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Honigernte am Dortmunder U

Monatelang schwirrten die Bienen rund ums U, um Nektar und Pollen zu sammeln. (Foto:  © Dortmunder U)
Monatelang schwirrten die Bienen rund ums U, um Nektar und Pollen zu sammeln. (Foto: © Dortmunder U)

Seit dem 05. Mai steht unter einem alten Baum am Dortmunder U das „Frankfurter Bienenhaus“ der Künstlergruppe finger (Florian Haas und Andreas Wolf). Seit diesem Tag fliegen Bienen ein und aus und sammeln Nektar und Pollen. Am 18. Juli war es dann soweit: Mit Hilfe von zwei Imkern wurde der erste „MO-Honig“ geerntet. Sie zeigten auch sehr anschaulich für alle Besucher, welche Schritte und Prozesse ablaufen müssen, damit der Honig ins Glas kommt.

 

Das „Frankfurter Bienenhaus“ kündigt die kommende Ausstellung „ARCHE NOAH. Über Tier und Mensch in der Kunst“ (15. November 2014 – 12. April 2015) des Museums Ostwall im Dortmunder U an. Die Ausstellung widmet sich der Darstellung des Tieres in der Kunst vom Expressionismus bis heute. Das Verhältnis von Mensch und Tier in den Städten bildet einen Schwerpunkt. Das »Frankfurter Bienenhaus« beherbergt vier Bienenvölker, die von dem Dortmunder Imker Carsten Krause betreut werden.

Auch wenn die Bienen ihre Nahrungssuche eingestellt haben und der Honig geerntet ist, wird das »Frankfurter Bienenhaus« bis Oktober vor dem Dortmunder U zu sehen sein. Danach wird es in der Ausstellung ARCHE NOAH des Museums Ostwall gezeigt.

 

Der frisch geerntete Honig wird vor Ort in Gläser abgefüllt, deren Etikett die Künstlergruppe finger gestaltete. Als MO-Honig ist er käuflich zu erwerben.

 

Hier eine kleine Fotodokumentation der Honigernte.

Gut, wenn man solche Freunde hat

20.000 € für das Museum Ostwall. Es freuen sich (v.l.n.r.) Antje Utermann-Funke (Schriftführerin Freunde des Museums Ostwall), Klaus Fehlemann (Vorsitzender der Freunde des Museums Ostwall), Kulturdezernent Jörg Stüdemann und Museumsdirektor Kurt Wettengl.
20.000 € für das Museum Ostwall. Es freuen sich (v.l.n.r.) Antje Utermann-Funke (Schriftführerin Freunde des Museums Ostwall), Klaus Fehlemann (Vorsitzender der Freunde des Museums Ostwall), Kulturdezernent Jörg Stüdemann und Museumsdirektor Kurt Wettengl.

Freude bei Museumsdirektor Kurt Wettengl. Die Freunde des Museum Ostwalls fördern „ihr“ Museum mit einem Scheck in Höhe von 20.000 €. Damit können verschiedene Projekte realisiert werden.

 

Statt eines klassischen Ausstellungskataloges wird es für die kommende Ausstellung „Arche Noah. Über Mensch und Tier in der Kunst“, ein Ausstellungsmagazin geben. Die Ausstellung läuft vom 15. November 2014 bis 13. April 2015. Hierfür stellen die Freunde des Museums Ostwall 10.000 € zur Verfügung.

 

Am 16. Mai 2014 fand zum dritten Mal „SCHNITTSTELLE #3 – Kunst trifft Urbanität, trifft Kunst, trifft Urbanität“ dank der Förderung der Freunde in Höhe von 5000 Euro statt. Rund 500 Menschen besuchten die verschiedenen Aktionen der Studentinnen und Studenten der TU Dortmund.

 

Fluxus-Kunst-Set für Kinder“ zur Sammlungspräsentation des Museums Ostwall: In diesem Jahr möchte das Museum Ostwall das bestehende, offene Angebot Kunst-Set für Kinder zur eigenständigen Erkundung der Dauerausstellung erweitern. Zum Sammlungsscherpunkt Fluxus soll ein interaktiver Guide für Kinder entwickelt werden. Die Freunde möchten dieses Set mit 2000 Euro fördern.

