeutung.

Bei „Young Dogs -Say what you are“ bekommen jungen Menschen, die am Journalismus und kreativer Arbeit mit Film Interesse haben, die Gelegenheit, sich auszuprobieren.

Auch das Projekt „Traumboot“ für Jugendliche im Museum Ostwall richtet sich mit Schulworkshop an diese Zielgruppe. „Mit den Flüchtlingsströmen aus Afrika hat das „Boot“ eine besondere Symbolkraft und bekommt eine politische, ethisch-sittliche Komponente“, erklärte der Leiter des Museum Ostwall, Prof. Dr. Kurt Wettengl.

Ein spezielles Programm für Kinder zwischen 3-5 Jahren gibt es am 18. 03.2015 auf dem Vorplatz des Dortmunder U. Kinder zeigen ihre Vorstellung von einer „Ausstellung für Tiere“.

Für das neue Jahr verriet Wettengel weiter: „Das MO gestaltet in diesem Jahr seine Sammlungspräsentation gleich zweimal um.“

Für die Ausstellung „Angenehmer Aufenthalt. Sammlung in Bewegung“, werden sechs Räume neu gestaltet. Im Mittelpunkt stehen Op-Art-Werke von VictorVasarely und Siebdrucke aus der „Marilyn“-Reihe von Andy Warhol. „Venus“-Figuren aus Schokoladenpapier von Fluxus-Künstler Al Hansen werden im Gedenken an seinen 20. Todestag aufgestellt.

Im Grafik-Kabinett sind Werke nonkonformistischer sowjetischer Künstler aus den 1960er Jahren zu bewundern. Im Herbst bezieht die Sammlungspräsentation die Ausstellung des MO-Kunstpreisträgers Ben Patterson im MO-_Schaufenster mit einer Performance des Künstlers zur Eröffnung ein.

Wettengl freut sich, dass die monatlich wechselnden Klangkunstarbeiten im Erker auf der Ebene U4 fortgesetzt werden, und wie im Fall von Florian Huttner (08.05.2015 bis 30.08.2015) sogar auf Radio 91.2 zu hören sein wird.

Eine U-Sonderausstellung vom 14.05.2015 bis 09.08.2015 zeigt über Meisterwerke von Caspar David Friedrich bis Max Beckmann. Kurator ist der ehemalige Oberbürgermeister der Stadt Dortmund Gerhard Langemeyer.

Der DEW21 Kunstreis 2015 (12-09.21015 bis18.10.2015) wird schon zum zehnten Mal ausgeschrieben.

Grund zur Freude haben Freunde des Bieres.

In der Sonderausstellung „Neu-Gold“ zum Jubiläum 500 Jahre Deutsches Reinheitsgebot wird das Publikum vom 27.11.2015 bis 01.05.2016 nicht nur viel über die Geschichte der Braukunst erfahren, sondern auch Gelegenheit zur Probe (und Kauf) selbst gebrauten Bieres bekommen.

Das Kino im U wird neben ihrem normalen Kinoprogramm auch einige Filmprogramme zu den Sonderausstellungen zeigen.

Darüber hinaus kann sich das Publikum in diesem Jahr wieder auf ein Sommerfest im U freuen.

MO Kunstpreis 2015 für Ben Patterson

Ben Patterson (* 1934) “Two for violins” – Patterson , after “One for violins” - Paik, 1991 Teile zweier Violinen, Holztürattrappen, zwei Spieluhren 78,7 x 48,3 x 10,2 cm
Ben Patterson (* 1934)
“Two for violins” – Patterson , after “One for violins” – Paik, 1991
Teile zweier Violinen, Holztürattrappen, zwei Spieluhren
78,7 x 48,3 x 10,2 cm

Das Juryergebnis steht fest. Die Freunde des Museums Ostwall vergeben 2015 den MO Kunstpreis „Follow me Dada und Fluxus“ an den Fluxus-Künstler und Musiker Ben Patterson. Im September wird der Künstler den Preis entgegen nehmen.

„Patterson kommt aus der klassischen Musik“, charakterisierte Kuratorin Nicole Grothe den Künstler. Der Kontrabassist hatte es zunächst schwer, sich als Afroamerikaner einen Platz in einem Sinfonieorchester zu erspielen. Ab den 60er Jahren gehört Patterson zu den Protagonisten der Fluxus-Bewegung.

Die Preisvergabe soll natürlich auch dazu dienen, die Sammlung des Museums Ostwall zu erweitern. Daher wird das Werk „Two for violins – Patterson, after „One for violins“ aus dem Jahre 1991 Teil der Fluxus-Sammlung. Das Werk besteht aus den Einzelteilen einer Violine und zwei Spieluhren und ist eine Hommage an Nam June Paik, der 1962 ein Fluxus-Konzert gegeben hatte. Paik hob im Zeitlupentempo eine Violine über seinen Kopf, um sie plötzlich mit einem Schlag zu zerstören. „Fluxuskünstler haben oft Werke anderer Künstler aufgeführt“, erzählte Grothe. Zumal es ja häufig Performances waren, das heißt, nach der Aufführung bleibt nichts mehr von dem Kunstwerk übrig.

