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Inselansichten

Eine Teilnehmerin  bei der Arbeit. Insgesamt zehn Studentinnen nehmen an diesem Projekt teil. (Foto: © Anke Droste).
Eine Teilnehmerin bei der Arbeit. Insgesamt zehn Studentinnen nehmen an diesem Projekt teil. (Foto: © Anke Droste).

Inseln regen die Fantasie der Menschen an. Entweder sie sind Sehnsuchtsorte oder sie haben etwas Gehimnisvolles, man denke nur an Böcklins „Die Toteninsel“. Um auf eine Insel zu kommen, muss man übersetzen oder eine Brücke bauen. Brücken zur Dortmunds Partnerstadt Rostow baut die Ausstellung „Inseln“ in der Galerie „der kunstbetrieb“. Hier arbeiteten deutsche und russische Studentinnen zusammen. Die Ausstellung läuft vom 04. Mai bis 29. Mai 2016.

Die Anfänge des Projekts gehen zurück ins Jahr 2014. Klaus Pfeiffer, Künstler und Lehrer am Westfalenkolleg fuhr mit einer Gruppe von Schülern nach Rostow zu einem Workshop über Smartphone-Photografie. 2016 gab es den Gegenbesuch. Vom 28. April bis zum 05. Mai fanden zwei Workshops zum Thema „Inseln“ statt. Unter der Leitung von Anke Droste (Malerei) und Klaus Pfeiffer (Photografie) arbeiteten jeweils fünf Studentinnen aus Russland und Deutschland an ihren Werken. Doch es sind keine Kunststudentinnen, die ihre Bilder zeigen, sondern sie studieren Bauingenieurswesen, Germanistik und Journalismus.

Das Besondere an dem Projekt: Die russischen Studentinnen lebten die Woche bei ihren deutschen Kommilitoninnen. So gab es ein kulturelles Begleitprogramm mit Ballettbesuch und Besichtigung des U-Turms.

Mit der Ausstellung soll das länderübergreifende Projekt, das vom Kulturbüro, Westfalenkolleg und der Stiftung deutsch-russischer Jugendaustausch gefördert wurde, aber nicht enden, ein Folgeprojekt ist bereits in Planung.

Der kunstbetrieb, Gneisenaustraße 30

Öffnungszeiten: montags bis freitags 11 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr, samstags 11 bis 13 Uhr

Spraydose und Acrylfarbe

Gefangen in der digitalen Welt der Einsen und Nullen? "Mit Sicherheit nicht", von Kirian, 150x180 cm, Acrylfarbe, Sprühfarbe, PAstellkreide, Marker.
Gefangen in der digitalen Welt der Einsen und Nullen? „Mit Sicherheit nicht“, von Kirian, 150×180 cm, Acrylfarbe, Sprühfarbe, PAstellkreide, Marker.

Ab dem 31. Oktober 2015 präsentiert die Galerie „der kunstbetrieb“ zum ersten Mal in einer Einzelausstellung Arbeiten des Graffitti-Künstlers und Malers Kirian. Schon seit der Schulzeit hat sich Kirian mit Street-Art auseinandergesetzt, in denvergangenen Jahren hat sich der Künstler (Jahrgang 1990) auch mit Pinsel und Acrylmalerei auseinandergesetzt. Die Ausstellung ist bis zum 28. November 2015 zu sehen.

Kirian stellt ein uraltes Motiv in der Kunst in den Mittelpunkt seiner Ausstellung: Das Porträt. Dabei mischt er Selbstporträts und Fremdbildnisse. Seine gemalten Gesichter haben eine starke Ausdruckskraft, sie wirken oft herausfordernd und scheinen auf Antworten zu warten.

Die beiden ältesten Bilder der Ausstellung stammen von 2014. „Mensch I“ und „Mensch II“ sind noch sehr stark von der Graffitti-Kultur geprägt und wirken wie Skizzen für ein Projekt draußen. Hier arbeitete Kirian noch ausschließlich mit Sprayfarbe. Doch die technische Beschränktheit des Materials ließ ihn weitere Arbeitsweisen ausprobieren. So benutzt Kirian in seinen späteren Arbeiten Acrylfarbe oder Tusche. Aber die Dose lässt ihn nicht los, in manchen Werken kombiniert er Acrylfarbe mit Sprayfarbe.