 

Kunstrundgang für Familien in der Ausstellung „Arche Noah. Über Tier und Mensch in der Kunst“. In Kooperation mit dem Dortmunder Zoo wird ein Rundgang durch die Ausstellung, entwickelt, der Anregungen für eine zeichnerische Reise durch die Ausstellung mit biologischem Hintergrundwissen verbindet. Die Förderung der Freunde in Höhe von 3000 Euro ermöglicht dieses Projekt und ein besonderes Printprodukt.

Post vom Künstler

Brief oder Postkarte? Reicht es, das als Postkarte zu frankieren oder zahlt man Strafporto?  (Filliou, Robert Envelope, 1976 Offsetdruck auf Papier. Postkarte 11,4 x 16,1 cm ehemals Sammlung Feelisch.)
Brief oder Postkarte? Reicht es, das als Postkarte zu frankieren oder zahlt man Strafporto?
(Filliou, Robert
Envelope, 1976
Offsetdruck auf Papier. Postkarte
11,4 x 16,1 cm
ehemals Sammlung Feelisch.)

In Zeiten von Facebook und E-Mails wird vergessen, dass es eine Zeit gab, in der man mit Briefen und Postkarten Kontakt hielt. Die Ausstellung „Künstlerpost“ im Museum Ostwall zeigt im Grafik-Kabinett vom 20. Mai bis zum 19. Oktober künstlerische Arbeiten, die über den Postweg liefen oder dafür konzipiert wurden.

 

Eine witzige Idee hatte Fluxus-Künstler Ben Vautier. Er entwickelte 1967 die Edition „Flux Post Card“. Der Clou dieser Postkarte ist, dass die Vorder- und Rückseite identisch ist. Wenn der Benutzer zwei verschiedene Adressen angibt, bestimmt der Zufall (oder der Postbote), an wen die Karte geschickt wird. Es kann sogar sein, dass der Briefträger die „falsche“ Seite sieht und denkt, es wäre ein Irrläufer und sie zurückschickt. Möglicherweise irrt sie ewig zwischen den Adressen hin- und her.

Ähnlich arbeitet Robert Filliou. Auf seinem „Envelope“ aus dem Jahre 1976 hat er die Rückseite eines Luftpostbriefes als Postkarte gestaltet. Was passiert also, wenn jemand den Umschlag als Postkarte frankiert und abschickt? Gibt es Strafporto?

 

An wen gingen die ausgestellten werke? Neben den Künstlereditionen, die an eine kunstinteressierte Öffentlichkeit gerichtet waren, sind viele an die Sammler Siegfried Cremers, Wolfgang Feelisch und Hermann Brauns adressiert. Das zeigt welche engen Verbindungen zwischen Sammler und Künstlerinnen und Künstler herrschten.

 

Fluxus ist eine Kunstrichtung, die Alltagsphänomene und Alltagsgegenstände in künstlerischen Objekten verarbeitet. So darf es niemanden verwundern, wenn beispielsweise Weihnachtsgrüße ebenfalls mit künstlerischer Sorgfalt bedacht wurden. So schickte Takako Saito ein in Form einer Gänsekeule gerissenes Papier samt einer handelsüblichen Weihnachtsgansmanschette.

 

Angeregt von Postkarten, Objekten und Briefen von Fluxus-Künstlerinnen und -Künstlern hat die Abteilung Bildung und Kommunikation des MO ein Kunstprojekt für Kinder und Jugendliche entwickelt: MuseobilBOX. Kinder und Jugendliche entdecken das Museum: Briefe aus dem Museum Ostwall im Dortmunder U an Onkel Sahid in Marakesch. Bildungspartner dieses Projekts sind die Vereine Machbarschaft Borsig 11 e.V. und Africa Positive.

Inspiriert von Künstlerbriefen und -postkarten sowie gemeinsamen Erkundungen ihres Stadtteils schreiben die Kinder und Jugendlichen Briefe an ihre Verwandten im Ausland. Sie verschicken per Post ein kleines Stück Dortmund und halten Kontakt zu einem Teil ihrer Familie: Wie geht es eigentlich meinem Onkel in Spanien oder meiner Tante in Marokko? Erinnern sich meine Verwandten aus den Vereinigten Staaten wohl noch an mich? Wissen sie noch, wie ich aussehe oder was mein Lieblingsgericht ist?

