Malerische Fluchten von Barbara Giesbert

Barbara Giesberts Herangehensweise an ein Bild ist immer schon „Einfach anfangen und gucken, was es werden möchte“, aber bei der jetzt gezeigte Bildreihe könnte man es schon fast „intuitives Malen“ nennen, denn es war eine Art Therapie, mit der sie in den ersten Corona-Zeiten ihre Sehnsucht nach Reisen und Meer verarbeitete. Plötzlich konnte man nirgendwo mehr hin! Auch von der Familie und Freunden musste/sollte man Abstand halten….was blieb da noch? Das Atelier! Anders als manche Künstler:innen hatte Barbara Giesbert keine Blockade, sondern ihre Kreativität blühte stetig auf und sie malte ihre Eindrücke aus fernen Ländern, die sie nicht besuchen konnte. Die Stimmungen und Anblicke, an die sie sich erinnerte, die Farben, die ihr hier zu Hause fehlten, das Meer, die Berge, die Landschaften…alles fand seinen Platz auf den Leinwänden.

Da Auslandsreisen nicht möglich waren und später die Sehnsucht nach Meer nur im Inland gestillt werden konnte, begab sich Barbara Giesbert dann in den heimischen Garten und die umliegenden Wälder und entdeckte dort die vielfältige Schönheit der Birken für sich. Dadurch inspiriert, entstand eine Serie mit Birkenbildern und -Collagen, in denen die Künstlerin mit Fotos, Teilen von Birkenrinde, Blättern, Zweiglein, Papier und Farbe experimentierte.

Die Ausstellung im Kunstbonbon in der Chemnitzer Straße 11 zeigt aus Platzgründen nur einen Teil der damals entstandenen Werke, aber auch die Auswahl lässt den Betrachter erahnen, welche Sehnsüchte Barbara Giesbert damals antrieben und mit welcher Neugier sie sich der Erkundung der Birken widmete.

Und so gibt es recht unterschiedliche Werke zu sehen: auf der einen Seite die intensiven Farben der „Sehnsuchtsbilder“, aber auch die reduzierte Farbpalette der Birken, die jedoch durch interessante Strukturen und Kontraste zum genaueren Hinsehen anregen.

„Barken, Birken, Borkum – Hauptsache raus!“
Vernissage: 22.04.2023 um 15 Uhr
Ausstellung vom 22.04. bis 20.05.2023

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