Patterson hat aber die Relikte seiner Performance aufgehoben und ist mit ihren gestalterisch umgegangen. So ist die Violine quasi von allen Seiten gleichzeitig zu sehen.

Das Werk wird ab dem 19. September 2015 in einer Ausstellung im MO Schaufenster zu sehen sein zusammen mit anderen Werken von Ben Patterson. Zur Eröffnung der Ausstellung am 18. September findet die Preisübergabe an den Künstler statt.

Tier und Mensch in der zeitgenössischen Kunst

Pablo Picasso Le crapaud, 1949 Lithografie auf Büttenpapier 49,5 x 65,5 cm Museum Ostwall © VG Bild-Kunst, Bonn 2014,  Foto: Jürgen Spiler
Pablo Picasso, Le crapaud, 1949, Lithografie auf Büttenpapier, 49,5 x 65,5 cm,Museum Ostwall,© VG Bild-Kunst, Bonn 2014, Foto: Jürgen Spiler

Das Genre Tiermalerei ist nicht jung. Wenn wir die Höhlenmalereien dazu zählen, kommen wir auf eine Geschichte von 30.000 Jahren. Doch in der Ausstellung „Arche Noah – Über Tier und Mensch in der Kunst“ im Museum Ostwall im Dortmunder U geht es trotz des biblischen Titels um die Auseinandersetzung mit dem Tier von der Moderne wie Macke bis zur zeitgenössischen Kunst. Die Ausstellung ist bereits eröffnet und geht bis zum 12. April 2015.

„Die Ausstellung ist etwas für Kunst- und Tierfreunde“, erklärte Museumsdirektor Kurt Wettengl. Die Spannbreite der Themen reicht von idyllischen Betrachtungen bis hin zu ethischen Fragen wie: Was tun wir dem Tier an? Wie gehen wir mit Tieren um? Naturzerstörung, wissenschaftliche Forschung und das Ausstellen von Tieren wurde von Künstlerinnen und Künstlern thematisiert und in dieser Ausstellung gezeigt. Natürlich spielt auch die Rolle des Tieres als Nutztier oder konkret als Schlachttier eine Rolle in der Ausstellung. Besonders eindrucksvoll hat dies Jörg Knoefel in seiner Installation „Schlachthaus Berlin“ (1986/88) gemacht. In diesem Labyrinth gibt es nur einen Weg. An den Wänden hängen Fotos aus dem Berliner Schlachthaus, das zeigt, welches Schicksal den Tieren am Ende des Weges erwartet.

Das gleiche Thema bearbeitet Deborah Sengl in ihrer „Vita Dolorosa“ (2012). Der Leidensweg des Tieres wird mit dem Leidensweg Christi auf den Kreuzwegstationen gleichgesetzt. Statt Jesus Christus erscheint auf den Bildern ein Huhn. Der Abschluss bildet ein gekreuzigtes Huhn mit der Aufschrift KFC statt INRI.

Für die Ausstellung „Arche Noah“ wurden viele Kunstwerke von außerhalb ausgeliehen. „Rund ein Drittel stammt aus unserer Sammlung, der Rest kommt aus Museen in Deutschland“, so Wettengl. Ebenfalls entstanden für die Ausstellung ortsbezogene Projekten. Während Mark Dion die abenteuerliche Installation The Dark Museum mit Objekten des Museums für Naturkunde Dortmund schuf, beschäftigte sich die Dortmunder Künstlerin Anett Frontzek mit der Tierwelt am Dortmunder Phoenix-See. Die Künstlergruppe finger konzipierte das Frankfurter Bienenhaus und ermöglichte so die Einbeziehung lebender Tiere in das Ausstellungsprojekt. Im Zoo Dortmund sind neben den dort lebenden Tieren, Tierplastiken von Bernhard Hoetger aus der Sammlung des Museums Ostwall zu sehen.

Die bunte künstlerische Sicht auf das Verhältnis von Mensch und Tier findet sich auch in der vorliegenden Publikation und ihrer Anmutung zwischen Kunst- und Tiermagazin wieder. Der Katalog enthält Beiträge von Dr. Frank Brandstätter, Direktor des Zoos Dortmund; Dr. Dr. Elke Möllmann und dem Biowissenschaftler Dr. Oliver Adrian, beide Museum für Naturkunde Dortmund; der freien Journalistin und Buchautorin Hilal Sezgin und dem Biologen, Stadtökologen und Buchautor Bernhard Kegel. Während Bernhard Kegel über das Verhältnis von Mensch und Tier in Städten nachdenkt, wirft Hilal Sezgin tierethische Fragen auf. Beide Themen ziehen sich wie ein roter Faden auch durch die Ausstellung.

Die Beiträge der Kuratoren Katja Knicker und Kurt Wettengl stellen die Themen der Ausstellung und einzelne Werke vor.