Eventuell vorhandene Sprachbarrieren werden mit Hilfe von Collagen, Fotos und Bildern überwunden. Es entstehen Briefe ohne Worte. Auch Gerüche oder Geräusche können in einem Brief verschickt werden. Die vielfältigen Ergebnisse sind ein persönliches Zeichen des Lebensalltages der Teilnehmenden.

 

Termin: Am Freitag, 6. Juni, 17 Uhr werden im Museum Auszüge dieser Begegnung zwischen Kunst und Leben öffentlich präsentiert.

 

Museum Ostwall im Dortmunder U
Leonie-Reygers-Terrasse
44137 Dortmund
Telefon: +49 (0) 231 50-23247
Fax: +49 (0) 231 50-25244
Email: mo@stadtdo.de
www.museumostwall.dortmund.de

 

Eintrittspreise
Erwachsene fünf Euro, ermäßigt 2,50 Euro.
Kombiticket Dauerausstellung Museum Ostwall und Ausstellung Winter/Hörbelt – KÖRPERMAUMAU: Erwachsene acht Euro, ermäßigt vier Euro, Schulklassen 30 Euro-

Öffnungszeiten
Di, Mi 11 – 18 Uhr,
Do, Fr 11 – 20 Uhr, Sa, So 11 – 18 Uhr, Sonderöffnung für angemeldete Schulklassen Di – Fr ab 10 Uhr

Dortmunder U lädt zum Internationalen Museumstag

Am 18. Mai findet der 38. Internationale Museumstag ein und das Dortmunder U ist mit dabei. Der HMKV, das Museum Ostwall und die U2_Kulturelle Bildung präsentieren Aktionen für Jung und Alt. Als besonderes Highlight starten „Die Herbergsmütter“ ein interaktives Tweetup und wollen mit einer Kulturpolonaise den Tweetup mit der höchsten Aufmerksamkeit werden. Zum Internationalen Museumstag ist der Eintritt frei.

 

Die Tweets, Fotos und Kurzvideos sind Teil einer großangelegten deutschlandweiten Aktion, die der Deutsche Museumsbund zum Internationalen Museumstag am Sonntag organisiert.

Die Hashtags lauten #udojagd und #imt14. Informationen zum Ablauf und zur Anmeldung unter http://herbergsmuetter.de.

 

Weitere Aktionen:

Auf der U2_kulturelle Bildung entsteht eine Textilfabrik. Im Rahmen der Ausstellung „Urban Movements 2014 – Mode & Musik“ werden eigene Zeichnungen, Logos, Labels auf Textil bedruckt.
Der Hartware MedienKunstVerein macht zu jeder vollen Stunde Kurzführungen durch die Ausstellung WORLD OF MATTER ein. Treffpunkt: Ebene 3, Dauer: ca. 30 Minuten.
11 bis 18 Uhr, HMKV Fotoaktion Bagger, Fördertürme, Mähdrescher. Große Maschinen graben unsere Erde um. Was würdest Du tun, wenn Du einer der riesigen Maschinen gegenüber stündest? Hier können große und kleine Kinder mithilfe der OpenSource Software „ComicLife“ ihre eigene Geschichte in Comic-Form erzählen.
11 bis 18 Uhr, Kinderrallye. Hier können Kinder auf eigene Faust duie Ausstellung erkunden. Die Teilnahme ist jederzeit möglich.

Das Museum Ostwall bietet den ganzen Tag über stündlich öffentliche Führungen durch die Sonderausstellung „Winter/Hörbelt – KÖRPERMAUMAU“ und die Dauerausstellung „anybody can have an idea“ des MO sowie einen Kunstworkshop und eine MO-Kunstbuttonstation. Das Kunstset für Kinder und Erwachsene ermöglicht eine kreative Entdeckungstour durch die Dauerausstellung des MO.
11 Uhr bis 15 Uhr: offener Workshop für Kinder „Im Matratzenkern – Einen Entwurf für eine begehbare Skulptur zeichnen“
In der Ausstellung KÖRPERMAUMAU lassen sich Skulpturen aus Industriematerialien mit sehr interessanten Oberflächenstrukturen entdecken. Man kann sogar in diese Skulpturen hineingehen. Im Workshop haben Kinder die Gelegenheit, die Ausstellung KÖRPERMAUMAU zu erforschen und im Anschluss selbst einen Entwurf für eine begehbare Skulptur zu zeichnen. Die Oberfläche der Skulptur wird dargestellt durch Frottage von Industriematerialien. Parallel können die Eltern an den Kurzführungen teilnehmen.
14 bis 17 Uhr: Kunst-Buttonstation im Foyer des MO: Hier können die Besucher ihren eigenen MO-Erinnerungsbutton gestalten.

