Neues Jugendclubstück um Lebensrealität in Zeiten der Digitalisierung

Das diesjährige Jugendclubprojekt „Man sieht sich #SiehstDuMich“ am 16.03.2019 um 20:00 Uhr im Studio des Schauspiel Dortmund dreht sich um ein aktuelles Thema gerade für junge Menschen in Zeiten allgegenwärtigen Digitalisierung. Mit den Fragen um die zunehmende Selbstinszenierung, ständiger Erreichbarkeit und dem Druck, sich selbst und die Anderen immer wieder zu übertreffen, setzten sich zwölf TheaterpartisanInnen (16 bis 22 Jahre, sieben junge Frauen und fünf junge Männer) Ihnen zur Seite die Regisseurin und Theaterpädagogin Sarah Jasinszczak und ihre Assistentin Carina Fast. Für die eingebauten Video-Instagramstorys war letztere verantwortlich.

Außerdem wurden mit der bewährten Hilfe von Birgit Götz viele Tanzchoreografien für „die ehrlichen Momente“ eingeübt. Passende Musik wird auch eine große Rolle spielen.

Grundlage war das für Nachwuchs-SchauspielerInnen geschriebene Theaterstück „Man sieht sich“ (2006) des Kanadiers Guillaume Corbeil für fünf Personen.

Das Stück wurde auf die spezielle Erfahrungswelt der beteiligten Partisanen und auf die Gegebenheiten Dortmunds heruntergebrochen.

In einem Brainstorming trugen sie während ihrer Stückentwicklung zusammen, was sie mögen (Vorbilder, Musik, welche Bücher sie lesen u.s.w.). Dann stellten sie sich die Frage, was das für ihr Inneres bedeutet und ausmacht.

Die Personenzahl wurde auf zehn erhöht und zwei zusätzliche SchauspielerInnen übernehmen die kommentierenden Erzählerrollen des Über-Ichs. Sie interagieren miteinander. „Über“ und „Ich“ als Gewissen haben durchaus unterschiedliche Positionen und sind sich nicht immer einig.

Bleiben Geheimnisse in der schönen neuen digitalen Welt auch wirklich Geheimnisse? Die Theaterpartisanen thematisieren die Anonymität im Netz. (Foto: © Nane Thomas)
Bleiben Geheimnisse in der schönen neuen digitalen Welt auch wirklich Geheimnisse? Die Theaterpartisanen thematisieren die Anonymität im Netz. (Foto: © Nane Thomas)

Die Theaterpartisanen stellen hier wesentliche Fragen an ihre Zukunft und begeben sich durch Selbstinszenierung auf die Suche nach dem Gegenüber da draußen. Daneben sind sie auf der Suche nach Verbindlichkeit und zeigen zudem ihre Verletzlichkeit. Jede und jeder muss sich entscheiden. Was gebe ich in der scheinbaren Anonymität des Netzes von mir preis, wie gläsern möchte ich sein?

Vor allem Protagonistin Claire startet am Ende den ernsthaften Versuch, aus diesem Wahnsinn auszusteigen.

Neben der Premiere am 16.03.2019 gibt es auf alle Fälle auch die Gelegenheit, am 30.03.2019 um 20:00 Uhr oder am 04.04.2019 um 19.00 Uhr im Studio des Schauspiel Dortmund das Jugendclubstück zu erleben.

Informationen über weitere Aufführungen erhalten Sie wie immer unter www.theaterdo.de oder Tel.: 0231/ 50 27 222

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