Neben Leinwänden bemalt er auch gefundene Holzplatten, die durchaus beschädigt sein können oder Strukturen aufweisen. Das gibt den Bildern noch eine gewisse Verletzlichkeit, die im Kontrast zu den meist bunten Farben stehen. Mehr zum Künstler aus seiner Homepage: www.kirian.eu

der kunstbetrieb, Gneisenaustraße 30
Öffnungszeiten; montags bis freitags 11 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr, samstags von 11 bis 13 Uhr.
http://www.derkunstbetrieb.de

Fragil und Vergänglich

Das "Green Monster" von Udo Unkel.
Das „Green Monster“ von Udo Unkel.

Die Galerie „der kunstbetrieb“ zeigt vom 05. September bis zum 03. Oktober 2015 die Ausstellung „Menschenfreund“ mit Werken von Udo Unkel. Im Mittelpunkt stehen seine Figuren aus Stahlblech und die „Monster“. Daneben zeigt er Videos und weitere Objekte. Zur Museumsnacht ist eine besondere Aktion mit dem Künstler geplant.

Zart und fragil, so wirken die Figuren, obwohl sie aus dem harten Material Stahl sind. Angefangen hat er mit vollen Figuren, doch „ich konnte das, was ich ausdrücken wollte, damit nicht erreichen“, stellte Unkel irgendwann fest und arbeitet seit drei Jahren mit seinen Figuren. Dass sie sehr zerbrechlich sein können, musste Unkel beim Pressegespräch feststellen, als er seine Figur „Kapitän“ vom Luftballon stieß. Die Figur zerbrach in mehrere Teile und muss von Künstler wieder neu geschweißt werden.

Diese Vergänglichkeit steht im Mittelpunkt seiner Figuren. Sie wirken extrem verletzlich, wie von Motten zerfressen oder dem Verfall preisgegeben. Dennoch behalten sie alle immer ihre innere Würde. Die Figuren bestehen aus unzähligen Stahlplatten, die von Unkel in aufwändiger Arbeit zusammengeschweißt werden, eine Art dreidimensionales Puzzle. Vor und nach dem Lackieren werden sie mit Sandstrahl behandelt und zum Schluss gewachst. Seit einiger Zeit arbeitet Unkel die Gesichter seiner Figuren detaillierter aus und gibt ihnen so mehr Persönlichkeit.

Auch die „Monster“, kleine mechanische Apparate, haben das Thema „Vergänglichkeit“. Sie bestehen aus unterschiedlichsten Materialien wie Tierschädel, Draht, Holz. „Ich integriere Dinge, die Geschichten erzählen. Beispielsweise hatte Oma eine Blechdose mit Geld drin“, erzählt der Künstler. So werden diese Sachen künstlerisch recycelt. „Bei den Geräten mag ich das Provisorische“, ergänzt Unkel. Hier müssen die Besucher selber aktiv werden und Knöpfe drücken, damit etwas passiert.

Als kleinen Kontrast benutzt er häufiger die Farbe Rosa. „Rosa ist die Farbe für einen Klein-Mädchentraum, für die Wünsche, die jemand hat. Das setze ich der Vergänglichkeit gegenüber“, erklärt er.

Die Arbeit „Mi Ballon Dog“ ironisiert das Werk von Jeff Koons, dessen „Ballon Dog“ über 58 Millionen Dollar gekostet hat. Nur ist der Hund von Unkel aus Schweinedarm und ihm geht langsam die Pressluft aus. „Es zeigt den vergänglichen Wert der Kunst“, so Unkel.

Für die Museumsnacht hat sich Udo Unkel das Projekt „Wireworld“ ausgedacht. Die Besucher werden hinter einer weißen Plexiglasscheibe gefilmt. „Dieses Schemenhafte werde ich dann zu einem Film gestalten mit Samples und wiederkehrenden Elementen. Das wird dann ins Internet gestellt“, erklärte der Künstler. Wer also Lust hat, kann am 19. September zwischen 17 und 20 Uhr in die Galerie kommen.

Galerie der kunstbetrieb

Gneisenaustraße 30

montags bis freitags 11 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr

samstag 11 bis 13 Uhr

www.derkunstbetrieb.de

Wie zerbrechliche seine Kunstwerke sind, musste Udo Unkel selbst feststellen. Hier der zerbrochenen "Kapitän".
Wie zerbrechlich seine Kunstwerke sind, musste Udo Unkel selbst feststellen. Hier der zerbrochenen „Kapitän“.