Kunst trifft urbanes Leben

Schürzen sollen der neueste Schrei in Berlin sein. Bald auch in Dortmund? Zu bekommen auf dem Designmarkt.
Schürzen sollen der neueste Schrei in Berlin sein. Bald auch in Dortmund? Zu bekommen auf dem Designmarkt.

Bereits zum dritten Mal findet das Kunstevent „Schnittstelle“ im Museum Ostwall statt. Am 16. Mai von 18 Uhr bis um Mitternacht wird das Museum zum interaktiven Erlebnisraum mit Kunst, Design, Musik und Literatur. Idee und Konzeption von „Schnittstelle #3“ stammen von der Abteilung Bildung und Kommunikation des Museums Ostwall. Hinzu kam eine Kooperation mit der TU Dortmund sowie der U2_Kulturelle Bildung.

 

Was gibt es zu erleben? In der 4.Etage lädt das „Tag Tool zu zero“ zum virtuellen Graffitimalen ein. Dabei wird das Kunstwerk „Optagon“ von Adolf Luther aus dem Jahre 1966 mit einbezogen. Farbiges Licht wird durch seine Skulptur aus verschiedenen Linsen geschickt und auf Wände und Decken projiziert. Der Benutzer kann die Farbigkeit durch Regler selber bestimmen und mittels eines Pads auch noch zeichnen.

 

Eine Mischung zwischen „Stille Post“ und „Montagsmaler“ ist die Station „Zeichen-Aktion. Finde dein Kunstwerk“. Hier muss jemand vor einer Kamera ein Kunstwerk beschreiben, natürlich ohne Titel oder Künstler zu nennen. Dieses Video kann dann von jemand anderem auf der Etage U2 angesehen werden, der nach diesen Beschreibungen auf einem iPad das Werk nachzeichnet. Nach dieser Zeichnung wird dann das Originalbild gesucht.

 

Hinter „Kunst statt Schnitzel“ verbirgt sich eine Schnitzeljagd. Der Kandidat bekommt ein Klemmheft mit Aufgaben. Beispielsweise: Wie viele Personen tragen auf einem bestimmten Bild eine Brille? Die Aufgaben drehen sich alle um die Bilder von Max Beckmann „Berliner Reise“ auf der vierten Etage. Der Preis für die Mühe ist ein LUUPS-Heft von Dortmund.

 

Neben interaktiven Exponaten zu Jugendszenen gibt es auf der Etage U2 Musik aus der Region. DesignerInnen und Ateliergemeinschaften bieten ihre Produkte auf dem Designmarkt an. Mit besonderen Design- und Lifestyleobjekten lädt der Markt zum Bummeln ein. Dabei sind unter anderem der „Hej Store“ mit skandinavischen Wohndesign und kleinen Nettigkeiten, „Watwha“ mit dem Besten aus der Siebdruckerei, der Plattenladen „Black Plastic“ mit ordentlich viel Vinyl auf den Tellern, zudem Lipbert, Frollein Fritz, Kalikiri, Bløff oder Schickesteil.

Insgesamt wirkt ein Team mit zehn jungen Kunst- und Kulturschaffenden, Kunstvermittler/innen und Kunstwissenschaftler/innen aus Dortmund (Tobi Katze, Richard Opoku-Agyeman, Silke Schönfeld, Aldina Okeric, Anna Gerlach, Tommy Scheer, Sabine Schönfeld, Matthias Plenkmann, Johanna Goedert sowie Lukas Schildknecht) an diesem Abend mit.

 

Der Eintritt für das Museum Ostwall im Dortmunder U, die U2 und für „WORLD OF Matter“ am Freitag, 16. Mai, kostet vier Euro.