Arche Noah Spezial und die Kleine Arche bieten Unterhaltung für Erwachsene (Kreuzworträtsel, Rezepte, Literaturtipps) und Kinder (Tiermaske zum Ausschneiden etc.).
Katalog: 144 Seiten, Farbe. Preis: 12 Euro an der Museumskasse.

Fast wie Piktogramme

Tekla Wiemer, Witwe des Künstlers und Thomas Wiemer, Sohn des Künstlers, vor den Arbeiten "Eros" und "Sexus".
Tekla Wiemer, Witwe des Künstlers und Thomas Wiemer, Sohn des Künstlers, vor den Arbeiten „Eros“ und „Sexus“.

Das Museum Ostwall zeigt zum 90. Geburtstag eine Ausstellung von Werken von Rudolf Wiemer. Zu sehen sind Druckgrafiken, Zeichnungen und Skizzen des Dortmunder Künstlers. Insgesamt besitzt das Museum 60 Arbeiten von Wiemer, zu sehen sind im Grafikkabinett bis zum 15. März 2015 insgesamt 26 Werke.

Im Zentrum dieser Ausstellung stehen Menschen sowie Städte und Landschaften. In Holzschnitten und Prägedrucken hat sich Rudolf Wiemer mit dem menschlichen Körper auseinandergesetzt . Dabei standen die Formen im Mittelpunkt seines Interesses. In seinen Darstellungen menschlicher Torsi reduziert Wiemer die Körper auf die für ihn charakteristischen Zeichen: Linie und Rundung werden zu Symbolen des Männlichen und Weiblichen. Somit sind wir nicht weit zu den Vorläufern von Piktogrammen.

Mit den beiden Holzschnitten „Passionsgang I“ und „Passionsgang II“ (1993) greift Wiemer die Formsprache der 1950er Jahre noch einmal auf: Die Darstellung einer Gruppe von Menschen bewegt sich an der Grenze zur geometrischen Abstraktion. Durch eine Transformation in eine Diagonale setzt sich die Menschenmenge nicht nur in Bewegung, sie erhält auch eine bedrohliche Konnotation.

Die Linien, mit denen Wiemer in Arbeiten wie „Dänemark“ oder „Amsterdam“ Hafen- oder Stadtansichten einfängt, spiegeln sowohl die dynamische Bewegung der Boote auf dem Wasser als auch das Statische der Architektur.

Ein besonderers Schmankerl der Ausstellung sind Skizzen sowie der Original-Druckstock zum Werk „Wintervögel“ aus dem Nachlass Rudolf Wiemers.

Erinnerungsfilm mit dokumentarischen Anstrich

Zeigten sich erfreut über den neuen Sammlungszugwinn (v.l.n.r.) Dr. Barbara Könches (Kunststiftung NRW), Stephanie Seidel (Kuratorin, Kunststiftung NRW), Azin Feizabadi (Filmemacher), Daniela Ihrig (Projektleiterin Museum Ostwall) und Prof. Dr. Kurt Wettengl (Direktor Museum Ostwall). (Foto: © Anja Cord)
Zeigten sich erfreut über den neuen Sammlungszugwinn (v.l.n.r.) Dr. Barbara Könches (Kunststiftung NRW), Stephanie Seidel (Kuratorin, Kunststiftung NRW), Azin Feizabadi (Filmemacher), Daniela Ihrig (Projektleiterin Museum Ostwall) und Prof. Dr. Kurt Wettengl (Direktor Museum Ostwall). (Foto: © Anja Cord)

Die Kunststiftung NRW bringt zu ihrem 25jährigen Bestehen 25 Künstlerinnen und Künstler mit 25 Museen zusammen, um die kulturelle Bedeutung der Museen herauszuarbeiten. In Dortmund präsentiert der deutsch-iranische Künstler Azin Feizabadi im Museum Ostwall seinen Film Cryptomnesia“.

In seinem Film „Cryptomnesia“ verknüpft der Filmemacher Feizabadi die Erinnerungen an seine Flucht mit seiner Mutterbaus dem Iran mit der Geschichte Dortmund. Die Hauptfigur wird zum Stadtpatron Reinoldus, doch brechen immer wieder Erinnerungen an die lange Reise durch Europa auf. Der Film stellt die Frage nach der Wahrhaftigkeit unserer Erinnerungen. Wie archivieren wir sie? So erzählte Feizabadi über eines seiner Erinnerungen, die seiner Meinung nach in Österreich spielen musste. Doch die Erinnerungen haben ihn getäuscht, er war nie in Österreich.

Das Kunststiftung hat bewusst keine Künstler aus NRW genommen, um anderen Künstler Einblicke in das Land zu gestatten und auch andere Auffassungen von Kunst unjd Kultur zuzulassen.

Der 73minütige Film wird vom 07. bis zum 21. September 2014 in der Dauerausstellung des Museums Ostwall zu sehen sein und wird dann in die Sammlung aufgenommen.