Enthüllt die Kunst!

Erst den "Wasserfall" beseite schieben, dann... (Foto: © Anke Droste)
Erst den „Wasserfall“ beiseite schieben, dann… (Foto: © Anke Droste)

Bilder in einer Galerie oder in einem Museum hängen normalerweise frei und für jeden sichtbar. Doch die Ausstellung „enter“ in der Galerie „der kunstbetrieb“ auf der Gneisenaustraße 30, verhüllt die Werke. An die Besucher geht die Aufforderung: „erntert“ die Arbeiten, schaut hinter Vorhängen und Kästen und entdeckt die Kunst.

Es hat schon ein etwas von Geburtstag oder Weihnachten. Die Geschenke sind da, man muss sie nur noch auspacken. Die Werke die in der Ausstellung gezeigt werden, sind ähnlich wie Geschenke verhüllt oder verschlossen und der Besucher muss aktiv werden, um sie zu sehen.

Am Anfang der Planungen zur Ausstellung stand die Frage „Was ist mit den Bildern, wenn niemand in der Galerie ist?“, so Galeriebesitzerin Sabine Spieckermann. Daraus entstand die Idee zu „enter“.

Die Exponate stammen von Künstlerinnen und Künstlern die schon Ausstellungen im „kunstbetrieb“ hatten oder noch haben werden. „Die Künstler haben gut auf die Idee angesprochen“, freut sich Spieckermann. Aus den „Verpackungen“ ist beinahe ein eigenes Kunstwerk geworden. Sehr schön gelungen ist beispielsweise „August“ von Anne Jannick, die vor ihrem Seebild eine Art Wasserfall aus Plastikverpackung geschaffen hat. Der Betrachter muss also durch diesen „Wasserfall“ hindurch, um einem Blick auf den gemalten See werfen zu können.

Eine Symbiose von Verpackung und Kunstwerk schafft auch Almut Rybarsch-Tarry, die ihre Plastik „Past Beauty“ in einen Schrein platziert und das Gesamtwerk „Shrine for past beauty“ nennt. Um Kirians „Blick aus dem Fenster“ in seiner ganzen Pracht zu sehen, muss man erst einen Bretterverschlag fest haken.

Wer den Mut hat, ein Vorspiel für alle Arbeiten zu vollziehen, wird mit Installationen, Malerei, Grafik, Fotografie, Objektkunst und Skulpturen belohnt. Zum Entern ihrer Kunst fordern auf: Anke Droste, M.T. Ghorbanali, Anne Jannick, Kirian, Thomas Paul, Klaus Pfeiffer, Sylvia Reuße, Almut Rybarsch-Tarry, Mathes Schweinberger, Udo Unkel, Laura Velasco, Vanessa von Wendt und A. A. Wojtczak.

Die Ausstellung dauert vom 15.8. bis zum 29.8.15.

Die Vernissage findet am 15.8.15 um 18.00 Uhr statt.

Der Kunstbetrieb

Gneisenaustr. 30

44147 Dortmund
info@derkunstbetrieb.de

www.derkunstbetrieb.de

erkennt man das Bild "August" von Anne Jannick. (Foto: © Anke Droste)
erkennt man das Bild „August“ von Anne Jannick. (Foto: © Anke Droste)

Augenblicke zum innehalten

Laura Velasco vor ihrem Bild "Wie lange bleibst du hier?".
Laura Velasco vor ihrem Bild „Wie lange bleibst du hier?“.

Mit der Ausstellung „Adagio – irgendwo anders“ präsentiert die Galerie „der kunstbetrieb“ vom 09. Mai bis zum 14. Juni 2015 Bilder der spanischen Künstlerin Laura Velasco. Die Künstlerin lebt seit zwei Jahren in Deutschland und dies ist ihre erste Einzelausstellung.

„Irgendwo anders“. Die Menschen, die Velasco auf die Leinwand bannt, scheinen mit ihren Gedanken irgendwo anders zu sein oder irgendwo anders hinzugehören. Thematisch beschäftigt sie sich mit zwei Themen: dem Touristen und dem Menschen im Allgemeinen. Die Figuren sind durch die Aktionen (z.B. fotografieren) in eine bestimmte Rolle gedrängt. Sie versuchen Erinnerungen zu archivieren. Später hat Velasco ihre Motive ausgeweitet auf die Beziehung zwischen Menschen und ihrer Rolle in der Gesellschaft.