Der Wolkenschmied im Schaufenster

Geoffrey Hendricks, New moon, full moon, faggot, 2008
Geoffrey Hendricks, New moon, full moon, faggot, 2008

Dem Träger des MO Kunstpreises „Follow me Dada and Fluxus“ 2014, Geoffrey Hendricks, ist die zehnte „Schaufenster-Ausstellung“ im Museum Ostwall im Dortmunder U gewidmet. Die gezeigten Kunstwerke zeigen Hendricks‘ Auseinandersetzung mit dem Thema „Himmel“, der bei ihm aber im kosmologischen Sinne gebraucht wird. Die Ausstellung ist vom 09.Mai bis zum 24. August zu sehen.

 

Das Hendricks auch ein Performance-Künstler ist, zeigt ein Photo von Wolfgang Träger, der Hendricks kopfstehend in der Smolny-Kathedrale in St. Petersburg im Rahmen der Ausstellung „Fluxus-Virus“ ablichtete. Doch die meisten seiner Werke drehen sich um den Himmel. Sein großformatiges Werk „Sky to the South“ von 1983 zeigt ein von Wolken durchzogenen Himmel in Richtung Süden.

Einen Himmel, der eher in Richtung Pop-Art geht, malte Hendricks in seinem Werk „Sky- Boots 2“. Er bemalte seine getragenen Schuhe. Die Schuhe, die deutliche Spuren von Arbeit und langen Wegen tragen, werden so zu einem Symbol der Leichtigkeit. Es ist eine Fluxus-Variation des geflügelten Wortes „auf Wolken gehen“.

Eine weitere Arbeit, die Naturmaterialien beinhaltet, ist „New moon, full moon, faggot“ aus dem Jahre 2008. An einem Reisigbündel ist ein doppelseitiges Aquarell befestigt, das auf der einen Seite einen Neumond und auf der anderen Seite einem Vollmond zeigt. Mit „faggot“ ist sicherlich nicht nur das Reisigbündel gemeint, denn es ist auch eine negatives Wort für einen Homosexuellen. Hendricks selbst ist homosexuell und setzt sich damit auch in seiner Kunst auseinander.

Selbstverständlich ist auch das Werk „A ladder vor Al to climb into the night“, mit dem Hendricks den MO Kunstpreis gewonnen hat, zu sehen.

Die Ausstellungseröffnung ist am 08. Mai um 18 Uhr. Um 19.15 Uhr wird das E-MEX-Ensemble sein Programm den musikalischen Spielarten des Fluxus widmen. Gespielt wird Musik vom John Cage, John White oder Howard Akempton. Es werden zwar klassische Instrumente wie Klarinette, Flöte, Violine oder Cello mit von der Partie sein, aber die Musiker sind aufgefordert, etwas anderes zu tun,als bloß auf ihren Instrumenten zu spielen. Was genau passieren wird, bleibt offen.

 

Schaufenster #10

Geoffrey Hendricks – Preisträger des MO Kunstpreises 2014

vom 09. Mai bis zum 24. August 2014

MO Schaufenster, Ebene 4

Museum Ostwall im Dortmunder U

Eine Ausstellung zum Entdecken und Erleben

Imposantes Werk. Die 5 Meter hohe "Bärarmierung" (Bonnell-federkerne, lack, Betonstützen) aus dem Jahre 2014 von Winter/Hörbelt.
Imposantes Werk. Die 5 Meter hohe „Bärarmierung“ (Bonnell-federkerne, lack, Betonstützen) aus dem Jahre 2014 von Winter/Hörbelt.

Eine Kunstausstellung, in deren Exponate man sich hinlegen, darauf wippen oder gar schaukeln kann? Ungewöhnlich, aber nicht für das Museum Ostwall. Denn vom 5. April bis zum 28. September 2014 wird in der sechsten Etage des Dortmunder U „Körpermaumau“ gezeigt, eine Ausstellung mit Werken von Wolfgang Winter und Berthold Hörbelt. Die Ausstellung kreist um die Themen Raum, Körper und Spiel.

 

Bei bildhauerischen Arbeiten geht es um die Beziehung zwischen Körper und Raum. Auch die Werke von Winter/Hörbelt stellen sich dieser Aufgabe, doch beide Künstler haben etwas Besonderes: Sie arbeiten mit industriell hergestellten Materialien. So wird aus unzähligen Getränkekisten eine Röhre, in die sich der Besucher sogar hineinlegen kann. Oder aus ehemaligen Straßenschildern Matratzenfederkernen wird eine begehbare Plattform, die durch das Gewicht der Besucher auch Klänge erzeugt. „Sie haben der Massenkultur ein Denkmal gesetzt“, so Prof. Kurt Wettengl, der Direktor des Museum Ostwall.

