Schauspiel startet mit Millionenspiel

Der Nachfolger von Gottschalk gefunden? Bodo Aschenbach (Frank Genser) mit seiner Assistentin (Julia Schubert). Foto: © Birgit Hupfeld.
Der Nachfolger von Gottschalk gefunden? Bodo Aschenbach (Frank Genser) mit seiner Assistentin (Julia Schubert). Foto: © Birgit Hupfeld.

„Wetten, dass…“ gibt es ja nicht mehr und wem die Chancen auf die Millionen bei Günther Jauch zu gering sind, der kann, wie Kandidat Bernhard Lotz, sechs Tage überstehen und dann das Geld kassieren. Das Problem bei „Die Show“: am sechsten Tag wird der Kandidat von einer Gruppe gejagt, die ihn töten will. Wer jetzt sagt, Moment, das kenne ich vom „Millionenspiel“ von Wolfgang Menge aus dem Jahre 1970, der hat recht. Das Stück „Die Show“ in einer Inszenierung von Kay Voges, Anne-Kathrin Schulz und Alexander Kerlin orientiert sich an dieser Sendung. Die Premiere ist am 23. August 2015.

„Die Show“ ist eine Gemeinschaftsproduktion des Schauspielhauses im wahrsten Sinne des Wortes. Der Aufwand ist gigantisch, nicht nur bei Bühne und Kostümen. Dem Zuschauer wird die perfekte Showbühne mit Steg und Treppe präsentiert und der Hauptmoderator Bodo Aschenbach (Frank Genser) wird entsprechend eingekleidet.

Doch das Aufwändigste waren die Außenaufnahmen, denn mit kurzen Einspielern wird die Geschichte der fünf vorausgegangenen Tage erzählt, das heißt, welche Prüfungen Lotz bereits absolviert hat. Während der Show gibt es aber auch Live-Schalten.

Zu einer echten Samstagabendshow (auch wenn die Premiere am Sonntag ist) gehört natürlich Musik. Der neue musikalische Leiter, Tommy Finke, tritt nicht nur mit einer eigenen Band „Tommy Love and the Smilers“ live auf, sondern hat für die Stargäste (u.a. Baeby Bengg und Brit Bo gespielt und gesungen von Eva Verena Müller) auch die Musik geschrieben. Einen kleinen humorigen Seitenhieb auf die Oper Dortmund und Alexander Klaws gibt es auch. Es tritt nämlich in „Die Show“ ein ehemaliger DSDS-Kandidat auf, der mittlerweile in Musicals singt und der einen großen Erfolg mit einem Jesus-Musical hat: Johannes Rust. Der wird aber von Schauspieler Christoph Jöde gespielt.

Natürlich kommt „Die Show“ – wie in der 70er Jahre Version – mit eine deutliche Medienkritik daher. Schließlich kann man den Titel ja auch englisch aussprechen. Neben der Hoffnung, „dass es den Zuschauern Spaß macht“, wie Regisseur Kay Voges formulierte, geht es um das Dilemma: Während ich mich Wohlfühle, rennt draußen jemand um sein Leben und um seine Chance, ein besseres Leben zu führen. In Zeiten von Flüchtlingsströmen ist „Die Show“ sehr aktuell.

Für die Premiere gibt es noch sehr wenige Restkarten, weitere Termine sind: 29. August, 13. und 30. September, 10. Oktober und 12. November.

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