Velasco, die in Bilbao und Florenz Kunst studiert hat, benutzt in ihren Ölbildern eine figurative Kunstsprache, die an Künstler wie Paulo Rego oder Antonio Garcia Lopéz erinnert, die auch zu ihren Vorbildern gehören. Während die Personen in der Regel figurativ gemalt sind, sind die Hintergründe teilweise sehr abstrakt gehalten. Manchmal sind Passagen auch nur skizziert oder ganz freigelassen. So kann der Betrachter das Bild in seinem Kopf „weiterdenken“. Ganz klassisch ist ihr Umgang mit Licht. Die Künstlerin achtet dabei sehr stark auf die Wirkung des Lichtes, um ihre Formen zu gestalten.

Den musikalischen Begriff des „adagio“, also langsam, hat Velasco bewusst gewählt, da sie in ihren Bildern den schnellen Rhythmus des Alltags in einem Moment erfasst, in dem die Personen innehalten. Diese Augenblicke spielen eine große Rolle in ihren Werken. Daneben sind auch vier Illustrationen der Künstlerin zu sehen.

Die Öffnungszeiten des „kunstbetrieb“: montags bis freitags 11 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr, samstags von 11 bis 13 Uhr

Adresse: Gneisenaustraße 30, 44147 Dortmund

Frühling in der Galerie der kunstbetrieb

Mathes Schweinsberger zeichnete den Abbruch des "Soundgarden" an der Bremer Straße. (Foto: © der kunstbetrieb)
Mathes Schweinsberger zeichnete den Abbruch des „Soundgarden“ an der Bremer Straße. (Foto: © der kunstbetrieb)

Noch bis zum 29. April zeigt die Galerie „der kunstbetrieb“ in der Gneisenaustraße 30 neue Arbeiten unter dem Titel „Lenz“ aus den Bereichen Malerei, Grafik, Objektkunst und Fotografie .
Mathes Schweinberger stellt Zeichnungen vom im letzten September abgerissenen Dortmunder Soundgarden aus.
Von Anke Droste sind Studien und Skizzen zu sehen, die in der Vorbereitung auf die im April  dieses Jahres stattfindende Mauergestaltung an der Dortmunder Weißenburger Straße entstanden sind. Objektkünstlerin Almut Rybarsch zeigt einige ihrer noch nicht gezeigten Nordstadtgesichter und Klaus Pfeiffer präsentiert Scanner-Fotografien, die das Reproduzieren und Kopieren zum Thema machen. Der junge Künstler Kirian wird Ende 2015 eine Einzelausstellung im kunstbetrieb haben, von ihm ist ebenfalls ein Bild zu sehen. Auf zwei schmalen Querformaten zeigt Sylvia Reuße Lastschiffe in wild-bewegtem Wasser. M.T. Ghorbanali stellt Kleinplastiken aus Speckstein aus und Artur Wojtczak hat Faune auf Papier gemalt.

Öffnungszeiten:

montags – freitags: 11.00 Uhr – 13.00 Uhr
montags – freitags: 15.00 Uhr – 18.00 Uhr
samstags: 11.00 Uhr – 13.00 Uhr

Einer Figur Lebensatem einhauchen

Mit „Odem“ präsentiert die Galerie „der Kunstbetrieb“ an der Gneisenaustraße 30 die erste Ausstellung von Vanessa von Wendt in Dortmund. Ihre Bilder sind figurativ, besitzen einen reduzierten Farbraum und haben eine gewisse Leichtigkeit. Die Ausstellung geht vom 22. November bis zum 20.Dezember 2014.

„Der Künstler schöpft aus einem Gegenstand“, so die Berliner Künstlerin auf die Frage nach der Bedeutung des Wortes „Odem“ für ihre Kunstausstellung. „Ich hauche den Figuren Lebensatem ein.“ In den beiden Bildern mit dem passenden Titel „Ruach II und III“ scheint der Lebensatem von Tiertorsos wie eine Art von Schlagen auf den Menschen überzugehen, eine Form von Transformationsprozess. Ruach ist das hebräische Wort für Atem oder Wind.

„Odem“ ist ein Begriff, der vor allem aus der Bibel bekannt ist, auch der Bildtitel „Babylon“ stammt daraus. Hier präsentiert von Wendt eine Szenerie der Fülle, des Überflusses. Eine Gemengelage aus Schweinen und Menschen, daneben zwei Tellerstapel.