 

Neben der reinen ästhetischen Betrachtung gegen Winter/Hörbelt einen Schritt weiter, denn die Ausstellungsbesucher können die Skulpturen und Installationen aus selbst erleben. Die Schaukel steht bereit beim „Modell für einen Pavillion/Pendelplattform“, die begehbare „Kabine Bonnell“ wird durch Matratzenfederkerne geformt oder die „Plattform Beton“, die durch das Betreten in Schwingung gerät.

 

Doch es gibt auch Werke, die eher klassisch gedacht und nicht zum Betreten gedacht sind wie die „Sieben Atzeken als Stehaufmännchen“, die aus einer Grundform bestehen, aber von den Künstlern variiert wurde. Nach dem Abgussverfahren hergestellt, stellen sie den Betrachter die Frage von Identität und Ähnlichkeit. Sehr figurativ ist das Werk „Bärenarmierung“. Der fünf Meter hohe Bär besteht aus Matratzenfederkernen und ist nicht begehbar.

 

Seit 1992 arbeiten Wolfgang Winter und Berthold Hörbelt unter dem Namen Winter/Hörbelt zusammen. Im Eingangsbereich des Dortmunder U steht seit 2012 der „Quintenzirkel“.

 

Das Begleitprogramm beinhaltet Kurator/inn/enführungen, öffentliche Führungen, Sonderführungen zum Internationalen Museumstag, zur Extraschicht und zur Museumsnacht, Kunstworkshops für Schulklassen, Didaktik-Workshops für Pädagoginnen und Pädagogen

Infos und Anmeldungen zu allen Veranstaltungen: Tel. 0231 / 50 25 236 oder 50 27 791 oder mo.bildung@stadtdo.de

Preisauslobung zur Stärkung der Fluxus-Kunst

Unter der Schirmherrschaft der Stadt Dortmund und mit mit finanzieller Unterstützung durch verschiedene Sponsoren, wurde am 6. März 2014 auf Initiative der Freunde des Museums Ostwall e.V. erstmals der mit 10.000 Euro dotierte Ankauf-Preis „Follow me Dada and Fluxus“ im RWE-Forum im Dortmunder U (Erdgeschoss) verliehen.
Eine zehnköpfige Jury unter Leitung von Prof. Dr. Bazon Brock wählte aus einem Kreis von insgesamt 14 Künstlerinnen und Künstlern der Jahrgänge 1929-1982 den erfahrenen „Altmeister der Fluxus-Kunst“ Geoffrey Hendricks aus New York (geb. 1931 in New Hampshire, USA) mit seinem Werk „A ladder for Al to climb into the night“ (Hommage á Al Hansen aus dem Jahr 1995).
Dabei handelt es sich um zehn quadratische Aquarelle von nächtlichen Himmelsansichten mit veränderten Mondständen, montiert zwischen die Sprossen einer amerikanischen Holzleiter. Geplant ist, dieses und andere Werke des Künstlers ab dem 8. Mai 2014 als 10. Ausstellung der Reihe „MO Schaufenster“ zu zeigen.
Der Preis wurde durch den Schirmherrn Jörg Stüdemann, Kulturdezernent der Stadt Dortmund, sowie den Laudator Professor Bazon Brock übergeben. Umrahmt wurde der feierliche Festakt musikalisch durch den Saxophonisten Wim Wollner.
In seiner Begrüßungsrede berichtete Klaus Fehlemann, der Vorstandsvorsitzende der Freunde des Museums Ostwall, unter anderem über die Arbeit des Vereins und deren besondere Unterstützung der Kunstform Fluxus und über die vielen Leihgaben, Ankäufe und Neuerwerbungen der letzten Jahre. Ziel sei es, den Sammlungsbestand des Museums Ostwall im Bereich Fluxus und ihr Profil in der Kulturszene Ruhr weiter zu stärken und damit der historischen sowie auch der zeitgenössischen Entwicklung in dieser Kunstform Rechnung tragen.
Mit dieser im deutschen Sprachraum einmalige Preisverleihung wollen die Freunde des Museums Ostwall jährlich mit einer Neuerwerbung zur Erweiterung des mit ungefähr 1.500 kleinen und großen Werken oder Dokumenten schon beachtlichen Bestand an Fluxus-Kunst noch erweitern.

