Ars tremonia

Rückspiegel – Dortmunder Kunst im Auswärtsspiel in Hamm

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Werke von Dortmunder Künstler:innen kann man in unserer Stadt in Ausstellungen, Galerien, bei den Offenen Ateliers und im öffentlichen Raum sehen – ein Heimspiel also. Dennoch lohnt sich für das Publikum auch die Begleitung zu einem Auswärtsspiel. Dieses fand bis Sonntag im Hammer Gustav-Lübcke-Museum statt.
Nah am Bahnhof und gut erreichbar präsentierte das Museum in der Sonderausstellung „HIER & JETZT – Kunst aus Hamm und Westfalen“ Arbeiten aus der Region, verbunden mit der Verleihung des Hammer Kunstpreises.
Unter den Bewerber:innen waren auch sechs Dortmunder:innen, die mit dem Einzug in die Finalrunde bereits gewonnen hatten: Marc Bühren, Wolfgang Folmer, Bettina van Haaren, Thomas Hugo, Bettina Köppeler und Cornelia Regelsberger waren mit Werken vertreten.

Arbeit von MArc Bühren inm Gustav-Lübcke-Museum in Hamm. (Foto: Martina Bracke)
Arbeit von Marc Bühren inm Gustav-Lübcke-Museum in Hamm. (Foto: Martina Bracke)

Marc Bühren, der den ersten Preis des Kunstwettbewerbs „KUNSTStein 2023“ der Stadt Dortmund, ausgestellt in der Reinoldikirche, gewonnen hatte, zeigte in Hamm die Installation „Cocoon I/safety room“. Es handelte sich um eine Kuppel, in der auf einem riesigen, gefalteten Objekt Videoprojektionen liefen und über Kopfhörer Klänge eingespielt wurden. „Das immersive Werk beschreibt eine fiktive Möglichkeitsform der Zukunft, eine Dystopie. Die Projektion auf dem Papier wird durch die Faltung abstrahiert und lädt über die audiovisuelle Gestaltung mit Computeranimation, Realfilm und Sound zu einem Gedankenspiel ein.“ Auf jeden Fall war es sehens- und hörenswert.
Bettina Köppeler zeigte mit „Clean Cut I und II“ zwei großformatige Monotypien. Thomas Hugo war mit drei „Helmen ohne Titel“, Acrylarbeiten auf Schichtholz, vertreten. Cornelia Regelsberger präsentierte eine Papiercollage zum Thema „Müngstener Brücke“. Bettina van Haaren und Wolfgang Folmer zeigten direkt am Beginn der Ausstellung eine monumentale Arbeit. Auf mehr als acht Metern Breite präsentierten sie „Beschreibungen der Ränder“, eine Acrylzeichnung.
Die umfangreiche Ausstellung bot noch viele, sehr unterschiedliche Entdeckungen. Die Sichtweisen und Materialien waren vielfältig, ebenso wie die Themen. Spannend waren beispielsweise zwei gezeichnete und collagierte „Tagebuch-Reihen“ aus den Jahren 2021 und 2023 von Cornelia Niestrath aus Detmold, die man mit dem eigenen Erinnern vergleichen konnte. Oder die Tuschezeichnungen „Täglicher Weg“ von Thomas Prautsch, die wie eine riesige Fotowand wirkten.