Manchmal malt von Wendt auch nur aus Freude an Form und Farbe und präsentiert beispielsweise kleine Stillleben. Keine Symbolik oder Überfrachtung des Bildes mit irgendwelchen versteckten Botschaften. Beispielsweise einfach Tische malen. Ja, Tische. Von Wendt findet Tische sinnlich. „Der Tisch ist ein Ort der Diskussion, der Kommunikation“, findet sie.

Beim Betrachten der Bilder fällt auf, dass die Künstlerin bei jedem ihren Bildern eine bestimmte Farbpalette wählt. „Die Farben kommen aus mir, es ist keine bestimmte Entscheidung“, so von Wendt.

Duplizierung des Duplizierten

Klaus Pfeiffer komponiert aus Fotos eigene Bilder. (Foto: © Anke Droste)
Klaus Pfeiffer komponiert aus Fotos eigene Bilder. (Foto: © Anke Droste)

Vom 20. September bis zum 18. Oktober ist die Ausstellung „Der, der Du vorübergehst“ von Klaus Pfeiffer in der Galerie „der kunstbetrieb“ zu sehen. Pfeiffers Fotografien haben ihren eigenen Reiz, denn sie zeigen nicht die Wirklichkeit, sondern sie sind selbstkomponierte Bilder.

Manchmal scheint die Perspektive merkwürdig zu sein, manchmal dominieren Objekte und überall tauchen Flugobjekte auf. Die Realität interessiert Fotograf Klaus Pfeiffer nicht. „Meine Bilder geben die Wirklichkeit nicht wieder. Dinge, die mich stören entferne ich aus den Bildern.“

Dabei arbeitet Pfeiffer nicht nur mit Fotos von hochauflösenden Kameras, sondern auch mit seinem Smartphone und verschiedenen Apps, mit denen er seine Bilder verarbeitet. So entstehen Schritt für Schritt Fotomontagen, in denen sich der Horizont verschiebt oder markante Linien in den Vordergrund rücken. Diese Duplizierung des Duplizierten also quasi Fotos von Fotos von Fotos schafft eine eigene Ästhetik, die durchaus mit den frühen Fotokünstlern des 19. Jahrhunderts verglichen werden kann. Nur mussten die Künstler von damals mit chemischen Stoffen experimentieren, während Pfeiffer mit digitalen Apps eine analoge Anmutung kreiert.

Neben Dortmund ist New York die Lieblingsstadt von Pfeiffer. Für ihn haben beide Städte viele Gemeinsamkeiten. Auch hier kann der Betrachter in seinen Bildern auf der Suche nach Zusammenhängen und Gemeinsamkeiten gehen.

Das Bild, das titelgebend für seine Ausstellung ist, fällt ein wenig aus dem Rahmen. Es ist ein großformatiges Farbbild und zeigt eine Frau seitlich von hinten, die auf eine einfahrend U-Bahn schaut. Das Bild ist kaum bearbeitet und enthält auch keine der gerne von Pfeiffer eingesetzten Flugobjekte. Ein flüchtiger Moment aufgenommen vom Fotografen.

Die Ausstellung zeigt 28 spannende Fotos, die dem Betrachter viel Raum für eigene Interpretationen lassen.

Galerie der kunstbetrieb

Gneisenaustraße 30

44147 Dortmund

Öffnungszeiten: montags bis freitags 11 – 13 Uhr und 15 – 18 Uhr. Samstag 11 bis 13 Uhr.

Eine Sammelausstellung zur Winterzeit

Ein Flügelwesen von Almut Rybarsch-Tarry. Zu sehen in der Galerie "der kunstbetrieb".
Ein Flügelwesen von Almut Rybarsch-Tarry. Zu sehen in der Galerie „der kunstbetrieb“.

Die Galerie „der kunstbetrieb“ in der Gneisenaustraße 30 hat im Galeriearchiv gekramt und aus dieser Sammlung eine kleine Ausstellung gezaubert. Unter dem Titel „Mitten im kalten Winter“ zeigen Thomas Paul, Paola Manzur, Mathes Schweinberger, Anne Jannick, Artur A. Wojtczak, Almut Rybarsch-Tarry, Sylvia Reuße, M. T. Ghorbanali und Anke Droste. Die Ausstellung umfasst Bilder, Zeichnungen und Skulpturen. Eine Sammelausstellung zur Winterzeit weiterlesen