Der Direktor des Museums Ostwall, Prof. Dr. Kurt Wettengl erklärte in seiner Rede unter anderem: „’Die „Wolkenleiter‘ von Geoffrey Hendricks symbolisiert einen Schwellenzustand zwischen Leben und Tod. Sie führt in den Himmel im Sinne von „Sky“ als unendlichen Raum. Ganz im Sinne des bekannten Song „Imagine“ von John Lennon.“
Das Interesse des Künstlers ließe sich wohl am Besten mit Pazifismus, Solidarität und die Suche nach Problemlösungen definieren.
Für sein Kunstwerk benötigte Hendricks unbedingt eine amerikanische gerade Leiter. Dessen Sprossen bilden ein Quadrat und ermöglichen ein problemloses Einfügen der Aquarelle.
In seiner Laudatio auf Hendricks dozierte der Jury-Leiter Brock über Fluxus als logische Folge der Aufklärung.
Nach der Preisverleihung gab es für alle Anwesende noch die Gelegenheit, im Museum Ostwall, 4. Etage das Werk „A ladder for Al to climb into the night (Hommage á Al Hansen, 1995 in Augenschein zu nehmen.

Was gibt es im Dortmunder U 2014 zu erleben?

Ganz oben auf dem Dortmunder U: Die Verantwortlichen der einzelnen Kultureinrichtungen.
Ganz oben auf dem Dortmunder U: Die Verantwortlichen der einzelnen Kultureinrichtungen.

Das Dortmunder U hat sich unzweifelhaft zu einer Landmarke entwickelt, die dennoch weiterhin in der Diskussion bleibt. Neben seiner Aufgabe als kulturelles Zentrum hat sich das U mittlerweile als Tagungs- und Veranstaltungsort etabliert. Bei einer Pressekonferenz berichteten die Verantwortlichen der einzelnen kulturellen Einrichtungen über ihre Pläne 2014.

 

Die Zahlen klingen erst einmal etwas ernüchternd. Die Zahl der Besucher im Ausstellungs- und Veranstaltungsbereich ist 2013 zurückgegangen. Wurden 2012 noch 119.347 Besucher gezählt, waren es 2013 nur 110.526. „Dies ist auf Bodenarbeiten sowie technische Arbeiten zurückzuführen“, betonte Kurt Eichler von den Kulturbetrieben. Im Gegensatz dazu sind die Zahlen für den Gastronomiebereich deutlich gestiegen von 105.500 (2012) auf 161.000 (2013).

 

„84 Prozent der Besucher gefällt das Dortmunder U“, zitierte Eichler aus einer Besucherbefragung von 2013, „Wir bekommen von den Besuchern die Note 2,22. Ein Jahr vorher war sie noch eine 2,45. Zudem haben wir mittlerweile über 20 Prozent Stammbesucher.

 

Die gastronomischen Angebote „View“, „Emil“, „Moog“ und „Weststrand“ sind einsatzbereit. Nachdem 2013 das Außenareal „Weststrand“ und das Restaurant „Emil“ im Gewölbekeller fertig geworden sind, ist für Till Hoppe (panurama Gmbh) 2014 erst einmal das Jahr der Konsolidierung. Wie aus den Besucherzahlen zu lesen ist, hat sich das gastronomische Angebot im Dortmunder U etabliert, nicht zuletzt durch die regelmäßigen Club-Events.

 

Das Museum Ostwall plant 2014 eine große Ausstellung. „Arche Noah – Tier und Mensch in der Kunst der Moderne bis zur Gegenwart“ wird vom 15.11.2014 bis zum 11.04.2015 etwa 150 Werke vom Expressionismus bis zu zeitgenössischen Künstlern zeigen. Geplant ist eine Kooperation mit dem Naturkundemuseum und dem Dortmunder Zoo.

Eine weitere spannende Ausstellung ist „Körpermaumau“ des Künstlerduos Winter/Hörbelt, die vom 05.04.2014 bis zum 28.09.2014 stattfindet. Die Besucher können nicht nur schauen, sondern auch selbst aktiv werden.

 

Der Hartware MedienKunstVerein startet 2014 mit der Ausstellung „World of Matter“ (vom 28.02.2014 bis 22.06.2014), die sich an die Ausstellung „The Oilshow“ anlehnt. Hier geht es um die globalen Ökologien von Rohstoffen wie Wasser, seltene Erden usw.

Sie sind besonders beliebt in Horrorfilmen: Böse Clowns. Ihnen ist die Ausstellung „Send in the clowns“, die vom 27.09. bis zum 08.03.2015 laufen soll.

 

Auf der Ebene 2 befindet sich die „U2_Kulturelle Bildung“. Diese Etage dient der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Kunst und Kultur. Zur Zeit läuft das Einmischspektakel „Moving Plot – Moving People“ in Zusammenarbeit mit der FH Dortmund noch bis zum 02.03.2014. Um Kinderrechte geht es bei den Veranstaltungen ab dem 22.09.2014, die in Kooperation mit dem Jugend.- und Kulturministerium NRW und Hermann van Veen durchgeführt wird.

 

Die TU Dortmund plant auf ihrer Etage sechs Veranstaltungen für 2014. Die Fakultät für Kunst- und Sportwissenschaften ist gleich mit drei Projekten vertreten, die Fakultät für Architektur- und Bauingenieurwesen mit zwei. Zur Zeit läuft bis zum 16.02.2014 „Zukunft der Vergangenheit“.

 

„Das Kino im U ist das Wohnzimmer unserer Kulturgemeinschaft“, so Barbara Fischer-Rittmeyer vom Verein Kino im U. Im Kino werden donnerstags und freitags Filme im Original mit Untertitel gezeigt.

 

2014 ist auch das Jahr der Fußball-WM in Brasilien. In der Galerie des Dortmunder U wird die Ausstellung „Unter Spielern – Die Nationalmannschaft“ vom 02.04. bis zum 25.09.2014 gezeigt. Hier sind Bilder der Fotografin Regina Schmeken zu sehen. Zur Ausstellung findet ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Filmen, Lesungen, Veranstaltungen und Public Viewing statt.

Erster MO Kunstpreis geht an Geoffrey Hendricks

Das ausgezeichnete Werke von Geoffrey Hendricks „A ladder for Al to climb into the night“,1995
Das ausgezeichnete Werke von Geoffrey Hendricks „A ladder for Al to climb into the night“,1995

Der New Yorker Fluxus-Künstler Geoffrey Hendricks erhält am 06. März den MO Kunstpreis „Follow me Dada und Fluxus“. Aus einem Kreis von 14 Künstlerinnen und Künstler wählte die Jury Hendricks für sein Werk „A ladder for Al to climb into the night“ aus dem Jahre 1995, das aus 10 Aquarellen von nächtlichen Himmelsansichten besteht, die sich zwischen den Sprossen einer Holzleiter befindet. Der Kunstpreis soll jährlich vergeben werden und ist mit 10.000 € dotiert.

Hendricks ist in den 50er Jahren mit Fluxus in Berührung gekommen, hat sich aber seinen eigenen Weg gesucht. „Sein Schlüsselthema ist ’sky“‘, erklärte Museumsdirektor Kurt Wettengl. „Dabei steht ’sky‘ im Gegensatz zu ‚heaven‘.“ Ähnlich wie John Lennon in „Imagine“ singt: „Imagine there’s no heaven, above us only sky.“ Im Deutschen ist diese Trennung zwischen dem Himmel im meteorologischen und mystischen Sinne nicht gegeben.

Andere Begriffe, die in Hendricks Schaffen auftauchen sind: Queerness, Fluxus und Nature. Der offene Himmel gilt ihm als Sinnbild für Freiheit.

 

Der Festakt zur Preisübergabe an Geoffrey Hendricks findet am 06. März 2014 im Museum Ostwall statt. Der Preis wir durch den Schirmherren, Kulturdezernent Jörg Stüdemann und dem Laudator Bazon Brock übergeben.Der Künstler wird bei der Preisübergabe zugegen sein.

Ab dem 08. Mai 2014 wird „A ladder for Al to climb into the night“ zusammen mit anderen Werken des Künstlers als 10. Ausstellung der Reihe „MO Schaufenster“ im Museum Ostwall zu sehen sein.